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Endlich "richtige" 0m-Weichen
Was lange währt, wird endlich gut, das gilt wieder einmal. Nachdem das Thema mit den harten Schienen gerade kürzlich geklärt werden konnte, geht es nun um die Weichen. 0m-Weichen für Anlagen nach deutschem oder österreichischem Vorbild gab es bisher nicht, BEMO hat seine ursprügliche Absicht, ein eigenes 0m-Gleissystem herauszubringen, schnell gecancelt und liefert stattdessen Ferro-Suisse Gleismaterial und Weichen. Das ist solide Ware, wie man weiß, die auch ihren Preis hat, vor allen Dingen aber für deutsche Anlagen einfach verkehrt aussieht, viel zu heavy.
Deshalb habe ich mich schon lange bemüht, jemanden zu finden, der uns hier in Mitteleuropa mit "richtigen" Weichen versorgt, also solche, die eine Schiene verwenden, die hierzulande bei den Meterspurbahnen üblich war, etwa die Schiene Preußen Form 5 mit 24kg Metergewicht.
Nun ist es endlich so weit. Heute trafen die ersten beiden Musterweichen bei mir ein und ich bin von der Ausführung begeistert. So sehen sie aus:
Eine genaue Beschreibung und einen ersten kleinen Testbericht findet ihr in meinem Blog: http://0m-blog.de/es-gibt-0m-weichen/
Grüße
Otto
#2 RE: Endlich "richtige" 0m-Weichen
Zitat von OOK im Beitrag #1
Deshalb habe ich mich schon lange bemüht, jemanden zu finden, der uns hier in Mitteleuropa mit "richtigen" Weichen versorgt, also solche, die eine Schiene verwenden, die hierzulande bei den Meterspurbahnen üblich war, etwa die Schiene Preußen Form 5 mit 24kg Metergewicht.
Ich gehe davon aus, dass Du Dich auf fertig montierte Weichen beziehst? Für den Selbstbauer gibt es ja noch das 0m-System von Wenz ( https://wenz-modellbau.eshop.t-online.de...au0m/0mstandard ), wo eine Weiche nur mit rund 30,- zu Buche schlägt, dafür aber Oberbaumaterialien dabei sind. Dagegen sieht jaffas Weiche etwas nackig aus. Sollte ich in 0m nebenbei was machen, dann würde ich mich erst mal an einer Wenz-Weiche probieren. 0m ist ja schließlich kein Ponyhof!
Die kleinste Wenz-Weiche hat einen Abzweigradius von 1115 mm und ist damit etwas großzügier als der Newcomer, dafür geht der Abzweigradius durch das Herzstück, was kompaktere Gleisentwickung erlaubt.
LG
Jörn
Zitat von Silbergräber im Beitrag #2
Sollte ich in 0m nebenbei was machen, dann würde ich mich erst mal an einer Wenz-Weiche probieren. 0m ist ja schließlich kein Ponyhof!
Ich hatte mir mal vor einiger Zeit einen solchen "Bausatz" von Wenz besorgt und festgestellt, dass es doch eher ein Materialsatz war: Schienenprofile, Schwellen,Kleineisen (Unterlegplatten). Da meine Eigenbauweichen auch fast alle ohne diese Platten sind (und keiner es beim Betrieb merkt), blieben für mich die Teile, die ich eh schon rumliegen habe. Alles, was den Bau einer Weiche schwierig macht - und viele Leute davon abhält, 0m zu machen - war ebenso selber zu machen wie beim totalen Selbstbau. Das Problem der Spurmaßhaltigkeit ist noch gar nicht erwähnt.
Wenn es nämlich wirklich ein Bausatz wäre, den jedermann zusammennageln könnte, dann würde es allenthalben derart gebaute Weichen geben. Mir ist keine einzige bekannt.
Das "nackige" Aussehen der Weiche ist natürlich korrekt festgestellt. Sie sieht auch nackiger aus als meine, weil meine ja zumindest die Nägel haben. Aber das muss/wird nicht so bleiben. In Vorbereitung sind nachrüstbare (vermutlich gedruckte) Kleineisen, die nur die seitlichen Teile der Unterlegplatte und den Schraubenkopf enthalten und beidseitig aufgeklebt werden. Das wird zwar eine fummelige Arbeit sein aber die Spurkorrektheit der Weiche nicht tangieren.
Jörn, ich fände es fesch, wenn du mal zeitnah eine Wenz-0m-Weiche zusammenbauen würdest und Notizen über Schwierigkeit und Zeitaufwand machen würdest. Da die Verfügbarkeit der hier vorgestellten Weichen eh nicht unlimitiert sein wird, wäre nichts dagegen einzuwenden wenn diejengen, die es wollen und können, Wenz-Weichen bauen.
Gruß
Otto
#4 RE: Endlich "richtige" 0m-Weichen
Zitat von OOK im Beitrag #3
Jörn, ich fände es fesch, wenn du mal zeitnah eine Wenz-0m-Weiche zusammenbauen würdest und Notizen über Schwierigkeit und Zeitaufwand machen würdest. Da die Verfügbarkeit der hier vorgestellten Weichen eh nicht unlimitiert sein wird, wäre nichts dagegen einzuwenden wenn diejengen, die es wollen und können, Wenz-Weichen bauen.
Ok, darauf lasse ich es mal ankommen: habe gerade eine kurze Linksweiche mit vorgefertigen Zungenschienen, das Zurüst-Set, Gleis, Lehren und TieMaster bestellt. Schaun mer mal. Was mir natürlich auf den Senkel geht, sind die 0,3 mm zwischen dem Fama-System und den Puristen. Wer hat da eigentlich angefangen, zu spalten?
Grüße
Jörn
Das ist eine löbliche Initiative, Jörn. Bis sehr gespannt.
Aber wieso kommst du auf die 0,3mm-Differenz? Bietet Wenz denn seine Gleise und Weichen für 22,5 an? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich werde darüber nochmal was im Blog schreiben, hier unter Produkttipps gehört es ja nicht hin.
Gruß
Otto
#6 RE: Endlich "richtige" 0m-Weichen
https://wenz-modellbau.eshop.t-online.de...au0m/0mstandard
"Diese Bausätze sind für eine Spurweite von 22,5 mm konzipiert, lassen sich jedoch auch mit 22,2 mm Spurweite aufbauen."
Grüße
Jörn
#7 RE: Endlich "richtige" 0m-Weichen
Moin,
ich nehme meine Ausagen zurück, dass die Wenz-Bausätze preiswerter sind. Allein die vorgefertigten Zungen kosten soviel wie ein Bausatz. Ich komme damit auf etwa 80,- € pro Weiche, was qualitativ zwar gerechtfertigt sein mag, für mich aber ein ko-Kriterium darstellt. Dafür bekomme ich drei-vier H0m-Weichen, die auch funktionieren. Ich habe meine Bestellung daher storniert und meine Gedanken zu 0m begraben.
Grüße
Jörn
Danke für diese Klarstellung. Es geht doch nichts über die empirische Methode. Ich finde ja auch die Berechnung des Gesamtgpreises auf der Wenz-Seite recht undurchsichtig.
Umso mehr wähne ich mich auf dem richtigen Wege, eine komplett fertige sofort benutzbare (und evtl. nachträglich super-detaillierbare) Weiche anzubieten.
Heute wird die erste Weiche im Bf Sonnenberg (Harz) der BAE eingebaut. Ich werde berichten.
Zitat von OOK im Beitrag #8
... eine komplett fertige sofort benutzbare (und evtl. nachträglich super-detaillierbare) Weiche ... Ich werde berichten.
Zwei Muster sind aber noch keine Erfolsmeldung. Also machte ich mich heute morgen an die Arbeit.
Eine von den zwei Mustern, die mir vorliegen, habe ich in Sonnenberg (Harz) eingebaut:
10.00 Uhr: Aus dem alten Lokschuppengleis in Sonnenberg ist ein Stück herausgenommen, das Planum freigeräumt.
10.30: Weiche liegt drin. Was man nicht sieht, Ich habe natürlich je ein rotes, blaues und braunes Kabel auf der Unterseite angelötet, durch die Platte geführt und unter dieser zunächst mit Prüfkabeln an das System angeschlossen.
10.40 Probefahrt erfolgreich verlaufen
Jetzt muss noch das neue Lokschuppengleis rechts anschließend gebaut werden. Darüber berichte ich vermutlich heute nachmittag oder abend.
Aber ist das nicht eine Ironie des Schicksals? Jetzt, wo ich im Schweiße meines Angesichts 60 Weichen für die BAE gebaut habe, jetzt gibts ne fertige Weiche,, die ich in Nullkommanix einbauen kann.
#10 RE: Endlich "richtige" 0m-Weichen
Otto, alle -
ich hänge das einmal an diesen alten Thread an, weil meine Frage sich auf ""richtige"" Weichen bezieht - gerne 0m, aber auch andere Maßstäbe:
in DRG Anlage Buchenbach schreibst Du:
Zitat von OOK im Beitrag DRG Anlage Buchenbach
Die muss weg, aber nicht das Wort, sondern die Stellschwelle selber. Die Industrie abseits von Weinert muss endlich verstehen, was ein Klammerspitzenverschuss ist und den nachbilden.
: Kannst Du, kann wer kurz erklären, was der Stand der Praxis, aber eben auch der Stand der Möglichkeiten (weil z.B. von Kleinserienhersteller realisiert) in Bezug auf den Antrieb von Modellbahn-Weichenzungen ist - vermutlich getrennt nach 0/0m und H0, ggf. kleiner (N würde mich doch interessieren)?
Mein "Wissen" (uralt und als nicht-Modellbahnpraktiker nur angelesen) ist:
- Lange wurde zwischen zwei Schwellen ein schwellenfach-breites "Antriebsbrett" montiert.
- Die Stellschwelle war insofern ein Fortschritt (meine ich verstanden zu haben), als dieses "Brett" nicht mehr zwischen Schwellen lag, sondern - ohne große Änderung der Technik - nun, weil nahezu schwellenbreit, eben als Schwelle getarnt wurde. Wenn jemand wollte, konnte er im Schwellenfach daneben pseudohalber dünne Gestänge montieren, die Antriebs- und Riegelstangen darstellten.
Nicht mehr Wissen, sondern vermutet:
- Einen funktionalen Klammerspitzenverschluss kann ich mir in H0 und darunter nicht vorstellen - Klinkenbreite um die 3 cm = unter 0,5 mm in H0; aber auch in 0 scheint mir das nicht sinnvoll funktional machbar - oder doch?
- oder, Otto, meinst Du eine halbwegs maßstäbliche Antriebsstange (die könnte in 0 um 1 mm dick sein, was bei Stahldraht schon halbwegs stabil ist; ggf. vertikal mit größerem Maß, z.B. 2 mm hoch), mit nur einem "angedeuteten" Klammerspitzenverschluss?
Edt: Suche hat immerhin das Folgende ergeben, für H0!:
- Weinert-Weiche verfeinern, mit der Aussage: Entsprechende Ätzteile hatte der Bahnsinn-Shop mal als Bestandteil eines Ätzblechs für einen funktionsfähigen (!) Klammerspitzenverschluss entwickelt..
- ... und zumindest hier scheint der auch verfügbar zu sein.
Wie sieht's eigentlich mit dem Hakenverschluss aus? Der kommt mir "grobmotorischer" vor und war weit verbreitet (Standardverschluss in Preußen und Österreich) ... hat das jemand in Modellbahnmaßstäben probiert? Wäre ja für Ep.II häufig wohl "richtiger" als ein Klammerspitzenverschluss.
H.M.
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