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Frage zur Druckluftbremse
#1 Frage zur Druckluftbremse

Hallo Forumer, ich überlege im Moment, wie ich für meinen geplanten Steuerwagen-Führertisch die Druckluftbremse mit Führerbremsventil simulieren kann.
Dazu habe ich eine Frage an die Forumer mit Lokführer-Erfahrung:
Wenn ich den Zug zB mit der höchsten Betriebsbremsstufe gebremst habe und will anschließend schwächer bremsen, wie gehe ich dann vor? Reicht es, wenn ich den Bremshebel sofort auf eine schwächere Raste stelle, oder muss ich vorher in die Lösestellung, um wieder mehr Druck in die Leitung zu bekommen?
Wer weiß sowas?
Mit Hp1-Gruß - Helmut
#2 RE: Frage zur Druckluftbremse


Hallo!
Des Technikers liebste Antwort: Es kommt darauf an!
Zunächst muss man Brems- und Steuerventil unterscheiden. Das (Führer-) Bremsventil hat der Lokführer in der Hand und steuert damit den Druck in der Hauptluftleitung (HLL). Das Steuerventil des jeweiligen Fahrzeugs setzt das Ganze dann auf die Bremsen um. Hier muss man zwischen älteren, einlösigen und neueren, mehrlösigen Bremsen unterscheiden.
Das einlösige Steuerventil löst bei einer Druckerhöhung komplett die Bremse. Die Bremse legt erst wieder an wenn der HLL-Druck unter den Druck des Hilfsluftbehälters (HLB) sinkt. Die Bremswirkung ist jedoch abhängig von der Differenz von Druck in HLL und HLB. Das heißt, dass der HLL-Druck um einiges mehr abgesenkt werden muss als bei der ersten Bremsung um eine ordentliche Bremswirkung zu erreichen. Wiederholt man das Spiel mehrmals, dann gibt es keinen ausreichenden Druckunterschied zwischen HLL und HLB mehr. Die Bremse ist "erschöpft" und kann keine ausreichende Bremsleistung mehr erbringen.
Das mehrlösige Steuerventil hat einen zusätzlichen Druckbehälter, die Steuerkammer. Diese ermöglich ein stufenweises Lösen und auch das sofortige Wiederanlegen der Bremse mit gleicher Bremsleistung. Diese Bremse ist somit auch nicht erschöpfbar.
Helmut, ich nehme an, dass bei deinem Steuerwagenzug sicher alle Wagen mehrlösige Bremsen haben, aber die Lok u.U. eine einlösige. Am Bremsdruck-Manometer sieht man ja sowieso nur den Druck der Bremsventile des eigenen Fahrzeuges und so kann man unter 1:87-Bedingungen die Lok sicher auch als mehrlösig annehmen.
Eine knifflige Sache gibt's aber schon noch. Klotzbremsen reagieren geschwindigkeitsabhängig. Je niedriger die Geschwindigkeit, desto stärker bremsen sie.
Zum Weiterlesen:
www.bremsenbude.de
https://www.h0-modellbahnforum.de/t32850...html#msg3684669
Informativ dürften auch diese Videos sein, habe sie aber noch nicht selbst gesehen:
https://www.youtube.com/channel/UC5eHe-v...LSak_39Q/videos
#4 RE: Frage zur Druckluftbremse

Hallo Jörn, hallo Dave,
!
Genau das habe ich gebraucht, dieser Bremsbuden-Link ist sehr hilfreich. Jetzt weiß ich auch, dass ich das Knorr-D2-Ventil nachempfunden habe; meine Frage ist dann auch beantwortet. Bei diesem tollen Ventil ist beim Verringern der Bremswirkung kein Zwischenschalten der Lösestellung notwendig, die nächst kleinerer Raste sollte auch funktionieren.
Meine Wagengarnitur des Videozugs besteht aus einem grünen Mitteleinstiegs-Steuerwagen ("Hasenkasten") und weiteren 3yg-Umbauwagen, die haben selbstverständlich mehrlösige Bremsen, die Lok (V 80) auch. Ich habe nach meiner Umsiedlung aus der DDR im Jahr 1959 einige Wochen in Bad Homburg gelebt, da ist genau diese Garnitur mehrmals täglich an meinem Fenster vorbei gefahren. Das war die erste Diesellok, die ich zu Gesicht bekam, deshalb muss die jetzt einfach auf meiner Anlage verkehren!
Mit Hp1-Gruß - Helmut
#5 RE: Frage zur Druckluftbremse

Hallo Helmut,
ich muss Dich da leider etwas verbessern: Sowohl die V80 wie auch die 3yg hatten EINlösige Bremsen, lediglich
der BDylf hatte ein mehrlösiges Steuerventil. Da würde ich mir aber bei der Modellumsetzung jeine Sorgen wegen
machen.
// Hartmut
#6 RE: Frage zur Druckluftbremse

Hallo Hartmut, danke für die Info.
Ich hatte irgendwo abgespeichert, dass bei vielen 3yg-Pärchen mindestens einer der beiden dauerhaft kurzgekuppelten Wagen eine mehrlösige Bremse hätte. Wenn bei meiner Videozug-Garnitur alle Fahrzeuge einlösig wären, dann müsste der Video-Lokführer das ja berücksichtigen und die Antwort auf meine ursprüngliche Frage fiele anders aus.
Wahrscheinlich werde ich der Einfachheit halber die simulierte Bremsverzögerung direkt an die Bremsstufe koppeln, die sich aus dem Druck in der HLL ergibt. Ich denke, die Fahrerei wird trotzdem schwierig (und spannend) genug!
Mit Hp1-Gruß - Helmut
#7 RE: Frage zur Druckluftbremse

Die Frage einlösig/mehrlösig bei den 3yg-Wagen hat mir keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich etwas recherchiert.
Erstmal bei meinen eigenen Beständen: Ich habe acht 3yg-Wagen verschiedener Bauarten, davon tragen vier am Langträger ein rotes KK und ein Kk im Anschriftenfeld, das interpretiere ich als Kunze-Knorr, also mehrlösig. Die anderen vier Wagen sind am Langträger leider unbeschriftet, haben aber ein W im Anschriftenfeld. Das heißt wahrscheinlich Westinghouse, die Bremse ist damit einlösig.
Im Bremsenbuden-Link erfährt man, dass bereits in der Länderbahnzeit etliche Dreiachser mit KK-Bremsen ausgerüstet wurden, was natürlich nach dem Umbau erhalten blieb.
Bei der Bildersuche habe ich das hier
02_AB3ygeb.jpg
gefunden.
Also kann ich beruhigt davon ausgehen, dass zumindest ein Teil meiner Videozug-Garnitur mehrlösige Bremsen hat. Der Steuerwagen hat sogar eine Hildebrand-Knorr-Bremse.
Mit Hp1-Gruß - Helmut
P. S. Nachdem ich mir in dem erwähnten Link die bunten Bilder zu den verschiedenen Steuerventilen angeschaut habe, ist meine Hochachtung vor den Herren Westinghouse, Kunze, Knorr, Hildebrand, ... deutlich gestiegen. Das ist absolute High-Tec auch ohne jede Elektronik! LG - H.
#8 RE: Frage zur Druckluftbremse

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