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Die Aartalbahn als Inspiration
#1 Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo zusammen,
nachdem ich lange schon hier mitlese und die eine oder andere Frage gestellt habe sowie Euch den Bahnhof Bad Schwalbach vorgestellt habe, möchte ich mich jetzt tiefer in Richtung Konzeption vorwagen. Die Aartalbahn hat es mir auf Grund des Heimatbezugs angetan, Zeitpunkt sagen wir mal 1972. Da die Aartalbahn aber eher in weiten Bereichen Hauptbahncharakter hatte bzw. so konzipiert wurde, scheidet eine weitgehend vorbildgerechte Umsetzung der Bahnanlagen in H0 (EDIT: zumindest in meinen begrenzten Räumlichkeiten) aus meiner Sicht aus.
Wer mehr wissen will, kann dazu mal hier ein wenig lesen und stöbern. Ich habe dort schon ein paar Betriebsstellen vorgestellt und auch etwas über die Aartalbahn erzählt.
Vorstellung der Aartalbahn im H0-Modellbahnforum von mir
Triebfahrzeuge der Aartalbahn
Bilder aus Bahnindianers-Bilderbüchern
Ich hoffe, das gibt ein wenig einen Eindruck der Strecke und ihrer Betriebsstellen.
Um Missverständnisse oder falsche Erwartungshaltungen auszuräumen: Es geht (noch) nicht um einen konkreten Bau der Anlage. Im Moment befindet sich unser Haus in der Planungsphase, gebaut wird im Sommer. Der Raum steht aber fest, 5,2m x 2,9m sind angesetzt. Raumhöhe ist größer 2,4m, es soll aber nur auf einer Ebene gebaut werden. Fenster sind mit Brüstungshöhe 1m vorhanden, können aber zugebaut werden (daher keine Hindernisse). Heizkörper gibt es nicht, dank Fussbodenheizung. Tür ist im Plan eingezeichnet. Mehrheitlich werde ich vermutlich Einzelspieler sein, ggf irgendwann mal jemand dazustehen. Es soll also weder im Bau noch im Betrieb mich allein überfordern.
Derzeit plane ich, was auf dem zukünftig vorhandenen Raum geht. Es sind Gedankenspiele und konzeptionelle Überlegungen, die mich beschäftigen und mir derzeit Spaß bereiten. Parallel wird ein Fuhrpark beschafft, der zum Vorbild passt. Siehe Triebfahrzeuge der Aartalbahn, Schwerpunkt waren Triebwagen BR517 / BR515, VT98, V100 und selten V160, aber auch BR50 Dampfloks. Personenverkehr über Triebwagen und wenige lokbespannte Züge mit Umbauwagen oder Silberlinge (vor allem für Ausflugsverkehr).
Mindestradien im sichtbaren Radius entlang der Strecke richten sich nach den Weichen EW3 von Tillig Elite, also 1350mm Radius. In der Awanst Kalkwerk kommen auch 15 Grad Weichen EW1 mit ca. 90cm Radius zum Einsatz und entsprechende Radien in den Gleisen. An zwei Stellen der Strecke muss der Radius auf 60cm reduziert werden, hier wird mit Bebauung oder Tunnel / Straßenüberführung getarnt. Im Plan sind Gleise, Weichen und Gleissperren benannt, Nutzlängen aus den Übersichten zu entnehmen.
EDIT: Signale fehlen noch. Wäre es realistisch, wenn Bleidenstein mit Traoeztafel gesichert wird und Bad Wehen mit Ein- und Ausfahrsignalen (Formsignale)? Gab es solche Mischungen?
EDIT: Die Karos sind je 10cm, die groben Unterteilungen 100cm.
Übersicht:
Bf Bleidenstein im Detail:
Bleidenstein soll der Endpunkt sein, ländlich geprägt, Verkehr bestimmt durch den Landhandel und Ausflugsverkehr sowie Pendler. Es gibt ein Bahnsteiggleis mit Umsatzmöglichkeit, ein Anschlussgleis für den Landhandel (hier noch Baywa genannt), eine Ladestraße und eine Rampe mit Güterschuppen. An der Ladestrasse ist ein Kran zum Umladen schwerer Ladestücke (ein Anlagenbauer in Bleidenstein versendet Anlagen per Bahn). Bleidenstein hat ca 4.000 Einwohner
Bf Bad Wehen im Detail:
Bad Wehen soll ein kleiner Kurort sein, Gleisplan stammt stark verkürzt bis auf das Holzladegleis vom Bf Hahn-Wehen der Aartalbahn. Hier findet der Kurbetrieb statt, Kurgäste kommen per Bahn, es gibt Schulen und kleinere Betriebe, die die Bahn nutzen. Pendler kommen zum Teil hierher, fahren aber mehrheitlich in das weiter entfernte Wiesbaden. Ausflugsverkehr für Kurgäste fährt nach Bleidenstein sowie Richtung Wiesbaden. Ein Holzladegleis, eine Kombirampe, zwei Ladestraßen, ein Güterschuppen und ein Lagerhaus sowie zwei Bahnsteiggleise mit der Möglichkeit von Zugkreuzungen prägen das Bild des Bahnhofs. Bad Wehen hat ca 9.000-10.000 Einwohner.
Awanst Schläfer Kalk im Detail:
Weiteren Betrieb bringt das Kalkwerk. Als Awanst ermöglicht es Rangierbetrieb, ohne das Streckengleis zu blockieren.
EDIT: Es gibt hier die Kalkverladung aus den Silos, eine Kombirampe für Fahrzeuge und Material, ein Lagerhaus für die Verladung von abgepackten Kalk sowie Betriebsstoffen sowie noch eine Verladung von Gas für die Brennöfen.Das Kalkwerk soll nur angeschnitten werden, ggf. mit einer Kulisse / gemaltem Hintergrund ergänzt, auf dem der Steinbruch und weitere Bereiche des Werks sind.
Die Strecke endet in einem Fiddleyard mit einer Zugkassette. Hier können (hinter der Tür) die Zugkassetten in kleinen Regalfächern zwischengelagert werden und Züge aufgestellt werden.
Mehr später. Ich merke, dass ich wohl noch viel erklären und erzählen muss.
Grüße, David
EDIT: Aktuell arbeite ich an diesem Konzept bzgl. Fahrplan / Verkehrsaufkommen. Schwer fällt mir vor allem, die konkreten Bedarfe der Betriebe und Orte zu ermitteln, um sinnvolle Annahmen für den Fahrplan bzw. die Versorgung der Betriebsstellen zu erhalten. Ich werde hier wohl noch tiefer einsteigen müssen und mir mehr Hintergrundmaterial besorgen. Wie macht Ihr das? Gefühl? Abhängig von der fiktiven Größe der Ortschaften Annahmen treffen?
EDIT2: Wenn jemand noch konkrete Ideen hat / Verbesserungsvorschläge, dann ist das gerne willkommen.
#2 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo zusammen,
noch ein paar weitere Informationen, damit Ihr besser versteht, was ich meine und worum es mir geht.
Kommen wir zum ZOFF.
Zwänge:
- Raumgröße steht bis auf geringe Bautoleranzen fest (10cm mehr oder weniger sind am Bau ja noch möglich) 5,2m x 2,9m
- Position Tür ist fest
- Späterer räumlicher Zuwachs ist möglich, wenn in 18 Jahren der Nachwuchs flügge geworden ist (zweiter Raum mit ca. 4,8m x 3,xm, Abtrennung mit Trockenbauwand geplant; dann als L-Raum)
- deutliche selektive Kompression, um mit dem vorhandenen Raum klar zu kommen
Obligationen:
- Zeitfenster 1972 - 1977
- Einsatz der Baureihe 517 Akkutriebwagen (vergleichbare Länge wie die 26,4m Wagen) mit und ohne Steuerwagen (auch wenn diese erst kurz vor Ende und damit um 1980 an die Aar kamen)
- Einsatz von V100 im Güterverkehr sowie mit 4-achsigen Umbauwagen
- Region zwischen Wiesbaden und Diez entlang der Aar
- point-to-point Verkehr
- kein exakter Nachbau, aber Stimmung und typische Elemente sollen passen
- Tillig Elite Gleis mit 1.350mm Abzweigradius bei den Weichen (EW3) entlang der Strecke und den Bahnhöfen
- Radius des sichtbaren Streckengleises "möglichst groß" - heisst konkret passend zu den EW3 1.350mm, minimal 1.000mm im sichtbaren Bereich
- Fiddleyard statt verdeckter Schattenbahnhöfe
- 2-Leiter Digital, Weichen und ggf Signale handgestellt / vor Ort bedient
- max. Personenzuglänge ergibt sich aus 4 Umbauwagen plus BR50 mit ca. 117 cm; typisch BR517+BR817 zusammen ca. 60cm
- Ein-Spieler-Betrieb in der meisten Zeit
- nur eine Raum-Ebene, Bau auch mehrheitlich allein
Favoriten:
- Integration einer Betriebsstelle wie Kalkwerk (Schäfer Kalk) oder Industrie (Michelbacher Hütten, Marmorwerke Flacht), ggf. auch nur angedeutet
- Endbahnhof angestrebt (auch wenn es bei der Aartalbahn eigentlich keine gab, außer den Bahnhöfen, die während der Stilllegung nach und nach zu Endbahnhöfen wurden)
- Holzverladung
- Bahnhof eines Kurorts, um ggf. auch gehobenen Reiseverkehr zu erklären (wie in Bad Schwalbach)
- EW1 Weichen mit 15° und ca. 900mm Radius in Industriegleisen
Fakultativa:
- ggf. zusätzlicher Durchgangsbahnhof für mehr Betriebsstellen, muss aber bei ausreichend großem ersten Bahnhof nicht zwingend sein
- Landhandel in einem Bahnhof, Gleisanschlüsse
Soviel an dieser Stelle, vielleicht ergänze ich das noch.
Grüße, David
Moin David,
erstmal schönes Projekt, was Du Dir da ausgesucht hast!
Meine Ideen sind jetzt etwas vorwitzig, aber ich kann sie partout nicht für mich behalten.
Hast Du an der Position von Bad Wehen schon mal über Kettenbach nachgedacht?
Das sieht ja fast genauso aus, und Du könntest den Abgang in die ZAK mit den Passavant-Anlagen tarnen.
Allerdings könnte das dann ja mit dem Schläfer zu industrielastig werden. könnte man den sinnvoll auf eine Zunge im Raum legen?
Zudem gefällt mir der "Endbahnhof" noch nicht so wirklich, aber da muss ich noch denken.
Grüße
Alex
Hallo Alex,
an Kettenbach hatte ich auch schon gedacht, sogar schon damit experimentiert. Aber bisher keine mir gefallende Lösung gefunden. Nachteil von Kettenbach ist die rein industrielle Prägung, die einen Reiseverkehr von Kurgästen / Ausflugsverkehr nicht ermöglichen würde. Ich habe auch länger über einen reinen Durchgangsbahnhof nachgedacht mit zwei Fiddleyards, bin mir aber nicht sicher, ob mich das langfristig zufriedenstellen würde.
Bin aber prinzipiell für neue Ideen und Anregungen offen. Es ist ja noch viel Zeit, bis der Bau in Angriff genommen werden kann. Vorteil des kleinen Endbahnhofs wäre außerdem, dass ich zuerst mit dessen Bau üben könnte und bereits mit dem Teil Betrieb machen könnte.
Grüße, David
#5 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Mich stört ehrlich gesagt so ein bisschen das "klein" an dem Endbahnhof.
Du hast so gar keine Möglichkeit, Fahrzeuge auch mal abzustellen, was ja
besonders bei solch unregelmäßigen Verkehren wie Kursonderzügen oder Kurswagen
vorkommt. Und die Wagen als Leerpark jedes Mal nach Wiesbaden zurück zu schleppen
ist irgendwie auch nicht das Gelbe vom Ei.
Das klingt jetzt ketzerisch, aber muss die Tür wirklich immer frei bleiben?
Oder denke ich schon wieder zu groß für 3m x 5 m?
Grüße,
Alex
#6 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo Alex,
Temporär verstellbar wäre sie ggf, aber mit einem Bahnhofssegment an der Stelle bin ich mir noch nicht schlüssig. Der Kurbetrieb wäre in Bad Wehen, hier würden also ggf Kurswagen abgestellt werden müssen. Zum Endbahnhof würde nur Ausflugsverkehr oder Triebwagen bzw. kurze Züg fahren. Ein speziell für das Abstellen von Kurswagen oder längeren Zuggarnituren bestimmtes Gleis fehlt aber auch in Bad Wehen, da gebe ich Dir recht.
Ich habe bereits einmal eine Version mit einem größeren Bahnhof skizziert, die sich mehr an WI-Dotzheim orientiert hat und die gesamte Länge der unteren Wand eingenommen hat. Der Fiddleyard war dann gegenüber bis zur Tür, im Bogen wäre wieder ein Industrieanschluss darstellbar.
Vorteil wäre ein größerer Endbahnhof mit größeren Gleislängen und z.B. auch Abstellgleis für Kurswagen oder Zuggarnituren, Nachteil die kürzere Strecke und eine Betriebsstelle weniger. Wobei mit temporär verbauter Tür und einer 180 Grad Kehre dort auch ein mittig im Raum stehender Fiddleyard möglich wäre, dann aber mit 50cm Radius im Bogen. Müsste ich mal durchspielen, könnte auch gehen. Wäre natürlich bzgl. späterer Erweiterung in den zweiten Raum von Vorteil.
Grüße, David
#7 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
So,
jetzt werde auch ich mal etwas konkreter.
Das ist zwar nur mein berüchtigtes Paint-Geschlonze, aber es ist hoffentlich aussagekräftig:
In Bad Wehen habe ich zwei Abstellgleise für Kurswagen hinzugefügt, obwohl diese z.B. in Bad Wörishofen auch einfach in die Ladegleise gestellt
oder leer nach Türkheim überführt wurden (das sind aber auch nur 5 km).
Bleidenbach habe ich durch einen kettenbach-ähnlichen Platzhalter ersetzt, das Wichtige daran ist aber, dass es ursprünglich ein Durchgangsbahnhof war.
Die weitere Strecke ist nur noch bis zur Awanst Schläfer Kalk befahrbar, die schließlich auf der Mittelzunge Platz gefunden hat.
An dieser Stelle griff ich wieder auf Dein Konzept der Aufstellgruppe als Fiddleyard zurück.
Das verhindert zwar den 50cm-Radius zwar nicht, aber ihn müssten nur noch kurze Güterwagen passieren.
Wie lang die Betriebsstellen im Einzelnen dimensioniert sein sollten, kannst Du sicherlich besser feststellen.
Vielleicht ist ja etwas für Dich dabei,
Grüße
Alex
Ich persönlich würde Trapeztafeln nicht mit Formsignalen mischen, da sie ja jeweils für unterschiedliche Streckengeschwindigkeiten angewendet werden.
Allerdings müsste sich dazu mal ein wahrer Fachmann äußern.
Hallo Alex,
vielen Dank für Deine Skizze, die mich zu einer weiteren Überlegung inspiriert hat (Bad Schwalbach plus Kalkwerk).
Sobald diese soweit zu digitalem Papier gebracht ist, stelle ich diese hier ein. Zugleich hat sie in mir aber wieder Zweifel geweckt, ob das nicht "eine Nummer zu groß" für mich allein wird als Einzelspieler und Einzelbauer. Das hängt dann aber auch von dem Fahrplan und Betriebsaufkommen ab, welches noch genauer zu definieren wäre. Werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen und ggf mal den Betrieb auf Papier durchspielen.
Das führt mich aber wieder zu meiner Frage im ersten Post, wie man zu sinnvollen Annahmen für das Verkehrsaufkommen kommt, wenn man hierzu keine alten Originalunterlagen wie Fahrpläne etc hat.
Auch muss ich mir gut überlegen, ob das so starke Komprimieren der eigentlich sehr weitläufigen Anlagen diese dann nicht ab einem gewissen Maß zur Karikatur werden lässt. Hier ist vielleicht noch ein weiterer Kompromiss bei Radien und Weichen zielführender als ein Verharren bei 1350mm Radius und dann zu kurzen Gleislängen im Bahnhof.
Grüße, David
Hallo Alex,
die Bilder kannte ich schon. Bad Schwalbach geht in stark reduzierter Form, aber es wird nicht mehr wie Bad Schwalbach wirken. Es wäre auf den kurzen Gleisen mit deutlich kleineren Radien der Bögen einfach zu komprimiert - also abgeschrieben.
Inwieweit mir das nicht am Ende mit allen Bahnhöfen der Aartalbahn so geht, die ein interessantes Verkehrsaufkommen boten und sich ggf. als auch Endbahnhof betreiben lassen würden (oder sogar während der Jahre des stufenweisen Rückbaus auch als solche betrieben wurden), ist da noch die Frage. Schließlich waren selbst die kleinen Bahnhöfe eher Langstrecke und hatten häufig Nutzlängen von 300m und mehr. Bleibe aber im Moment dran und spiele weitere Varianten erstmal durch.
Im Moment im Ideenspeicher verbleiben Bf. WI-Dotzheim, Bf Hahn-Wehen, BF Hohenstein und Bf Kettenbach. Für weitere Betriebsstellen bin ich noch auf der Suche nach Gleisplänen, allein die schematische Darstellung des Streckenprofils gibt dafür nicht genug Details her. Da könnte noch Bf Hahnstätten in Frage kommen. Worst case bliebe eine Umsetzung eines Bahnhofs der Aartalbahn auf Modulbasis für Treffen und ein anderes Thema für begrenzte Platzverhältnisse Zuhause. Aber den Schritt will ich noch nicht gehen.
Grüße, David
#10 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo David,
ich hatte an anderer Stelle gelobt, diesen neuen thread
Zitat von Gilpin im Beitrag Aufstellgleise als gestalteter Fiddleyardzu verstehen und mich später dazu zu melden. Nun denn, spät aber immerhin. Klar ist, dass es sich eigentlich um Bleidenstadt und Hahn-Wehen handelt. Fein, die liegen beieinander und stellen einen schönen Ausschnitt der Strecke dar. Nach allem, an was ich mich erinnere, liegt Schäfer Kalk aber ganz woanders; will sagen, nicht einmal in der selben Steigung. Auch der Tunnel scheint mir da nicht ganz korrekt platziert. Dem look and feel des Ganzen tut das keinen Abbruch - es gab diese mittelgroßen Industrien an der Aartalbahn ebenso wie die kleinen Tunnels. Ich meine, wenn du die Anlage so realisieren würdest, hätte sie in Deinem Denken schnellstens diese Gestalt und Du könntest wunderbare Sessions damit abhalten.
als frühen Start Richtung Konzeption und Gleisplan
Nur - warum hättest du Dir dann die große Mühe gemacht, so tierschürfend zu forschen, über mehrere Foren hinweg zu diskutieren, Gleispläne zu skizzieren und zu veröffentlichen...? Am wenigsten kann ich mich damit anfreunden, dass die Aartalbahn in Deinem Entwurf zur Stichbahn wird. (Beim Bau und beim stufenweisen Rückbau war sie das wohl von beiden Seiten her, aber das ist ja nicht das, was sie über ein Jahrhundert charakterisiert hätte.)
Ich habe schon wieder eine neue Quelle zu bieten:
Heinz Schumann / Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Eisenbahn in Hessen, 3 Bände, Wiesbaden: Theiss 2005
Ein sehr engagierter Buchhändler wird's besorgen können... 15 Seiten dicht gepackte Information - was sich auch so lesen lässt: eine Menge kleiner Bilder. Atmoshärisch wird mir anhand der Bilder dort aber deutlich: Eisenbahnbrücken waren an der Aartalbahn mindestens so häufig wie Tunnels. An anderer Stelle (Kopp) wird auf den spezifisch nassauischen Stil der Bahnhofsbauten verwiesen - mir wird der nicht ganz so sinnfällig, aber der Spezialist wird hier Anschauungsmaterial finden. Und es gibt eine isometrische Darstellung des Empfangsgebäudes von ... - nein, nicht schon wieder!
Ich hege übrigens die Minderheitsmeinung, dass solche (s.o.) leicht ggü. dem Vorbild veränderten Orts- bzw. Bahnhofsnamen unergiebig sind - der lokal Kundige wird verwirrt, und der Unkundige lernt etwas Falsches. Und gleich noch eine Minderheitsmeinung: Schäfer ist so ein Unikum, dass ich es nicht auf die Gleise zur An- und Ablieferung reduzieren würde. Der Gleisstummel unter der Brücke... seufz!
Mit bestem Gruß,
Reiner
Bitte genau angeben welche post Nr. (#) und wie der neue Thread heißen soll.
Hi Otto,
leicht gesagt und womöglich handwerklich nicht so einfach: die Beiträge 8 bis 32 gehören in einen Thread "Formsignale und Trapeztafeln" o.ä., allerdings nicht die Beiträge 12 und 15, die sollten hier verbleiben.
Sorry noch an David: auch wg. der leichten Unübersichtlichkeit, die hier entstanden war, habe ich Argumente aufgefahren, die Du selbst schon gebracht hast.
Mit freundlichem Gruß,
Reiner
Das wird schon gehen, ein wenig Geduld, bitte.
Passiert!
Schaut mal, ob alles wie gewünscht ist.
#18 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo Gilpin,
es hat etwas gedauert, Dir eine Antwort zukommen zu lassen. Erstmal musste ich mich mit dem, was Du geschrieben hast, etwas auseinandersetzen. Außerdem ist derzeit die Zeit ein extrem knappes Gut, da wir voll in der Hausplanungsphase stecken und im Juli Spatenstich sein wird. Es geht also voran, aber in anderen Projekten. Hier bei der MoBa ist eher Stillstand eingekehrt. Aber sei´s drum.
Mir ist bewusst, dass mein hier gezeigter erster Entwurf kein Abbild der Aartalbahn ist, daher habe ich den Titel auch so gewählt, dass entsprechende künstlerische Freiheiten zu erwarten sind. In letzter Konsequenz glücklich bin ich mit dem Entwurf nicht. Was aber auch daran liegt, dass ich für mich noch nicht abschließend beantworten kann, was ich wirklich will (Endbahnhof oder Durchgangsbahnhof mit zwei FY, vertretbare Radien und Weichenwinkel etc.).
Der Punkt Weichenwinkel und Radien hängt natürlich auch von den verwendeten Fahrzeugen ab und hier sind die Limburger Zigarren (selbst wenn man die Silberlinge weg lässt und mit 4-achsigen Umbauwagen bei den wenigen lokbespannten Zügen fährt) der entscheidende Punkt. Alles unter 70cm im sichtbaren Bereich als Innenradius kommt keinesfalls in Frage, selbst damit bin ich nicht abschließend glücklich, werde aber wohl mit dem Kompromiss leben müssen. Ob ich bei den Weichen auf 15° und Radien um die 90cm zu gehen bereit bin, muss ich wohl mit Probeaufbauten prüfen. Mir ist die Optik des Bahnhofs wichtig, hier fixiert sich das Auge auf eine Betriebsstelle mit stehenden oder sehr langsam fahrenden Fahrzeugen und aus meiner Sicht fallen hier zu kleine Radien deutlich stärker auf als bei der Strecke, wo der Zug in "schneller" Bewegung ist und einen Punkt entsprechend schnell passiert. Mit ist bewusst, dass es hier sehr unterschiedliche Meinungen und Ansichten dazu gibt, aber die Diskussion wurde aus meiner Sicht schon oft geführt und letzten Endes muss es dem gefallen, der es baut und betreibt und aus meiner Sicht gibt es bei einer Heimanlage kein absolutes richtig oder falsch, da MoBa im Heim immer zu Kompromissen zwingt und jeder für sich entscheiden muss, welche er eingehen mag und welche nicht.
Bei erstem Punkt, dem Endbahnhof vs. dem Durchgangsbahnhof bin ich mir noch nicht schlüssig. Zwei Betriebsstellen hätte ich schon gerne, aber auf dem vorhandenen Platz wird das schwierig. Die Bahnhöfe der Aartalbahn hatten mehrheitlich schon recht üppige Längenausdehnung und wirken beim Kürzen schnell nicht mehr. Außerdem waren viele später zu Haltepunkten zurückgebaut. Die Bahnhöfe mit etwas mehr Güterverkehr hatten allerdings eben auch schon recht ordentliche Ausmaße. In die dritte Dimension gehen wäre ein Punkt, aber ob dieser mich handwerklich und zeitlich beim Bau nicht überfordern wird, kann ich mir auch noch nicht beantworten. Schließlich werde ich wohl im Alleingang werkeln müssen.
Ob ich also mit einem von der Aartalbahn nur inspirierten Szenario wie dem hier eingestellten ersten Entwurf leben möchte oder doch einen Bereich nachbaue, muss ich noch für mich beantworten. Auch das Thema Stichbahn ist noch in der Schwebe. Um all das nochmal zu sortieren und mir hier noch Anregungen, Feedback und Kritik zu holen, habe ich mich daher entschlossen, in den nächsten Wochen das Thema Aartalbahn nochmal so gründlich wie möglich zu sichten. Dazu werde ich alle mir vorliegenden Informationen zusammenfassen inkl. des Streckenprofils, der einzelnen Bahnhöfe und Betriebsstellen sowie die jeweilige Charakteristik der Strecke und ihrer besonderen Merkmale. Etwas schwierig, da ich nicht über Bilder verfüge, für die ich das Urheberrecht habe, also diese hier auch nicht zeigen kann. Zur Not muss ich Skizzen machen. Damit lässt sich sicher herausarbeiten, welche Bereiche sich anbieten würden, zusammenhängend als MoBa abgebildet zu werden.
Das wird eine Weile dauern und ich werde sicher nicht immer so schnell die weiteren Informationen nachliefern können, aber ich möchte hier dran bleiben. Ich hoffe, dass es die von Euch, die das Thema interessiert und sich einbringen möchten, nicht langweilt oder nervt, wenn mal einige Tage nichts von mir zu hören oder zu lesen sein wird. Aber Zeit ist im Moment noch knapper als sonst. Hier nochmal Dank an Alex, der ebenfalls schon gute Anregungen geliefert hat. Ich hoffe, Du wirst Dich auch weiter einbringen.
Ggf wird es im ersten Schritt eine wirklich kleine Spiel- und Übungsanlage zum Rangieren geben, um mit Weichen und Radien zu experimentieren (2,7m x 0,5m plus FY). Damit wäre dann der Punkt Weichen / Radien zu klären.
Grüße und schönen Sonntag, David
#19 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo zusammen,
anbei das Streckenprofil der Aartalbahn. Wie die hier schematisch dargestellten Gleispläne zu den mir vorliegenden Gleisplänen und Bilder passen, hab ich noch nicht für alle Betriebsstellen herausgefunden. Die Lage der Weichen und Gleise passt jedoch nicht 1:1, aber das liegt möglicherweise auch am unterschiedlichen Datumsstand oder Rückbauzustand von Streckenprofil und Bildern.
Auch kann ich noch nicht mit allen hier dargestellten Symbolen und Informationen etwas anfangen. Vielleicht weiss da jemand mehr.
Grüße, David
#20 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo David,
das Ding ist ja wohl eine Sensation. Hast Du eine Idee, von wann der Plan stammt? ich habe auch das Gefühl, dass nicht alle Stationen gleich detailliert dargestellt werden, aber über die Gleisentwicklung in den Stationen weißt Du ohnehin mehr als der Zeichner. Für mich ist das Höhenprofil ein großer Erkenntnisgewinn, zumal die Literatur solche infos im Text verstreut... Die Schlangenlinien darunter sagen mir auch nichts, Hilfe wäre da vordringlich. Ansonsten: weiter Viel Spaß! (Auch mit dem Haus-Planen!)
Hi Otto (@OOK),
Alex hat recht, #5 muss zurück. Mit dem Organisatorischen meint er wohl hier alles von #11 bis #17.
Schönes Wochenende Alle,
Reiner
#21 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo Reiner,
zumindest ganz gut grob zu datieren: Bf Hohenstein ist noch nicht zurückgebaut, Eiserne Hand, Chausseehaus und Bleidenstadt aber schon nur noch einfacher Haltepunkt. Bad Schwalbach ist auch bereits teilweise zurückgebaut. Das würde für einen Zustand um 1970 herum sprechen, was genau in das für mich interessante Zeitfenster spricht. Kettenbach entspricht jedoch nicht dem mir bekannten Zustand der Gleisanlagen, hier stimmt die schematische Darstellung nur grob mit den Gleisanlage aus Fotos aus den 80er Jahren.
Aber ja, war ein unheimlich schönes Fundstück für mich (hier Danke an den Arbeitskreis Aartalbahn), gerade weil es in mein angestrebtes Zeitfenster passt und für viele Bahnhöfe, für die ich keine Gleispläne habe, zumindest gute Anhaltspunkte liefert. Was ich heute noch machen will, ist eine Darstellung erzeugen, in der alle Betriebsstellen dargestellt sind mit den Zeitlinien für den Eröffnung des Verkehrs im entsprechenden Streckenabschnitt und der Einstellung von Personen- bzw. Güterverkehr. Das gibt auch nochmal einen Eindruck, wobei gerade der Güterverkehr nach begonnenem Rückbau in einigen Abschnitten stark nachgelassen hat. Hier hoffe ich noch auf weitere Informationen, das wird aber noch dauern. Ich habe aber bereits eine potentielle sehr gute Quelle und kriege bald Zugriff auf ein Archiv mit mehreren Hundert wenn nicht gar Tausend Bilder und Zeitungsausschnitten aus einer Sammlung aus einem Nachlass.
Gruß, David
#22 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
Hallo David,
ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen, Erklärungen bezogen auf dein Bild von oben nach unten:
- Höhenprofil mit Neigungen und eingezeichneten Brücken / Tunnel. Die beiden vertikalen Pfeile müsste eigentlich für die größte Neigung stehen, so ganz erschließt sich das mir aber nicht.
- die U-förmigen Zeichnungen zeigen Seiten- bzw. Kopframpen. Die Zahlen sind Nutzlängen in Meter, die horizontalen Pfeile bezeichnen die Ausladerichtung bei Kopframpen.
- die zwei Zeilen der Tabelle zeigen die maßgebliche Neigung in jede Fahrtrichtung:
Zitat von Eisenbahn Lehrbücherei - 211 Fahrplanwesen
Zwischen der waagrechten oberen Netzkante und den Namen der Betriebsstellen stehen in zwei Reihen Zahlen. Sie geben für die eingezeichneten Streckenabschnitte, für jede Richtung getrennt, die "maßgebende Neigung" in 0/00 an.
Unter der maßgebenden Neigung einer Strecke (Steigung oder Gefälle) versteht man die Neigung der Verbindungslinie (mittlere Neigung) zweier 2000 m voneinander entfernten Punkte dieser Strecke mit dem größten Höhenunterschied. Ergibt sich für die so ermittelte Neigung ein Wert über 1 : 100 (10 0/00), so ist an Stelle des Entfernungsmaßes von 2000 m nur ein solches von 1000 m anzuwenden. Sofern jedoch die Verbindungslinie vom Beginn des verfügbaren Bremsweges zum Hauptsignal oder einem ortsfesten Schutzsignal eine stärkere Neigung aufweist, so ist diese die maßgebende Neigung (FV 5 89 i41).
- Krümmungsband: zeigt den Streckenverlauf, links/rechts Kurven jeweils mit dem Radius in Metern. Zusammen mit den Kilometer Angaben sollte sich ein zweidimensionales Bild der Strecke zeichnen lassen.
- Gleisbild
Zitat
Es zeigt die Gleisanlagen. Hauptgleise, soweit sie von Zügen der dargestellten Strecke befahren werden können, sind stark ausgezogen. Kreuzungs- und Überholungsgleise werden mit ihren Nutzlängen angegeben.
- Namen der Betriebsstellen
Zitat
Das Fahrplanblatt enthält über den waagrechten Netzbegrenzungslinien in schräger Blockschrift die Namen der Bahnhöfe, Blockstellen, Ahzweig- und Anschlußstellen, Haltestellen und Haltepunkte. Die Rangklasse ist mit arabischen Ziffern (z. B. Astadt 3) angegeben.
Nach ihrer Bedeutung sind die Bahnhöfe in fetter oder halbfetter brauner Schrift hervorgehoben. Blockstellen, Haltepunkte usw. haben magere Schrift.
Betiebsstellen, die nicht unter den Begriff »Bahnhof« fallen, zeigen folgende Abkürzungen vor dem Namen.
Blockstellen = »Bk«
Abzweigstellen = »Abzw«
Anschlußstellen = »Anschl«
Haltestellen = »Hst«.
Bei Haltepunkten wird die Bezeichnung »HP« hinter dem Namen angebracht, also »Lfeld HP«, aber »Bk Bweilere«. Mit Agenten besetzte Bahnhöfe und Haltepunkte erhalten den Zusatz »Ag« hinter dem Namen.
Betrieblich unbesetzten Stellen wird ein kleines »u« zugesetzt, z. B. »Lheim Hp U« oder »Dberg Hst U«.
Das + hinter Limburg verrät, dass dort ein Gerätewagen stationiert ist.
Gruß Michael
#25 RE: Die Aartalbahn als Inspiration
- I. Über dieses Forum
- I.1. Wozu dieses Forum, wozu Anlagen-Planung?
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- II.7. Die besten Anlagenplanungsstränge
- II.8. Meine Anlage
- III. Anlagen-Konzeptionen
- III.1. Konzeptionelle Grundüberlegungen
- III.2. Kreisverkehr vs. point-to-point-Betrieb
- III.3. Konkrete Konzeptionen - von Forumsmitgliedern eingebracht
- III.4. Die dritte Dimension
- IV. Vorbildgerechter Modellbahn-Betrieb
- IV.1. Modellbahnbetrieb als Ideologie
- IV.2. Betriebsbezogene Überlegungen im Zusammenhang mit Anlagenplanung
- IV.3. Praxis des Modellbahnbetriebes
- IV.4. So macht es das Vorbild
- IV.5. Signale und Kennzeichen
- IV.6. Betriebliche Besonderheiten
- IV.7. Uhren und Modellzeit
- IV.8. Fahrplanerstellung
- IV.9. Kontakt zwischen Betriebsstellen (Fernmeldesysteme)
- V. MAPUD-Nebenthemen
- V.1. Was ist "drüben" anders?
- V.2. Fachvokabular
- V.3. Kann eine Anlage Kunst sein?
- V.4. Thema Hauptbahn mit Nebenbahn
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- V.7. Animation
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- VII.3. Web Sites + Links
- VII.4. Videos
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- VIII. Diskussion der "Blauen Bücher" von OOK
- VIII.1. Blaues Buch (BluebOOK)
- VIII.2. Der Leser und der Autor
- VIII.3. Der Mensch Modellbahner
- VIII.4 Was macht eine gute Anlage aus? Identität (ausgen. Fahrzeuge)
- VIII.5. Identität durch Fahrzeuge
- VIII.6. Was macht eine gute Anlage aus? PAN, das Prinzip der absoluten...
- VIII.7. Was macht eine gute Anlage aus? Die Illusion von Entfernung
- VIII.8. Atmosphäre
- VIII.9. Anschluss an die Welt
- VIII.10. Die Fensterbachtal-Bahn (dunkelblaues Buch)
- IX. Von reinem Unterhaltungswert und Sonstiges
- IX.1. Sammelgleis
- IX.2. Modellbahn-Ausstellungen und Messen
- IX.4 Hersteller & Händler
- IX.3. Anekdoten, Witziges, Gluschtiges, Tschast for Fann
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