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Bits of stations

Als ich vor einiger Zeit zwischen zwei Zügen in Köln Hbf zum Buch- und Zeitschriftenladen Ludwig hineinstürzte, krallte ich mir dort den "Railway Modeller". Als ich ihn dann im Zug Richtung Heimat aufschlug, fiel eine Beilage "Compact Layouts" heraus. Nun sind in Anbetracht britischer Wohnverhältnisse ("als dann noch der Hund hereinkam, wurde es eng") die meisten Inselbahnen aus kontinentaler Sicht kompakt, aber diese sind es besonders, zum Beispiel ein 1,2 Meter langer städtischer Güterbahnhof im Maßstab 1:76. Eine etwas größere Anlage fiel mir besonders auf, denn sie ist zwar nicht weniger als vier Meter lang und paßt wohl nur mit Mühe in ein "terraced house" oder so etwas, aber dafür gibt sie nichts geringeres als einen Großstadt-Kopfbahnhof mit Schnellzugverkehr wieder. Der Trick ist folgender: Die Schnellzüge kommen aus dem fiddle-yard unter einer Bahnsteighalle hervor und bestehen nur aus einer Lok und den ersten zwei oder drei Wagen. Sie enden im Hauptbahnhof oder machen Kopf; die Lok kuppelt also ab, und die Wagen werden von einer anderen Lok in den fiddle-yard zurückgezogen. Was aus dem Bahnhof nach links hinausfährt, sind nur kurze Triebwagenzüge, die unter einer Straßenbrücke in einen zweiten Fiddle-yard verschwinden. Ich habe nicht etwa den Gleisplan der Anlage, sondern nur die Idee geklaut und eine auf bundesdeutsche Verhältnisse zugeschnittene Anlage entworfen:
Diese Minimalversion ist nur noch 315 cm lang. Sie hat allerdings nur noch Platz für zwei 26,4 m lange Wagen und eine Lok (dafür aber für eine 01.10. 05 oder 10, so klamm sind wir nun auch wieder nicht). Der linke traverser nimmt eine dreiteilige Schienenbusgarnitur oder einen Vorkriegs-Dieseltriebwagen mit Steuerwagen (oder auch einen 628, wenn es denn sein muß) auf. Der Betriebsablauf ist folgender: Ein Schnellzug kommt aus einem der beiden rechten Traverser. Die Lok kuppelt ab, die Wagen werden von einer Köf oder dergleichen zurückgezogen, und die Lok fährt durch eines der Gleise zurück und setzt sich vor einen anderen Zug. Auch Schlepptenderloks stehen immer richtig! Zwischendurch kann ein Schienenbus nach links hinausbrummen. Angenommenermaßen sehen wir nur die hinteren Gleise des Bahnhofs, wir können ihnen also beliebige Nummern zuteilen wie Gleis 10-14 zum Beispiel. In die Gleise passen auch so gerade noch drei Vorkriegswagen und eine E- oder Diesellok, während andere Rollmaterialwünsche eine entsprechende Verlängerung der Anlage nach sich ziehen. Bei Schnellzugsmaterial ist dabei die größere Länge zweimal zu rechnen, für die Gleise im Bahnhof und für die Traverser. Der hintere Traverser muß über die Hinterkante der Anlage hinausgeschoben werden, aber hinter der Anlage kann man ja noch zum Beispiel Galgen für die Beleuchtung anbringen.
Bei allen Kompromissen (so macht etwa der sichtbare Teil der Anlage nur die Hälfte der Gesamtlänge aus) zeichnet sich hier eine Lösung für platzmäßig gekniffene Ramba-Zamba-Fans ab.
Herbert


Hallo Herbert,
interessante Idee, aber ob da wirklich Betriebsspaß aufkommt? Ist irgendwie wie Käfighaltung für eine 01.10!
Grüße Hubert


Hallo,
ich habe mal, meinem Spieltrieb folgend, eine Minimalversion entworfen, die auf Vorkriegswagen und dito Elloks zugeschnitten ist:
Die 50 cm langen Bahnsteige bieten Platz für zwei Schürzenwagen, Hechte oder alles vorher und dazwischen und für E 16, E 17, E18 oder dergleichen. Das Gleismaterial ist Peco Code 75, mittlerer Radius (weil diese zur DKW aus dem selben Hause passen); der Kurvenradius ist 1 m. Auf den kurzen Stumpfgleisen kann man eine Lok oder einen Postwagen zwischenlagern, und wenn das noch nicht genug Betrieb ist, kann man auch Kurswagen tauschen (wie wäre es mit einem blauen niederländischen oder einem braun/beigen Italiener?). Dieser Vorschlag ist nur noch 280*55 cm groß, wobei der Mittelteil 140*42 cm mißt. Auf diesen 0,6 Quadratmetern kann man sich richtig austoben und zum Beispiel eine halbwegs maßstäbliche Oberleitung hinbraten (ganz maßstäblich wäre der Fahrdraht nur 0,15mm im Durchmesser).
Herbert

Beim Betrachten dieser Gleispläne ist mir noch eine Idee zur Ergänzung gekommen: Könnte es nicht noch ein Gleis geben, das von einem der hinteren Bahnsteiggleise abgeht und nach links hinten (hinter dem Stellwerk) verschwindet? Damit gäbe es links noch ein Gleis im Schatten ganz hinten. Von dort aus könnte noch ein Gleis abzweigen, das hinter dem sichbaren Bereich wieder nach rechts zum Traverser zurückführt.
Das Gleis nach hinten links könnte dann die Bw-Zufahrt sein. Der Betriebsablauf wäre dann im Prinzip der gleiche wie vorher, nur dass die Loks der Schnellzüge nicht mehr zurück in die Bahnsteighalle fahren, sondern nach links hinten ins Bw verschwinden (von den vorderen Bahnsteiggleisen aus wahrscheinlich mit einer schönen Sägefahrt). Von dort aus fahren sie dann verdeckt hinter der Kulisse und damit nicht sichtbar zurück nach rechts auf den Traverser. Die Gleisstutzen am rechten Rand müssten dann etwas länger werden (nämlich eine Loklänge lang), so dass die Lok mit ihrer Hilfe auf dem Traverser wieder nach vorne wandern kann.
Viele Grüße
Rolf

Hallo,
Wanderer's Idee finde ich auch gut. Worum es bei dieser Anlage geht ist doch, dass trotz "Käfighaltung" schwerer Loks auf kleinstem Raum eine großstädtische Atmosphäre aufkommen kann. Die betrieblichen Möglichkeiten sind natürlich sehr übersichtlich, aber doch vorhanden.
Was ich noch zu Herbert's Vorschlag anmerken will: Eine feine Oberleitung würde natürlich toll aussehen, ist aber bei den ständigen Kuppelvorgängen nur im Weg. Und alles mit Entkupplungsgleisen zu pflastern stelle ich mir etwas merkwürdig vor.
Grüße
Daniel

Hallo zusammen,
ich gestatte mir mal, den alten Beitrag wieder auszubuddeln. Ich finde die Idee eigentlich ganz spannend, ermöglicht sie doch den geschilderten Betrieb mit großen Loks auf kleinstem Raum. Was mir persönlich aber am meisten aufstößt, ist die Tatsache, dass alle Züge immer von rechts kommen. Das passt meins Erachtens so gar nicht zum Bahnhof an einer zweigleisigen Hauptstrecke und zerstört die Illusion nachhaltig.
Vielleicht sollte man den Bahnhof als angeschnittenen Kopfbahnhof darstellen. Die Idee mit der BW-Zufahrt hinter dem Stellwerk und der Rückführung der Loks im Verborgenen gefällt mir.
Grüße, David

Nochmal zurück.
Der Plan erinnerte mich an einen Plan, den ich mal auf der Website eines englischen Modellbahnmagazins gesehen habe. Diesen habe ich mal kurz entsprechend mit Gleisplanprogramm umgemodelt und wollte ich hier noch zeigen. Die Abmessungen sind mit 4,5m x 0,6m zwar deutlich größer, dafür ermöglicht er aber auch deutlich längere Züge und simuliert wahlweise einen städtischen Kopfbahnhof mit BW und Güteranlage oder bei Andocken eines weiteren Fiddleyards einen Durchgangsbahnhof. Der Fiddleyard liegt mit auf der Anlage und wird mittels Kulisse abgetrennt und durch eine Straßenüberführung wird die Einfahrt getarnt.
Grüße, David

Nun, es können durchaus Züge nach links ausfahren, allerdings nur Triebwagen. Der Gedanke ist, dass alle Fernzüge im Bahnhof wenden. Das britische Original ist von einem Bahnhof in Leeds inspiriert, wo es wohl so war. Vor der Eröffnung der Neubaustrecke wendeten in Nürnberg die meisten ICs, nur wenige fuhren Richtung Osten aus.
Herbert
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