Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven

21.11.2021 18:09
avatar  Frank
#1 Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Hallo,

ich bin bei meinen Überlegungen zum Modellbahnkonzept auf obiges Thema gestoßen und habe mir darüber Gedanken gemacht, weil ich das Gefühl habe, dass dies aus dieser Sicht und gerade Anfangs möglicher Planungen nicht häufig betrachtet wird. Das ganze ist in meinen Augen auch völlig unabhängig des gewählten Maßstabes. Ich möchte auch nicht auf verschiedene Epochen eingehen. Natürlich ist die Verwendung des Rollmaterials an die dargestellte Epoche anzupassen. Auch nicht auf zur Verfügung stehendes Rollmaterial von der Stange und was man sich womöglich selbst bauen müsste.

Vielmehr habe ich überlegt welche grundsätzlichen Unterschiede sich bei der Wahl zwischen der Normalspur und der Schmalspur bei der Modellbahn in Bezug zur Vielfallt der Wagen und Lokomtiven im realen ergeben würden.
Habe das Thema daher auch innerhalb dieses Bereichs zu Konzeptionellen Grundüberlegungen eingestellt.

1) Normalspur
Bei Wahl der Normalspur ergibt sich für den gewählten Ausschnitt immer die Möglichkeit über einen Schattenbahnhof/Fiddle Yard eine Verbindung zur großen weiten Welt zu haben. Dabei ist es unerheblich ob es sich bei der Darstellung z.B. um einen Endbahnhof einer Nebenstrecke, einem Spitzkehrenbahnhof oder einem Durchgangsbahnhof handelt. Damit einher geht die theoretische Betrachtung, dass jeder beliebige Wagen und jede beliebige Lokomotive einen Zugang zu diesem dargestellten Teil der Modellbahn hat. Natürlich unter der Betrachtung gewisser Regeln bezüglich Plausibilität! Also eine E-Lok wird auch nur dort fahren wo es eine Oberleitung gibt.
Als Beispiel sei hier genannt, dass ein durchfahrender Nahgüterzug durch einen Bahnhof beliebige Wagen mitführen kann, da diese virtuell von anderer Stelle kommen oder benötigt werden (Stichwort Fiddle Yard/Schattenbahnhof). Der Endpunkt einer Stichstrecke ist dazu jedoch schon weniger geignet. Dort wird auch nur das ankommen was benötigt wird. Damit ergeben sich auch schon gewisse Einschränkungen.

2) Schmalspur
Bei Wahl des Themas Schmalspur sieht die Sache völlig anders aus. Entsprechend der Schmalspurstrecke oder des Schmalspurnetzes gibt es einen klar beschränkten örtlich begrenzten Raum. Es gibt keine direkte (Gleis-)Verbindung zur großen weiten Welt. Je nach Wahl kann es sich um eine kleine kurze Stichstrecke handeln oder aber ein etwas größeres Netz wie z.B. im Harz.
Ich will dies vom Grundsatz her mal „Inselbetrieb“ nennen.
Eine Kleinbahngesellschaft wird an dieser Stelle immer nur über Wagen und Lokomotiven verfügen, die tatsächlich für die Transportaufgaben innerhalb ihrer Strecke benötigt werden. Und so werden auch nur diese Art von Wagen verkehren.
Auch hier sei ein Beispiel genannt, dass eine Bahn die geografisch in einer Gegend angesiedelt ist in der es keinen Wald gibt, wahrscheinlich auch keine Drehschemelwagen für den Langholztransport besitzen wird und diese nicht auf der Strecke verkehren werden. Also auch nicht als Güterzug bei Durchfahrt eines Bahnhofs.

Im folgenden habe ich überlegt, welche Möglichkeiten sich ergeben die Vielfalt an Wagentypen und möglicherweise Lokomotiven zu erweitern. Hier sind mir zwei Dinge eingefallen:

• Einsatz von Rollwagen bzw. Rollböcken
• Optimale Streckengestaltung mit dem Ziel Teile der Strecke nicht darzustellen und „Größe“ vorzutäuschen

Ich fange mit dem Einsatz von Rollwagen bzw. Rollböcken an. Wenn ein Einsatz auf der Schmalspurbahn geplant ist, dann entsteht die Möglichkeit normalspurige Wagen zwischen der großen weiten Welt und dem Schmalspurnetz zu überführen und damit (notwendige) Transportaufgaben zu bewältigen. Ob dies im dargestellten Bereich liegt, oder aber im virtuellen über Schattenbahnhöhe oder Fiddle Yards spielt dabei keine Rolle. Wenn man sich dazu entschließt ergibt sich aber eine größere Vielfallt.

Eine weitere Idee ist, Teile der Strecke bewusst nicht darzustellen. Damit könnte ein fiktives deutlich größeres Kleinbahnnetz angenommen werden („Größe vortäuschen“)und somit bei einem Durchgangsbahnhof einer Schmalspurstrecke die Güterzüge auch Wagen mitführen, die im dargestellten Bereich nicht benötigt werden. Bei Darstellung nur des Endpunkts der Strecke aus einem Fiddle Yard heraus ist das allerdings fraglich. Es macht keinen Sinn, Wagen mit zum Endbahnhof zu nehmen und dann diesen wieder die Strecke zurückzufahren.
Sinnvoll erscheint mir unter dieser Betrachtung, immer einen Durchgangsbahnhof (Spitzkehre) auszuführen der idealerwiese an beiden Streckenzweigen in einen verdeckten Teil führt (FY oder SB).
Über die „obligatorische“ Ausweiche im Verdeckten auf der Strecke, wie sie Otto auch schon öfters angesprochen hat, könnte einiges gemacht werden. Da könnten Wagen abgestellt und wieder hervorgeholt werden und mehrere Betriebsstellen verdeckt dargestellt werden.
Damit würde sich eine Struktur folgender Art ergeben:

FY/SB ------ Durchgangsbahnhof ------ FY/Ausweiche ------ Endbahnhof

Vielleicht habt Ihr ja noch andere Gedanken dazu?

Grüße Frank


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21.11.2021 18:33
#2 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Moin Frank,
interessantes Thema.
Zu den Stichworten Harz, Netz und andere Bahngesellschaften äußert sich Otto am besten mal
Schön, wenn die eigenen Präferenzen so liegen, daß man sich so ein tolles Vorbild dafür aussuchen kann...

Für Normalspurbahnen ergäbe sich noch eine weitere Möglichkeit, die Vielfalt des Rollmaterials um vielleicht nicht ganz zur Strecke passende Fahrzeuge zu ergänzen:
Schrottplätze!
Wer sich zum Beispiel die Zeit nimmt, dieses Video und vielleicht auch den zweiten Teil anzusehen, erlebt die Zuführung abgestellter m-Wagen zum Verwerter in einem regulären Güterzug, sodaß an einem Braunkohle-Ganzzug plötzlich ein ausgewachsener Schnellzug zu hängen scheint!

Für Schmalspurbahnen könnte ich mir noch vorstellen, die Hauptwerkstätte eines Kleinbahn-Konzerns nachzubilden, in der die Fahrzeugparks mehrerer Bahnen betreut werden.
"Könnte vorstellen" heißt, daß ich es nur von Normalspurbahnen kenne, so Lengerich-Hohne für die DEG oder Bodenwerder-Linse für die DEBG.
Frage in die Runde: Ist euch eine ähnliche Konstellation für Schmalspurbahnen bekannt?

Letzte Idee: Testfahrten eines Schienenfahrzeug-Herstellers. Die Kleinbahn Kiel - Segeberg sah beispielsweise immer viele neue Triebwagen der DWK, und auch aus dem Harz meine ich Fahrten mit Meterspurtriebwagen für Südamerika(?) zu erinnern.

So weit meine Einwürfe dazu,

Alex


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21.11.2021 19:43
#3 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Schuur ihr Jonge,

ich sehe das etwas anders: Der Fahrzeugeinsatz sich wird auch bei einer regelspurigen Strecke an der angesiedelten Industrie orientieren; Durchgangsgüterzüge lassen wir bei dieser Betrachtung mal außen vor.

Wenn wir hier schon Regel- und Schmalspur (Äpfel mit Birnen...) vergleichen, dann reden wir vermutlich in den allermeisten Fällen von eingleisigen Nebenbahnen und hier meistens von Stichstrecken.

Spätestens hier hat die Vielfalt auch bei der regelspurigen Strecke schnell ein Ende. Das zuständige Bw wird in der Regel über eine oder zwei Baureihen verfügen, der Personenwagenpark dürfte genau so überschaubar sein wie bei der Schmalspurbahn. Da ist es übrigens auch nicht mehr entscheidend, ob wir eine Staatsbahn oder eine NE-Bahn nachbilden. Der Güterwagenpark, ich schrieb es bereits weiter oben, wird sich an der angesiedelten Industrie orientieren.

Als Beispiel: Es wird weder Stammholz versandt oder empfangen, dann wird es vermutlich auch keine Drehschemelpaare auf der Strecke geben. Versende oder empfange ich kein Erz, werden sich sicherlich keine Ootz auf meine Strecke verirren. Diese Aufzählung lässt sich beliebig erweitern...
Zudem muss man auch immer den "Spielzeitraum" mit betrachten. Hiervon hängt so einiges im Gesamtkonzept des abzubildenden Güterverkehrs ab (letztlich auch im Personenverkehr).

Ich habe es vor sehr langer Zeit schon einmal postuliert: Eingrenzung des Themas und Beschränkung bei der Fahrzeugbeschaffung sind der Schritt VOR der eigentlichen Anlagenplanung.
Ggf. muss man seine Fahrzeugsammlung einer kritischen Betrachtung unterziehen und die "unpassenden" Modelle in die Vitrine "verbannen" oder verkaufen.

Wenn an dieser Stelle schon der Wunsch besteht, die bunte Fahrzeugsammlung mit den wildesten Begründungen doch über die Nebenbahn zu schicken, wird aus der geplanten Modellbahn ganz schnell eine bunte Kirmes.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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21.11.2021 22:41 (zuletzt bearbeitet: 22.11.2021 16:40)
avatar  Gilpin
#4 Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die spezifische Auswahl des Rollmaterials
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Hi alle Mitdenker,

ich möchte da einen weiteren Aspekt einbringen: prinzipiell ist auf der Schmalspurbahn das Rollmaterial auf das nun einmal vorhandene eingeschränkt, allein wegen der Gestalt als Inselbetrieb, während dasjenige auf der Vollspurbahn so universell ist wie das gesamte System. Das macht den Charme der Schmalspurbahn aus: so haben sich auf diversen Schmalspurbahnen lange einige besondere Rollmaterialtypen erhalten. Zur Veranschaulichung was ich meine: die Dampfloks auf der Zillertalbahn und anderswo, die Dampfschneeschleuder auf der RhB, etc. Umgekehrt ist die Verlockung der Vollspur, dass jedwedes entsprechende Rollmaterial dort verkehren kann oder doch könnte. Das hat zu manchen Sonderlösungen geführt, etwa Fährbootwagen oder umspurfähigen Waggons, aber es ging jeweils darum, die Normen des Systems (nachträglich) zu erfüllen. (Demgegenüber betrachte man allein die Fülle von Spurweiten der Schmalspurbahnen!) Ich verfechte selbst eigentlich die Spezifität der Waggons auf eng begrenzten Industriebahnen: Auf der Offenbacher Industriebahn und Hafenbahn gab es diverse Gg, aber auch Schwerlastwagen für Stahlbau Lavis und Kühlwagen für die Kaiser-Friedrich-Quelle, ganz normal - dennoch konnte sie für kurze Zeit auch Milchkühlwagen der Moha zustellen, plötzlich und einfach so. (Quelle jenseits persönlicher Erinnerung nach wie vor offen.)

Umgekehrt: dem Charme des Besonderen steht scheinbar der Universalität des Allgemein entgegen - und doch: wer möchte nicht irgendeinen Aspekt der Beidseitigkeit darstellen, und sei es noch so knapp: Rollbockverkehr, normalspurige Transportwagen für Schmalspurfahrzeuge, Bahnhöfe mit zwei (oder drei, wie Lenbach oder Montreux) Spurweiten und ihren Umladebauten... Und ich rede nicht nur von Nostalgischem, sondern auch vom Golden Pass der Epoche 6.

Bis denne,
Reiner


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22.11.2021 15:59
avatar  Nils B.
#5 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die spezifische Auswahl des Rollmaterials
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Zitat von Frank im Beitrag #1

(...)
1) Normalspur
(...)
Als Beispiel sei hier genannt, dass ein durchfahrender Nahgüterzug durch einen Bahnhof beliebige Wagen mitführen kann, da diese virtuell von anderer Stelle kommen oder benötigt werden (Stichwort Fiddle Yard/Schattenbahnhof). Der Endpunkt einer Stichstrecke ist dazu jedoch schon weniger geignet. Dort wird auch nur das ankommen was benötigt wird. Damit ergeben sich auch schon gewisse Einschränkungen.
(...)



Moin Frank!

Auch der Endbahnhof einer Stichstrecke kann für Güterverkehr als Durchgangsbahnhof dienen, der nicht für ihn selbst bestimmt, sondern für andere Betriebsstellen der Stichstrecke gedacht ist. Insbesondere wenn diese Betriebsstellen entweder nur auf der Hin- oder der Rückfahrt bedient werden (können). Es kommt also nicht ausschließlich nur das an, was benötigt wird. Außer es gibt keine anderen Betriebsstellen auf der Stichstrecke.
Je nachdem welche Kunden entlang der Stichstrecke auf Bedienung warten, kann also durchaus ein ganz breites Portfolio selbst durch einen kleinen Endbahnhof verkehren...

Besten Gruß,
Nils


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22.11.2021 18:15
#6 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Hallo zusammen,
jetzt ist zwar schon fast alles gesagt, aber nicht von mir und ich möchte, wie häufig schon, etwas gegen den Strich bürsten.
Bekanntlich habe ich mich dem Nachbau einer einspurigen Hauptbahn in Epoche 3 verschrieben, um eine "bunte Fahrzeugsammlung" durch den Bahnhof Nettetal-Breyell fahren zu lassen und ich halte meine im Bau befindliche Modellbahn nicht für "eine bunte Kirmes".
Dazu benötigt man nämlich keine "wilden Begründungen".
Nach meinen Unterlagen, u.a. der Bahnhofsfahrordnung Viersen und zahlreichen Buchfahrplänen, benötigte die DB für eine bunte Fahrzeugsammlung auch keine Durchgangsgüterzüge; denn alle Züge aus Hohenbudberg mit dem Ziel Niederlande waren Nahgüterzüge, die in Kaldenkirchen neu zusammengestellt wurden. Einen Buchfahrplan hatte ich in meinem Faden gezeigt.
Ich zeige ihn hier erneut, um mit einem Irrtum aufzuräumen, was ein Nahgüterzug ist:



Ein Nahgüterzug hält keineswegs an jeder Milchkanne, sondern fährt häufig in Epoche 3 von einem Güterknoten zum nächsten. Dazwischen verkehren oft nur Übergaben.
Und noch etwas ist interessant:
Güterzüge zwischen Kaldenkirchen und Hohenbudberg oder Köln machten werktags häufig einen Umweg von Viersen über die Nebenstrecke Viersen - Neersen - Krefeld oder Viersen - Neersen - Neuß,



um von/nach Hohenbudberg das Kopfmachen in Viersen zu vermeiden oder von/nach Köln den eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Rheydt Hbf und Rheydt-Odenkirchen zu meiden.
Wenn man das also möchte, steht einem "bunten" Güterwageneinsatz auf Nebenstrecken nichts entgegen.
Und da ich gleich zwei Nebenstrecken in Zusammenhang mit dem kurzen Abschnitt der KBS 246 zwischen Viersen und Kaldenkirchen gefunden habe, auf denen ein "bunter" Güterzugverkehr stattfand, dürfte es auf vielen anderen Nebenstrecken, so lange sie keine Stichbahnen sind, ähnlich gewesen sein.

Die KBS 246 als Hauptbahn habe ich übrigens wegen meiner häufigen Fahrten zwischen MG und Kaki gewählt, wobei zusätzlich der abwechslungsreiche Reisezugwagenpark meinen Interessen sehr entgegen kommt.

Um auf Franks Eingangsbeitrag zurückzukommen:
Ich habe den Eindruck, Frank ging es eher darum, den Betrieb auf einer Schmalspurbahn durch vielfältige Fahrzeugtypen weniger eintönig zu gestalten. Rollbockverkehr in Zusammenhang mit der von Frank genannten Anlagenstruktur erscheint mir da durchaus geeignet.

Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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22.11.2021 19:25 (zuletzt bearbeitet: 24.11.2021 04:01)
avatar  Gilpin
#7 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Hi Hans,

es ist immer wieder irre, welch umfangreiche und tiefgehende Informationen Du zu Deinem Einzugsgebiet (es ist ja nicht nur die eine KBS, siehe die Umwege) hast und mit uns teilst. Á propos bunte Züge in nicht-eisenbahnerischer, sondern umgangssprachlicher Bedeutung: die Kesselwagen von FLUCHT MINERALÖLE vollführten einen Pendelverkehr zwischen Bracht-Industriebf. und "der Union-Kraftstoff in Wesseling" (W. Naß, a.a.O, Seite 57). Fein - aber in welcher Zuggattung, Übergabe, Nahgüterzug..., und auf welch verschlungenen Wegen? Gab es irgendeine andere Richtung, die diese Waggons einschlugen? Warum ich das nachfrage, erzähle ich später. - Irgendwie gerät die KKB etwas in Vergessenheit, oder täuscht das?

Ich wünsche Dir eine Schöne Woche,
Reiner


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22.11.2021 21:51 (zuletzt bearbeitet: 25.11.2021 09:15)
avatar  epo2
#8 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Hallo in die Runde,
in mir ist beim Lesen des Titels spontan eine ganz andere Saite angeschlagen worden. Bei Wahl der Spurweite ist naturgemäß auch die Art der Fahrzeuge festgelegt. Betreibe ich eine Modellbahn in Schmalspur, fehlen folglich bis auf Rollwagen-/bockverkehr die Vollspurwagen. Um noch etwas bei den Metaphern zu bleiben: mein inneres Orchester schwingt dann in Harmonie, wenn es um "große" Eisenbahn geht. Beim Wort "Güterwagen" erscheint eben immer ein Gl, Gs, Gsonstewas auf der Innenseite der Hohlkugel, die den Hals gegen Regen abdichtet..
Ganz sicher achte ich die Bahn mit geringerer Spurweite nicht geringer.
Ein gewisser OOK hat es wohl deutlich dargestellt, wie groß(artig) die kleine Spur ist.
Um es kurz zu machen: ich habe als Vorbild die Regelspur gewählt und das hat Einfluß auf die Vielfalt auf meiner Anlage, denn es fehlt (nicht mir, aber objektiv) ein Teil der Bahnwelt. Ich kann damit leben.

Viele Grüße
Ralf

Langsam kommen wir in das Alter, wo man ... hier, Dingens.

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20.04.2022 14:53
#9 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Zitat von Fischkopp im Beitrag #2
Für Schmalspurbahnen könnte ich mir noch vorstellen, die Hauptwerkstätte eines Kleinbahn-Konzerns nachzubilden, in der die Fahrzeugparks mehrerer Bahnen betreut werden.


Hallo Alex,

nicht nur das.

Es gibt/gab ja durchaus auch Schmalspurnetze verschiedener Gesellschaften, die miteinander verknüpft sind/waren.

Da gibt es in der Schweiz ja das markante Bespiel RhB/MGB (ex FO/BVZ). Da ist es nicht nur mit dem Glacierexpress immer wieder zu Fahrzeugen auf dem jeweils anderen Netz gekommen.

Wenn man das mal etwas abstrahiert, kann das auch bei einer Schmalspurbahn für Abwechslung im Fahrzeugpark dienen.

Schöne Grüße
Jan

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20.04.2022 15:34
#10 RE: Normalspur und Schmalspur und deren Einfluss auf die Vielfalt von Wagen und Lokomotiven
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Zitat von hwunderlich im Beitrag #3
Zudem muss man auch immer den "Spielzeitraum" mit betrachten. Hiervon hängt so einiges im Gesamtkonzept des abzubildenden Güterverkehrs ab (letztlich auch im Personenverkehr).


Hallo Hartmut,

der Zeitraum ist ein sehr spannender Aspekt. Bei der Eisenbahn haben sich die Transportaufgaben über die Jahrzehnte häufig auch (ebenso bei Schmalspurbahnen) verändert, so dass gewisse Wagengattungen, die vielleicht einmal vorhanden waren, nicht mehr benötigt werden oder sie sind schlicht veraltet und werden ersetzt. Das gilt auch für Triebfahrzeuggenerationen oder Lackierungswechsel.

Wenn man den zu betrachtenden Zeitraum seiner Anlage passend in die Zeit solcher Umbrüche legt, dann bekommt man auch bei einer Schmalspurbahn sehr viel mehr Abwechslung.

Zitat
Eingrenzung des Themas und Beschränkung bei der Fahrzeugbeschaffung sind der Schritt VOR der eigentlichen Anlagenplanung.
Ggf. muss man seine Fahrzeugsammlung einer kritischen Betrachtung unterziehen und die "unpassenden" Modelle in die Vitrine "verbannen" oder verkaufen.



Das ist ein sehr wichtiger Schritt!
Allerdings habe ich es für meine Gartenbahn eher umgedreht gemacht. Da als "Sammlung" nur ein Grundstock da war, habe ich zunächst meine Anlage konzipiert und mir z.B. überlegt, welche vom Vorbild inspirierten Verkehre ich abbilden will. Daraus ergab sich dann der Fahrzeugbedarf. Daraufhin habe ich dann mit dem Fahrzeugbeschaffungsprojekt begonnen.

Schöne Grüße
Jan

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