Mit der OHE durch die Heide: Konzeption

14.02.2022 17:55
#1 Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Hallo liebe Anlagenplaner,

in einem anderen Thread wurde der Wunsch geäußert mehr über meine im Bau befindliche OHE-Anlage zu erfahren. Diesem Wunsch komme ich gerne nach, es wird aber ein paar Tage dauern bis ich alles „vorzeigbar“ aufbereitet habe.

Um die Sache nicht zu unübersichtlich zu machen versuche ich das aufzuteilen in 1. die Konzeption, 2. das Anlagendesign, eventuell mit einigen interessanten Aspekten zur Planung von Multideckanlagen und 3. die konkrete Anlagenplanung und Bauausführung.

Auch wenn die Planung eigentlich abgeschlossen ist würde ich mich sehr freuen wenn wir fleißig diskutieren was man noch verbessern kann!

Das Vorbild

Die OHE hier vorzustellen und über ihre Eignung als Modellbahnvorbild zu diskutieren ist hier eigentlich nicht der Platz – wem das Vorbild ganz unbekannt ist kann sich zum Einstieg bei Wikipedia aufschlauen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Osthannoversche_Eisenbahnen

Seit vielen Jahren betreibt Klaus-Dieter Tröger mit viel Engament eine Website über die OHE, diese und das dazugehörige Forum sind ein unfassbarer Fundus an Dokumenten, Bildern und Fachwissen über die OHE und ihre Vorgängerbahnen. Es gibt auch eine „Modellbahnabteilung“, und in diesem Kreis gibt es viele nützliche Tipps, aber auch Um- und Selbstbauinitiativen (insbesondere 3D-Druck) – so viel dass zumindest der H0-Bahner, etwas Mühe vorausgesetzt, einen ziemlich repräsentativen OHE-Fuhrpark zusammenbekommt:
https://www.kdtroeger.de/ohe.htm (Website)
https://forum.kdtroeger.de/viewforum.php?f=5 (Forum)

Schließlich noch der Hinweis auf die Bilder von Dieter Riehemann bei DSO (in seinem Inhaltsverzeichnis zu „Niedersachsen“ scrollen und dann nach „OHE“ suchen). Dieters Bilder vermitteln einen sehr plastischen Eindruck wie der OHE-Betrieb früher aussah:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?099,9368483

Prototype Freelancing

Aus verschiedenen Gründen wollte ich keine real existierende OHE-Strecke umsetzen und bin daher zum Prototype Freelancing ausgewichen. Es gab in der Realität einmal Planungen für eine Kleinbahnstrecke von Bevensen nach Brockhöfe, hiervon hat Klaus-Dieter Tröger jede Menge Planungsunterlagen ausgegraben. Diese dienten für mein Projekt, naja nicht als Vorbild, mehr als Inspiration. Den westlichen Endpunkt habe ich vom unbedeutenden Bahnhof Brockhöfe allerdings einige Kilometer westlich verlegt nach Munster, schon Anfang des 20. Jahrhunderts einer der ganz großen deutschen Militärstandorte und seit 1910 einer der Endpunkte der Kleinbahn Celle – Soltau, Celle – Munster GmbH, damit war der Anschluss an das reale OHE-Netz gefunden.

Hier einmal die schon gezeigte Karte:



Die eigentliche Strecke nochmals in etwas größerer Auflösung:



Fortsetzung folgt!


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14.02.2022 19:09 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2022 19:57)
#2 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Weiter geht es!

Um mir selber die fiktive Bahnstrecke plausibel zu machen habe ich eine kurze Bahngeschichte verfasst. Vieles was man später in der Anlagenplanung und im geplanten Betrieb wiederfindet wurzelt in dieser Story. Viel Text, aber vielleicht gefällt die Lektüre ja!

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In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg wurden in der Lüneburger Heide diverse Kleinbahnprojekte diskutiert und teilweise auch umgesetzt. Nachdem die Garnisonsstadt Munster bereits von Süden durch eine Kleinbahnstrecke von Celle – Beckedorf erreicht und nördlich eine Kleinbahn Lüneburg – Soltau projektiert wurde (Eröffnung 1913) sollte auch der Nordwesten des Landkreises Uelzen, konkret die Region nördlich der „Amerikalinie“ Soltau – Uelzen, an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden.

Neben der allgemeinen Erschließung der Region standen dabei zwei Industriebetriebe im Fokus: in Hohenbünstorf bestand seit 1872 die Pulverfabrik Fuchs & Co., und östlich von Munster wurde das Kalibergwerk Wriedel geplant (tatsächlich entstanden in jenen Jahren in der Heide etliche Kalibergwerke, wenn auch nicht ganz so weit nördlich...).

Nach langem hin und her wurde die Kleinbahn Munster – Bevensen projektiert. Der Bahnhof Munster Süd wurde als Gemeinschaftsbahnhof mit der Celler Strecke ausgebaut und diente als Verwaltungssitz, in Bevensen (damals schon ein Kurort, aber erst seit 1976 „Bad“) entstand der eigene Endbahnhof Bevensen-Ost. Am 1.5.1914 ging die Strecke in Betrieb. Zum Anschluss des Kalibergwerks Wriedel enstand eine 3 Kilometer lange Anschlussbahn ab dem Bahnhof Schatensen.

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In den 1920er Jahren geriet die Kleinbahn schon in schweres Fahrwasser – Inflation, Weltwirtschaftskrise, aufkommende Straßenkonkurrenz. Die weltweite Kalikrise bedeutete das „Aus“ für das Kalibergwerk Wriedel das nach nur kurzer Betriebszeit 1926 stillgelegt wurde, die Anschlussbahn Schatensen – Wriedel verfiel.

In den 1930er Jahren ging es wieder bergauf – steigende Verkehrsleistungen, erster Triebwageneinsatz, Modernisierung der Infrastruktur. Ab Mitte der 30er Jahre wurde in Deutschland wieder kräftig aufgerüstet und der nächste Weltkrieg vorbereitet, auch und gerade in Munster: zu den etablierten Truppenübungsplätzen „Bergen“ und „Munster Süd“ wurde der neue Truppenübungsplatz „Munster Nord“ angelegt (den gibt es tatsächlich, ist aber erst nach dem zweiten Weltkrieg entstanden). Um die neuen Anlagen zu erschließen kaufte der Staat die brachliegende Anschlussbahn Schatensen – Wriedel und errichtet 1938 nahe des alten Kalibergwerks den Militärverladebahnhof „Schatensen Lagerbahnhof“, auch der Abzweigbahnhof Schatensen wurden ausgebaut und u. a. mit einem mechanischen Einheitsstellwerk ausgestattet.

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Der zweite Weltkrieg brachte der Strecke Munster - Bevensen, wie allen Kleinbahnen in der Heide, ein enormes Verkehrsaufkommen durch Militärtransporte und umgeleitete Reichsbahnzüge – ab 1940 wurde Munster – Bevensen von der Kleinbahn zur Eisenbahn des allgemeinen Verkehrs umkonzessioniert, damals die formale Bedingung um Durchgangsverkehr durchführen zu können. 1944 schließlich fusionierten sieben normalspurige Privatbahnen (Wikipedia behauptet nur sechs, die haben sicher eine übersehen) zu den Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) mit Sitz in Celle. Munster – Bevensen war damit Teil eines rund 300 km langen Streckennetzes das vom Elbufer bei Niedermarschacht bis vor die Tore Wolfsburg reichte.

Übrigens, der Name der Gesellschaft leitete sich vom nationalsozialistischen „Gau Osthannover“ ab, aber dafür kann die Bahn nun wirklich nichts.

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Die 1950er Jahre: Die OHE konsolidierte ihren Verkehr, beschaffte Dieselloks und Triebwagen, erneuerte den Oberbau (ab 1959 durfte die Strecke mit 60 km/h befahren werden) und freute sich über allerlei neuen Güterverkehr.
Nachdem die tausend Jahre bereits frühzeitig zu Ende gingen wurden die Militäranlagen rund um Munster von der britischen Besatzungsmacht genutzt und erst ab 1955 wieder der Bundeswehr übergeben. Der Militärverkehr, rund ums Jahr, aber besonders während der Frühjahrs- und Herbstmanöver, wird das Bild der Strecke in den nächsten Jahrzehnten bestimmen.

Die Pulverfabrik Fuchs & Co. in Hohenbünstorf „zivilisierte“ ihre Produktion, das Know-How aus der Schießpulverherstellung konnte für den Einstieg in die Zellulosechemie genutzt werden (ähnlich wie bei Wolff & Co. in Bomlitz). 1955 verkaufte die Eigentümerfamilie das Werk an den US-Konzern Marshall Chemical (das ist eine Verbeugung vor Allen McClellands Virginian & Ohio: auf allen drei V&O-Anlagen war dieses fiktive Unternehmen mit je einem Werk präsent). Marshall Chemical investierte kräftig, baute die Kapazitäten für Methylcellulose aus und stieg zusätzlich in die Kunststoffherstellung ein. Der Mehrverkehr war für die OHE Anlass ab 1962 besondere Durchgangsgüterzüge Celle – Munster – Hohenbünstorf – Bevensen einzulegen die das Rückrat des Güterverkehrs bilden.

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1966 baute man den Bahnhof Munster Süd um: die Personenzüge fuhren nun zum DB-Bahnhof Munster durch um die Umsteigewege zu verkürzen, der eigene OHE-Personenbahnhof wurde aufgegeben. Das nutzte man zu einer Optimierung des Gleisplans (längere Nutzlängen für Güterzüge), die bisher zwei mechanischen Stellwerke wurden durch das neue Stellwerk „Msf“ (Bauart Siemens DrS) erneuert. Sicherungstechnisch war die OHE also ganz vorne dabei (der DB-Bahnhof Munster hat auch 2022 noch mechanische Sicherungstechnik... ).

Ab Mitte der 1960er Jahre entstand am nördlichen Stadtrand von Munster das Gewerbegebiet Breloh, wichtigster neuer Anschliesser war ein Zweigbetrieb des Tierfutterwerkes Effem (das Stammwerk ist in Verden, mit Anschluss an die Verden-Walsroder Eisenbahn). Gegenüber wurde der Bahnsteig des neuen Haltepunktes Munster Breloh angelegt.

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1968 bekam auch Schatensen ein DrS-Stellwerk das im Regelbetrieb von Munster Süd aus ferngesteuert wurde. Langfristig war geplant die Gesamtstrecke bis Bevensen-Ost mit der DrS-Technik fernzusteuern, aber...

...Ende der 1960er Jahre begann bei den OHE der Abschied vom Personenverkehr. Politisch gewollt wurde der Zugverkehr Schritt für Schritt ausgedünnt und auf den Bus umgestellt. Von Munster Richtung Beckedorf - Celle verblieben schon 1969 nur noch zwei Zugpaare auf der Schiene, der Personenverkehr Munster – Bevensen war vorerst – noch – unangetastet.

1970 dann ein tiefer Einschnitt im Güterverkehr. Die DB organisierte und rationalisierte ihren Stückgutverkehr nach dem „Modell 1000“ (Reduzierung der schienenbedienten Stückgutbahnhöfe im Bundesgebiet von 3000 auf rund 1000); in der Folge wurden die Güterabfertigungen der Zwischenbahnhöfe geschlossen, nur in Wessenstedt (weiterhin Stückgutbahnhof) und Hohenbünstorf (Abwicklung des Marshall-Chemical-Verkehrs) verblieb Personal in Güterabfertigung und Fahrkartenausgabe.

Zusammen mit dem binnen fünf Jahren erwarteten Auslaufen des Personenverkehrs bestand auch für einen weiteren Ausbau der Fernsteuerstrecke kein Bedarf mehr. 1971 wurden auf den Zwischenbahnhöfen die Fahrdienstleiter abgezogen, die (Kurbel-)Stellwerke stillgelegt und der Abschnitt Schatensen – Bevensen auf Zugleitbetrieb umgestellt. Der Zugleiter auf dem Stellwerk Msf in Munster Süd hat jetzt „das ganze“.

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Es gab aber auch erfreuliche Dinge: 1972 ging der erste Abschnitt des Elbe-Seiten-Kanals in Betrieb (eigentlich ein paar Jahre später, und der echte Kanal führt östlich an Bevensen vorbei...) den die Bahn westlich von Bevensen mit einem neuen Brückenbauwerk quert, und in Bevensen entstand ein neuer Kanalhafen, betrieben durch die OHE-Tochter Osthannoversche Umschlaggesellschaft (OHU). Schon bald florierte hier der Umschlag von Düngemitteln und Mineralölprodukten. Und: die OHE wagte sich in den beginnenden Containerverkehr vor, in Munster Süd entstand im früheren Bahnsteigbereich eine erste, sehr kleine, Umschlaganlage für Container und Wechselbehälter.

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So, Ende der Geschichte, wird sind im "Jetzt" meiner Anlage angekommen. Für das Anlagendesign erlaube ich mir einen eigenen Thread aufzumachen.


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14.02.2022 20:14 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2022 20:15)
#3 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Eins noch, und da bitte ich um eure Mithilfe.

Alle OHE-Strecken haben landschaftliche Namen:

- Falkenbergbahn
- Oertzetalbahn
- Gebirgsbahn
- Lachtetalbahn
- Salzbahn
- Luhebahn
- Marschbahn
- Geestrandbahn
- Ohretalbahn

Nur die Linie Soltau - Neuenkirchen firmierte schlicht als "Neuenkirchener Bahn". Anders als viele urig oder humoristisch geprägte Bahnbezeichnungen ("Wilder Robert", "Odenwald-Express" usw.) wurden diese Bezeichnungen nicht nur von Heimatkundlern und der Tourismuswirtschaft benutzt sondern gehörten auch zum eigenen Sprachgebrauch des OHE-Personals, und das bis heute.

Gesucht wird nun ein eingängiger Name für die Strecke Munster - Bevensen, und da hatte ich noch keine Idee. Ihr vielleicht?


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14.02.2022 22:21 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2022 22:29)
#4 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Moin,

soweit hast Du die Geschichte der Südheide-Bahn wunderbar dargestellt. Ich vermisse in der Story Hinweise zum Ölbahnhof der DEA. Das Nebeneinander von Salz und Öl ist für diese Gegend tatsächlich ein Ident-Element. Es wäre auch nicht verwerflich, wenn der Schacht, der 26 stillgelegt wurde, später als Heeresmunitionsanstalt diente und zwischen 1950 und 1980 nochmal in Förderung kam. Beim Vorbild Mariaglück war das so. Die "Aufbereitung" bestand aus einer Rohsalzmühle und einem Verladebunker. Das Rohsalz wurde in den Fabriken anderer Werke verarbeitet.

Grüße

Jörn


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14.02.2022 22:34 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2022 22:39)
#5 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Hallo Jörn,

da hast du recht, die Sache mit dem Ölbahnhof ist mir tatsächlich durch die Lappen gegangen. Also:

1950 wurde nahe Schatensen Erdöl gefunden, die DEA eröffnete hier den "Förderbetrieb Wriedel" auf dem Gelände des ehemaligen Kalibergwerks. Das geförderte Rohöl beförderte die OHE zunächst zur Misburger Raffinerie, nach der Eröffnung des Elbe-Seiten-Kanals zum Hafen Bevensen von wo es per Schiff weitertransportiert wurde.

Was das Kalibergwerk angeht: zu Anfang wollte ich das tatsächlich auf der Anlage haben als Anlehnung an Mariaglück. Aber nun neben allgemeinem Güterverkehr, Chemiewerk, Militärzügen und Binnenhäfen noch einen Großkunden zu bedienen wäre irgendwie "too much" gewesen; außerdem tauchen Kali- und Düngelmitteltransporte sowieso schon reichlich auf, einmal zur Belieferung der kleinen Genossenschaften und Landhandelsfirmen, andererseits in Ganzzügen zum Hafen Bevensen (die Kaliverladung dort ist inspiriert vom OHE-Hafen Tönnhausen). Deswegen, und auch weil man irgendwann unglaubwürdig wird wenn alles Gewerbe an der Strecke in Betrieb und in voller Blüte steht, habe ich das Bergwerk halt 1926 stilllegen lassen.

Aber: das mit Heeres-Muna ist eine klasse Idee!!! Vom Lagerbahnhof Schatensen ein Nebengleis, durch ein Tor und die Hintergrundkulisse, fertig ist das "Sondermunitionslager Wriedel". Danke für diese Anregung!

Ist "Südheide-Bahn" ein Namensvorschlag? Klingt nicht verkehrt, ich bin aber unsicher ob man diese Gegend schon als "Südheide" bezeichnen kann, die hätte ich eher in der Wittinger Gegend verortet?


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14.02.2022 22:44
#6 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Der Naturpark Südheide ist südlich Deiner Strecke. Die liegt eigentlich im Nirvana, ich muss mal auf die alten TK25 schauen.

Grüße

Jörn


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14.02.2022 23:41 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2022 23:42)
#7 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Moin Sebastian,
vielen Dank schon mal für diese ausführliche Einführung!
Wer ein bisschen was von der OHE weiß, fühlt sich sofort zu Hause
Das ABS aus dem Hohenbünstorfer Marshall-Werk wird übrigens auch am Nord-Ostsee-Kanal geschätzt, dazu bald mehr ;) Was für Wagen laufen Marshall denn an? Haben sie vielleicht sogar Privat-Kesselwagen?
Aus reinem Interesse: Was hat dich dazu bewogen, doch keine Streckenfernsteuerung zu installieren?
Wenn ich das richtig verstanden habe, funktionierte das wie die Centralized Traffic Control in den USA?
Diese durch und durch Amerikanische Betriebsweise hätte ich nur zu gern mal im einzigen Deutschen Einsatzgebiet mal gesehen.
Google Earth sagt mir, daß zwischen Bevensen und Munster der Süsing liegt. Süsingbahn oder so etwas?

Fragen über Fragen, gute Nacht also allerseits,
Alex


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15.02.2022 07:19 (zuletzt bearbeitet: 15.02.2022 07:27)
#8 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Hallo Alex,

das hätte ich vielleicht etwas deutlich herausarbeiten sollen: Fernsteuerung will ich ja machen. Für die OHE jener Jahre typisch ist das Nebeneinander von Fernsteuerabschnitten mit Dr-Technik und Abschnitten mit klassischem Zugleitbetrieb.

Munster - Bevensen: es werden halt nur die Bahnhöfe Munster-Süd und Schatensen sowie die Zulaufstrecke aus Celle ferngesteuert. Damit haben der größte Bahnhof (Munster) und die dichtest befahrene Strecke (Munster - Schatensen) Dr-Technik, das Zugpersonal fährt hier schlicht nach Signalen, keine Zuglaufmeldungen, nichts. Auf dem anschließenden Abschnitt Schatensen (ausschließlich) - Bevensen wollen wir uns aber nicht den Spaß nehmen lassen Zugleitbetrieb mit allen Schikanen zu machen.

CTC: Tatsächlich beim Vorbild gebaut wurden die Fernsteuerstrecken Celle - Soltau (mit 10 Zwischenbahnöfen, Fernsteuerung von Celle Nord aus, funktioniert bis heute) und Soltau - Hützel (Fernsteuerung von Soltau Süd aus, seit 2001 wieder außer Betrieb). Die OHE hatte vor die Fernsteuerung bis Lüneburg, Winsen und Wittingen auszudehnen, was aber aus den beschriebenen Gründen dann unterblieben ist.

Schon OT, aber für die "Signalabhängigen" hier eine zeitgenössische Quelle zur OHE-Fernsteuertechnik, die übrigens für Siemens damals eine Referenzanlage war und die im englischsprachigen Raum auch als "CTC" beworben wurde:
https://www.kdtroeger.de/ohefs41.htm


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15.02.2022 11:49
#9 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Moin,

der Süsing ist so ziemlich die einzigste Landmarke, die auf der TK genannt wird. Süsing-Bahn wäre daher plausibel.

Grüße

Jörn


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16.02.2022 12:28
avatar  Gilpin
#10 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Hi Sebastian,

die OHE ist hier nicht sehr oft vertreten, aber eben doch ein wenig! Besonders diese threaderöffnung ist interessant. Ich habe auch gerade das Bild in #6 restauriert. Ich bringe aber gern die Szene hier noch einmal, ein paar Sekunden später aufgenommen:



Die dortige Diskussion der parallel liegenden Bahnhöfe in Lüneburg ist für Dich sicher belanglos...

Schöne Woche noch,
Reiner


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19.02.2022 15:52 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2022 16:09)
#11 RE: Mit der OHE durch die Heide: Konzeption
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Zitat von Fischkopp im Beitrag #7

Google Earth sagt mir, daß zwischen Bevensen und Munster der Süsing liegt. Süsingbahn oder so etwas?


Hallo Alex,

vielen Dank für diese Idee!

Der Süsing liegt tatsächlich etwas nördlich der Strecke, aber seine Ausläufer reichen bis in die Ebstorfer Gegend. Mit etwas Zurechtbiegen der Geographie behaupten wir also dass die Strecke zwischen Hanstedt und Wessenstedt den bewaldeten Höhenzug des Süsings überqueren muss, und schwere Züge müssen bis zur "Süsinghöhe" nachgeschoben werden.

"Süsingbahn" hat was, ist hiermit beschlossen und verkündet. Dankeschön!

Gruß,
Sebastian


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