99 Wege, eine Weiche umzulegen

11.01.2014 21:53
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#1 99 Wege, eine Weiche umzulegen
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OHE

Hallo allerseits

Bernhard fragte in einem anderen Strang:

Zitat von BernhardH im Beitrag RE: Wie könnten betriebsorientierte "Fertiggelände" aussehen?

Warum gibt es keine schlanken Antriebe, die man am bequemen Basteltisch unter die Weiche montieren und verdrahten kann? Man müßte dann nur noch ein passendes Loch in die Trasse machen für den Einbau. So werde ich es demnächst mal probieren, mit einem Relais als Antrieb (Weichenantriebe sind fast alle heftig teuer, aber das ist ein anderes Thema).



Tja, warum gibt es diesen "schlanken Antrieb" eigentlich nicht?

Im Grunde könnte man ja einen Bettungsweichenantrieb mit der entsprechenden Mechanik unter die Standartweiche kleben oder schrauben. Wie einfach das geht, sieht man, wenn man sich mal die ganze Hebelei und Kulissenmechanik und Federn aus dem Verbund Bettungsweiche-Antrieb anschaut. Für den versierten Mechaniker eine nette Feierabendbastelei, für den Ungeübten schiere Verzweifelung! Und wie das Ganze nach dem Einschotern funktioniert....?.

Zudem enthalten die Bettungsweichenantriebe, so ist zumindest mein Kenntnisstand, keine separaten Kontakte für Herzstückpolarisierung und Rückmeldung; letztere erfolgt einfacher über den BUS.

Da liegt der Gedanke nahe, ein Relais zu verwenden. Die erforderlichen Kontakte sind schon drin, etwas Mechanik dazu und los geht´s.

Welche Relais wären denn überhaupt geeignet?
Aber sind Relais wirklich billiger als ein herkömmlicher Antrieb, vor allem, wenn man die Kosten für die zusätzliche Mechanik bedenkt?
Lassen sich die erforderlichen "Anknüpfungspunkte" an Weiche oder Trasse einfach erstellen?
Reichen die Betätigungskräfte eines Relais, zusätzlich die Weiche zu bedienen?

Hat denn schon jemand diesen Weg beschritten und kann uns seine Erfahrungen berichten?

Viele Grüße vom langsam nicht mehr schaltenden
Andreas


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11.01.2014 22:03
#2 RE: 99 Wege, eine Weiche umzulegen
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Ich habe dieses Relais:

http://www.pollin.de/shop/dt/MTA3OTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Relais_Gruner_703M_I1U_H110_007.html

Zusätzliche Mechanik scheint mir nicht nötig. Die Handbetätigung hat einen Betätigungshub von 3 mm. Wenn man da ein Stück Federstahl anbringt, der dann die Weiche von unten stellt, müßte das reichen. Soviel ich weiß haben Modellbahner das auch so gemacht, davon kenne ich aber kein Bild.


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06.04.2017 20:09
avatar  BerndK
#3 RE: 99 Wege, eine Weiche umzulegen : Glöckner-Relais
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Hallo zusammen,

der Thread ist schon älter ich weiß... eine Relaiserfahrung kann ich beisteuern:

Auf einer Modellbahnausstellung brachte mich ein erfahrener Anlagenbauer auf „Glöckner-Relais“. Diese Relais schalten nicht nur die Weiche, sondern können auch noch das Herzstück versorgen sowie Rückmeldung ermöglichen – je nach Ausführung mit 1x um oder 2x um.

Bei Herrn Ehret habe ich mir vor ca. einem Jahr 4 Stück für Tests besorgt. Ein langer, gelochter Umlenkhebel erlaubt sogar einen relativ großen maximalen Stellweg. Beiliegend finden sich ein gut brauchbarer Halter fürs Relais samt Schrauben sowie Stelldrähte aus Federstahl und Messing. Für um 8 Euro/ST.

Zwei der Antriebe haben ca. 30000 Schaltzyklen hinter sich, da ich sie mit einer kleinen Elektronik zusammen eingesetzt habe, um mit Tillig- und Weinert-Weichen Dauerversuche zu fahren (da ich den insbes. bei Weinert super-filigranen Kunststoff-Schaltschwellen nicht traute). Die Relais schalten wie am ersten Tag. Verschleiß kann ich nicht erkennen. Einbau und Justage habe ich als relativ einfach empfunden. Die Relais verbleiben auch ohne Spannung stabil in ihrer Endposition und sind recht kräftig (durchgehende Weichenzungen sind kein Problem). Schalten (Taster oder Schalter) wird naturgemäß mit einem gut hörbaren „Klack“ quittiert.

Nachdem ich mehrere insgesamt hochwertige Anlagen mit teilweise dauer-knurrenden Servos gesehen habe, sind die Glöckner Antriebe für mich durchaus eine Alternative. Ein Servo, der nachregelt, macht sich bemerkbar – sei es wegen unkorrekter Einstellung, Verschleiß oder minderwertiger Konstruktion (Marke „meine Servos haben nur 1 Euro gekostet“). Ich finde ein Klacken nicht unsympathisch als akustische Rückmeldung. Langsame Zungenverstellung ist toll, aber mehr Aufwand - auch finanziell.

Infos hier:
https://www.ms-ehret.de/bericht-antriebe...B6ckner-relais/

Gruß
Bernd


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