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Telefone bei der Braunlage-Andreasberger Eisenbahn
#1 Telefone bei der Braunlage-Andreasberger Eisenbahn
Seitdem vor über 20 Jahren der Zugleitbetrieb auf der BAE II eingeführt wurde, brauchte sie ein Fernsprechsystem. Damals lebte Wilfried Link noch, der in der Telefonwartung bei Siemens arbeitete und uns ein maßgeschneidertes (also sehr kleines) System installierte.
Das stand nicht mehr zur Verfügung, als bei der BAE II nach mehrjähriger Bauzeit der Betrieb losging. Es fand sich eine Alternative, eine Telefonanlage, die einige Jahre lang funktionierte, dann war Schluss, eine "neue" musste her. Wir fanden im Internet eine gebrauchte AGFEO AS 181, kauften sie und unser Telefonspezi installierte sie. Wunderbar. Bis zu dem Tag, wo sie nicht mehr funzte. Im Internet wurde wieder eine gebrauchte AGFEO AS 181 gefunden, diesmal von einem Spezi, der laufend solche Geräte reparierte. Wir kauften es mit zwei Jahre Garantie, aber schon nach einem Jahr war Schluss. Der Versender hat den Garantiefall anerkannt, das neue Gerät (wieder ein restauriertes Gebrauchtgerät) kommt demnächst in Hamm an.
Aber es ist nicht sicher, ob es auch installiert werden wird. So langsam haben wir die Faxen dicke.
Deshalb wurde vor einiger Zeit beschlossen, BAESA einzuführen. Alte Eisenbahner kennen noch BASA, das eigene Fernsprechsystem der DB vor Arcor. Daraus wurde bei uns BAESA, logisch. BAESA wird aus parallel geschalteten Kurbeltelefonen bestehen, so dass alle jedes Gespräch mithören können. Das ist zwar nicht wichtig, aber auch nicht störend.
Fünf Kurbeltelefone konnten schon erworben werden (Geschenk und ebay), zwei weitere werde noch beschafft. Hier die drei ersten, die ankamen:
Die Schaltpläne dazu gibts in Internet. Das Gute daran: Es braucht keine Telefonanlage.
Ein kleiner Nachteil: Die alten Teile sind raumgreifend und sauschwer. Bisher hatten wir ex Post Wandapparate, die so gut wie nichts wogen, jetzt müssen neue Aufstellbuchten mit solider Grundierung erstellt werden. Wichtiger BAE-Wahlspruch: "Kriengwerhin".
Ich habe das noch erlebt, dass ich vorm Fahrkartenschalter eines kleines Bahnhofes stand (vermutlich Gifhorn) und im Hintergrund den Fernsprecher läuten hörte. Und ich wunderte mich immer, dass niemand von den drei Beamten dran ging. Bis ich irgendwann mal erfuhr,dass die Folge von langen und kurzen Klingeltönen die Kennung war, für wen der Anruf bestimmt war, und dass alle Telefone der Strecke gleichzeitig läuteten.
Und genau das wollt ihr jetzt auf eurer Anlage einrichten? Ich kann nicht beurteilen, wie gut das funzen kann, aber einen wahnsinnigen historischen Charme hat das auf jeden Fall. Superrealistisch.
findet
#3 RE: Telefone bei der Braunlage-Andreasberger Eisenbahn
Ja, ging mir genau so, nur war es der Bf Osterode (Harz) und ich war 12.
Dort gab es aber auch noch ein Morsegerät, das sah aus, wie ein 8mm Filmprojektor. Von einer großen Spule lief ein Papierstreifen durch eine Schreibzone, wo ein Stift die Punkte und Striche schrieb, die von der Nachbarstation gemorst wurden. Das war das Anbiet- und Annehmverfahren.
Das werden wir aber auf der BAE vermutlich nicht einführen.
#4 RE: Telefone bei der Braunlage-Andreasberger Eisenbahn
Das sind doch sicher "Ortsbatterie-Apparate", welcher Batterietyp gehört denn da rein? Vielleicht die guten alten Monozellen? Bei der Bundeswehr gab es die gleich strukturierten Feldfernsprecher, da waren auch Monozellen drin.
Aufgepasst! Wenn einer kurbelt, darf man die Leitungen nicht anfassen, sonst kriegt man ordentlich einen gewischt!
Mit Hp1-Gruß - Helmut
P. S. (edit): Den Zugmeldetelegrafen kenne ich auch noch, den gab es in den 50ern noch auf "meiner" Strecke im Bahnhof Neustadt (Orla)
Der hier ist bei der "Molli"-Bahn in Kühlungsborn zu besichtigen.
Gruß - H.
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #4Ja, das sind 60V=.
Aufgepasst! Wenn einer kurbelt, darf man die Leitungen nicht anfassen, sonst kriegt man ordentlich einen gewischt!
Zitat von OOK im Beitrag #5Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #4Ja, das sind 60V=.
Aufgepasst! Wenn einer kurbelt, darf man die Leitungen nicht anfassen, sonst kriegt man ordentlich einen gewischt!
Weicheier!
Grüße Hubert
#7 RE: Telefone bei der Braunlage-Andreasberger Eisenbahn
Hallo Hubert, wenn es 60 V Gleichspannung wären, dann könnte man es vielleicht noch aushalten. Der Kurbelinduktor (auch der in den Telefonen) liefert aber Wechselspannung, und zwar um so mehr, je schneller man kurbelt. Dann können schon mal 80 V rauskommen, da springen auch die hartgesottenen Nicht-Weicheier ganz schön hoch!
Gleichspannung zwickt bei höheren Spannungen auch recht ordentlich; ich hab mal aus Versehen an die 110 V einer Lok-Batterie gefasst, seitdem passe ich bei 110 V = auch gut auf!
Mit Hp1-Gruß - Helmut
P. S. In meiner Anlage Triptis I hatte ich mal eine Maus in der Unterwelt, die ist bei 16 V auch schon in Panik geraten und hat den gefährlichen Gleisbereich schnell verlassen.
Wunderbare Idee, das Problem künftig mit den Kurbeltelefonen zu lösen. Das ist nicht nur authentisch; das dürfte auch fast erstschlagsicher sein.
Beim FREMO-Treffen in Mammendorf (und vermutlich auch anderswo) gibt es auch stets einen Lokalbahn-Ast mit Kurbeltelefonen. Sehr charmant, und es macht sehr viel Spaß, damit Eisenbahnspielereien zu betreiben! [/Ende des Werbeblocks]
Wenn man einmal die OB33-Grundausstattung (2 Stück) hat, dann werden es schnell mehr...
Mittlerweile stehe ich bei fünf Tischapparaten und einem ÖBB-Selbstbau-Einbaufernsprecher.
Eine tatsächliche Verwendung haben allerdings bis jetzt nur zwei. Da ich in meinem Modellbahnkeller kaum Handyempfang habe, bin ich so gut wie telefonisch unerreichbar. Abhilfe schaffen die OB-Haustelefone, die über die Netzwerkverkabelung verbunden sind. Dazu wurden einfach die beiden Netzwerkdosen direkt miteinander verbunden. Ein Netzwerkkabel wurde geopfert um zwei Litzen als die Telefonverbindung anzuklemmen. Ob für die rauschende Verbindung nun alternde Telefone oder die quick-and-dirty Klemmverbindung ursächlich sind, wage ich nicht zu beurteilen...
Irgendwo in diesem Chaos befindet sich ein Fernsprecher
Die beliebteste Klemme seit es Reihenverbinder gibt
PS: Leider haben sich unterschiedliche Rufzeichen für normale und dringende Anrufe noch nicht etabliert.
Gestern und vorgestern habe ich den Telefonkasten in Sonnenberg 4cm breiter und 5cm tiefer gemacht, damit das neue alte Telefon reinpasst. Es muss ja rechts genug Platz für die Pfote sein, damit man ordentlich kurbeln kann.
Ist nur Rohbau, Versäuberung etc. fehlt noch.
Ich hoffe, dass wir bald mal einen reinen Telefon-Bautag haben werden, an dem möglichst viele Hände entsprechende neue Aufstellorte für alle restlichen Telefone zugleich herstellen, damit wir kein drittes Mal den Zugleiter per Zuruf (statt Anruf) kontaktieren müssen.
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