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Kap.4.5 oder 6: Designtrumpf Spitzkehre

Sagen wir mal so: eine Spitzkehre ist (meist*) eine Sonderform des Kopfbahnhofes. In einem regulären Kopfbahnhof beginnen und enden Züge. Weil in den Großstädten früher ohnehin die Zugläufe begannen und endeten, legte man ohne Zögern Kopfbahnhöfe an (die man heute wo es irgend geht, wieder durch Durchgangsbahnhöfe ersetzt: Braunschweig, Kassel, Berlin, künftig evtl auch Stuttgart etc.)
Die Spitzkehre hat zwei Begründungen:
a) wie schon im vorigen Post erwähnt, die Höhengewinnung
b) wenn die Trasse die Kurve nicht kriegt, weil etwa das Tal zu eng ist.
Oft treffen beide Begründungen zugleich zu.
*Das meist soll bedeuten: Auch ein Durchgangsbahnhof kann von einzelnen Zügen betrieblich als Spitzkehre genutzt werden. so z.B. hier in Hamm: Züge der Mitte-Deutschland-Linie vom Ruhrgebiet nach Kassel etc. wenden in Hamm,. ebenso die Eurobahnzüge von Münster nach Bielefeld.
#52 RE: Spitzkehren

Hallo Allerseits,
beim Stöbern im Forum bin ich auf diesen Spitzkehrenfred gestossen.
Weiter oben wurde die Spitzkehre an der Strecke Salchendorf (b. Neunkirchen Krs. Siegen)-Pfannenberg
an der ehenmaligen Freien Grunder Eisenbahn (heute Kreisbahn Siegen-Wittgenstein) erwähnt,
die zur Höhengewinnung der Strecke aus dem Tal des Wildebaches zur hoch über der Ortschaft
gelegenen früheren Eisenerzgrube Pfannenberger Einigkeit dient(e).
Das diente bezieht sich nur auf die 1962 stillgelegte Erzgrube!
Dient ist nämlich die richtige Zeitform zu diesem Thema, da sich recht bald andere Industrie auf dem
ausgedehnten Gelände ansiedelte, die bis heute noch auch auf dem Schienenwege bedient wird.
Personenverkehr fand hier mit Ausnahme seltener Sonderfahrten nie statt, der Güterverkehr ist allerdings
nach wie vor beachtlich!
Zur Illustrierung habe ich hier mal ein paar Fotos aus den frühen 1990er Jahren angefügt.
Hier sehen wir die Spitzkehre Zobach in ihrer ganzen Schönheit:
Links das Umfahrungs- und rechts das Hauptgleis
Das ansteigende Gleis (Standort ist ein das Gleis querender Waldweg) führt hinauf zum Pfannenberg,
das fallende Gleis bergab zur Abzweigstelle Pfannenberg, einer oberhalb des Bahnhofs Salchendorf
gelegenen weiteren Spitzkehre.
Für die Pfanneberger Züge war die Abzweigstelle im Tal immer eine Spitzkehre, allerdings führte
die Strecke früher weiter in Richtung Unterwilden.
Hier das Ganze mal mit Zug: Die Lok 33 der damals noch als Siegener Kreisbahn firmierenden KSW verlässt
die Spitzkehre mit einem kurzen Güterzug in Richtung Abzweigstelle.
Im Bereich der FGE gab es im Übrigen noch 2 weitere Spitzkehren:
Zum Einen der Endbahnhof Unterwilden, wo als Spitzkehre die Anschlussbahn zur Eisensteingrube Bautenberg
abzweigte, die in ihrem weiteren Verlauf zur hoch über Unterwilden liegenden Grube eine der Spitzkehre
Zobach am Pfannenberg recht ähnliche Spitzkehre zur Höhengewinnung aufwies.
Die Anschlussbahn zum Bautenberg wurde nach Stillegung der Grube 1941 (Schachteinbruch) nicht meht bedient
und später dann abgebaut.
MfG Hartmut

Hallo Hartmut,
dein Spitzkehrenbeitrag ist spitze!
Hast evtl.noch mehr Bilder von den Situationen dort?
PS: Sehe gerade,dass dies mein tausendster Beitrag ist. *stolz vor die Brust klopf*
#54 RE: Spitzkehren

Moin Otto,
nee, so richtig viele Bilder habe ich von dort auch nicht...
Es ist halt nicht immer so ganz einfach, als Lokführer seinen eigenen Zug
zu fotografieren.
Aber ich werde heute Nachmittag mal in den Tiefen der Festplatte stöbern,
so ein klein bischen was sollte dort noch schlummern!
Aber gleich vorweg: von Unterwilden oder der Bautenberger Bahn habe ich rein
garnichts an Fotos!
MfG Hartmut
#55 RE: Spitzkehren

Moinsen Allerseits,
ich habe mal in den Tiefen meiner diversen Forenbeiträge geforscht, und bin dabei
auf diesen Link gestossen:
http://maps.google.de/maps?q=Salchendorf...eunkirchen&z=17
In der Bildmitte sehen wir unten die Abzweigstelle und am rechten Bildrand das Ende
früher bis Unterwilden weiterführenden Strecke.
Etwa 15 klicks weiter oben finden wir dann mitten im wald die Spitzkehre Zobach.
Viel Spass beim Stöbern
wünscht Hartmut
#56 RE: Spitzkehren

Moinsen, ich noch mal ;-)
ich habe doch früher die Zeit gefunden, die Tiefen der Festplatte zu durchforsten:
Hier folgen dann die Ergebnisse:
Diesen Blick kennen wir schon, hier nochmal aus dem Jahr 2006.
Hier mit etwas mehr Weitwinkel, am rechten unteren Bildrand die Strecke von Salchendorf
her kommend.
Der Blick in die Gegenrichtung, links das Gleis von Salchendorf, rechts das Gleis zum
Pfannenberg.
Hier stehe ich am Ende des Umsetzgleises, hinter mir nur noch der Prellbock und Felsen.
Für die 4-achsigen MaK-Loks, die heute von der KSW eingesetzt werden, reicht die Länge
so gerade eben aus; wobei ich mir bei der G2000 da gar nicht mal sicher bin!
Hier der Blick von der schon in der Steigung zum Pfannenberg liegenden Weiche 3 auf das
Streckengleis in Richtung Salchendorf.
Der Höhenunterschied ist schon auf diesem kleinen Abschnitt beachtlich!!
Zum Schluss dieser Bilderserie noch ein Foto mit Zug aus dem Jahr 2007. Mittlerweile wurde
in der Spitzkehre einen Beleuchtung installiert.
Warum die Wagen im Umfahrungsgleis stehen kann ich heute nicht mehr nachvollziehen, aber
der Regelfall war/ist es nicht.
Weiter oben hatte ich schon angeschnitten, dass bei der FGE (heute) eine 2. Spitzkehre existiert:
Die Abzweigstelle Pfannenberg oberhalb Salchendorfs, die für Züge der Relation Herdorf-Pfannenberg
schon immer die Spitzkehrenfunktion inne hatte, aber erst mit dem Abbau der Strecke bis Unterwilden
zur Spitzkehre im Sinne der "reinen Lehre" wurde.
Von dieser Spitzkehre habe ich ein Foto aus dem Jahr 1987 gefunden, als die Aufsichtsbehörde (LfB)
die Strecke mit einem Schienenbus der Baureihe 798 vom Bw Siegen bereiste.
Während ich an diesem Tag die Tagschicht zu versehen hatte, war mein Kollege von der Frühschicht als
Vorspann für den DB-Schom eingeteilt. Damals waren die Einschaltkontakte für die Bahnübergänge bei der
Siegener Kreisbahn von abweichender Bauart, so dass eine Lok der SK zum Schalten der Kontakte vorgespannt
werden musste.
Der Bereisungszug befindet sich bereits auf dem Weg zur Spitzkehre Zobach. Das nach rechts schwenkende Gleis
ist das Streckengleis Salchendorf-Abzweigstelle.
Aufgenommen habe ich das Foto vom Führerstand "meiner" im Anschluss Schäfer rangierenden Lok.
So, und für alle, die jetzt mehr über die FGE wissen wollen, habe ich einen Beitrag von mir im DSO-Hifo
verlinkt; ich hoffe, das ist okay so??
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...269#msg-5851269
Zumal dort auch noch 2 Spitzkehrenbilder mit enthalten sind.
MfG Hartmut
Tante edit war der Meinung, ich solle meine Rechtschreibung nochmal überprüfen.

Sehr schöner Link,dankesehr. Allerdings habe ich mir nach Zobach eine Wolf gesucht - bis ich auf "Karte" umgeschaltet habe, dann ist alles klar!
#58 Bewegte Bilder

Moinsen,
hier habe ich noch was Feines bei "Deine Pipeline" gfunden:
https://www.youtube.com/watch?v=p0gYMnSneyA&feature=youtu.be
Und hier noch ein Link zu einem weniger schönen Vorfall...
http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?f=18&t=32619
Hier lernt man etwas über die Tücken von Spitzkehren im Mittelgebirge.
LG Hartmut

Liebe Spitzkehrer,
mehr durch Zufall habe ich mit Google Maps einen Spitzkehrenbahnhof in Frankreich gefunden. Ich nehme zumindest an, daß es wirklich einer ist. :)
Im Unterschied zu den bisher vorgestellten scheint er nicht ganz klein zu sein und noch in Betrieb?!
Hier ist noch eine Art Anlagenplanung dazu, leider versteh ich kein Wort Französisch, vielleicht einer von euch? Ein paar alte Postkartenansichten des Bahnhofs.
Gebt "Gare de Tulle" bei Google ein, das kommt noch deutlich mehr :)
Grüße,
Daniel

Na, da hast Du aber etwas ausgegraben! Ob Tulle wirklich ein Spitzkehrenbahnhof ist, hängt davon ab, ob es durchgehende Züge von Clermont-Ferrand nach Brive-la-Gaillarde gab oder gibt. Aber von hier aus gingen auch meterspurige Strecken nach Seilhac, Uzerche und Treignac (nördlich) und nach Argentat (südlich). Und natürlich nach Ussel über Neuvic d'Ussel. Letztere Strecke war die berühmte TC, die den Ehrentitel "dernièr tortillard de France" (letzte Bimmelbahn Frankreichs) führte und über die neulich ein Buch auf Deutsch erschienen ist (Stefan Hooß, Meterspur in der Corrèze- von Tulle nach Ussel).
Eine echte und unbezweifelbare Spitzkehre (und dazu noch kompakt) ist Morez im französischen Jura. Auch hier schloß eine Schmalspurbahn an, die aber nur noch auf dem schweizerischen Abschnitt verkehrt (Nyon-St.Cergue-Morez).
Bonsoir, Herbert
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