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Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
#1 Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Hallo zusammen,
wie wäre es mal - als Anlagenvorschlag für jemanden, der eher den jüngeren Epochen anhängt - mit der Nachbildung einer vergessenen Strecke, die nach langer "Auszeit" mittlerweile wieder reaktiviert wurde?
Zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit:
1. Die Wurmtalbahn von Lindern nach Heinsberg, die am 15.12.2013 nach mehr als dreißig Jahren wieder in Betrieb genommen wurde. Ein aktueller Streckenplan, jede Menge Informationen zur Strecke und zur Wiederherrichtung sowie zahlreiche Bilder finden sich hier. So könnte man auf einer Nebenstrecke Betrieb mit hochaktuellen Fahrzeugen machen. Auch interessant: das Flügelkonzept im Bf Lindern.
2. Die Vicinalbahn von Weißenhorn nach Senden, die ebenfalls am 15.12.2013 wieder in Betrieb genommen wurde. Nach mehr als 50 Jahren fahren wieder Personenzüge von Ulm über Senden nach Weißenhorn. Details finden sich unter anderem hier. Wer wissen will, wie die Strecke noch anno 2007 ausgesehen hat, findet hier eine reichlich bebilderte Doku.
#2 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Aber was hat das alles mit Bahnhofsgleisplänen zu tun? Ich weiß auch nicht, wohin ich das verschieben soll. Es braucht die Vorschläge eigentlich nicht, sondern gleich eine Konsequenz daraus, nämlich einen Gleisplan.
#4 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Guten Abend,
ketzerisch gesprochen: viel Gleisplan braucht es da nicht. Es gibt maximal zwei Weichen.
Der große Nachteil solcher Ep. VI-Konstellationen ist in meinen Augen, dass - so interessant diese Reaktivierungen sind - das Betriebsprogramm eher eintönig bleibt, solange nicht auch Güterverkehr stattfindet. Und letzteres ist selten. Es bleiben also zumeist nur Triebwagen im Taktverkehr...
Das heißt im Umkehrschluss, dass allerlei zusätzliche Maßnahmen zur Belebung des Betriebsgeschehens und mithin auch des Gleisplans ergriffen werden müssten, beispielsweise
- Einrichtung eines häufig zu bedienenden Anschlusses, einer Anschlussbahn oder eines Stammgleises
- Einrichtung einer Betankungsanlage (siehe Stockach) und/oder einer Betriebswerkstatt, in der z. B. auch Fremdfahrzeuge, Lokomotiven oder Güterwagen gewartet werden
- "Mechanisierung" der Anschlussverkehre, also z. B. Nachbildung einer Bahn-Bus- bzw. Bahn-Tram-Schnittstelle mit beweglichen Bussen bzw. Straßenbahnen.
Ich persönlich würde eher ein Ausweichen in die Schweiz bevorzugen ;), da kann ich auch in Epoche VI beispielsweise Rübenzüge mit Eaos auf Schmalspur-Rollböcken fahren... siehe BAM, u. a. hier dokumentiert: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?106,6640248 (sry, ich bekomme das mit den Hyperlinks hier noch nicht hin).
VG Mathias
#5 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Ach was, uninteressant. Zumindest die Strecke nach Weißenhorn hatte und hat Güterverkehr (jetzt eben nachts, weil tagsüber Pv ist). Und interessant ist der auch: Da die einzige Umsetzmöglichkeit in Weißenhorn ist, muss da gehörig rangiert und ausgezogen werden. [Quelle und Bild]
Das ist geradezu ein Paradebeispiel für eine modellbahngeeignete Ep V/VI-Strecke.
Und die Hyperlinks, wie auch alles andere, gehen gut mit den Knöpfchen in dem grauen Kasten.
#6 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Und weil ich da so und es regnet und ich nicht raus will, ist völlig ohne Ortkenntnis, aber viel Internet ein Plan entstanden.
Weißenhorn '14.
Bedient werden das Aluwerk in Eschach (Schrott) und Westfalengas (Kesselwagen), Regioshuttles shuttlen stündlich nach Ulm. Vorbildmäßiger Verkehr also mit zwei Tf, im Güterverkehr wahrscheinlich 232, 294 oder Gravita. Der Zug fährt von Senden Lok voraus nach Weißenhorn, nimmt auf dem Hinweg schon den leeren Schrottwagen mit, löst den Zug im "Hbf" auf und bedient dann die beiden Anschlüsse.
Auch dargestellt sind die nicht benutzten, aber wahrscheinlich noch zurückgehaltenen Anschlüsse in Weißenhorn Hbf (die Pläne waren da nicht eindeutig).
Varianten: Der Mensch mit viel Platz kann Senden natürlich schön ausgestalten, und wer etwas rumspinntisieren will, könnte ja z.B. Betrieb anno 2020 machen: Personenverkehr neuausgeschrieben, gelegentliche Museumsfahrten und neue Anschließer im Hauptbahnhof.
Und da soll Nebenbahn in der Neuzeit langweilig sein.
#7 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Hallo Jan, ich schrob ja nicht, dass Ep.V/VI-Vorbilder immer langweilig sind, sondern dass sie dann spannend werden, wenn auch Güterverkehr stattfindet und/oder etwas anderes, den SPNV-Takt auflockerndes. Insofern sehe ich mein oben aufgemachtes "Lastenheft" bei Weißenhorn erfüllt und kann Deinem Entwurf viel abgewinnen.
In eine ganz ähnliche Richtung geht für mich Burghausen(Oberbay). Hier schließt die Wacker-Chemie kurz vor dem Bahnhof an, und die schönen bunten Güterzug-Großdiesel warten am Betriebsbahnsteig des kleinen Endbahnhofs mit Bahn-Bus-Schnittstelle auf die Rückleistung.
Ebenfalls vergleichbar, sehr "asketisch" und in dieser Form Ep. VI sind Rønland st mit Chemiewerksanschluss und Thyborøn mit Hafenbahn an der Lemvigbanen in Dänemark.
Und auch hier könnte ich mir für eine Umsetzung ins Modell die Reaktivierung des Personenverkehrs gut vorstellen...
#8 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Tolle Beispiele, die du da vorstellst.
Die Lemvigbanen finde ich besonders spannend - ein großes Chemiewerk (?) an so einem Ort habe ich auch noch nicht gesehen. Und mit einem putzigen Personenbahnsteig und einen kleinen Spitzkehrenbahnhof an der weitergehenden Strecke gibt es da noch mehr schönes.
Vielleicht noch etwas zu Reaktivierungen: In Aurich hat sich der Windkraftanlagenbauer Enercon sehr für einen Bahnanschluss eingesetzt und sogar mit Abwanderung gedroht, als die stillgelegte Stecke für eine Autobahnanbindung weichen sollte. Schließlich haben der Kreis, die Gemeinden und Enercon die Strecke übernommen und ausgebaut. Heute fährt dort täglich ein Güterzug mit Vmax 25, mehrere neue Anschließer haben sich entlang der Strecke angesiedelt. Die Strecke verläuft aber fast vollständig parallel zur Bundesstraße, und Windräder sind bekanntlich groß.
In Zukunft will man sogar die Strecke für 80 km/h ertüchtigen, ÖPNV anbieten, das Lichtraumprofil vergrößern und bis nach Wittmund durchbinden.
#9 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Hallo Jan,
ja, das ist eine chemische Fabrik. Wenn Du ein wenig im WWW suchst, dürftest Du Bilder von Güterzügen auf der Lemvigbanen finden, mit NoHAB- Rundnasen und Kesselwagen für die Fabrik. Ich habe mich da nicht vertieft, aber ich würde auf Petrochemie tippen.
Das Bild mit dem Zweiwege-Unimog und den Windradnaben auf Flachwagen ist sehr interessant. Handelt es sich dabei um einen werksinternen Verkehr oder sieht so eine normale Fuhre auf dieser wiedereröffneten Strecke aus? Ich meine, mal gelesen zu haben, dass diese Strecke die parallel laufende Bundesstraße recht oft kreuzt und dass dies einer Reaktivierung im SPNV entgegenstünde... VG Mathias
Ich bin kein Experte und noch nie in Aurich gewesen, aber das Internet gibt folgendes her: Das auf dem Bildchen dürfte tatsächlich ein regulärer Güterzug sein, Moordorf liegt schon auf der Strecke. Hier mal noch mehr Bilder, einmal der Verladekran bei Enercon, einmal Windradflügel in Emden.
Diser Artikel aus dem April letzten Jahres hält Personenverkehr ab 2016 für möglich und rechnet mit einer Versechsfachung (!) des Güterverkehrs, heute werden wohl schon 4 (!!) Güterzüge/Tag gefahren. Das wär ne ganze Menge Betrieb für eine Strecke, die noch vor ein paar Jahren stillgelegt war...
#12 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Zu Abelitz-Aurich möchte ich nachtragen, dass es sich beim ersten Bild tatsächlich um einen internen Verkehr auf der Strecke zwischen dem Gusszentrum in Georgsheil und dem Enercon-Werk in Aurich handeln könnte. Wenn die Strecke im SPNV reaktiviert wird und die Lademaßvergrößerung kommt, dann wird's da echt spannend. In jedem Fall müsste der angedeutete interne Verkehr im Modell mit dargestellt werden. Wer für so etwas noch weitere Vorbildanregungen aus der Jetztzeit braucht, dem anempfehle ich den Werksinternen Verkehr der Firma Ihrle. Dieser ist sogar ein echter Inselverkehr unter Nutzung von Teilen des ehem. Bahnhofs Deuz der dortigen Kleinbahn.
vauhundert
(
gelöscht
)
#13 RE: Wie interessant sind Bahnhöfe der Epoche V/VI
Hallo zusammen,
ein weiteres Beispiel wäre Hamminkeln an der Strecke Wesel Bocholt und die dortigen Betonteiltransporte der Firma Max Bögl.
Hier mal ein paar Links zu Drehscheibe Online:
221 135 zwischen Hamminkeln und Wesel
Tübbingszüge Hamminkeln - Wesel
Erster Max Bögl Betonbinder Zug von Hamminkeln
Wie die Beiträge zeigen ist das Fahrzeugprogramm, trotz Einsatz einer Privatbahn, gut aus Großserienstücken zu bestreiten.
Der Personenverkehr wird derzeit noch von einzeln fahrenden 628 im Stundentakt durchgeführt.
Beste Grüße aus dem Bergischen
Michael
Michael
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