Vom Konzept zur Konzeption

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28.12.2008 23:29
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#1 Vom Konzept zur Konzeption
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OOK

Die Konzeption einer Anlage ist eines der Hauptkriterien für ihre Qualität. Was aber ist eine Konzeption? Reicht nicht das Wort Konzept? im Kap. 3..1.4 des MAD e-books steht folgende aus Wikipedia stammende Definition:

Eine Konzeption ist eine umfassende Zusammenstellung von Informationen und Begründungszusammenhängen für ein größeres Vorhaben oder umfangreiche Planungen. Eine Konzeption ist in Tiefe und Breite der Vorüberlegungen und der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Planungsprojekt oder Thema sehr viel umfassender und detaillierter als ein Konzept. In der Regel werden Konzeptionen schriftlich niedergelegt.

Nun gibt es ja schon ein Unterforum Konzeptionelle Grundüberlegungen, aber ehrlich gesagt,da steht viel Nettes drin und viel Richtiges, aber was eine Konzeption denn nun ist oder wenigstens, welches ihre Elemente sind oder sein können, darüber steht da eigentlich noch nicht so arg viel.

Daher möchte ich hier noch einmal eine Neustart versuchen und hoffe auf tieferes Eindringen in das Thema. Sebastian hat uns übrigens mit seinen Ausführungen über seine geplante Bodetalbahn eine gute Vorlage gegeben.

OOK
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12.01.2009 22:09
#2 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Hierzu spuken mir ein paar ungeordnete Gedanken im Kopf (oder eher im Bauch) herum. Ich geb sie einfach mal zum besten, vielleicht bringen sie jemand anderen auf weitere Ideen - in gewissen Kreisen nennt man das dann brainstorming, auch wenn manchmal nichts dabei herauskommt.
Unser beliebter internet Brockhaus läßt uns da ja ein bißchen im Stich, faselt von "Äquivocation".

Ich denke, das ist so wie Strategie und Taktik, bzw Klima und Wetter. Interessiert uns hier wenig, daher würde ich den modellbahnerischen Bezug etwa so sehen:

Mit einer Konzeption lege ich mich - möglicherweise unumkehrbar - für eine bestimmte Erscheinungsform meiner Art und Weise, dieses Hobby zu betreiben fest:
Ich will z.B. eine ausstellungstaugliche Vorführstrecke ohne Rangiermöglichkeit oder ich will ein Diorama. Ich will eine verschachtelte Hinterhof-Werkbahn mit Schritttempo, TTe-pur Selbstbauweichen und echtem Rost etc., oder ich will z. B. eine Eisenbahn ausschließlich aus LEGO-Steinenen (hab ich kürzlich bei Hagen v. Ortloff gesehen). Irre ich mich, sagt mir meine Konzeption plötzlich nicht mehr zu... naja Abrißbirne.

Ein Konzept halte ich für wesentlich weniger weichenstellend, so daß auch Korrekturen in mehr oder weniger großen Umfang möglich sein sollten.
Konzept wäre z.B. für mich die Festlegung, als Betriebszeit die DDR der 60er Jahre zu wählen, oder das Aufziehen eines vorbildnahen Güterwagen-Umlaufs mit Wagenzetteln und Frachtbriefen. Auch die Entscheidung, eine ganze neue Eisenbahngesellschaft aus der Taufe zu heben wäre demnach ein Konzept.
Läuft es hier nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, gut dann versuche ich, das Konzept abzuändern oder zu wechseln, motte den ICE ein, tausche Gebäude und Männchen aus, mache einen Fahrplan, wenn ich vorher keinen hatte, oder schmeiße ihn weg, wenn ich einen hatte. Ich müsste dabei aber nie soweit zurück wie bei einer verkehrten Konzeption.
Ferner kann man aus dem ganzen auch noch eine vertikale Hierarchie ableiten:
Die Konzeption ist der hoffentlich tragfähige Unterbau, das Konzept der Feinputz. Beides bedingt sich gegenseitig und sollte auch in der Reihenfolge nicht durcheinandergebracht werden.

Hoffentlich habe ich jetzt nicht alles durcheinandergebracht, aber wie gesagt, es waren nicht ganz geordnete Gedanken.

Peter


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23.01.2009 20:29
avatar  OOK
#3 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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OOK

Peter, ich habe mir deine Gedanken mehrmals durchgelesen und finde sie sehr interessant. Das bringt mich in meinen eigenen Überlegungen weiter.
Besonders den hierarchischen Aspekt hatte ich so noch nicht gesehen.
Ich sammle aber gern weiter Anregungen!

OOK
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24.01.2009 21:44
#4 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Zitat von sieben_k
Mit einer Konzeption lege ich mich - möglicherweise unumkehrbar - für eine bestimmte Erscheinungsform meiner Art und Weise, dieses Hobby zu betreiben fest:
... Irre ich mich, sagt mir meine Konzeption plötzlich nicht mehr zu... naja Abrißbirne.
Ein Konzept halte ich für wesentlich weniger weichenstellend, so daß auch Korrekturen in mehr oder weniger großen Umfang möglich sein sollten.


Jetzt habe ich was verstanden. TTe pur mit Selbstbauweichen () ist eine Konzeption. Wenn sie falsch ist, muss alles in die Tonne oder zu ebay. Und ob ich auf den TTe-Gleisen eine smarte 75cm-Bahn wie die Waldenburgerbahn oder eine deutsche Kleinbahn im Todeskampf darstelle, läuft unter Konzept. Ist das so richtig? Wenn ich von ersterer zur zweiten wechsle, käme erstere aber auch zu ebay, oder? Fragt

Der Eisenhans


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25.01.2009 00:36
#5 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Hallo eisenhans,

normalerweise argumentiere ich immer ziemlich abstrakt. Ab und zu braucht's aber auch ein paar konkrete Ausschmückungen, die ich dann gerne übertreibe. Ich denke, das ist auch so verstanden worden. Für echten Rost habe ich jedoch schon Rezepte gelesen (gazette).
In dem Nebel, in dem ich hier herumtaste, hatte ich mir eben eine gewisse Endgültigkeit als notwendiges (vermutlich aber noch nicht hinreichendes) Kriterium für das Vorhandensein einer Konzeption ausgedacht/eingebildet.
Die Beispiele sollen überspitzt verdeutlichen, das ein Konzeptionswechsel eine Radikalkur sein müßte. Ebay ist mir dabei gar nicht eingefalllen
Sind übrigens im Augenblick eine Menge Teil-Gipsberge und Viadukte der Rhätischen Bahn aus Anlagenabbruch eingestellt.

Als Ausgleich sehe ich ein Konzept so, daß eine Veränderung ohne größere Schwierigkeiten, bzw. mit kleineren Eingriffen möglich sein sollte. Hier möchte ich noch ein typisches Beispiel nachschieben, daß das gesagte etwas verdeutlicht: Ein von vorneherein mit Epochenwechsel DRG/DR ausgestattetes Konzept, basierend auf einer beliebigen Konzeption, von mir aus "Hundeknochen" mit Märklin Blechgleis.
Dabei wird halt einmal die 44 mit Wagner-blechen eingesetzt, während die Witte-Schwester Pause in der Schachtel hat, und ebay geht leer aus
Ist natürlich nicht so einfach, weil zu einem fundierten Epochenwechsel ein bißchen mehr gehört. Ich habe das bei meiner künftogen Anlage auch vor, aber ich gebe mich keinen Illusionen hin, daß man alle drei Tage von DRG auf DB umsteigen könnte und wollte, halbjahrsweise dagegen....
Wie man so etwas nennen könnte, Wechselkonzept, Konzeptwechsel, multiples Konzept....da will ich mich im Moment noch nicht weiter versteigen.
Aber schön wäre es, hier mal zu einem akzeptablen Konsens zu kommen, dennn die beiden Begriffe werden relativ häufig verwendet.

Peter


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25.01.2009 13:32
#6 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Liebe Leute,

ich bin nicht sicher, ob ich alles verstanden habe, deshalb versuche ich es mal mit meinen Worten am konkreten Beispiel (sozusagen für den zweiten Bildungsweg):

Meine Konzeption ist eine an mehreren Vorbildern eng angelehnte, letzten Endes aber fiktive Schmalspurbahn auf 75cm-Spur irgendwo an der Ostsee (Vorpommern) in den 60er Jahren (Deutsche Reichsbahn Ost).

Mein gegenwärtiges Konzept hat daraus eine Strecke hervorgebracht, die von der Kreisstadt 'Friedland' (Übergabe an die 'große' DR) nach 'Gaarz' (größte Gemeinde an der Strecke mit entsprechendem Verkehrsaufkommen) und noch ein Stück weiter nach 'Altewiek' geht. Das letzte Teilstück bis 'Posnitz', das in einem früheren Konzept noch eingeplant war, wurde mittlerweile stillgelegt; Altewiek auch nur noch wg, d. Hafenanschlusses offengehalten.

Vorbereitet ist bereits der Ausbau v. Altewiek zum Spitzkehrenbhf.; dann wird es eine modulare Erweiterung in den Nebenraum geben, nach 'Trentow'.
Dies wird an meiner Konzeption nichts ändern, wohl aber am Konzept, z.B. was die Warenströme, Fahrpläne usw. angeht.

Außerdem träume ich mitunter davon, auch von Gaarz aus eine weitere Strecke in den Nebenraum zu legen, z.B. als Industriestrecke für eine Zuckerfabrik. (Da das Raumordnungsverfahren derzeit keine Option auf stationäre Erweiterungen in dem Bereich hergibt, muss ich wohl noch warten bis die Kinder aus dem Haus sind).
Auch eine solche Veränderung würde einiges an Anpassungsarbeiten bedeuten, die enorm das Konzept verändern, nicht aber in die grundlegende Konzeption eingreifen.

Ich könnte als Beispiel auch die BAE heranziehen, die als Konzeption schon seit drei Anlagen bestand hat. Oder Sebastians Bodetalbahn, die es bislang erst nur als Konzeption gibt.

Habe ich das soweit richtig verstanden?

Michael


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26.01.2009 23:02
#7 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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das klingt richtig zustimmend, dabei bin ich mir immer noch nicht sicher, ob es auch noch andere Gesichtspunkte geben könnte. Aber dein Beispiel zeigt, daß man tatsächlich die beiden Begriffe voneinander abgrenzen, und mit ihnen einen ganz bestimmten Wesenszug einer Modellbahn beschreiben könnte.
Ich hoffe aber, daß sich auch noch kritische Stimmen melden, denn ganz so einfach sollte man die Begriffe noch nicht in den Sprachgebrauch übernehmen. Oder sollte ich mich mal im Wiki verewigen? Nur, wie erklär' ich dort das mit der Modellbahn


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23.02.2009 23:20
avatar  CST
#8 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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CST

Hallo in die Runde,

da mir Peters Abgrenzung aus dem Bauch heraus nicht so eingängig erschien, habe ich mal Google angeworfen (wie man das eben so macht, wenn man konzeptlos dasteht ):

Siehe http://konzeptionerblog.typepad.com/konz...pt_oder_ko.html

Ich zitiere und kommentiere das mal in Auszügen:

In Antwort auf:
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Konzeption und Konzept tatsächlich in aller Regel synonym verwendet.


Das ist das Ausgangsproblem: Auf den ersten Blick ist das eine ziemliche Wortklauberei. Ob man in einem Buch, dass dem Leser halbwegs genießbare Prosa bieten sollte, unbedingt die akademischen Unterschiede zwischen Konzept und Konzeption herausarbeiten muss, weiß ich nicht so recht. Meiner Meinung nach muss man nicht päpstlicher sein als der Papst.

In Antwort auf:
Das Konzept ist ein fixierter Plan. Es verbindet vorhandene Erfahrungswerte und neue Ideen zu einem programmatischen Handlungsrahmen. Das Konzept kann als Papier, als Präsentation oder auch nur als gemeinsames Gedankengut in den Köpfen der Beteiligten existieren.


Also übersetzt das Drehbuch einer Modellbahnanlage. Und damit recht nah an Peters Eingrenzung.

In Antwort auf:
Der Begriff Konzeption hat zwei semantische Bedeutungen. Erstens. Die Konzeption ist ein fließender Prozess. Sie umfasst die gesamte konzeptionelle Arbeitsphase – im Gegensatz zur Organisations- oder zur Realisierungsphase.


In diesem Sinne - und so hätte ich es spontan auch beschrieben - ist die Konzeption der Prozess, der zum fertigen Konzept führt. Manch einer nennt das auch "Konzeptionierung", aber das ist eventuell (hoffentlich) nur eine Suffixinflation... äh... Anwendung von zu vielen Endsilben, weil es eben schlauer klingt.

Damit ließe sich die Konzeption nicht vom Konzept trennen - das Eine ist die Erstellung des Anderen.

In Antwort auf:
Zweitens. Unter „Konzeption“ versteht man ebenfalls die alles prägende Leitidee eines Plans. Beispielsweise bemängeln die Kommentatoren der einschlägigen Medien gern, dass in der Gesundheitsreform keinerlei Konzeption stecke.


Das wiederum ist ungefähr das, was uns Peter vermitteln wollte, glaube ich: Die Konzeption als zentraler Wesenskern der ganzen Anlage.

Nur wenn man Konzeption in beiden Varianten verwenden kann, sollte sich OOK meiner Meinung nach besser andere Begriffe suchen.

Damit man mal sieht, wozu Wortklauberei letztendlich führen kann:

In Antwort auf:
Der Konzepter entwickelt das notwendige konzeptionelle Planungspapier - und damit Schluss. Der Konzeptioner begleitet das Projekt in der gesamten Konzeptionsphase und darüber hinaus - quasi als Anwalt der konzeptionellen Linie.


In diesem Sinne möchten ich doch lieber der Modellbahn-Konzeptioner sein - als "1:87-Anwalt der konzeptionellen Linie". Aber den Konzepter - Planung um der Planung willen - gab es hier als Thema doch auch schon irgendwo...

Jetzt aber mit Neudeutsch. Ich bleibe skeptisch.

Ciao
Christoph


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24.02.2009 10:10
avatar  OOK
#9 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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OOK

Kleine Zwischennotiz: ich lese gern alle Meinungen und Definierungsversuche, freue mich auch auf weitere. Aber in meinem Kopf schmort und brodelt schon etwas, das zu gegebener Zeit ans Licht kommen wird. Schnellschüsse sind nicht zu erwarten.

OOK
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26.02.2009 00:46 (zuletzt bearbeitet: 26.02.2009 00:48)
#10 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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In Antwort auf:

Hallo in die Runde,


Hallo Christoph,

ob sich die übrige Runde hierzu noch äußern wird, ist zweifelhaft. Das Thema ist aber auch ziemlich trocken, doch es stand da, und hat bei mir Gedanken angeregt.

Du hast zwar ziemlichen Aufwand getrieben, was durch die Menge der Zitate belegt ist, leider ist aber nichts weiterbringendes dabei herausgekommen. Daß die beiden Begriffe in manchen Bereichen gleichbedeutend verwendet werden, hatte ich im Januar schon erwähnt. Und der Hinweis, daß man's auch ganz lassen könnte, scheint mir etwas zu kurz gegriffen.

Wenn in einer Sprache zwei unterschiedliche Begriffe existieren, gibt es auch einen Unterschied in der Bedeutung. Sprachen reagieren im allgemeinen sehr sensibel im Umgang mit ihrem Grundmaterial - den Wörtern, so daß sich als überflüssig erkannte Begriffe im Gebrauch nicht lange halten. (Eine Sprache lebt)

Da dieses Forum aber weder germanistische noch übertrieben philosophische Ambitionen hat, sollten wir die Diskussion auf Aspekte der Modellbahnerei einengen und uns fragen,

- was können wir innerhalb unseres Metiers diesen beiden Begriffen, oder einem davon, abgewinnen,
- ist es sinnvoll, sie eigenständig und differenzierend zu verwenden, um Anlagen oder Anlagenprojekte feiner zu beschreiben, oder nicht.

Hierzu habe ich eigentlich genügend von mir gegeben, das braucht nicht wiederholt zu werden. Ich hätte aber auch nichts hinzuzufügen.

Von Vorteil wäre jedoch ein allgemeiner Konsens, sonst wiegt der eine begrifflich mit der Goldwaage, der andere schludert und die Verständigung, zB über eine neue Anlagenvorstellung, kann nur leiden.

Bessere Begriffe werden wir kaum finden, der Wortstamm "Konzept" stammt direkt von den alten Römern (concipere, concipio, conceptum = auffassen, dazu hab ich nicht mal wiki gebraucht) und hat alles bis jetzt überdauert. Also hat er gute Chancen, auch diese Diskussion schadlos zu überstehen.

Ich hoffe aber, daß wir vorher noch ein bißchen Nutzen daraus ziehen können.

Peter

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27.02.2009 12:31
#11 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Zu dem etwas zähen Thema ist mir noch ein neuer Gesichtspunkt eingefallen. Vielleicht könnte man auf diesem Wege weiterkommen.

Der Begriff „Konzeption“ scheint ja der sperrigere zu sein. Er klingt irgendwie aufgebauscht, so ein bisschen in Richtung Mogelpackung (mehr scheinen als sein). In der Tat ist er ja auch nur eine Ableitung.

Wie wäre es, diesen in Zukunft einfach nicht zu verwenden, sondern nur das Wort Konzept, allerdings mit "zweimal Vorspann", denn ein Bedürfnis nach einer Unterscheidung glaube ich schon festzustellen:


Anlagenkonzept.

Das sei alles Ortsfestes; angefangen mit Raumgrundriß, Anlagentyp, Baugröße, Spurweite, Gleisplan, Unterbau, feste Gebäude, Bw, alle Landschaft mit Brücken Tunnels, fest eingeklebten Männchen, usw.

Bei Computern würde man das als hardware bezeichnen.


Demgegenüber:

Betriebskonzept.

Das ist dann folgerichtig das, was die Anlage mit Leben erfüllt, also Betriebsform, Betriebsorganisation, Epoche, Zugdichte, evtl. Zeitverkürzung, Fahrpläne. Auch das „bloß so herumfahren“ wäre miteingeschlossen.

Das wäre dann im Vergleich die software.

Kein Mensch würde doch bei Computern die beiden Begriffe durcheinanderbringen, jeder weiß sofort, wovon gesprochen wird.

Das könnte ich mir auf dem Modellbahnsektor genauso vorstellen.


Peter


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27.02.2009 16:58
#12 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Der Vergleich mit Soft- und Hardware ist gut.
Es passt sogar soweit daß ich immer wegen einem neueren, besseren Betriebskonzept (Software), ein neues Anlagenkonzept (Hardware) brauche!

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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27.02.2009 17:59
avatar  fgee
#13 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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In Antwort auf:
nur das Wort Konzept, allerdings mit "zweimal Vorspann"


Find ich gut! Ohne Wenn und Aber.

Es gibt doch ein Aber: Diese Bedeutung für Konzept war nicht das, was OOK im MAD-Buch ausdrücken wollte. So wie ich OOK verstand, wollte er eben gerade den Unterschied von "einfach herumfahren und geniessen" ("Märklin-Fraktion") zu "viel nachdenken, wenig herumfahren und auch geniessen" ("OOK-Fraktion") herausstreichen.

Wenngleich ich persönlich gerne rangiere, kann ich mit der Pedanterie, wie sie in der "reinen Lehre" vorkommt, wenig anfangen. Ich suche immer noch nach dem "easy way" für nicht-zufälligen Betrieb. Die Auflösung des Unterschieds zwischen Konzeption und Konzept gefällt mir.

Felix


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27.02.2009 18:17 (zuletzt bearbeitet: 27.02.2009 18:29)
avatar  fgee
#14 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Noch ein wenig in Wikipedia die Begriffsverwirrung bemüht:
"Eine Konzeption ist eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleiteten Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung eines größeren und deshalb strategisch zu planenden Vorhabens (...)"

Die Konzeption unterscheidet sich vom Konzept also u.a. durch den strategischen Aspekt.

Könnte man also sagen: Wer ein durchdachtes Anlagen- und Betriebskonzept hat, wird mit seiner Anlage viel Freude erleben - einfach dadurch, dass die Anlage gut durchdacht ist - aber das ist noch nicht unbedingt eine Konzeption. Zur Konzeption wird es erst, wenn alles, was da ist, dem einen strategischen Ziel dient, das da ist: (ja was denn?)

Da hört es in den meisten Fällen auf. Ich vermute, ausser OOK machen sich nicht viele Menschen solche strategische Gedanken. Ich bin da keine Ausnahme: Mein Ziel bei der Planung meiner Anlage war nicht, eine Eisenbahnsimulation zu erbauen, sondern eine eingleisige Nebenbahn mit vielen Betriebsstellen und Industrieanschlüssen, die einen abwechslungsreichen und durchaus vobildlichen Betrieb ermöglichen. Zur Ausnutzung dieses Potentials kann ein "Zufallsgenerator" (Frachtkartensystem u.ä.) gute Dienste leisten, aber nicht weil die Fremdbestimmtheit zur Strategie gehört, sondern weil es ermöglicht, über meine oft ähnlichen Gedankengänge hinaus zu kommen.

Der strategische Aspekt bedeutet auch, dass es in den seltensten Fällen möglich ist, einer Anlage nachträglich eine Konzeption zu verpassen; das wäre wie wenn man beim Schachspiel einen Zug nachträglich zum Teil der Strategie erklärt. Dies ist möglicherweise ein Grund, warum das Forum so stumm ist zum Begriff "Konzeption".

Das Schachspiel ist gar kein schlechter Vergleich. Auch das kann man "einfach zum Spass" spielen. Natürlich wird man dann nicht Grossmeister, sondern Dilettant im Wortsinn. Sei's drum.

Felix

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01.03.2009 08:05
avatar  Martin Schilling ( gelöscht )
#15 RE: Vom Konzept zur Konzeption
Ma
Martin Schilling ( gelöscht )

Moin,

ich finde die Unterscheidung zwischen Anlagen- und Betriebskonzept viel zu kurz gedacht. Angenommen, ich habe eine Anlage mit einer ICE-Neubautrasse. Da kann ich noch so viel Nebenbahnbetrieb wollen und auf Kärtchen schreiben, das kann nichts werden.
An anderer Stelle in diesem Forum findet sich der schöne Satz von John Allen

In Antwort auf:
"The concept and operating scheme are the essence of a model railroad. The track plan is merely a method to attain that end. Unfortunately, most model railroads seem to be designed in reverse order."

Bestenfalls steht also das Betriebskonzept ganz am Anfang der Planung. Wird heutzutage wirklich die Software geschrieben, bevor die Hardware fertig ist? Selbst wenn das in erlauchten Softwareschmieden so sein mag, ist das entstehende Hard/Software-Bild im Kopf des Lesers andersrum. Ich kaufe mir einen Computer (aka Startpackung und Spanplatte), bekomme das Betriebssystem mitgeliefert (das wär jetzt M*rklin) und überlege mir, welche Software ich installiere (zwei Häuschen, eine Kirche und ein Schotterwerk) - dann kann ich endlich im Kreis fahren, wie alle anderen auch. Nach einem Tag ist mir langweilig und ich installiere neue Software (mehr Häuser, Züge und Gleise) um bald festzustellen, daß Modellbahner Spinner sein müssen, daß sie an sowas Gefallen finden. Da kann man sich anderen Hobbies im Hobby zuwenden (Elektronikbasteleien, mechanischen Spielereien wie funktionierenden Kränen oder dem Carsystem), resigniert aufgeben (sei es der Keller oder eBay) oder ganz neu anfangen. Diesmal 'richtig'.

Hier in diesem erlauchten Kreise der Wagenschnippler und Gleisplanfledderer wollen wir den entgegengesetzten Weg propagieren und hoffentlich selbst beschreiten: Am Anfang war das Wort oder weniger pathetisch: Am Anfang steht eine Idee.
Diese Idee hat noch keine Gestalt, noch keinen Gleisplan. Vielleicht muß die Idee an das vorhandene Material angepaßt werden, vielleicht stellt sich im Entwicklungsprozeß heraus, daß mit einer Lok von jeder Baureihe, quer durch alle Epochen, kein Blumentopf gewinnen läßt. Dann ist entweder eine neue Idee oder Anpassung des vorhandenen Materials fällig. Und erste jetzt kommen so unwichtige Details wie Raumgröße und finanzielle sowie zeitliche Möglichkeiten ins Spiel.

Aber ob ich das Konzeption und Konzept nennen würde? Eher nicht. Idee und Wirklichkeit.

JM2C,
martiN.


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01.03.2009 14:33
#16 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Martin spricht mir da vollstens aus der Seele;-)


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01.03.2009 16:23
#17 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Martin,

statt mit drei flotten Worten zu beschreiben, wie sich Alle-Jahre-eine-neue-Kreisanlage-Bauer mit ihrem Hobby beschäftigen, hättest du dir besser Gedanken über das eigentliche Thema gemacht.
Und daß heißt immer noch:

Herausarbeiten des Unterschieds Konzeption - Konzept, sofern es einen gibt. Ich fürchte, ich muß feststellen, daß wir wiederum keinen Schritt weiter sind.

In früheren Beiträgen hatte ich versucht, beide Wörter modellbahnnäßig mit Inhalten zu erfüllen. Mein Eindruck der letzten Zeit war allerdings der, daß zumindest der Begriff Konzeption Schwierigkeiten zu bereiten scheint, daher hatte ich vorgeschlagen, ihn gegebenfalls nicht mehr anzuwenden, dafür den Begriff Konzept für die praktische Anwendung aufzuteilen.

Ich stelle mir nämlich immer noch vor, daß bei der ganzen Diskussion etwas sinnvolles herauskommen könnte, das bei zukünftigen Anlagenvorstellungen verwendbar wäre. Damit habe ich eigentlich die Vorstellung, statt zu kurz eher ein bißchen weiter zu denken.

Statt: "Meine Anlagenkonzeption lautet xyz..., und mein Anlagenkonzept ist abc...", was beim Gegenüber natürlich klare Vorstellungen über den Sinngehalt dieser Wörter voraussetzt, könnte man so vereinfachend sagen: "Mein Anlagenkonzept ist yxz... und mein Betriebskonzept ist abc..."

Entscheidend ist für mich nur eins: Kommen wir zu einer begrifflichen Klarheit, und zwar so klar, daß jeder, der einen dieser Begriffe verwendet, beim Hörer/Leser sofort bestimmte Assoziationen wecken kann, oder wollen wir nur so vor uns hinquasseln?

Zu kurz - oder gar nicht - gedacht hat in meinen Augen eher der erwähnte ICE Besitzer mit Nebenbahnambitionen, da er ignoriert hat, daß Modellbahnkonzepte weder etwas fix und fertiges, noch etwas beliebig austauschbares sind. Der sollte sich wirklich besser eine Computer kaufen, wo das in der Regel so ist.

Peter


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02.03.2009 07:08
#18 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Zitat von sieben_k
Martin,
statt mit drei flotten Worten zu beschreiben, wie sich Alle-Jahre-eine-neue-Kreisanlage-Bauer mit ihrem Hobby beschäftigen, hättest du dir besser Gedanken über das eigentliche Thema gemacht.


Hooo Brauner fiel mir als erstes ein, will sagen dass ist genau das Verhalten, das Neulinge wie Martin verschrecken könnte, jemals wieder einen Beitrag zu verfassen.Deine Meinung in allen Ehren Peter und nichts für ungut, aber dieser Satz ist über das Ziel hinaus geschossen.

Zitat von sieben_k

Und daß heißt immer noch:

Herausarbeiten des Unterschieds Konzeption - Konzept, sofern es einen gibt. Ich fürchte, ich muß feststellen, daß wir wiederum keinen Schritt weiter sind.
In früheren Beiträgen hatte ich versucht, beide Wörter modellbahnnäßig mit Inhalten zu erfüllen. Mein Eindruck der letzten Zeit war allerdings der, daß zumindest der Begriff Konzeption Schwierigkeiten zu bereiten scheint, daher hatte ich vorgeschlagen, ihn gegebenfalls nicht mehr anzuwenden, dafür den Begriff Konzept für die praktische Anwendung aufzuteilen.
Ich stelle mir nämlich immer noch vor, daß bei der ganzen Diskussion etwas sinnvolles herauskommen könnte, das bei zukünftigen Anlagenvorstellungen verwendbar wäre. Damit habe ich eigentlich die Vorstellung, statt zu kurz eher ein bißchen weiter zu denken.
Statt: "Meine Anlagenkonzeption lautet xyz..., und mein Anlagenkonzept ist abc...", was beim Gegenüber natürlich klare Vorstellungen über den Sinngehalt dieser Wörter voraussetzt, könnte man so vereinfachend sagen: "Mein Anlagenkonzept ist yxz... und mein Betriebskonzept ist abc..."



Zustimmung hier von mir, das kann man nicht anders sagen.

Zitat von sieben_k

Entscheidend ist für mich nur eins: Kommen wir zu einer begrifflichen Klarheit, und zwar so klar, daß jeder, der einen dieser Begriffe verwendet, beim Hörer/Leser sofort bestimmte Assoziationen wecken kann, oder wollen wir nur so vor uns hinquasseln?



Tja, manchmal hilft dieses "hinquasseln" weiter, weil es vielleicht jemanden gibt, der beim "Quasseln" der anderen auf eine Idee gebracht werden kann, die der Lösung näher ist, als man ohne "Gequassel" wäre.

Zitat von sieben_k

Zu kurz - oder gar nicht - gedacht hat in meinen Augen eher der erwähnte ICE Besitzer mit Nebenbahnambitionen, da er ignoriert hat, daß Modellbahnkonzepte weder etwas fix und fertiges, noch etwas beliebig austauschbares sind. Der sollte sich wirklich besser eine Computer kaufen, wo das in der Regel so ist.



Nichts anderes hat Martin damit aussagen wollen, denke ich. Erst die Idee, dann das Wort, dann die Tat. So könnte man das umschreiben, was meine Ma mir beigebracht hat: Erst denken, dann reden oder handeln. Leider hatte ich das im Bereich Modellbahn wohl vergessen gehabt.;-)

gerade aus dem Wochenende heraus grüßt

der Jim


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02.03.2009 09:16
avatar  Martin Schilling ( gelöscht )
#19 RE: Vom Konzept zur Konzeption
Ma
Martin Schilling ( gelöscht )

In Antwort auf:
Zu kurz - oder gar nicht - gedacht hat in meinen Augen eher der erwähnte ICE Besitzer mit Nebenbahnambitionen, da er ignoriert hat, daß Modellbahnkonzepte weder etwas fix und fertiges, noch etwas beliebig austauschbares sind.


Ja, genau darum geht es. Anlagen- und Betriebskonzept sind nicht beliebig voneinander unabhängig. Darüber (bzw. im Sinne des Anlagendesigns davor) steht eine Idee. Ich stimme dir zu, dass das Wort 'Konzeption' zu sperrig ist, um einen praktischen Nutzen zu haben. Dennoch kann man meiner Meinung nach die Konzeption nicht nur deshalb unter den Tisch fallen lassen, weil wir hier auf keinen deutschen bzw. griffigeren Ausdruck dafür kommen. Der Begriff 'Modellbahnkonzept' ist soeben das erste Mal gefallen.

In Antwort auf:
Statt: "Meine Anlagenkonzeption lautet xyz..., und mein Anlagenkonzept ist abc...", was beim Gegenüber natürlich klare Vorstellungen über den Sinngehalt dieser Wörter voraussetzt, könnte man so vereinfachend sagen: "Mein Anlagenkonzept ist yxz... und mein Betriebskonzept ist abc..."


Nun mal Butter bei die Fische: wie lauten denn deine Konzeption, Anlagen- und Betriebskonzept?
Ich kann diesen abstrakten Begriffen erschreckend wenig Leben einhauchen und bin bei der Vorstellung meiner kleinen Eisenbahn noch nie in die Verlegenheit gekommen, sie benützen zu müssen. Die normale Reaktion war eher "da kann man ja gar nicht im Kreis fahren!" und wenn ich dann bei der Erklärung des Point-to-point Prinzips zum Schattenbahnhof kam, konnte ich mir sicher sein, daß als nächstes der Satz fiel: "da kannst du die Züge ja gar nicht sehen!" Für mich ist Point-to-point schlicht die Idee, der sich alles andere unterordnen muß.

Ebensowenig ist für mich die Epoche ein beliebiges Detail, das sich in schwarzen, roten oder bunten Loks äußert, sondern eine grundsätzliche Entscheidung. Wo in Epoche Zwei ein Dutzend Handlanger Fässer, Säcke und Kisten einzeln verlädt, erledigt heute ein Reachstacker die Arbeit eines halben Tages in fünf Minuten - und das sieht man einer gut gestalteten Anlage an. Eine epochenneutrale Anlage zu bauen, für die man sich ein Vorbild sucht, das sich in den letzten 80 Jahren kaum verändert hat und im Umfeld all die Kleinigkeiten(*), die eine eindeutige Epochenzuordnung ermöglichen, austauschbar zu gestalten, ist eine bewußte Entscheidung, die von vornherein in den Planungsprozeß einfließen sollte, um nicht mit einer gesichtslosen Wischi-Waschi-Anlage dazustehen.
Da taucht sie wieder auf, die Konzeption.

Genug geschwafelt.
Eine gesegnete Woche,
martiN.

(*) Anzahl der Schornsteine, Vorhandensein von Antennen, Satellitenschüsseln, Art des Straßenbelags, Fußwege, Reklame, Wandschmierereien etc pp


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02.03.2009 17:00
#20 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Jim,

Dein Harmoniestreben ebenfalls in allen Ehren, aber ich bin nicht der Ansicht, dass hier man hier Meinungen in irgendeiner Weise vorfiltern und weichspülen müsste, um andere nicht zu verprellen, noch dazu wenn diese auch kein Blatt vor den Mund nehmen.
Ebensowenig halte ich etwas von einer Schonfrist für „Neulinge“. Hier, denke ich, sind alles erwachsene Leute, die nicht erst gestern reden und argumentieren gelernt haben.

Diskussionen, das sieht man an diesem Forum zuweilen deutlich, - meist ist es ja eher ruhig, gewinnen erst dann an Leben, wenn auch mal unterschiedliche Meinungen vorgebracht und auch vertreten und verteidigt werden. Das muß nicht alles mit Samthandschuhen passieren, sofern allgemeine Regeln der Höflichkeit berücksichtigt werden.

Eigene Standpunkte durchdenkt man in der Regel erst dann richtig, wenn man sie auch gegen anderslautende abgrenzen und auch verteidigen muß.
Ein Friede-Freude-Eierkuchen-Forum, wo Tenor der postings immer nur lautet „Deine Meinung finde ich gut, ich stimme Dir voll zu“.. usw. ist auf Dauer langweilig und bringt auch niemanden erkenntnismäßig weiter.
Insofern glaube ich nicht, hier über irgendein Ziel hinausgeschossen zu sein.

Peter


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02.03.2009 17:02
#21 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Martin,

Ich fürchte, wir reden aneinander vorbei.

Dies ist eine abstrakte Aufgabenstellung, die noch dazu nicht von mir kommt.
– Vielleicht mal den Anfang dieses threads zu Gemüte führen. -
Insofern ist es völlig ohne Belang, was ich selber für eine Konzeption oder Konzept habe. Das kann ich vorbringen, wenn ich meine eigene Anlage vorstelle.

Hier dagegen geht es um übergreifende allgemeine Bedeutungen.

Ich sehe es nicht als sinnvoll an, mich ständig wiederholen zu müssen.
Zu den beiden Begriffen Konzept und Konzeption habe ich genügend gesagt, zu meinem Alternativvorschlag auch. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

Es bringt nichts, sich in Details zu verzetteln, wenn man dabei das nach wie vor abstrakt bleibende Diskussionsthema aus den Augen verliert.
Daher ist für mich hier jetzt erst mal Schluß.

Peter


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03.03.2009 06:17
avatar  Martin Schilling ( gelöscht )
#22 RE: Vom Konzept zur Konzeption
Ma
Martin Schilling ( gelöscht )

wie einfach die Welt doch ist, wenn man dem Gegeüber gedankenlose Geschwätzigkeit und die Unfähigkeit zu lesen unterstellt.

wenn das erwachsenes Verhalten ist, geh ich wieder zurück in meine Sandkiste und laß mir von kleinen Jungs mit dem Schäufelchen auf den Kopf schlagen.

adieu, ein schönes Leben noch,
martiN.


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03.03.2009 10:00 (zuletzt bearbeitet: 03.03.2009 10:36)
#23 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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Unabhängig von dem aus meiner Sicht vermeidbaren Ausstieg von Martin (manchmal ist Diplomatie angesagt, auch und gerade im Internet!) möchte ich doch auch mal zum eigentlichen Thema zurückkommen.

Ich habe mal nicht Wikipedia bemüht sondern Meyers Lexikon online.

Konzẹpt [lateinisch conceptus »das Zusammenfassen«] das, 1) erste Niederschrift, Entwurf eines Schriftstücks; 2) klar umrissener Plan, Programm für ein Vorhaben.

Konzeption [lateinisch] die, allgemein: Entwurf eines Werkes, schöpferischer Einfall; Gesamtentwurf.

Nun, hier sieht man Unterschiede:

Also aus der Konzeption, dem schöpferischen Einfall, dem Entwurf eines Werkes wird das Konzept, der klar umrissene Plan und das Programm des Vorhabens.

Eindeutiger und vor allem abstrakter geht es wohl nicht.

es grüßt

der Jim

der auch nichts von weichgespülten Meinungen, wohl aber etwas von Höflichkeit hält. Und nein, jemandem vorzuwerfen er hätte sich besser Gedanken machen sollen vor dem Schreiben anstatt zu schwätzen ist nicht höflich.

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14.03.2009 01:41
avatar  CST
#24 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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CST

Hallo in die Runde,

das abstrakte Sezieren des Themas will mir schwer in den Kopf, noch dazu wenn man (warum auch immer) nicht ins Praktische ausweichen darf . Ein akademisches e-Book für Modellbahner hielte ich nur dann für sinnvoll, wenn der Autor von vorneherein auf Leser verzichten will - das ist sicher nicht Ottos Intention.

Peter hat zwar damit Recht, dass die Existenz zweier unterschiedliche Wörter auch auf unterschiedliche Bedeutungen hindeutet. Häufig jedoch überlagern und widersprechen sich die bekannten Konotationen so stark, dass man beide Wörter als "vergiftet" betrachten und tunlichst umschiffen sollte. Wenn man daneben kein praktisches Beispiel findet, ja gar keines zu finden bereit ist, dann gehört die Diskussion - mit Verlaub - in die Tonne.

Nun finde ich die Unterscheidung "Betriebskonzept" und "Anlagenkonzept" zumindest recht eingängig, wobei der Vergleich mit Soft- und Hardware den aus meiner Sicht absolut nötigen Bogen zur alltäglichen Realität schlägt. Ich sehe dies etwas anders als Martin:

In Antwort auf:
Wird heutzutage wirklich die Software geschrieben, bevor die Hardware fertig ist? Selbst wenn das in erlauchten Softwareschmieden so sein mag, ist das entstehende Hard/Software-Bild im Kopf des Lesers andersrum.


Entscheidend ist ja der Käufer der Hard- und Software. Natürlich kann man sich einen PC anschaffen, weil man es einfach schön findet. Genauso kann ich eine Anlage bauen und mich in den gestalterischen Details verlieren, weil ich sie einfach schön finde. Das wäre das die Hardware - alles, was fest mit der Anlage verbunden ist und im Regelfall auch bleibt - in Summe das Anlagenkonzept.

Die Software dagegen ist der eigentliche Grund, warum ich einen PC kaufe. Dies geschieht doch selten wegen dessen Optik, sondern weil man Textverarbeitung, PC-Spiele oder eine Modellbahnsteuerung mit dem PC betreiben möchte. Im Normalfall entscheidet dieser Zweck (= das Betriebskonzept) über die Dimensionierung der Hardware und nicht andersherum! Hier geht es darum, was ich eigentlich spielen möchte, welche Modellbahner-Rolle ich übernehmen möchte, usw. usf.

Fast jede Anlage erlaubt verschiedene Betriebskonzepte (= Softwareprogramme). Für radikale Upgrades können aber schnell auch Hardwareänderungen nötig werden, also ein Umbau der Anlage bzw. eine neue Anlagenkonzeption.

Es gäbe also ein Beispiel, an dem man die inhaltliche Unterscheidung in bildhafter Sprache festmachen kann. Ich bleibe gespannt auf Ottos Vorschlag resp. Lösung!

Ansonsten würde ich mir wünschen, wenn hier nicht der ruppige Ton mancher bekannter Massenforen einkehrt. Die eigene Meinung ist es in den seltensten Fällen wert, einen Streit über akademische Nichtigkeiten vom Zaun zu brechen.

Ciao
Christoph


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14.03.2009 10:00
avatar  puls200
#25 RE: Vom Konzept zur Konzeption
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In Antwort auf:
Wird heutzutage wirklich die Software geschrieben, bevor die Hardware fertig ist? Selbst wenn das in erlauchten Softwareschmieden so sein mag..


Wenn mir eine OT Bemerkung erlaubt ist: Das ist durchaus so und hat mit "erlaucht" nichts zu tun. Es kommt sogar vor, daß Hardware speziell für bestimmte Softwareoperationen entworfen wird. Ein Beispiel dafür sind Grafikoperationen ("Shader"), deren Funktionsweise in Hardware nachgebildet wird um sie entscheidend zu beschleunigen.

Eine Übertragung auf die Modellbahn finde ich nicht so abwegig. Ich plane meine eigene Bahn auch mehr mit der Vorstellung des Zugbetriebs im Kopf.


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