Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof

07.03.2017 21:16 (zuletzt bearbeitet: 07.03.2017 21:18)
avatar  BR41
#1 Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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Moin zusammen,

Meine heutige Frage an das Forum betrifft die Vorschriften der Bahn beim Zugverkehr zwischen Personenbahnhof und Abstellbahnhof um 1980 bei der DB.

Das Setup sieht so aus: Ein Abstellbahnhof A liegt etwa 4 km von einem Personenbahnhof entfernt. Die Züge gelangen von dort auf der Strecke in den nächsten Personenbahnhof B. Hier steigen die Fahrgäste ein, dann geht die Fahrt weiter nach C.

Wird er jetzt in B eingesetzt oder schon in A? Ich weiss, dass der Zug, bevor er losfährt, diverse technische Tests (Bremsprobe etc) über sich ergehen lassen muss. Aber wie sieht es aus, wenn er B verläßt. Ist dann nochmal die Bremsprobe fällig? Oder kann der Aufenthalt im Bahnhof B auch aus 2 Minuten bestehen, so wie auf den Unterwegsbahnhöfen auch? Ich kann mich an Nahverkehre in den 1980er erinnern, da wurde der Zug etwa 10 min vor Abfahrt bereitgestellt. Darf man diese Zeit auch verringern?

Fragen über Fragen...

Sollte dieser Beitrag in einem anderen Unterforum besser aufgehoben sein, kann er auch verschoben werden...

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-- Andreas

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07.03.2017 21:22
avatar  OOK
#2 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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OOK

Dazu ist zu sagen, das die Fahrt vom Abstellbahnhof zum Abfahrtsbahnhof in der Regel keine Zug- sondern eine Rangierfahrt ist. Aber da gibt es Abweichungen.
Ein Bremsprobe ist immer dann fällig, wenn an der Zusammensetzung eines Zugverbandes etwas geändert worden ist: Wagen hinzugefügt oder abgenommen, Lok angekuppelt oder umgesetzt etc. Wenn der "Zug" im Abfahrtbahnhof bereitgestellt wird und dann unverändert abfährt, gibt es keine Bremsprobe.

OOK
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07.03.2017 23:02
#3 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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Bei 4km Abstand wird es wohl i.d.R. eine Zugfahrt sein. Und die Zuglok ist i.d.R. irgendein altes Eisen*, das hier sein letztes Brot verdient, während die eigentliche Zuglok erst in B drankommt - meistens, weil das Bw wieder wo ganz anders liegt. Und wenn's nicht ein Wendezug oder Triebwagen ist, dann wird die Zuglok vom Abstellbahnhof her in der Hälfte aller Fälle, bei Kopfbahnhöfen sogar immer** am falschen Ende stehen. Daher kriegt der Zug eine neue Lok, braucht eine Bremsprobe, und er ist in aller Regel auch ein neuer Zug (= neue Nummer, eigener Fahrplan).

* Stimmt (heutzutage) nicht immer: Hier in München war vor wenigen Jahren längere Zeit eine wunderbar neu lackierte 120 in diesem Dienst (Pasing Abstellbf <-> Hbf) tätig; aber immer wieder doch auch eine 139er.

** Stimmt auch nicht: Von St.Pölten Alpenbf. wurden die Züge zum Hbf geschoben. @dave - waren das eigentlich Zugfahrten? (ich würde schon meinen ...)

H.M.


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08.03.2017 08:43 (zuletzt bearbeitet: 08.03.2017 09:46)
avatar  dave
#4 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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Zitat von hmmueller im Beitrag #3

** Stimmt auch nicht: Von St.Pölten Alpenbf. wurden die Züge zum Hbf geschoben. @dave - waren das eigentlich Zugfahrten? (ich würde schon meinen ...)



Da ich leider keinen Buchfahrplan der MzB habe, weiß ich es nicht genau. Die hohe Anzahl an Fahrten zwischen diesen beiden Bahnhöfen bedingte schon eine frühzeitige Installation eines Streckenblocks. Das bedeutet, dass man, zumindest technisch gesehen, auf tauglichen Zugfahrstraßen fahren muss, sonst ist der Streckenblock ja umsonst. Ob es eigene Zugnummern gab, weiß ich nicht. Die Verwendung von Spitzensignalen habe ich auf Fotos nie gesehen, Schlusssignale sieht man auf Aufnahmen bis ca. Ep 3.
Der geringe Fahrzeitunterschied zwischen gezogener und geschobener Fahrt begünstigte sicher diese Betriebsform als auch der gemächlichere Betrieb auf der Schmalspur.


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08.03.2017 20:20
avatar  BR41
#5 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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Zitat von hmmueller im Beitrag #3
Bei 4km Abstand wird es wohl i.d.R. eine Zugfahrt sein. Und die Zuglok ist i.d.R. irgendein altes Eisen*, das hier sein letztes Brot verdient, während die eigentliche Zuglok erst in B drankommt - meistens, weil das Bw wieder wo ganz anders liegt. [...] Daher kriegt der Zug eine neue Lok, braucht eine Bremsprobe, und er ist in aller Regel auch ein neuer Zug (= neue Nummer, eigener Fahrplan).


Danke. Ich hatte es befürchtet.

Aber ich gebe nicht auf. Wie sieht es aus, wenn wir die Randbedingungen verschärfen: Das Bw ist am Abstellbahnhof und der Zug verläßt ihn so, dass die Lok in Fahrtrichtung vorne ist. Ist es dann möglich, den Aufenthalt auf dem ersten Bahnhof, an dem die Reisenden zusteigen, auf 3 min zu verkürzen?*

* Diese Situation ist so etwa in Bremerhaven-Lehe vorhanden

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-- Andreas

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09.03.2017 17:50
#6 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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N' Abend,

da der "Hauptbahnhof" kein Kopfbahnhof ist, kann bei zügen ohne Fahrtrichtungswechsel durchaus die Zuglok
den Wagenpark als Leerzug vom Abstellbahnhof in den eigentlichen Abfahrtsbahnhof bringen und diesen dann
auch weiter befördern.
Köln Hbf ist zwar deutlich grösser als der hier gezeigte, aber dort werden die Züge auch nicht umgespannt
auf eine Rangierlok. Hier bringt die Zuglok die Wagenparks aus Deutzerfeld oder Köln Bbf an den Bahnsteig;
dortselbst befinden / befanden sich auch die Betriebswerke der Lokomotiven.

Allerdings sollte der Verkehrshalt am Bahnsteig des Startbahnhofs ausreichend bemessen sein!!

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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10.11.2023 20:51
#7 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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Von Langenfelde wurden Züge nach Altona geschoben.
Mit der späteren Zuglok und einem Mann an der Spitze, der die Bremse mittels Steuergerät über den Bremsschlauch bediente.

Carsten Bahnmoeller


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10.11.2023 21:25
#8 RE: Frage zum Zugverkehr von und zum Personenzug-Abstellbahnhof
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Zitat von Bahnmoeller im Beitrag #7
Von Langenfelde wurden Züge nach Altona geschoben.
Mit der späteren Zuglok und einem Mann an der Spitze, der die Bremse mittels Steuergerät über den Bremsschlauch bediente.




Das "Steuergerät" ist der sogenannte Luftbremskopf und ist eher eine Notbremseinrichtung. Der Luftbremskopf wird am letzten Wagen an die Hauptluftleitung angeschlossen und der Luftabsperrhahn geöffnet.
Durch einen Seilzug kann die Hauptluftleitung mit einem großen Leitungsquerschnitt geöffnet und die Hauptluftleitung entlüftet werden.
Regelungsmöglichkeiten, wie bei einem klassischen Führerbremsventil, gibt es hier allerdings nicht.
— — Ra2

Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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