Zitat von cargonaut im Beitrag #24

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Einige Zeit später kommt es zum Unfall in Mannheim Hbf, bei dem ein Güterzug nach unzulässiger Vorbeifahrt am haltzeigenden Signal und Aufhebung der PZB Zwangsbremsung einem Eurocity in die Flanke gefahren ist. Zum Glück gab es keine Toten.

Da die Eisenbahnwelt klein ist, erfuhr ich alsbald dass es der Tf war, dem ich zuvor auch dringend eine Änderung des Fahrstils im Güterzug angeraten hatte.

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Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #27

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Dieser Tf wird mit Sicherheit keine Züge mehr fahren (denke ich).

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Hier ist der dazugehörige Unfallbericht des EBA:

https://www.jonroma.net/media/rail/accid...annheim_Hbf.pdf

Im übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass wir in Europa eine besch...eidene Fehlerkultur haben. Mitarbeitern, die einen Fehler gemacht haben, sollten weiterbeschäftigt werden, da diese i.d.R. aus dem Fehler lernen und ihre Erkenntnisse an andere Mitarbeiter weitergeben können. Aber im Falle von Monsieur HaPe Zero is' irgendwann mal Schicht im Schacht bzw. Hp00.

Grüße

Jörn

Zitat von djue6867 im Beitrag #28

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Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #27

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Dieser Tf wird mit Sicherheit keine Züge mehr fahren (denke ich).

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Na das will ich doch mal schwer hoffen!

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Zitat von Silbergräber im Beitrag #29

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Hier ist der dazugehörige Unfallbericht des EBA:https://www.jonroma.net/media/rail/accid...annheim_Hbf.pdf

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Hallo Harald,

in meinem Verständnis geht es um den Tf, der durch entsprechendes Verhalten schon mehrfach auffällig geworden war und auch nach dem er Belehrungen und Supervisionen genau zu dem Verhalten erhalten hat, welches zu dem Mannheimer Unfall geführt hat. Ich nenne sowas Lernresistent. Hier ist ja nicht ein singuläres Ereignis Basis der Beurteilung, sondern eine mehrfache Wiederholung trotz SMS Maßnahmen.

Zu dem leben und arbeiten, sprich: handeln wir nicht in rein technischen Systemen sondern in sozio-technischen Systemen. Der Faktor Mensch ist integraler Bestandteil und jeder einzelne muss sich in jeder Situation seiner Rolle und Verantwortung bewusst sein. Das sieht in meinem eigenen Garten anders aus als im öfentlichen Raum und in der Rolle eines Funktionsträgers anders als in meiner Rolle als Privatmensch. Jeder von uns hat seine Grenzen und nicht jeder ist mit seinen individuellen Grenzen zu jeder Funktion befähigt. Sei es durch (fehlende) Ausbildung und Wissen oder auf Grund seiner Persönlichkeit. Natürlich muss "das System" menschliches Versagen und Fehlverhalten entsprechendem dem davon ausgehenden Risiko möglichst verhindern oder zumindest erkennen und alarmieren, aber es ist zu unterscheiden zwischen "einfachem" Versagen, was jedem von uns mal passieren kann, und mehr oder weniger bewusstem und gar willentlichem Fehlverhalten. Insbesondere beim willentlichen Fehlverhalten wird fast jedes System an einer bestimmten Stelle versagen, denn es wird ja genau das provoziert.

Ah ... verwechselt: Ich war beim aktuellen Ereignis. Mannheim, ja, war klar(er), und passt (leider) auf meinen ersten Punkt

H.M.

Zitat von hmmueller im Beitrag #30

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- Wenn sich da nun rausstellt, dass diese Person öfter schon Ermahnungen bekommen hat, womöglich noch auf solche Ermahnungen hin ähnliche Fehler wieder gemacht hat - dann ist erstens die Entscheidung "das reicht jetzt!" schon naheliegend; aber zweitens natürlich trotzdem die Systemfrage zu stellen "wieso musste es, obwohl das System offenbar davon wusste, erst dazu kommen?".

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Hm. So werden Fehler aber nicht gezählt (ohne den Bericht gelesen zu haben).

Folge-Rationalisierungen sind keine zusätzlichen Fehler, sondern Teil des menschlichen Denkens und Handelns. Ich zitiere aus der WP: "Rationalisierung ist ein allgemeines menschliches Verhalten, welches nicht per se als Störung aufzufassen ist", und "Sie dienen der nachträglichen Selbstbestätigung von getroffenen Entscheidungen sowie der übergreifenden Selbstrechtfertigung.", also notwendigen Bestandteilen unseres Verhaltens - sonst würden wir entscheidungsunfähig, insbesondere nach begangenen Fehlern.

Die "Wand" ist ein schönes Beispiel für einen "Systemfehler": Was "berüchtigtes" hinzustellen (bzw. nicht zu korrigieren) - das ist ja geradezu eine Einladung, dass was schiefgeht.

Das Verschweigen des Fehlers ist im Allgemeinen auch "normales Verhalten" - kein System darf sich drauf verlassen, dass Fehler zugegeben werden.

... jetzt muss ich den Bericht aber wirklich lesen, bevor ich da weiterhin meine Sicht rausknalle ...

Edit: Ach, den "kennt ja jeder" . Beim Wiederdurchlesen sieht man da schon, was sich das Eisenbahnsignalwesen für systemische Schwachstellen leistet - wie mehr oder weniger "beliebige" Links-Rechts-Aufstellung von Signalen, Mischung von kritischen und unkritischen Anlässen für Meldungen usw.usf. Aber klar, meistens (99,99%) lernen wir Menschen mit sowas umzugehen, und das auch noch praktisch perfekt. Da was zu ändern ist halt eine Kosten-Nutzen-Frage; um einmal eine Idee zu haben: Auf jedem Signal einen Pfeil anzubringen, für welches Gleis es gilt - kostet unendlich, bringt kaum was (einen Unfall alle 10 Jahre verhindern?), und hat ja immer auch das Problem der möglichen Informationsüberlastung ... Große Schuld beim Tf sehe ich nicht - der hat einen einzigen "Wahrnehmungs+Gedankenfehler" gemacht (linksseitige Signale beachtet), alles andere ergibt sich draus oder ist (leider) üblich (die Nicht-Meldung, wenn es "offensichtlich" nichts mit einem Signal zu tun hat - was ja aus dem einen Fehler so "war" für den Tf); den würde ich, wenn er da keine entsprechende "Historie" hat, bedenkenlos wieder einsetzen, nach allen nötigen Prozessschritten (Schulung, Prüfung, ...).

H.M.

Hallo Sebastian,

Ich fand die Diskussion sehr interessant. Wie auch im Hobbybereich gibt es im Berufsleben solche und solche.
Auch die Blickwinkel mit denen auf das Thema geschaut wurde waren spannend, Fehlerkultur, Berufsehre, betriebliche Regelungen, Schnittstelle von Hauptbahn zu ZLB Betrieb. Sicher kein Planungsthema, aber vllt. erhellend für jemanden der solche Schnittstellen auf seiner Modellbahn plant.
Im ADJ wurde mit Eyach auch einer von vielen Anschlussbahnhöfen vorgestellt, bei denen die Überweisung von der einen Infrastruktur auf die nächste eben nicht als Zugfahrt mit gesicherter Fahrstraße erfolgt. Und eigentlich wird der Modellbahner doch genau dort mit dem deutschen Lieblingsthema Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn abgeholt...
Spaß beiseite das Thema ist im Sammelgleis doch gut aufgehoben.
Mr. HaPe Zero fährt (von Führen möchte ich hier nicht sprechen) nach meinem Wissensstand keine Züge mehr.

Schönen Abend wünscht

Kai-Nils

Schuur ihr Jonge,

das Thema "Anschlussbahnhöfe" resp. Übergabe von Wagen zwischen "Staatsbahn" und "Privatbahn" ist grundsätzlich ein sehr spannendes. Deshalb sollten wir dafür ggf. einen neuen Strang eröffnen.

Ich weiß allerdings nicht, ob Otto für's ADJ da was in der Planung hat

Zumindest kann man vorbildgerecht einen Güterzug über eine kleine Nebenbahn fahren lassen, obwohl der da nicht hingehört. Sogar bis zum Endbahnhof. Der Zug muss theoretisch nicht einmal in den Bahnhof passen...

Gruß
KWer

Zitat von KWer im Beitrag #39

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Zumindest kann man vorbildgerecht einen Güterzug über eine kleine Nebenbahn fahren lassen, obwohl der da nicht hingehört

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Hallo Rainer,

zu

Zitat von Gilpin im Beitrag #43

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der die (nicht zurück-)gestellt hat?

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