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Moderne Zeiten, oder: Wenn e-book, warum nicht Train Sim?
Ich fand das Schauen dieses kleinen Videos eine interessante "Praxis"-Erfahrung. Gezeigt wird das ankommen eines Regionalzuges im Endbahnhof, das Umsetzen der Lok (man sieht sogar, dass die Weichen gestellt werden) und Abfahrt des Zuges in die Gegenrichtung. Und das so ziemlich in Echtzeit.
In der Realität ist das ein Vorgang, den ich mit großem Genuss vollziehe. Bei Betrachten des gleichen Vorgangs im Video wurde mit jedoch schnell langweilig und ich dachte: Mensch, komm zu Potte.
Zitat von Michael Sterna
man bekommt aber eine Vorstellung, was man mit so einem Programm anfangen könnte. Nämlich - ganz klar - einen Anlagenentwurf 'durchspielen'. Wofür z.B. 'unsa Rainer' viele einzelne Grafiken braucht, um sich und anderen klarzumachen, ob und wie Betrieb auf der 'Zukünftigen' funktioniert, so ließe sich das damit viel eleganter und verständlicher demonstrieren.
Für den Zweck finde ich das richtig klasse.
Bin gleicher Meinung. Und auch der Steffen78, der den Link im H0-Forum eingestellt hat, wäre gut beraten, da mal seine Vorstellung von "Ich will rangieren, rangieren, rangieren" durchzuspielen.
#27 RE: Moderne Zeiten, oder: Wenn e-book, warum nicht Train Sim?
Liebe Planungsspezialisten,
in diesem Thread haben wir bislang ganz munter verschiedene Sachen durcheinander gemischt. TrainSim ist - soweit ich das verstanden habe - etwas völlig anderes als eine x-beliebige Planungssoftware. Und die zuvor vorgestellte Software wiederum etwas anderes, nämlich die Visualisierung einer Planung sozusagen 'in action'.
Vielleicht ist meine heutige Frage an die Runde etwas für einen neuen Thread?
Ich würde nämlich gerne wissen, mit welchen Planungsprogrammen Ihr arbeitet und welche Erfahrungen da gemacht wurden.
Ich habe mir jetzt mal das kostenlose Programm 'Trackplanner' ( http://www.trackplanner.de/index.htm ) runtergeladen, kann damit aber nichts anfangen. Ich kann verschmerzen, wenn ich keine Gebäude und Landschaftsformationen einplanen kann (hätte ich dafür aber Geld bezahlt, würde ich das schon haben wollen). Aber wenn ich noch nicht mal Flexgleise frei im Radius biegen kann...
Selbst um das festzustellen habe ich etwas getan, was ich eigentlich gar nicht wollte, nämlich einiges an Zeit investiert. Aber irgendwie juckts ja doch...
Gruß
Michael
Liebe Grüße aus Ostwestfalen!
Michael
http://kleinbahn-spur0.jimdo.com/
http://kleinbahnfreund.jimdo.com/
#28 RE: Moderne Zeiten, oder: Wenn e-book, warum nicht Train Sim?
Einen hab' ich noch!
Habe ich schon mal beiläufig erwähnt, dass ich Rolf Knippers Anlagenentwürfe mag? Und dass einer meiner Favoriten der Entwurf 'Im Tal der Sieg' aus einer alten Miba Spezial war/ist?
Ja, hab' ich.
Also, da gibt es tatsächlich eine Animation zu diesem Entwurf, der ebenfalls mit dem TrainPlayer gemacht wurde. Interessant ist dabei, dass da einfach (?) die Originalzeichnung von Knipper eingebunden wurde (und die war noch traditionell mit Zeichentusche erstellt worden). Aber wie das alles funktionieren soll...Hexenwerk?
Hübsch anzuschauen ist übrigens die Darstellung, wenn der Zug im Tunnel verschwindet.
http://www.myvideo.de/watch/651595/Train...Im_Tal_der_Sieg
Auf dem Spur0-Forum von Meister Schnellenkamp äußert sich der Autor der Lenz-Animation, Eckard Müller, der schon mal eine Besprechung des TrainPlayers in der Miba veröffentlicht hat, zu Fragen nach der Einbindung von deutschen Fahrzeugen in die us-amerikanische Software:
"Demnächst werde ich aber wieder etwas aktiver werden und zuerst einmal nachsehen, was die neueste Version von TrainPlayer an europäischen Fahrzeugen mitbringt. Laut Hersteller sollte etwas dabei sein.
Eine Anleitung zur Erstellung eigener Fahrzeuge wird es in jedem Fall in nächster Zeit geben - entweder in der MIBA oder hier."
Und hier noch der Link zu dem Forum:
http://www.schnellenkamp-modellbau.de/mo...wthread&tid=757
Gruß
Michael
Liebe Grüße aus Ostwestfalen!
Michael
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#29 RE: Moderne Zeiten, oder: Wenn e-book, warum nicht Train Sim?
In Antwort auf:
mit welchen Planungsprogrammen Ihr arbeitet und welche Erfahrungen da gemacht wurden
Ich arbeite nach wie vor mit Papier und Bleistift - ich bin der Meinung, der Computer behindert die Fantasie viel zu stark und verlangsamt das Arbeiten. Der Computer ist ein prima Werkzeug, wenn es exakt sein muss - also für die Reinzeichnung - ansonsten brauch ich ihn nicht. Die Reinzeichnungen erstelle ich mit A9CAD, einem Freeware 2D CAD Programm. Dies ist eigentlich bloss der Ersatz von Zirkel und Zeichendreieck durch Maus und Bildschirm. Mehr benötige ich nicht.
"Ein Hammer macht noch keinen Schreiner".
Felix
Zitat von Michael Sterna
Also, da gibt es tatsächlich eine Animation zu diesem Entwurf, der ebenfalls mit dem TrainPlayer gemacht wurde. Interessant ist dabei, dass da einfach (?) die Originalzeichnung von Knipper eingebunden wurde (und die war noch traditionell mit Zeichentusche erstellt worden). Aber wie das alles funktionieren soll...Hexenwerk?
Hübsch anzuschauen ist übrigens die Darstellung, wenn der Zug im Tunnel verschwindet.
Man kann bei Trainplayer eine beliebige Grafikdatei als Hintergrundbild einbinden, sogar eine gescannte Handskizze. Auf diesem Bild muss man dann natürlich als eine Art Overlay das logische Infrastrukturdatenmodell erstellen, in dem dann die Simulation läuft. Dieses kann man hinterher in der endgültigen Darstellung wieder ausblenden, so dass es dann tatsächlich so aussieht, als würden die Züge in dem originalen Gleisplan fahren. Das Verschwinden im Tunnel ist relativ einfach, man muss im Infrastrukturdatenmodell die betreffenden Abschnitt nur mit dem Prädikat "hidden" versehen, dann verschwindet die Darstellung eines Zuges, wenn sie sich auf einem solchen Abschnitt befindet.
Ich habe von meiner US-Rangieranlage ein Foto aus der Vogelperspektive gefertigt und auf diese Weise animiert. Das Ergebnis ist eine fast fotorealistische Simulation. Die gelben Punkte sind darin nur die Lagemelder der Weichen. Ist natürlich eher eine Spielerei, aber auf diese Weise kann ich auf Reisen meine Anlage immer betriebsfähig auf meinem Laptop dabei haben.
Jörn
#31 Was sollte TrainSim denn leisten können?
Auweia, was hab ich da bloß losgetreten...
Die Diskussion des Für und Wider eines "virtuellen Anlagen-Ersatzes" scheint doch noch sehr stark polarisiert zu sein (Würde mal 2:98 Prozent schätzen) Das mag daran liegen, dass dieses Forum für eine positivere Reaktion auf TrainSim die falsche Plattform ist, sei es aufgrund der Altersstruktur von uns "gestandenen" Modellbauern, äh pardon, meinte natürlich Betriebsbahnern, die hier zuhause sind, sei es, weil das Medium tatsächlich noch so grottenschlecht ist, dass selbst eine halbwegs vorbildnahe Animation noch mit unermesslichen Schwierigkeiten verbunden ist (weil halt Software-Spezialisten vielleicht mal ne Märklinbahn besessen haben, selten aber Hardcore- Betriebsbahner sind und die Probleme von unsereiner gar nicht verstehen).
Nur: Wenn ich lese, dass jemand nach einem langen Arbeitstag am Computer lieber auf einer gebauten Anlage Modellbahn fahren will, weil er "richtiges (!!) Grün" sehen will anstatt Bits und Bytes, dann muss ich doch schmunzeln. Was ist denn bei künstlichen, miniaturisierten Busch-, Heki- oder Noch- Grasfasern "richtiges Grün"? So ein Statement scheint denn doch eher ein Bekenntnis der eigenen persönlichen Neigungen und Vorlieben zu sein, was natürlich auch ok. ist, aber nicht das Problem als solches trifft.
Wer dazu noch die meisten anderen Argumentationen durchliest, wird auch dort ähnliches feststellen: Persönliche Vorlieben allenthalben, aber kein so wirklich schlagkräftiges Argument gegen einen "nur" virtuellen Anlagenbau.
Ich denke, im Laufe der Zeit wird sich "Eisenbahnspielen" -ob wir es nun persönlich gutheißen oder nicht- immer mehr auch der virtuellen Ausdrucksform annehmen und unserem Hobby eine weitere interessante Nische hinzufügen. Bis dahin, das sei euch zugegeben, scheints aber noch ein recht dornenreicher Weg zu sein, wenn man die derzeitigen Produkte betrachtet und vor allem die Mühen sieht, die Leute, die wie ich nicht mit einer USB-Schnittstelle am Hinterkopf geboren wurden, aufwenden müssen, um damit halbwegs passable Resultate hervorzubringen.
Aber bevor ihr mich jetzt nach dem Motto "geh doch in die DDR, pardon, in ein TrainSim- Forum" hier rausschmeißt, hör ich lieber auf, zu argumentieren und stelle lieber eine konstruktive Frage:
WAS MÜSSTE EIN TRAINSIM PROGRAMM BIETEN, UM EUREN/UNSEREN BETRIEBLICHEN ANSPRÜCHEN GERECHT ZU WERDEN?
windbergbahn
#32 RE: Was sollte TrainSim denn leisten können?
In Antwort auf:
Nur: Wenn ich lese, dass jemand nach einem langen Arbeitstag am Computer lieber auf einer gebauten Anlage Modellbahn fahren will, weil er "richtiges (!!) Grün" sehen will anstatt Bits und Bytes, dann muss ich doch schmunzeln. Was ist denn bei künstlichen, miniaturisierten Busch-, Heki- oder Noch- Grasfasern "richtiges Grün"?
Es geht um etwas anderes. Vor einiger Zeit war in der Zeitung zu lesen, dass in USA ein Baby-TV aufgezogen wird nach dem Motto: Wenn die Eltern die Kinder schon vor die Kiste setzen, sollen die Kinder wenigstens "was Richtiges" zu sehen bekommen. Soweit so gut. Was bekommen sie denn da zu sehen? Beispielsweise Programme, die ihnen zeigen, wie die Welt vor der Haustür aussieht. Das ist doch Quatsch. Nehmt die Gummistiefel und geht selbst vor die Haustüre! Wir wollen die Welt "live" erleben statt aus der Kiste.
Dass ich vor der Kiste Nackenschmerzen wegen Bewegungsmangel bekomme, im Mobazimmer hingegen nicht, hat damit auch etwas zu tun.
Felix
#33 RE: Was sollte TrainSim denn leisten können?
Zitat von windbergbahn
Die Diskussion des Für und Wider eines "virtuellen Anlagen-Ersatzes" scheint doch noch sehr stark polarisiert zu sein (Würde mal 2:98 Prozent schätzen) Das mag daran liegen, dass dieses Forum für eine positivere Reaktion auf TrainSim die falsche Plattform ist ...
Wo du recht hast, hast du recht, Jörg. Ich würde auch nicht in einem TrainSim-Forum eine Diskussion über die optimale Wagenkarte oder die nächste Kupplung für 0m beginnen.
Zitat von windbergbahnWieso muss ich kräftig schlagen, um etwas nicht zu tun, was mich nicht interessiert? Die persönlichen Vorlieben brauchen auch keine Argumentation, sondern da greift das alte westfälische Sprichwort: "Isso!" Ich erfahre das doch umgekehrt laufend, wenn ich den Ovalfahrern im H0-Forum nahebringen möchte, dass man eine Anlage auch als Modell einer Eisenbahn konzipieren kann.
Wer dazu noch die meisten anderen Argumentationen durchliest, wird auch dort ähnliches feststellen: Persönliche Vorlieben allenthalben, aber kein so wirklich schlagkräftiges Argument gegen einen "nur" virtuellen Anlagenbau.
Zitat von windbergbahnMeinetwegen. Fernsehen findet ja auch ohne mich statt.
Ich denke, im Laufe der Zeit wird sich "Eisenbahnspielen" -ob wir es nun persönlich gutheißen oder nicht- immer mehr auch der virtuellen Ausdrucksform annehmen und unserem Hobby eine weitere interessante Nische hinzufügen.
Zitat von windbergbahnEigentlich wollte ich hierauf nur mit einem schnippischen "Is mir Wurscht" antworten, aber da fiel mir gerade noch in letzter Sekunde was ein: Wenn ich einen Bildfahrplan für drei (reale) Stunden BAE-Betrieb mit 5 bis 6 Lokmannschaften entworfen habe, fände ich es klasse, wenn mir TrainSim o.ä. das mal eben rasch durchspielen würde, ob ich da bein paar Bugs eingebaut habe oder ob alles aufgeht: die Kreuzungen, die Rangierzeiten, der Lokumlauf, der Personenwagenumlauf etc. Dann bliebe mir der showdown beim ersten realen Durchspielen erspart. Na also, TrainSim macht doch Sinn. Und das meine ich jetzt ernst.
Aber bevor ihr mich ... hier rausschmeißt, ... stelle (ich) lieber eine konstruktive Frage:
WAS MÜSSTE EIN TRAINSIM PROGRAMM BIETEN, UM EUREN/UNSEREN BETRIEBLICHEN ANSPRÜCHEN GERECHT ZU WERDEN?
windbergbahn
#34 RE: Was sollte TrainSim denn leisten können?
Zitat von OOK
Eigentlich wollte ich hierauf nur mit einem schnippischen "Is mir Wurscht" antworten, aber da fiel mir gerade noch in letzter Sekunde was ein: Wenn ich einen Bildfahrplan für drei (reale) Stunden BAE-Betrieb mit 5 bis 6 Lokmannschaften entworfen habe, fände ich es klasse, wenn mir TrainSim o.ä. das mal eben rasch durchspielen würde, ob ich da bein paar Bugs eingebaut habe oder ob alles aufgeht: die Kreuzungen, die Rangierzeiten, der Lokumlauf, der Personenwagenumlauf etc. Dann bliebe mir der showdown beim ersten realen Durchspielen erspart. Na also, TrainSim macht doch Sinn. Und das meine ich jetzt ernst.
OOK, das kann nur theoretisch gemeint sein. Oder willst Du uns den ganzen Spaß verderben?
#35 RE: Was sollte TrainSim denn leisten können?
Zitat von wjk
OOK, das kann nur theoretisch gemeint sein. Oder willst Du uns den ganzen Spaß verderben?
Da möchte ich mich gern anschließen. Gerade die Möglichkeit, Unzulänglichkeiten eingebaut zu haben, macht das ganze erst vorbildgetreu. Wer kennt nicht eine Strecke, auf der es einige besch... Verbindungen gibt oder gegeben hat, die vernünftige Anschlüsse verhindern, und die Fahrgäste in Rage bringen? Das gibt es heute, im elektronischen Zeitalter genauso wie Jahrzehnte davor. Gerade die (Fahr)Planer in der von vielen bevorzugten Zeit vor dreißig bis fünfzig Jahren konnten auf die heutigen Hilfsmittel gar nicht zurückgreifen.
Vielleicht sollte man durchaus auch die Fahrplangestaltung historisch korrekt durchführen? Oder war das jetzt über das Ziel hinausgeschossen? Wie auch immer, dann gibts eben beim nächsten Fahrplanwechsel die besseren (oder noch schlechteren) Verbindungen. Da kann man von der DB viel abschauen.
Peter
#36 RE: Was sollte TrainSim denn leisten können?
"da fiel mir gerade noch in letzter Sekunde was ein: Wenn ich einen Bildfahrplan für drei (reale) Stunden BAE-Betrieb mit 5 bis 6 Lokmannschaften entworfen habe, fände ich es klasse, wenn mir TrainSim o.ä. das mal eben rasch durchspielen würde"
_________
Ja Otto, genau so. Und nun stell dir mal weiter vor, dein Bildfahrplan wird auf einer wenigstens halbwegs gelungenen 3D-Animation deiner BAE durchgespielt: Du setzt dich irgendwo in deinem Haus vor einen hochauflösenden Bildschirm, der sich meinetwegen gerne eingehaust in einer Art Führerstandsimitation befinden kann (die Rübelandbahn-Animation wird beispielsweise aus einem abgetrennten Führerstand einer verschrotteten 50 Hz- Rübelandbahn-Ellok heraus bedient). Du setzt dich also da hin, und steuerst von dort z.B. den durchlaufenden SHE- Triebwagen über deine Anlage. Das sonore Brummen des Diesels kommt in realistischer Lautstärke aus entsprechend dimensionierten Lautsprechern im Klappschrank zu deinen Füßen und nicht quäkig aus irgendwelchen chronisch unterdimensionierten Miniaturlautsprechern aus dem Modellfahrzeug. Ein rhythmisches Schaukeln des Schienenbusses besorgt eine im Fußboden der dann hoffentlich im Handel erhältlichen Führerstandsimitation eingebaute Rüttelmechanik (synchronisiert mit dem Takt der Schienenstöße und Gleisablenkungen :-))
Deine 5-6 Freunde tun ein Ähnliches vor 5-6 anderen Bildschirmen. Die müssen nicht mal in deinem Haus stehen, die können in Bremen und sogar in Dortmund ;-)) oder von mir aus in Australien sein und müssen auch gar nicht die Komfortabmessungen deiner eigenen Führerstandsimitation besitzen, sondern es darf natürlich auch ein "normaler" PC sein. Alles ist aber miteinander vernetzt und jeder deiner Mitspieler erledigt eine andere, zum Bildfahrplan gehörige Aufgabe. Man muss dabei nicht die ganze Zeit im Führerstand sitzen, man könnte auch zeitweise mit dem Zug "mitfliegen". Oder sich auch bis an die Zimmerdecke zoomen, um die gesamte Anlage im momentanen Betriebszustand zu überblicken. Unterwegs begegnen dir die von den Mitspielern gesteuerten Züge und du fährst in Gleise ein, deren Weichen andere Mispieler für deine Zugfahrt (hoffentlich richtig) gestellt haben und hältst vor Signalen, die von anderen vielleicht vergessen wurden, auf Fahrt zu stellen. Halt wie im richtigen Leben, will sagen, auf einer echten Modellbahn.
Wirst du jetzt immer noch nicht schwach? Ich jedenfalls könnte mir durchaus vorstellen, meine LBE- Anlage gegen eine virtuelle Ausführung einzutauschen. Die ich dann überall nutzen könnte.
Aber auch ich weiß ja, dass es sowas noch lange nicht geben wird. TrainSim Freaks sind TrainSim Freaks und Betriebsbahner sind Betriebsbahner. Zwei Königskinder halt. Mein Ziel war es eigentlich, von dieser Seite aus eine Brücke über das Wasser, das so tief zu sein scheint, zu bauen. Ist wohl schiefgegangen, da ich den Widerstand der handwerkelnden Fraktion nicht als so stark eingeschätzt, sondern mehr auf konstruktivere Neugier und Fantasie gehofft habe. Vielleicht sollte ich den Thread mal unter umgekehrten Vorzeichen in einem TrainSim- Forum wiederholen. Bin gespannt, was da herauskommt.
windbergbahn
Zitat von windbergbahn
Ja Otto, genau so. Und nun stell dir mal weiter vor, dein Bildfahrplan wird auf einer ... 3D-Animation deiner BAE durchgespielt: Du setzt dich ...vor einen hochauflösenden Bildschirm ... und steuerst von dort z.B. den durchlaufenden SHE- Triebwagen über deine Anlage. Das sonore Brummen des Diesels kommt in realistischer Lautstärke aus entsprechend dimensionierten Lautsprecher. ...
Deine 5-6 Freunde tun ein Ähnliches vor 5-6 anderen Bildschirmen. Die müssen nicht mal in deinem Haus stehen, die können in Bremen und sogar in Dortmund ;-)) oder von mir aus in Australien sein ... Alles ist miteinander vernetzt und jeder deiner Mitspieler erledigt eine andere, zum Bildfahrplan gehörige Aufgabe. ... Unterwegs begegnen dir die von den Mitspielern gesteuerten Züge und du fährst in Gleise ein, deren Weichen andere Mitspieler für deine Zugfahrt (hoffentlich richtig) gestellt haben und hältst vor Signalen, die von anderen vielleicht vergessen wurden, auf Fahrt zu stellen. Halt wie im richtigen Leben, will sagen, auf einer echten Modellbahn.
Wirst du jetzt immer noch nicht schwach?
Gegenfrage, Jörg: Würdest du auch lieber in Dortmund auf dem Bildschirm deinen Ostseeurlaub verbringen und dir damit die Mühe ersparen, auf überfüllten Autobahnen die Umwelt mit Abgasen und Feinstaub zu verseuchen? Das ist provokativ gefragt, denn es geht hier meines Erachtens um ein viel tiefergehendes Thema als Modellbahn, nämlich um die Grundsatzfrage: "Wie wollen wir künftig leben - real oder virtuell?"
Aus den Übersetzungskursen an der Uni erinnere ich noch den Grundsatz: "So wörtlich wie möglich, so frei wie nötig." Das möchte ich nun auf unser Thema abwandeln zu: "So real wie möglich, so virtuell wie (unbedingt) nötig." Wenn wir uns hier im Forum unterhalten, ist da ja schlussendlich auch virtuelles Leben. (Unsere Großeltern hätten sich an die Stirn getippt, hätte man ihnen dies als Vision vorgetragen.) Dazu sage ich: das ist so virtuell wie unbedingt nötig. Wenn du aber vorschlägst, anstatt mich mit meinen Freunden zu treffen, um gemeinsam Betrieb zu machen, vernetzen wir nur unsere Bildschirme, dann sage ich Njet!
Ich für meinen Teil möchte weiterhin real Modellbahnbetrieb machen, real in Urlaub fahren, real auf Alpengipfel steigen, real Sex haben und real im Restaurant mein Steak essen. Wenn ich z.B. im Knast säße, würde ich das vermutlich alles ganz anders sehen.
Diese meinetwegen altmodische Auffassung hält mich jedoch nicht davon ab, zwei Foren zu betreiben und mehrere Web-Sites, auf dem Computer Gleispläne zu zeichnen und meine Fotos zu bearbeiten und monatlich mehrere Dutzend emails zu schreiben. Ganz schön virtuell also.
Aber jetzt mal eine persönliche Frage, Jörg: Wenn diese vehemente Argumentation pro virtuelle Modellbahn von einem der Labermaxen aus dem XY-Forum käme, würde mich das nicht im Geringsten wundern - und ich würde mich auch nicht herbei lassen, darauf einzugehen. Wenn dies aber einer tut, der eine der besten Betriebs-Anlagen in diesem Lande hat und der jahrzehntelang in der Fachpresse über gescheite Formen des Modellbahnhobbys geschrieben hat, dann stellt sich mir die Frage: Was ist Gravierendes passiert, das ihn so vom Paulus zum Saulus werden lässt? Gibt es darauf eine Antwort?
Zitat von wjk
OOK, das kann nur theoretisch gemeint sein. Oder willst Du uns den ganzen Spaß verderben?
Zitat von sieben_k
Da möchte ich mich gern anschließen. Gerade die Möglichkeit, Unzulänglichkeiten eingebaut zu haben, macht das ganze erst vorbildgetreu.
Das sind Fragen, die zum Thema Modellbahnbetrieb gehören, genauer gesagt zum Thema Betrieb auf der BAE, deshalb werde ich sie im Harzbahnforum in einem neuen Faden aufnehmen und dort meine Meinung dazu sagen.
#39 RE: Saulus und Paulus wie Jekil und Hyde?
Danke, Otto, für die Blumen mit "einer der besten Betriebs- Anlagen in diesem Lande". Da gehe ich doch glatt noch Freitagabend nach meiner Rückkehr aus Zagreb in den Keller und drehe ein paar Runden mit meinen Zügen. Da liegt aber auch schon der springende Punkt: nach meiner Rückkehr. Ich würde aber auch ab und zu (nicht immer!) ganz gerne in meinem Hotelzimmer oder sonstwo (von mir aus auch im Knast) ein paar wenigstens virtuelle Runden drehen (einen Spur Z- Klappkoffer mitzunehmen, fände ich denn doch zu albern) Und auch in meinem Ostseeurlaub, den ich durchaus auch weiterhin real durchzuführen gedenke, genauso wie ich an virtuellen Restaurantbesuchen oder Cyber-Sex (es gibt ja sogar diesen Fachausdruck dafür :-)) zugegebenermaßen keinerlei Spaß finden würde. Aber die Modellbahnerei ist nicht damit vergleichbar, sondern auch -bei uns Betriebsbahnern sogar in verstärktem Maße- nur ein Abbild der Realität (lässt man hier einmal die rein handwerkliche Komponente des "Schaffens" außer Acht). Realität ist dagegen die echte Eisenbahn, die ich natürlich auch nicht durch eine rein virtuelle ersetzen möchte (wenn Herr Mehdorn auch alles tut, damit es bald soweit ist).
Aber keine Angst Otto, ich werde "meiner Alten nicht untreu" (wie WeWaW einst kalauerte), ich habe nur versucht, auszuloten, ob sich hier nicht in der Zukunft eine reizvolle Alternative für die ewig unter Platzbeschränkung leidenden Modellbahntheoretiker bieten würde, die immer gerne wollten, wenn sie denn könnten.
Noch gibts diese Platzbeschränkung gottseidank bei mir nicht, aber wer weiß was alles noch so kommt in der Spätlebensphase. Muß ja kein Knast sein, auch ein Altersheim oder von mir aus die Einliegerwohnung bei den Kindern wäre alles andere als förderlich für reale Anlagenwelten.
Übrigens habe ich schon vor einigen Jahren mal versucht, einen diesbezüglich "nachdenklichen" Artikel bei der "führenden Modellbahnzeitschrift" unterzubringen, für die ich ja öfter schreibe.
Man hat ihn mir zurückgeschickt.
windbergbahn
#40 Virtuell ist Schick! (aber Doof)
Und wenn schon virtuell, warum dann nicht die reale Welt? Warum soll ich mich dann mit räumlichen Begrenzungen herumschlagen, die es in der virtuellen Welt der Einsen und Nullen gar nicht gibt? Wieso nicht meine reale Lieblingsbahn in all ihrer Pracht virtuell nachbilden?
Dann würde ich vielleicht noch einen Sinn in der ganzen Sache erkennen. Aber virtuelle Modellbahn? Nee, also wirklich!
Wenn ich einen Gleisplan ausprobieren will, brauche ich keine naturgetreu "nachgebauten" virtuellen Kühe, da reicht der Gleisplan. Wenn ein Gleisplanungsprogramm das virtuelle Fahren als Bonus anbietet, ist das unter Umständen eine sinnvolle Geschichte. Aber für die echte reale Modellbahn wird das nie ein Ersatz sein.
Höchstens ein anderes Medium um das Erlebnis "Eisenbahn" zu haben. Aber dann eben als Simulation der realen Eisenbahn und nicht der Modellbahn. Denn die Modellbahn als solche ist ja auch schon eine Art Ersatz für die reale Eisenbahn. Die virtuelle Modellbahn wäre dann der Ersatz für den Ersatz. Irgendwann kommt dann auch noch die Simulation der virtuellen Modellbahn.
Und irgendwann wird das Ganze furchtbar albern. Wie die Sportspiele für die Wii. Das Ding soll eine fantastische Physik-Engine haben. Aber warum soll ich vor dem Bildschirm wie ein blöder rumhampeln und so tun, als ob ich Tennis spiele, wenn ich auf einen realen Tennisplatz gehen kann? Oder glaubt hier allen Ernstes irgendjemand, dass ein eingefleischter Tennisspieler sich so ein Ding kauft und in Zukunft nur noch zu Hause vor dem Monitor Tennis "spielt"? Versucht mal einem Sportler zu erzählen, dass dies die Zukunft des Tennis ist, oder des Golfens oder Fußballspielens!
Andererseits - eine reale Welt, in der es soetwas wie "Second Life" gibt, die wartet vielleicht nur auf die virtuelle Modellbahn, damit man in der virtuellen Welt in seinem virtuellen Zuhause (das man mit realem Geld bezahlen muss, da hört die Virtualität plötzlich auf!) seinem Zweit-Hobby dann auch virtuell nachgehen kann.
Mit realen Grüßen
Rainer
P.S: Die Sache mit der Z-Bahn im Klappkoffer finde ich nun wiederum gar nicht albern. Außerdem wäre die Konzeption einer solchen Anlage für realistischen Betrieb eher etwas für dieses Forum als der Train Sim.
-
So, ich denke, es ist nun klar, wie die Mitglieder dieses Forums zum Thema virtuelle Modellbahn stehen. Alles ist (mindestens einmal) gesagt. Lasst uns also diesen Faden in Frieden beenden. Wir machen hier weiter mit Modellbahnb-Anlagen-Design.
#42 RE: Was sollte TrainSim denn leisten können?
Zitat von windbergbahn
Nur: Wenn ich lese, dass jemand nach einem langen Arbeitstag am Computer lieber auf einer gebauten Anlage Modellbahn fahren will, weil er "richtiges (!!) Grün" sehen will anstatt Bits und Bytes, dann muss ich doch schmunzeln. Was ist denn bei künstlichen, miniaturisierten Busch-, Heki- oder Noch- Grasfasern "richtiges Grün"?
Entschuldigung, ich weiß, das Thema ist , doch kann das nicht unkommentiert bleiben.
Schmunzeln sei erlaubt, aber nur bis zu einem gewissen Grad.
Ich habe die Bemerkung mit dem „richtigen Grün„ nämlich nicht so einfach dahingesagt, sondern, was manchmal vorkommt, mir auch etwas dabei gedacht:
Die Farbe Grün (und alle anderen Farben auch) bei körperlichen Dingen, wie z.B. der gesamten Natur, aber auch von Modellbahn-Büschen und Gräsern, welcher Marke auch immer, setzt sich nach dem Prinzip der subtraktiven Farbmischung aus den drei Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb zusammen. Unter diesen Einflüssen hat sich das menschliche Auge in Jahrmillionen entwickelt, dafür ist es konstruiert.
Bei elektronisch erzeugten Bildern, sei es im Fernsehen, in Videos oder in virtuellen Landschaften, entstehen die Farbeindrücke durch additive Farbmischung aus den drei Lichtfarben Rot, Grün und Blau, die ohne Reflektion an einem Gegenstand direkt ins Auge gelangen. Das ist entwicklungsgeschichtlich „neu“ für das Auge, dafür ist es nicht konstruiert, damit kommt es zwar zurecht, aber weniger gut.
Fazit meiner hoffentlich nicht zu langen Ausführung:
Von der „Sehanstrengung“ her ist für eine Modellbahn-Wiese oder Wald vom Hersteller XYZ durchaus die Bemerkung „richtiges Grün“ gerechtfertigt, ganz im Gegensatz zur simulierten.
Ich behaupte, einen körperlichen Wald, echt oder in HO, könnte man sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ununterbrochen anschauen, ohne die geringsten Anzeichen von Ermüdungserscheinungen - wie das bei einem virtuellen aussehen würde, kann sich jedermann mit Bildschirmerfahrung sicher selbst ausmalen.
Von mir aus kann jetzt weitergeschmunzelt werden, das kann man auch bei einem Thema.
Peter
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