Größe von Anschlusskunden

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04.06.2016 07:07
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#1 Größe von Anschlusskunden
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OOK

Im Strang Ident-Elemente tauchte die Frage auf, wie groß die Anlagen eines Betriebes sein müssen, damit ein Gleisanschluss lohnend erscheint. Da wir bei der Anlagenplanung ja immer von "zu wenig Platz" ausgehen, ist es interessant, die Mindesgröße solcher Anlagen festzumachen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Anforderungen und Bedingungen im Laufe der Jahrzehnte einem großen Wandel unterworfen waren. In den ersten Jahrzehnten der Eisenbahn wollte jede kleine Firma einen Gleisanschluss und bekam ihn in der Regel auch oder ließ ihn sich auf eigene Kosten bauen. Jeder Kohlenhändler, jedes noch so kleine Baywa-Lagerhaus und jeder Mineralwasserhändler wurde angeschlossen.
Ein wenig hing das auch von der Größe und Kapazität der Bahn ab. Klein- und Schmalspurbahnen schlossen auch z.T. winzige Unternehmen an.

Am anderen Ende der Meßlatte steht eine Situation, die ich durch folgendes Erlebnis illustriere:
Vor ca. 5 Jahren besuchte ich ein großes Kalkwerk in NRW und hatte ein Gespräch mit dem Betriebsleiter. Er erzählte mir, dass sie eine eigene Werkslok hätten und damit täglich bis zu hundert beladene Waggons an die DB übergäben. Dennoch sei schon mehrfach ein Vertreter der DB vorstellig geworden, ob man diese Wagen nicht von einem anderen Unternehmen abfahren lasse könne. Der Grund: die hundert Wagen sind nicht zielrein, lassen sich nicht als Gag befördern, sondern müssen auf die unterschiedlichsten Ziele sortiert werden. Dazu hat die DB keine Lust (mehr).

Wer als die Eisenbahn von heute nachstellen will, kann Anschlusskunden eigentlich nur noch virtuell ansiedeln, am besten in einem eigenen Fiddle-Yard. Stellt man jedoch z.B. die Dreißigerjahre dar, sieht die Sache ganz anders aus.
Genug der Einleitung. Ich kopiere mal Gilpins Mühle aus dem Ident-Element strang als Diskussionsgrundlage nach hier.

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03.06.2016 20:26 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2016 07:10)
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#2 Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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Hallo Hubert, Helmut und alle Mitdiskutanten zu Hexenloch- und Harrasmühle,

das ist 'ne Mühle mit Bahnanschluss, gestern aus dem fahrenden Zug fotografiert:



Ein klein wenig Recherche ergab folgenden bildlich sehr viel schöner dokumentierten Bericht:
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s...ST&f=40&t=12695

Es handelt sich um die (Ruine der) Stockau Mühle in Reichertshofen (im rechtsrheinischen Bayern), die an der Strecke München-Ingolstadt lag. Vergangenheitsform deshalb, weil an dieser Stelle die Strecke zwecks Vergrößerung eines Bogenradius verlegt wurde und deshalb ein ganzes Bahnhofsgebäude und eben diese Mühle beziehungslos in der Landschaft stehen. Apple Karten zeigt offensichtlich ein Satellitenfoto aus der Zeit der Bauarbeiten, Google Maps ist schon weiter.

Was ich damit belegen will: solche und artverwandte Mühlenkomplexe dürften alle alten Mühlen im größeren Umkreis in die Insolvenz getrieben haben. Romantische Mühlen aus Holz (oder Natursteinen und Fachwerk, siehe #91) an kleinen Bächen sind eigentlich auf Anlagen womöglich schon ab der Epoche I, welche ja die Bahn brachte, ziemlich obsolet. Egal, ob da gemahlen, gesägt, gehämmert oder was immer wurde. Außer als Ruinen...

Ich lasse mich gern widerlegen, so wie bei den Burgen an der Hauptstrecke am Neckar. (An die hatte ich auch schon gedacht, wollte aber die Argumentation nicht unnötig verkomplizieren.) Vielleicht haben wir ja hier wieder eine Regel, zu der es sicher reichlich Ausnahmen gibt.

Mit freundlichem Gruß,
Gilpin


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04.06.2016 07:17 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2016 07:17)
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#3 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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OOK

Als Gegenbeispiel zu Gilpins Mühle zeige ich hier mal die ehemalige Mühle von Wernigerode-Hasserode, die einen eigenen Gleisanschluss an der Harzquerbahn hatte.



Es ist aber von der Form und Größe her auch nicht die romantische Schwarzwaldmühle am rauschenden Bach, sondern hat trotz der bescheidenen Größe schon die Anmutung einer Industriemühle.
Immerhin könnte sie zumindest als Halfrelief auf den meisten Anlagen Platz finden.
Jetzt wäre es spannend, ob jemand eine "romantische" Mühle à la Hexenlochmühle o.Ä. mit Geisanschluss findet und hier zeigen kann.

Also: Wer bietet weniger?

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04.06.2016 12:18
#4 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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Nicht wirklich kleiner die Aktienmühle!

Grüße Hubert

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04.06.2016 14:24
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#5 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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OOK

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #4
Nicht wirklich kleiner
und auch nicht besonders hübsch, aber ein super Kandidat für selektive Kompression.

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04.06.2016 15:50 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2021 09:32)
#6 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK hat recht, in den Ident-Strang passt die Frage nach der Größe der anzuschließenden Firma nicht so gut. Ich habe das mal hierhin kopiert (wenn es auch keine Mühle ist) und stelle die Frage neu:

Groß genug? Das Porzellanwerk Triptis:

Hier in Triptis I, Zufahrt über die Nebenstrecke, Absicherung über eine Gleissperre:

Wieso waren die Bierwagen auf dem Anschlussgleis? Das ist 20 Jahre her und lässt sich heute nicht mehr beantworten.

Der Gebäudekomplex könnte auch gut eine Mühle sein. Hier im Weschnitztal sind einige größere Mühlen, die vom Baustil ganz ähnlich sind. Vom Transportauftrag für den Gleisanschluss bietet ein Porzellanwerk etliche Notwendigkeiten. In Triptis wurden nicht nur Tassen und Untertassen hergestellt, sondern auch Keramikbauteile für die Elektrotechnik, zB Hochspannungs-Isolatoren, das konnte man deutlich an den Schrotthaufen sehen, direkt an dem "Pförtner-Stellwerk" ist ein solcher weißer Abfallhaufen zu erkennen. Zugeliefert wurde Kaolin (das kommt in Ost-Thüringen häufig vor) und natürlich Brennstoffe für die Produktion. Und ab und zu wohl auch ein Fass Bier, wie man auf dem Bild sieht. Die Original-Wagen gehörten tatsächlich der Königsbacher Brauerei in Koblenz, vor ihrer Verschrottung standen die noch jahrzehntelang auf dem Gleisanschluss-Bereich der Brauerei (womit wir noch ein Motiv für Anschlussgleise hätten).



Und hier in Triptis II, Zufahrt vom Gleis 1 her (ähnlich wie beim Original):


Das Original des alten Porzellanwerks war etwa an der gleichen Stelle, war von den Ausmaßen her noch etwas größer, sah so ähnlich aus, war aber viel viereckig-hässlicher.




Mit Gruß - Helmut

Edit: Bilder neu hochgeladen


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04.06.2016 17:42
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#7 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Ja, groß genug, um ein wirklich "großes" Unternehmen zu repräsentieren, das eine größere Zahl Wagenladungen pro Tag bekommt und/oder versendet.
Und andererseits klein genug, um noch auf eine Anlage zu passen - zumindest auf deine, Helmut. Aber selbst wenn man zwei Fenster in der Tiefe des Hauptgebäudes wegnimmt und das Ganze vor die Wand setzt, trifft das zuerst Gesagte weiterhin zu.
Eine ziemlich gelungene Sache.

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04.06.2016 18:55 (zuletzt bearbeitet: 05.06.2016 07:18)
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#8 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Wir sind auf der Suche nach kleinen Anschlusskunden, oder? Gut, dann gebe ich mal ein Objekt zum besten, das ich schon 1983 in Hp 1 Modellbahn veröffentlichte. Die Fotos stammen von Curt G. Zillmer:



Dazu schrieb ich seinerzeit:
Als ich die Zeichnungen und Fotos der Kohlenandlung in Dettenhausen zum ersten Mal sah, war ich sofort hellauf begeistert. Curt G. Zillmer hat hier mit geschultem Blick ein Objekt herausgepickt, das geradezu als Vorbild für eine Modellbananlage konzipiert gesesen zu sein scheint. Es ist klein. So klein, dass viele kaum glauben werden, dass es maßstäblich* dargestellt ist. Es ist funktional. Kohlenhandlungen an der Ladestraße waren bis in die Siebzigerjahre Standardausrüstung jedes Bahnhofes.
Soweit mein damaliger Text. Die Kohlenhandlung stand übrigens nicht an der Ladestraße, sondern hatte, ganz im Sinne unserer Untersuchungen, ein eigenes Anschlussgleis, das vor den Luken an der oberen Seite lag.
Dettenhausen lag übrigens am Ende einer von Böblingen ausgehenden DB-Zweigstrecke.
Wie der Text schon vermuten lässt, gab es auch eine Bauzeichnung und sogar eine Bauanleitung, denn ich habe das kleine Gebäude sogleich in 1:87 gebaut.

Fazit: Es gibt bzw. gab auch an normalen DB-Strecken sehr kleine um nicht zu sagen winzige Abschusskunden.

* 7 x 13 cm in H0

Edit: Mann hat denn keiner den Gag gesehen, den der Rechtschreibservice dieser wunderberen Forumssoftware aus "Anschlusskunden" gemacht hat?

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04.06.2016 20:58
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#9 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Gleich noch ein kleiner Kohlenhandel, diesmal in Benneckenstein ann der Harzquerbahn:


Wenn man sich die vorwendischen Verschlimmbesserungen wegdenkt, kommt ein knuffiger kleiner Schuppen zum Vorschein.

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04.06.2016 21:03
avatar  HFy
#10 RE: Größe von Anschlusskunden
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HFy

Übrigens gab es in Kirchen an der Sieg ein Gleis mit mehreren kleinen Lagerhäusern. Ich bin nie dazu gekommen, sie zu fotografieren (Foto-Handys gab es damals nicht), und irgendwann war da ein Parkplatz. In Bonn-Beuel gibt es noch ein Ensemble allerdings deutlich größerer Gebäude, das vermutlich irgendwann auch mal weg ist. Auch das konnte ich bisher nicht fotografieren, weil sich die Fenster in Zügen heute nicht mehr öffnen lassen.
Solche Lagerhäuser, Kohlenhändler etc. können bei bescheidener Größe eine Menge Güter empfangen oder versenden und sind daher dankbare Vorbilder.

Herbert


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04.06.2016 21:04 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2016 21:05)
avatar  HFy
#11 RE: Größe von Anschlusskunden
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HFy

Hat von dem Ding in Benneckenstein schon mal jemand Maße genommen?

Herbert


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04.06.2016 21:07
#12 RE: Größe von Anschlusskunden
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Ich hätte da noch den die Ladestelle der Künkelemühle, ganz nach unten scrollen!

Grüße Hubert

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05.06.2016 07:13
avatar  OOK
#13 RE: Größe von Anschlusskunden
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Die Bilder vom verfallenen Anschluss sind klasse. Aber die Mühle hat mindestens das Format der erwähnten Aktienmühle:
http://www.kuenkele-muehle.de/ueberblick.htm

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05.06.2016 07:23 (zuletzt bearbeitet: 05.06.2016 07:29)
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#14 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Zitat von HFy im Beitrag #11
Hat von dem Ding in Benneckenstein schon mal jemand Maße genommen?
Möglicherweise, aber wo habe ich die?
Ersatzweise noch ein Bild von der anderen Seite:



Bei Bedarf gibts noch mehr Bilder.

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05.06.2016 09:28 (zuletzt bearbeitet: 05.06.2016 09:43)
#15 RE: Größe von Anschlusskunden
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Zitat
Übrigens gab es in Kirchen an der Sieg ein Gleis mit mehreren kleinen Lagerhäusern.



Moin Herbert,
warum nicht auf das HiFo verlinken, wo du doch selber vor Längerem nach genau der
Szenerie gefragt hast und sogar etwas Bildmaterial dabei herausgekommen ist?!
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6537913

Auf dieser Seite kann man (etwas weiter unten) eine historische Ansichtskarte finden, wo
man sehen kann wo die Lagerhäuser sich im Bahnhofsareal befinden.
http://www.siegerlandbahn.de/bahnbau-im-...e-siegtal-bahn/

Und als Ergänzung ein Gleisplan vom Bahnhof (mit Bedienungsbehelf vom Anschuß der Lokfabrik Jung)
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7074347

Gruß Thomas

Meine Webseite:
www.lokalbahn-reminiszenzen.de


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05.06.2016 09:41
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#16 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Hab ich mir gleich mal angeschaut. In der Tat eine ideale Konstellation, die man auch "so ungefähr" nachstellen könnte (aber auf jeden Fall den pinkelnden Lagerarbeiter als Hingucker), denn diese Art von Bauwerken waren meist selber "so ungefähr" zusammengenagelt. Auf jeden Fall ist eine solche Aufreihung von Kunden eine prima Rangiervorlage, denn meist stehen ja ein bis zwei Wagen vor den jeweiligen Lagerhäusern und ein Bedienen eines weiteren macht eine Umreihung erforderlich, die spannend sein kann, die also für "Rangierspaß" sorgt, wie es immer so schön heißt.

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05.06.2016 10:07 (zuletzt bearbeitet: 05.06.2016 10:08)
#17 RE: Größe von Anschlusskunden
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Nochmal Moinsen ...

jetzt hab ich doch glatt vergessen zu erwähnen das sich eine solche Ansammlung von kleinen Lagerhäusern oder Schuppen natürlich auch ganz wunderbarst für die Nebenbahn eignet! ;-) Und da fällt mir doch glatt Gefrees ein, wo gegenüber dem Eg ein Gleis lag, an dem sich ganz zu Anfang gar nichts befand (Abstellgleis), dann später ein Landhandellager (mittig). Davor wurde dann später ein Kohlenlager errichtet und ganz zuletzt ein Lager für Schaumstoffe. Teilweise war da (bevor das Schaumstofflager entstand) einfach eine Seitenrampe.

http://www.lokalbahn-reminiszenzen.de/ge...ahnhof_zwei.htm

Auch hier in diesem Beitrag schön zu sehen:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,4244108
Der Gleisplan zeigt die Situation:
http://www.lokalbahn-reminiszenzen.de/ge...ahnhof_eins.htm

Zeichnungen der Gebäude (aber nur in klein) finden sich bei Gleimo:
http://www.gleimo.de/projekte/LBFG/Gefrees/gefrees.php

Gruß Thomas

Meine Webseite:
www.lokalbahn-reminiszenzen.de


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05.06.2016 10:30
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#18 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Oh ja! Speziell der gefreessige Kohlenschuppen ist ein Hit. Leicht zu bauen und an jeden vorhandenen Platz anzupassen.

OOK
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05.06.2016 10:41
#19 RE: Größe von Anschlusskunden
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Hallo,

nicht unbedingt klein aber ich finde ihn interessant, weil es über eine Drehscheibe erstmal ins Haus geht. Wer nicht viel Platz hat läßt die Güterwagen hinter dem Torbogen verschwinden (Fingerkran).

http://images.google.de/imgres?imgurl=ht...ih=887&biw=1280

Schönen Sonntag noch
Rudi


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05.06.2016 10:48
#20 RE: Größe von Anschlusskunden
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Moinsen,

ich denke mal, dass wir eindeutig zwischen Anschlusskunden und Ladestrassen Anliegern zu unterscheiden heben.

Insbesondere die Schuppen in Kirchen (und ähnliche Ensembles anderswo) gruppier(t)en sich um die sowieso vorhandene,
öffentliche Ladestrasse resp. den Bereich der Ortsgüteranlage.

Anschliesser im Sinne von "eigenes Anschlussgleis" gab/gibt(?) es von ganz klein (Gleisnutzlänge ca. 30m, Fa. Baumgarten
in Neunkirchen (Krs. Siegen)-Nord) mit einem Wagenaufkommen von ein bis zwei Wagen pro Woche, den Schrotthändler in
Deuz (Krs. Siegen), der täglich 5 bis 8 E-Wagen versendete (1986) bis hin zum Hüttenwerk mit eigener Werksbahn, mehr
als 10 eigenen Lokomotiven und einem täglichen Wagendurchsatz >250.

Es wurde schon geschrieben, das die kleinen Anschliesser bei den NE-Bahnen ("Privatbahnen") deutlich länger überleben
konnten als bei der grossen Staatsbahn; auch meine Beispiele liegen (bis auf die grosse Werksbahn) alle im Bereich einer
NE-Bahn (hier Siegener Kreisbahn).
Ich werde in einem separaten Strang die Anschliesser der FGE (Teilbetrieb der Siegener Kreisbahn) "aufdröseln" und näher
beleuchten.
Eines aber schon mal vorab: Hier, wie auch bei den anderen betriebsteilen der SK, wurden zeitaufwändig alle Anschliesser
bedient. Es gab/gibt Anschliesser mit verrosteten, ungenutzten Anschlussgleisen bis hin zu Anschliessern mit einem Wagen-
aufkommen >40 Wagen/Tag, die teilweise mehrmals täglich bedient werden mussten.

Einen typischen Arbeitstag bei der FGE habe ich hier Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe ? schon einmal beschrieben.

Wie gesagt, ich drösele das nochmal auf. Wird aber ein paar Tage dauern, da ich die Gleispläne noch aufarbeiten möchte.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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05.06.2016 12:08
avatar  OOK
#21 RE: Größe von Anschlusskunden
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OOK

Zitat von hwunderlich im Beitrag #20
Ich werde in einem separaten Strang die Anschliesser der FGE (Teilbetrieb der Siegener Kreisbahn) "aufdröseln" und näher
beleuchten.
Vor

OOK
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16.09.2016 22:43 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2021 23:43)
avatar  Gilpin
#22 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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Hallo,

nochmal kurz zur Stockau Mühle. Es ist schon irre, was man aus einem fahrenden Zug bei Sonnenschein hinkriegt:

Zitat von Gilpin im Beitrag #2
das ist 'ne Mühle mit Bahnanschluss, gestern aus dem fahrenden Zug fotografiert:

[url]http://www2.pic-upload.de/img/30841380/IMG_3189.jpg[/URL]

Eigens zu Fuß hingetappt, aber wolkiger Himmel – schon ist alles etwas weniger schön. Beeindruckend aber doch: Der Blick auf die Gleise von der anderen Seite, im Bild oben quasi von links her, also aus dem Areal heraus Richtung alter Bahnhof. Immerhin: zwei Gleise sind gut zu erkennen:



Rechts sieht man eine Verladestation, die nicht gerade klein, vor allem aber mechanisiert und auf Beladung von oben ausgerichtet ist:



Es geht also nicht (mehr) um Om mit Bretterwänden, sondern um Otmm 52 ff als Wagenaufkommen. Rechts schließt sich ein dicker Brocken von Gebäude an:



... genau wie links, das kennen wir aber schon.

Um eine Darstellung des Ensembles zur Einordnung der einzelnen Gebäude werde ich mich noch kümmern. Nachdem noch immer keine romantische hölzerne, "fachwerkene" Schwarzwald- oder Pfalzmühle mit Gleisanschluss aufgetaucht ist (tja, nun...), wollte ich einfach noch einmal herausarbeiten, welche Dimensionen an "Fabrik" ein solcher Anschluss braucht, um glaubwürdig zu wirken. Macht ja nix: Reliefbauten...

Mit freundlichem Gruß,
Gilpin


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17.09.2016 14:52
avatar  Udo
#23 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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Udo

Hallo,
im H0-Forum habe ich vor längerer zeit mal diesen Betrag zur Ölmühle in Spyck am Niederrhein geschrieben.

Größe der Mühle und deren Gleisanlagen läßt sich an an dem dort verlinkten Gleisplan und einer Luftaufnahme gut erkennen.

Der Gleisanschluß war am ehemaligem Traketbahnhof (Trajekt Spyck–Welle) angeschloßen.

Zur Vergrößerung der Werksanlagen wurde das Bahnsteiggleisgleis am Rhein nach Zuschüttung der alten Fährbettreste und Uferbegradigung an die neue Drehscheibe angeschlossen. Deren ehemalige Lage ist im Luftbild mir Drehscheibe 1 markiert. Sie wurde dann mit 2 Parallelgleisen mit der älteren Drehscheibe 2 verbunden.

Viele Grüße ÷ Udo


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17.09.2016 17:15
avatar  Gilpin
#24 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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Hallo Udo,

der Plan aus den Vierzigern ist ja allerliebst detailliert: 2 Bahnsteige (nachdem es auch eine "Ladestrasse gepfl." gibt, dürften die wohl genau das sein: Bahnsteige für Personen), Wegübergang ohne Schranke (?), Beamten-Wohnhaus... Die Dkw ist interessant, vor allem aber die vielen Möglichkeiten, innerhalb des Werksgeländes Züge zu umfahren. Bleibt die Frage, ob die Drehscheibe nur eine Wagendrehscheibe war: immerhin gibt es "hinter" ihr noch einmal eine Weichenverbindung...?

Klar geht es hier noch einmal um eine ganz andere Dimension von "Mühle" - nicht mehr von fließendem Wasser angetrieben, sondern von Dampfkraft/Elektrizität. Das Werk allein ergäbe - durchaus komprimiert - eine schöne Anlage!

Schönes Wochenende,
Gilpin


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18.09.2016 19:59 (zuletzt bearbeitet: 18.09.2016 20:02)
avatar  Udo
#25 RE: Wie groß muss eine Mühle für ein Anschlussgleis sein?
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Udo

Hallo,

Zitat von Gilpin im Beitrag #24
Bleibt die Frage, ob die Drehscheibe nur eine Wagendrehscheibe war: immerhin gibt es "hinter" ihr noch einmal eine Weichenverbindung...?


Das halte ich für sehr gut möglich. Die ältere Drehscheibe mit 9m Ø und die neuere mit knapp 12m Ø würden für einen B- /C-Kuppler ausreichen. Reste von Spillanlagen konnte ich damals nirgendwo sehen.
Zitat von Gilpin im Beitrag #24

... Klar geht es hier noch einmal um eine ganz andere Dimension von "Mühle" - nicht mehr von fließendem Wasser angetrieben, sondern von Dampfkraft/Elektrizität. ...


Eine Dampfspeicherlok hätte da ein gutes Einsatzgebiet. Zumal wenn die Mühle mit Dampf angetrieben wurde. bzw der Dampf zur Stromerzeugung für die Antriebe genutzt wurde. Ein großer Kohlenbansen für den Brennstoff zur Dampferzeugung ist ja vorhanden.

Viele Grüße ÷ Udo


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