Rübelandbahn der Magdeburger Eisenbahnfreunde

21.04.2024 20:56 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2024 21:00)
#1 Rübelandbahn der Magdeburger Eisenbahnfreunde
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Hallo zusammen!

Heute war ich in Dortmund auf der Intermodellbau 2024. Zu sehen war weitgehend "das Übliche", aber eine Ausstellungsanlage hat mich wirklich vom Hocker gehauen!

Die Magdeburger Eisenbahnfreunde waren mit einer H0-Nachbildung der Rübelandbahn vertreten. Das ist nicht die vielleicht bekannte Anlage eines Blankenburger Vereins zum gleichen Thema. Mir war sie bisher unbekannt, und auch auf der Internetpräsenz des Vereins taucht sie noch nicht auf.

Die Anlage ist so schätzungsweise 20m lang und in Segmenten aufgebaut. Die Strecke verläuft von einem Zugspeicher (Blankenburg) über den bekannten Spitzkehrenbahnhof Michaelstein, den Haltepunkt Neuwerk, den Bahnhof Rübeland (einschließlich Stichstrecke zum alten Bahnhof) bis zu einem Zugspeicher der Königshütte bzw. die Kalksteinbrüche darstellt.

Gestalterisch ganz klasse! Vor allem die charakteristischen Steilrampen der Rübelandbahn wurden sehr überzeugend nachgebaut, Gebäude in typischer Harzer Architektur, "signature places" wie das Krocksteinviadukt oder die enge Ortsdurchfahrt in Rübeland - alles da! Und auf "HULD" hat man weitgehend verzichtet: alles was da an Autos, Figuren, Krimskrams und Szenen zu sehen ist gehört da auch hin.

Dann: richtige, vollständige Signalisierung die auch funktioniert, bis zum am Wartezeichen aufleuchtenden Sh1 wenn in Michaelstein die Lok umsetzt. Eine ordentliche Fahrleitung gibt es auch und die meisten E-Loks hatten natürlich den Bügel oben.

Am meisten begeistert hat mich aber dass dort richtig Betrieb gemacht wurde. Nicht gerade nach Fahrplan, aber jeder Zug wurde von einem Lokführer mit Handregler bzw. Smartphone gefahren, keinerlei Automatikbetrieb. An den Betriebsstellen gab es kleine, simple Stellpulte, dort wurde vor jeder Zug- und Rangierfahrt gewissenhaft der korrekte Fahrweg eingestellt. Und bei den Reisezügen wurde selbstverständlich in Michaelstein spitz gekehrt und dabei die Lok umgesetzt (bei den Güterzügen nicht, die verkehrten mit Zug- und Schiebelok, aber das war und ist beim Vorbild ja nicht anders). Zugkreuzungen in Michaelstein und Rübeland waren selbstverständlich und wurden flott abgewickelt.

Und im Gespräch mit den teils sehr jungen Vereinsmitgliedern wurde deutlich dass es ihnen genau darum geht, den typischen Betrieb der Rübelandbahn nachzuvollziehen. Von mir dafür 10 von 10 Punkten!!!

Fotos habe ich massenhaft gemacht, muss diese aber erst noch sichten und hochladen.

Ein paar Punkte mit denen man sehr gutes noch besser machen könnte:

- Zwar konnte man der Beschilderung entnehmen dass dies die Rübelandbahn sei, und markante Bauwerke waren auch beschildert, aber für uninformierte Besucher hätte ein Aushang oder Infoblatt gefehlt das erklärt dass es die Rübelandbahn wirklich gibt und was diese Strecke so besonders macht.
- Die recht schmalen Segmente würden durch eine Hintergrundkulisse noch erheblich aufgewertet.
- Die landschaftliche Gestaltung war ordentlich (Harz im Herbst), aber für z. B. herbstliche Laubbäume gibt es aktuellere Bautechniken die noch besser aussehen.

Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau. Allein diese Anlage hat die Anreise nach Dortmund schon gelohnt.

Viele Grüße,
Sebastian


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