"Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz

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18.06.2023 16:43 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2023 16:45)
#1 "Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz
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Hallo,

in einem Modellbahnforum ist das zwar nur begrenzt relevant, aber ich möchte trotzdem darauf hinweisen.

Vor einigen Tagen ereignete sich in Lüneburg ein Vorfall der einen fassungslos macht: ein Güterzug eines privaten EVU aus der früheren preussischen Residenzstadt sollte von Lüneburg DB zum Hafen Lüneburg verkehren. Dazu geht man vom DB-Bahnhof auf die Infrastruktur der OHE (heute "SINON", das ist das landeseigene EIU das das frühere OHE-Netz mittlerweile betreibt) über. Einige hundert Meter weiter kommt in Lüneburg-Meisterweg eine Weiche, dort kann man rechts den Hafen und eine Bundeswehrkaserne erreichen, links geht es auf die Strecke Lüneburg - Bleckede - heute eine Museumsbahn, zuständig ist aber ebenfalls der Zugleiter der SINON in Celle-Nord.

Der Güterzog bog an der (ortsgestellten) Abzweigweiche falsch ab und geriet auf die Bleckeder Strecke. Er fuhr also in eine von Reisezügen befahrene Strecke mit Zugleitbetrieb ein - das ist schon schlimm genug, aber noch schlimmer ist dass dies dem Tf offenbar nicht auffiel und er rund 25 km weiterfuhr bis in Bleckede-Süd das Streckenende erreicht war (der Lüneburger Hafen wäre nach 4 km erreicht gewesen). Und dann fuhr er offenbar noch deutlich zu schnell, auf der Strecke sind schwere Oberbauschäden entstanden, sie ist derzeit gesperrt.

In den einschlägigen Foren wird seit Tagen seitenweise darüber diskutiert und auch viel Unsinn geschrieben. Die m. E. beste Darstellung hat Gustav Richard auf seinem Youtubekanal gegeben, dabei benennt er nur die bekannten Fakten und ordnet diese ein ohne Spekulationen und Halbwissen zu verbreiten:

https://www.youtube.com/watch?v=jPee30f5cd4

Gruß,
Sebastian


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18.06.2023 18:26
avatar  OOK
#2 RE: "Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz
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OOK

Hallo Sebastian, "fassungslos" macht dich offensichtlich das krasse Fehlverhalten des Tf. OK. Mich macht jedoch fassungslos, dass dies passieren kann. Wie ist das möglich? Wir diskutieren hier über Schlüssel-Abhängigkeiten und Fahrwegsicherungen, und da braucht jemand einfach nur eine ortsgestellte unverschlossene Weiche umzulegen und fährt ungefragt in eine Zugleitstrecke ein. That's beyond me.
Gruß
Otto

OOK
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18.06.2023 18:31 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2023 18:39)
#3 RE: "Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz
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Hallo Otto,

Die Weiche war verschlossen, in der Stellung die in die Bleckeder Strecke weist. Der Tf hätte sie aufschliessen und umstellen müssen um in das Anschlussgleis des Hafens einzufahren.

Details werden im Video erklärt, ich habe bewusst hier nicht den ganzen Kontext nacherzaehlt.

Gruß Sebastian


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18.06.2023 19:07
#4 RE: "Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz
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Schuur ihr Jonge,

das ist schon ein gaaaanz dickes Ding!! Das betroffene EVU wird mit Sicherheit seeehr unangenehme Fragen der LEA beantworten "dürfen". Bei jedem seriösen EVU ist das die (zumindest vorerest) letzte Fahrt des Tf gewesen!

Das unangenehm Dumme an solchen Blödsinnigkeiten (sorry, ich kann es nicht anders bewerten) wird allerdings vermutlich wieder eine Anpassung des Regelwerks für ALLE EVU sein. Da werden dann alle ordentlich arbeitenden Eisenbahner sich wieder mit Restriktionen konfrontiert sehen, weil EIN Lokführer das kleine 1x1 der Eisenbahn auch nicht einmal annähernd verinnerlicht hat.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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18.06.2023 19:46
#5 RE: "Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz
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Zugleitbetrieb ist (immer schon) ein unperfektes Verfahren, wie alle Verfahren, wo in der Sicherheitskette ein einzelner Mensch drin ist*; da passieren immer wieder solche Blackouts, da kann man grundsätzlich nichts dagegen tun**: Man muss extrem vorsichtig sein, dem Lokführer irgendeine Unfähigkeit zu unterstellen - unser Gehirn ist prinzipiell undurchschaubar: Jeder von uns, heute, morgen, kann etwas absolut Unerklärbares tun - das ist einfach so.

(Ein Problem scheint zu sein, dass wir Menschen, wenn wir einen schweren Fehler machen, in einen Blockadeangstzustand gehen, der es uns extrem schwer macht, aus dem Fehler rauszukommen: Der Tf hat irgendwann - und wenn nur unterschwellig - kapiert, dass er einen kapitalen Fehler gemacht hat: Aber gerade deswegen ist er nun geistig praktisch gelähmt und kann nur mehr tun, was er grad tut - also weiterfahren ...).

Deshalb hat man die menschliche Kommunikation beim Zugleitbetrieb (und ähnlichen Verfahren wie TWC usw.) im Laufe der Zeit dann doch immer wieder "aufgerüstet", mit Signalen und Abhängigkeiten, mit GPS-Systemen usw.usf. Aber das kostet Zeit und Geld, nicht nur in der Ausrüstung, sondern auch der Wartung (und der Schulung der LST-Leute), und das hat man auch nicht beliebig ...

* Und sogar die Verfahren, die 4-Augen-Prinzip ergänzt haben, haben das Problem des "Ich verlass mich auf den anderen" nie reparieren können.

** Auf der Pinzgauerbahn hat sich einmal ein Lokführer planlos auf die Reise gemacht; als ihm ein anderer entgegenkam, hat er umgedreht(!) und fuhr zurück - und stieß mit einem Auto zusammen. "Erklären" konnte das niemand - weder er selbst noch Psychologen.

H.M.


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18.06.2023 20:33 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2023 21:37)
#6 RE: "Geisterfahrt" eines Güterzugs auf dem OHE-Netz
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Schuur Harald,
schuur Gemeinde,

ich unterstelle dem Tf keinesfalls Unfähigkeit. Es ist aber in Deutschland leider so, dass es mittlerweile recht viele "Deutschlandfahrer" gibt, die sich nirgendwo wirklich auskennen aber trotzdem überall rumkutschieren. Blöderweise manchmal eben auch da, wo sie es nicht sollen und dürfen
Genau hier setzen dann aber die Aufsichtsbehörden an. Mittlerweile dürfte in Europa der reinen Lehre nach kein EVU (in Deutschland definitiv nicht!)ohne SMS (Sicherheitsmanagementsystem) mehr unterwegs sein.
Wenn ich als Tf die daran hängenden Regelwerke auch nur rudimentär verinnerlicht habe, dann weiß ich zumindest, dass ich eben auf dieser Strecke noch nie war und damit über keinerlei Orts- und Streckenkenntnis verfüge.
Das Problem hat nicht erst mit dem von Dir beschriebenen Blockadeangstzustand begonnen, sondern schon viel früher: In dem Moment, wo der Disponent die Tour vergeben hat und der Tf in einem Anflug von "et hätt noch emmer jot jejange" seine einsetzende Stelle eben nicht darüber informiert hat, das er dortselbst noch niemals zuvor war. Spätestens hier hätte es mit dieser Information eine Möglichkeit gegeben, dieses Augenblicksversagen vor der besagten Weiche in Lüneburg zu verhindern.
Das EVU wird mit Sicherheit die entsprechenden Prozesse aus seinem SMS vorlegen müssen. Darunter auch den, in welchem das EVU beschreibt, wie es genau sicher stellt, dass eben kein unkundiges Personal zum Einsatz kommt.
Wer das als EVU nicht plausibel darlegen kann, spielt sehr leichtsinnig mit seiner Sicherheitsbescheinigung. Das Unternehmen DiLei ist ein erschreckendes Beispiel für ein solches Organisationsversagen. Das Ende ist bekannt: DiLei wurde nach diversen Verstößen gegen (auch das eigene) Regelwerk die SiBe entzogen... Bude zu, Ende, aus Mickymaus.

Edit(h) meinte, ich solle die Anrede richtig stellen...

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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18.06.2023 20:46
#7 "Schlümpfe" im Betriebsdienst
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Schuur, ech noch emol,

es fallen ja auch immer nur die "Schlümpfe" auf, die sich "publikumswirksame" Eskapaden leisten, um dann damit aus den Reihen des "Mittelmaßes" ins Rampenlicht springen...

Der Rest von "Schlumpfhausen" schlängelt sich trotz immenser Unsicherheiten und Kenntnismängel durch's Eisenbahngeschäft, ohne jemals auffällig zu werden... Glück gehört eben auch dazu...

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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18.06.2023 22:19 (zuletzt bearbeitet: 18.06.2023 22:24)
#8 RE: "Schlümpfe" im Betriebsdienst
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Ach ja - seligmachende Sicht auf große Systeme ?

Jedes große System - Schule, Medizinwesen, Flugwesen, Eisenbahn, Straßenverkehr - MUSS damit leben, dass einzelne Menschen "einfach so" Fehler machen. Das lässt sich nie verhindern - muss also durch die "Systemgestaltung" aufgefangen werden. Egal wo der Tf seinen ersten Fehler gemacht hat: Er darf ihn machen - das ist nun mal so.

Was nicht passieren darf, dass sich systematische und systemische Fehler halten: Dass Fehler sozusagen passieren müssen, wenn ein bestimmter Zustandsübergang im System erfolgt: Wenn das der Fall ist, dann wird es unangenehm für das EVU (und jede Organisation).

Zitat von hwunderlich im Beitrag #6
Wenn ich als Tf die daran hängenden Regelwerke auch nur rudimentär verinnerlicht habe, dann weiß ich zumindest, dass ich eben auf dieser Strecke noch nie war und damit über keinerlei Orts- und Streckenkenntnis verfüge.

Daraus folgt genau nichts: Denn auch wenn "ich als Tf" das weiß, 5 Minuten vorher korrekt erklären konnte und als selbstverständlich gesehen habe und alle rund um mich überzeugt habe, dass das so ist - kann ich kurz drauf jeden beliebigen Blödsinn machen. Das ist einfach so, bei Menschen.

Aber genau das, was du sonst beschreibst, ist der Kern der Sache: Die Prozesse müssen in einem SMS definiert sein; es muss nachweisbar sein, dass sie als "best practice" nachgehalten (geschult, geprüft, ihre Durchführung überprüft) wird usw.usf. Wenn das alles (wirklich) so ist, dann fällt so ein Vorfall unter "menschliches Versagen" ...

... und man wird sich natürlich trotzdem überlegen, wie man das vermeiden kann, ohne die Prozesse dadurch woanders fehleranfälliger zu machen.

Edit doch noch:
Zitat von hwunderlich im Beitrag #7
ohne jemals auffällig zu werden... Glück gehört eben auch dazu...

Naja: Risiko = Wahrscheinlichkeit mal Schaden.
Wenn die Wahrscheinlichkeit eben klein ist (wieso auch immer: dazu gehört auch eine unerklärte kleine Wahrscheinlichkeit = "Glück in weiten Bereichen"), dann kann eben auch das Risiko akzeptabel sein, und man wird nichts an so einem System ändern. Man muss nicht immer schon hypothetisch an Systemen herumbasteln, u.a. auch wegen "never touch a running system": Manchmal gibt's gute Gründe, dass es praktisch immer gutgeht, die man aber nicht wirklich versteht - und ein Herumbasteln, auch mit besten Absichten, führt dann zu einer Risikoerhöhung - und alle wundern sich (und wollen's nicht glauben).

Aber jetzt mach ich wieder Ende mit meinen Erklärungen vom hohen Ross; da fällt man dann ggf. besonders tief runter .

H.M.


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19.06.2023 06:20 (zuletzt bearbeitet: 19.06.2023 06:22)
#9 RE: "Schlümpfe" im Betriebsdienst
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Moin,

dazu nur soviel, dass das LEA jetzt im Zuge der Untersuchung herausfinden wird, ob die Beteiligten fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt haben. Dritte dürfen sich auf jeden schon mal auf eine Überprüfung ihrer SMS etc. „freuen“. Dieser Vorfall ist auf jeden Fall ein heißer Kandidat für Alwin Meschedes Trinkspiele 😁

Grüße

Jörn


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19.06.2023 14:09
avatar  HFy
#10 RE: Unfall in Lebus
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HFy

Daß ein Triebfahrzeugführer nicht bemerkt, daß er auf der falschen Strecke unterwegs ist, spielte auch beim Unfall in Lebus am 27.7.77 eine Rolle. Hier wurde ein Schnellzug versehentlich von einer Hauptbahn auf eine Nebenbahn geleitet, und dem Lokführer gaben die Pfeiftafeln an den Bahnübergängen wohl nicht zu denken.

Herbert


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19.06.2023 15:03
#11 RE: Unfall in Lebus
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Kleine Korrektur das Unglück war am 27.06.1977 https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Lebus

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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20.06.2023 20:50
#12 RE: "Schlümpfe" im Betriebsdienst
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Hallo zusammen,

Diese Deutschlandfahrer sind gar nicht so selten. Die protzen auch im Pausenraum mit Ihren "Heldentaten" (Arbeits-/ Ruhezeitverstösse, Regelwerkwidriges Verhalten) als wäre es das normalste der Welt. Daraus könnte man ein eigenes Thema aufmachen.
Wer nach einer Verfehlung in einen Schockzustand verfällt ist gesundheitlich nicht tauglich.
Das Verfahren bei Fehlleitung eines Zuges sollte in Ausbildung und Fortbildung schon regelmäßig gekommen sein.

Was mich bei der Schilderung des Sachverhaltes stutzig gemacht hat, ist die Tatsache dass der Güterzug nachts eine ZLB Strecke befahren hat. Ist eine offensichtlich museal genutzte Strecke in der Lage 24/7 einen Zugleiter zu stellen?
Auch der Übergang von zwei bzw. vermutlich sogar 3 Infrastrukturbetreibern in dieser Betriebsform ist schon selten.
Allein die Trapeztafel hätte den Tf stutzig machen müssen. Ohne Fahrplan 50 km/ h zu fahren sieht die Fahrdienstvorschrift auch nicht vor.
Der Untersuchungsbericht wird es zeigen und das Beispiel Di-Lei schreckt in der Branche offensichtlich niemanden ab.
Das EBA hat im Gegensatz zum BAG für Straßengütertransport nicht die Durchgriffsmöglichkeiten. Für die Einhaltung von Arbeitszeitvorschriften ist das am Firmensitz zuständige Ordnungsamt verantwortlich, das ist nur einer der Systemfehler welcher mangels anderer wirksamer Regelungen nun in Tarifverträgen geregelt wird!

Kopfschüttelnd
Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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20.06.2023 23:50
#13 RE: "Schlümpfe" im Betriebsdienst
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Hallo Kai-Nils,

Nur kurz: sowohl fuer die Sinon-Infrastruktur (auf der der Zug verkehren sollte) als auch für die Museumsbahn (auf die er dann geriet) ist die Zugleitung der Sinon in Celle zustaendig, die ist 24/7 besetzt; der Zugleitbetrieb ist dort rund um die Uhr aktiv.

Übrigens waere die Fahrt bis zum Hafen eine reine Rangierfahrt, erst innerhalb eines Bahnhofes, dann weiter auf einer Anschlussbahn, gewesen. Also ohne Fahrplan oder Zugnummer, und 50 km/h waren da auch nicht vorgesehen.

Gruß Sebastian


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21.06.2023 22:38
avatar  OOK
#14 Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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OOK

Hallo Freunde,
im Stummi-Forum ist ein Video verlinkt, dass ich sehr aufschlussreich finde:
https://www.stummiforum.de/t215960f12821...ueterzuges.html
Gruß
Otto

OOK
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21.06.2023 22:54
avatar  HFy
#15 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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HFy

Zumindest an eine Fehlleitung erinnere ich mich, die sich allerdings noch zu Bundesbahnzeiten begab: Kurz hinter Köln Hbf fuhr der Zug verdächtig nahe an den Häusern vorbei, und ich glaubte schon, in einen Zug nach Neuss statt nach Aachen eingestiegen zu sein (ich bin tatsächlich einmal in den falschen Zug gestiegen, aber das war zu der Zeit, als in Aachen zwei Züge über zwei verschiedene Strecken beide nach Dortmund fuhren). Aber nichts da, er hielt nach ein paar hundert Metern an und setzte einige Minuten später langsam Richtung Hauptbahnhof zurück. Ich frage mich natürlich, welche Feierlichkeiten die Bahn AG unter diesen Umständen veranstaltet hätte.
Herbert


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22.06.2023 06:11
#16 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Zitat von OOK im Beitrag #14
Hallo Freunde,
im Stummi-Forum ist ein Video verlinkt, dass ich sehr aufschlussreich finde:
https://www.stummiforum.de/t215960f12821...ueterzuges.html

Sorry, aber ist das nicht dasselbe Video wie in Sebastians Eröffnungsbeitrag? 🤔

Fragt sich

Jörn


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22.06.2023 06:45 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2023 06:46)
avatar  OOK
#17 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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OOK

Ja Jörn, da hast du Recht. Hatte den Link in Sebastians Post glatt übersehen.

Aber was mir jetzt aufgefallen ist: Da wird gesagt, dass der Tf zumindest vor der Trapeztafl hätte halten müssen, da eine solche ein Halt zeigendes Hauptsignal ersetzt und er die Erlaubnis zur Vorbeifahrt hätte erwirken müssen. Das ist ja so nicht richtig. Aber ein Buchfahrplan, in dem das "Halt vor Ne 1" hätte vorgeschrieben sein können, wird nicht erwähnt.
Was mir noch aufgefallen ist: Der Kommentator bricht nicht einfach den Stab über den Tf, der den Bockmist gemacht hat, sondern bettet den Vorgang in ein System ein, das - auch durch Mitwirkung mehrerer anderer Beteiligter - den Vorgang möglich gemacht hat.
Morgengruß

Otto

OOK
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22.06.2023 07:34 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2023 07:38)
#18 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Bevor ich mich dazu äußere warte ich erstmal den Bericht des LEA ab. Ich habe hierzu schon so viel Mist gelesen, besonders bei Deppen-sind-online. Als unbeteiligter Dritter oder gar Vierter sollte man die Fachleute werkeln lassen.


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22.06.2023 11:41 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2023 11:53)
#19 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Hallo,

erst einmal: Otto hat recht, dass in Erbstorf-Ziegelei eine Trapeztafel steht impliziert nicht dass man dort halten soll. Allerdings hätte den Lokführer, da die Fahrt zum Hafen ja eine reine Rangierfahrt gewesen wäre, das Vorhandensein eines Ne1 stutzig machen müssen.

Ich will nicht spekulieren was wirklich passiert ist, da ich aber die Örtlichkeiten etwas kenne möchte ich skizzieren wie es "richtig" hätte laufen müssen und wie es "falsch" gelaufen sein könnte. Bitte seht dies nur als persönliche Einschätzung ein ohne Kenntnis der bisherigen Untersuchungsergebnisse.

1. Richtig

Das EVU möchte einen Zug von irgendwo bis zum Hafen Lüneburg fahren. Bei DB Netz wird eine Trasse bis Lüneburg bestellt, bei der OHE (der Infrastrukturbetreiber heisst heute "Sinon", aber seht mir nach wenn ich weiter "OHE" sage) die Trasse Lüneburg - Lüneburg Nord - Lüneburg Hafen. Beide Infrastrukturbetreiber stimmen der Fahrt zu - das EVU sagt man habe einen streckenkundigen Lokführer (sonst hätte man bei der OHE einen Lotsen bestellen können).

Hinweis: Fahrten zwischen Lüneburg DB und Lüneburg Nord sind Rangierfahrten, ein Zugmeldeverfahren zwischen dem Fdl der DB und dem Zugleiter der OHE findet nicht statt.

- Der Zug kommt in Lüneburg DB an. Der Tf erhält den Weichenschlüssel den er für die Fahrt zum Hafen benötigt (keine Ahnung wie dessen Übergabe geregelt ist, ich nehme mal an dass dieser auf dem DB-Stellwerk hinterlegt ist und für durch die OHE angemeldete Fahrten gegen Unterschrift ausgegeben wird).

- Der Tf ruft den Zugleiter der OHE in Celle-Nord an und fragt ob er als Rangierfahrt in den Bahnhof Lüneburg-Nord einfahren kann. Anschließend vereinbart der Tf mit dem DB-Fdl die Rangierfahrt von Lüneburg DB nach Lüneburg Nord. Der DB-Fdl stellt den Rangierweg ein, es gibt "zwei Helle".

- Der Zug fährt - als Rangierfahrt - von Lüneburg DB nach Lüneburg-Nord. Dort wird gehalten, wieder der OHE-Zugleiter in Celle-Nord angerufen und die Rangierfahrt von Lüneburg-Nord auf die Anschlussbahn nach Lüneburg-Hafen vereinbart. Vielleicht weist der Zugleiter nochmals darauf hin dass die Weiche am Ostende des Bahnhofs (die ja verschlossen ist, aber keine Grundstellung hat) richtig zu stellen ist, aber das weiß der Tf durch seine Ortskunde und die Kenntnis der örtlichen Vorschriften ja sowieso.

- Der Tf fährt als Rangierfahrt innerhalb des Bf. Lüneburg-Nord bis zur genannten Weiche, stellt fest dass diese in Linkslage liegt. Anhalten, absteigen, aufschließen, umstellen, wieder abschließen, aufsteigen, weiterfahren.

- Weiter geht es als Rangierfahrt zum Hafen. Eventuell von dort noch Meldung an den Zugleiter dass man dort angekommen und dass die Abzweigweiche in Rechtslage verschlossen ist.

So wäre es m. E. "richtig" gewesen. Nun mal ein Szenario wie es "maximal falsch" laufen könnte.

2. "Falsch"

Das EVU hat die Trasse wie beschrieben bei DB und OHE bestellt. Der Lokführer, Typ "Deutschlandfahrer", war noch nie in Lüneburg-Hafen, verschweigt dies aber (et hätt noch immer jutgejangen) und schafft es den Zug unfallfrei bis Lüneburg DB zu bringen. Womöglich sogar eine Stunde zu früh oder zwei Stunden zu spät, also zu einer Zeit in der der Zugleiter der OHE gar nicht mit dieser Fahrt rechnet.

Meldung beim Stellwerk, der DB-Fdl fragt: "Du willst zum Hafen, richtig?" - "Ja, genau!" - "Bist du fertig?" - "Jo, kann losgehen!" - "Geht los!"

"Zwei Helle" am Ls. Dass der Tf gar nicht mit dem Zugleiter der OHE kommuniziert hat weiß der Fdl der DB nicht, muss er aber auch nicht - für ihn ist das eine Rangierfahrt in ein Nebengleis, wie es dahinter weitergeht ist nicht seine Zuständigkeit. Hier wird es zum ersten Mal brisant: der Zugleiter der OHE könnte gleichzeitig eine Zugfahrt von der Bleckeder Strecke in den Bahnhof Lüneburg-Nord einlassen, dann hätte es hier schon geknallt...

Unser Deutschlandfahrer ist vielleicht etwas unsicher ob seiner fehlenden Ortskenntnis, nun aber erleichtert dass wenigstens die anderen wissen wo es zum Hafen geht, und "zwei Helle" am Ls sehen erstmal gut und richtig aus. Als Rangierfahrt mit 25 km/h fährt er in den Bahnhof Lüneburg-Nord ein. Noch kein Hafen zu sehen, also immer weiter (einen Buchfahrplan, aus dem er entnehmen könnte wie weit es bis zum Hafen ist gibt es nicht, er ist ja als Rangierfahrt unterwegs).

Irgendwann, noch innerhalb der Bahnhofsgrenzen von Lüneburg-Nord, kommt eine Weiche, laut einfarbigem Hebelgewicht ohne Grundstellung. Wäre er ortskundig oder hätte wenigstens die SbV gelesen wüsste er dass er hier rechts abbiegen muss. Hat er aber nicht, womöglich ist ihm nicht einmal bewusst dass er nicht auf einer Anschlussbahn sondern innerhalb einer Zugleitstrecke unter Zuständigkeit des OHE-Zugleiters unterwegs ist.

Also folgt unser Tf der Weichenstellung in der Annahme dies sei der Weg zum Hafen. Die markante Tafel "Infrastrukturgrenze Bleckeder Kleinbahn" übersieht er. Und auch die Trapeztafel der Gegenrichtung (Hinweis dass er nicht auf einem Nebengleis sondern innerhalb einer Zugleitstrecke unterwegs ist) sagt ihm nichts. Spätestens jetzt hätte jedem Eisenbahner klar sein müssen dass etwas falsch läuft, und dann hält man an und klärt die Sache.
---
Das reicht eigentlich schon. Alles was danach passiert - Durchfahrt durch mehrere Bahnhöfe, Fahrt mit 50km/h obwohl man annimmt als Rangierfahrt unterwegs zu sein, Fahrt bis zum Streckenende - das ist nicht mehr wackelige Ortskenntnis, Unsicherheit, Neben-sich-stehen unter Druck, das ist einfach unerklärbar.

Und @H.M.: bei allem Verständnis für menschliche Fehlhandlungen: Menschen die 1. solche Fehler machen und 2. die Sache dann einfach weiter durchziehen haben im Eisenbahnbetrieb nicht zu suchen (siehe auch den Hinweis von Kai-Nils zur "Tauglichkeit"), und es ist die Aufgabe von Vorgesetzten, Sicherheitsmanagementsystemen, Bahnärzten, Aufsichtsbehörden und - nicht zuletzt! - aufmerksamen Kollegen zu verhindern dass so jemand sich und andere in Gefahr bringt. Stellt euch vor ihr steigt ins Flugzeug und der Pilot handelt vergleichbar - das darf niemals geschehen.

Soweit meine persönliche Einschätzung.

Grüße,
Sebastian


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22.06.2023 11:55 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2023 11:56)
#20 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Bin, denke ich, vollständig bei Dir (und Ottos Kommentar):

Zitat von Sebastian im Beitrag #19
Und @H.M.: bei allem Verständnis menschliche Fehlhandlungen: Menschen die 1. solche Fehler machen und 2. die Sache dann einfach weiter durchziehen haben im Eisenbahnbetrieb nicht zu suchen, und es ist die Aufgabe von Vorgesetzten, Sicherheitsmanagementsystemen, Bahnärzten, Aufsichtsbehörden und - nicht zuletzt! - aufmerksamen Kollegen zu verhindern ...


Der Tf macht das; das "ist so". Das System aber - "Vorgesetzte, Sicherheitsmanagementsysteme, Bahnärzte, Aufsichtsbehörde und aufmerksame Kollegen" - muss es verhindern (vorher, natürlich): Das ist der Punkt, an dem man ansetzen muss und wird.

(Meine Meinung dazu ist daher, dass es vor allem einmal um die Schulung der "Kollegen" geht = derer, die "dabei sind, wenn's passiert": Vorgesetzte, Bahnärzte und Aufsichtsbehörden können nur "selten" und stichprobenartig eingreifen - alle paar Monate, vielleicht alle paar Tage: Da kann aber alles in Ordnung sein, oder so erscheinen. Nur die Kollegen - und die Technik - sind "direkt live dabei" und können daher eingreifen, also muss man 99% des Aufwandes dort spendieren: Schulen; und/oder die Technik verbessern. Und das ist m.W. auch das, was Eisenbahnen dann tun - seit 150 Jahren und mehr [und auch die Fluglinien usw.usf.]).

H.M.


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22.06.2023 12:05
#21 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Hallo,

hier mal, weil es so schön ist, ein älteres Video auf dem die Örtlichkeiten zu sehen sind:

https://www.youtube.com/watch?v=r4cLMKA5...fZWvUo&index=49

Das Video beginnt am BÜ "Meisterweg", die Deutz-Lok bedient die an die Hafenbahn angeschlossene Kaserne. Damals lagen am Meisterweg noch mehrere Weichen, und die Trapeztafel lässt erkennen dass das damals noch eine selbständige Betriebsstelle (ich glaube Awanst) war. Heute ist die Abzweigweiche Teil des Bahnhofs Lüneburg-Nord.

Bei 2:45h steht die Deutz mit den abgeholten Wagen auf den Übergabegleisen in Lüneburg-Nord, und bei 3:45 zerrt sie dieselben in den DB-Güterbahnhof.

Gruß,
Sebastian


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22.06.2023 12:09 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2023 12:11)
avatar  OOK
#22 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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OOK

Inzwischen bin ich bereit, mich Sebastians Verdikt, dass "so einer" im Eisenbahnbetrieb nichts zu suchen hat, anzuschließen.
Aber:
Weiterhin sehe ich Fehler im System, die es möglich gemacht haben. Zum Beisspiel: Der Tf hat die Erlaubnis zu einer Rangierfahrt erhalten. Ob auch den Weichenschlüssel, wie Sebastian annimmt, wissen wir nicht. Jedenfalls hat er die Weiche nicht gestellt und ist dadurch in eine Zugleitstrecke hineingeraten. Da liegt m.E. ein Systemmfehler. Wenn ich eine Rangierfahrt durchführe und nichts weiter mache, als rollen zu lassen, müsste ich durch irgendetwas darauf aufmerksam gemacht werden, dass jetzt eine Zugleitstrecke beginnt (zwei rote oder eine H-Tafel) bzw. ich müsste durch irgendetwas daran gehindert werden.

Eine Rangierfahrt darf nicht "von allein" zu einer Zugfahrt werden, ohne genau dazu eine Berechtigung erhalten zu haben, finde ich jedenfalls. Es gab/gibt an der fraglichen Stelle weder eine Signalisierung noch eine technische Verhinderung (Gleissperre) zur Kontrolle der Einfahrt in die Zugleitstrecke.
Noch eine Frage, die sich mir gerade auftut: die Zugleitstrecke kann doch nicht erst an der Weiche beginnen, sondern schon am Ausgangsbahnhof. Dann wäre m. E. diese Fahrt eine Sperrfahrt gewesen und als solche zu behandeln.
Nachdenkliche Grüße

Otto

Edit: Sebastian und Harald haben gepostet, während ich noch tippte. Deren Posts sind als nicht berücksichtigt.

OOK
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22.06.2023 14:17 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2023 14:19)
#23 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Zitat von OOK im Beitrag #22
Inzwischen bin ich bereit, mich Sebastians Verdikt, dass "so einer" im Eisenbahnbetrieb nichts zu suchen hat, anzuschließen.

So funktioniert das (gottseidank) nicht: Es gab (und gibt?) z.B. eine ganze Reihe von Fahrdienstleitern, die tödliche Unfälle verursacht haben und danach sehr wohl wieder als Fdl Dienst tun - Schulungen und Prüfungen sind erneut abzulegen, und viele Leute werden da genau drauf schauen: Aber man kann auch argumentieren, dass ausgerechnet jemand, dem sowas passiert ist, danach viel vorsichtiger und vernünftiger zugange geht.

Und die Unfalluntersuchungsstellen schreiben in solchen Fällen regelmäßig als Maßnahme auch rein, oder die EVUs machen es von sich aus, dass Schulungen flächendeckend auf sowas eingehen: Die Annahme ist also auch hier, dass es nicht "diese Person" ist, die man "einfach entfernen" muss, und dann ist das Problem weg, sondern dass sich hier ein systematisches Problem verbergen kann.

Diesen Einzelfall kann man aus solchen Überlegungen aber natürlich keinesfalls beurteilen.

H.M.


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22.06.2023 19:08
#24 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Zitat von hmmueller im Beitrag #23
Zitat von OOK im Beitrag #22
Inzwischen bin ich bereit, mich Sebastians Verdikt, dass "so einer" im Eisenbahnbetrieb nichts zu suchen hat, anzuschließen.

So funktioniert das (gottseidank) nicht: Es gab (und gibt?) z.B. eine ganze Reihe von Fahrdienstleitern, die tödliche Unfälle verursacht haben und danach sehr wohl wieder als Fdl Dienst tun - Schulungen und Prüfungen sind erneut abzulegen, und viele Leute werden da genau drauf schauen: Aber man kann auch argumentieren, dass ausgerechnet jemand, dem sowas passiert ist, danach viel vorsichtiger und vernünftiger zugange geht.

Und die Unfalluntersuchungsstellen schreiben in solchen Fällen regelmäßig als Maßnahme auch rein, oder die EVUs machen es von sich aus, dass Schulungen flächendeckend auf sowas eingehen: Die Annahme ist also auch hier, dass es nicht "diese Person" ist, die man "einfach entfernen" muss, und dann ist das Problem weg, sondern dass sich hier ein systematisches Problem verbergen kann.

Diesen Einzelfall kann man aus solchen Überlegungen aber natürlich keinesfalls beurteilen.

H.M.


Sehr schwierig das zu beurteilen. In meiner Zeit als Ausbilder und Prüfer habe ich Begleitfahrten durchgeführt. Turnusmässige gemäss SMS aber auch solche nach Ereignissen.
So hatte ich auch einen im Güterzugdienst Tf zu begleiten, der einen Signalfall hatte (unzulässige Vorbeifahrt am haltzeigenden Signal).
Mein damaliger Brötchengeber hatte ein ziemlich restriktives Bremskomzept, was solche Vorfälle wie eingangs erwähnt vermeiden kann.
Ich stellte bei diesem Tf fest, dass sein Bremsverhalten bei haltzeigenden Signalen sehr gewagt war. Man gibt Hinweise schreibt ein Begleitfahrtprotokoll, irgendwann erfährt man dass dieser Tf wieder unzulässig am haltzeigenden Signal vorbei gefahren ist.
Als externer Dienstleister war damit Schluss bei unserem EVU.

Einige Zeit später kommt es zum Unfall in Mannheim Hbf, bei dem ein Güterzug nach unzulässiger Vorbeifahrt am haltzeigenden Signal und Aufhebung der PZB Zwangsbremsung einem Eurocity in die Flanke gefahren ist. Zum Glück gab es keine Toten.

Da die Eisenbahnwelt klein ist, erfuhr ich alsbald dass es der Tf war, dem ich zuvor auch dringend eine Änderung des Fahrstils im Güterzug angeraten hatte.

Es gibt auch noch eine viel pikantere Begebenheit, hat aber mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

Vielen Dank an Sebastian für seine Ausführungen. Mir erschließt sich nicht, weshalb eine Weiche ohne Grundstellung in beiden Lagen verschlossen wird.
Außer der Schlüssel ist folgeabhängig und man kann durch Einschließen des ersten Schlüssels einen weiteren entnehmen. Ebensowenig kann ich mir vorstellen, dass der Übergang von einer Infrastruktur (DB) auf die andere (SINON) ohne Absprache erfolgt.
Der Bericht wird uns das Betriebsverfahren detailliert erklären.

Gruß Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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22.06.2023 19:51
#25 RE: Ein Video zum thema der Lüneburger Geisterfahrt
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Die Geschichte mit Monsieur HaPe Zero ist fast klasse - wenn sie nicht so traurig wäre…


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