Von Freud und Leid der Paradestrecke

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31.05.2014 08:30
#51 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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Ich glaube, ich habe diese Anlage auch mal irgendwo gesehen. In Dortmund vielleicht??? Es ging mir da wie Micha: macht einfach Spaß, da zuzusehen, wie immer neue Züge da über das Viadukt fahren. Aber auf einer Messe ist passives Schauen normal, zuhause im Keller wohl eher nicht, denkt sich

Der Eisenhans


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31.05.2014 11:54 (zuletzt bearbeitet: 31.05.2014 11:55)
#52 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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Zitat von OOK im Beitrag #50
Insofern bleibt es also dabei, dass wir ideologisch reden. Oder volksnäher ausgedrückt: über Geschmack lohnt es sich nicht, zu streiten.
Das ist wohl so. Wer Paradestrecken braucht und liebt, braucht und liebt sie halt, dem kann man die auch nicht ausreden.
Ich verstehe aber, dass bei der Betriebsausrichtung, die in diesem Forum dominiert, Paradestrecke nicht so viel Sinn machen.

Es grüßt der Exil-Harzer
Lutterberger


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31.05.2014 20:34
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#53 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Hallo,

es gibt eine Computersimulation eines ESTW in Norddeutschland. Mein Freund hat sich die geladen. Es ist unglaublich, wie manche sich damit stundenlang beschäftigen können virtuell Züge fahren zu lassen ohne einen einzigen Zug in Natura oder wenigstens im Modell zu sehen. Wahnsinn. Aber das Thema Bahn als Hobby kann eben viele Facetten haben.

Ich kann dadurch auch nachvollziehen, wenn jemand eine Anlage baut, auf der er ohne VIELE Ladestellen Modellbahnzüge nach Fahrplan fahren lässt, vorzugsweise eben auf Paradestrecken. Ganzzüge sind nun mal im Maßstab 1:1 die beliebteste Zugart geworden. Man will "Dritten" nicht mal mehr den Betrieb von Shorttracks nach amerikanischen Vorbild auf Ästen gönnen, die für die DB nicht mehr lukrativ sind. Die dort zusammen kommenden Waggons sind der DB nur Ballast.

So macht dann das angeblich beliebteste Anlagenthema der Deutschen, Bahnhof an einer Hauptbahn mit abzweigender Strecke, durchaus einen Sinn, wenn man lediglich umsetzen will, dass die Nebenbahnfuhre eben erst nach Halt des Eilzuges loslegt, und so weiter. Eyach, oder wie hier im Forum in der Modellumsetzung Eynach genannt, geht ja in die gleiche Richtung. Der Versuch allerdings Eynach mit so vielen Ladestellen auszustatten, geht an der Realität leider vorbei. So viel Wagenladungsverkehr gab es dort nie.

Für mich ist das Thema Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn allerdings nie von Interesse gewesen. Mittlerweile favoritisiere ich eine eingleisige Hauptstrecke ohne abzweigenden Schnick-Schnack, bei der im einzigen Durchgangsbahnhof auf der Anlage der Durchrutschweg nach den Asigs die Einfahrstraße der Gegenrichtung tangiert. Bei Kreuzungen muss also erst der erste Zug halten, dann kann der zweite einfahren. Erst nach dem der zweite ausgefahren ist und der Zugschluss dieses Zuges zweifelsfrei erkannt wurde, kann der erste weiterfahren. Das Alibi schlechthin, um im (analogen) Einmannbetrieb die Modellbahn vorbildgerecht zu händeln. Einige (wenige) Ladestellen lassen zusammen mit dem täglich verkehrenden Ng lebendig werden, was in Epoche 3 eben die Bahn noch ausmachte: Wagenladungs- und Stückgutverkehr. Betrieblich ist ein hochwertiger Zug gelegentlich gezwungen auf Kreuzung zu warten, der normaler Weise hier nicht halten würde. Die gute alte Zeit eben.

Die durchaus gut vorgetragene Argumentation hier im Forum bedingt mir persönlich jedoch zu oft "Lokalbahnkollorid". Bei mir muss es eben etwas mehr Hauptbahn sein und etwas mehr Paradestrecke.

Allen gute Fahrt, in welchem Maßstab auch immer.

Micha


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31.05.2014 22:12
avatar  OOK
#54 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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OOK

Hallo Micha, eine eingleisige Hauptbahn in H0 kann ich mir sehr gut vorstellen. Allerdings würde es mir mit einem einzigen Bahnhof doch zu eng, auch wenn dort häufig gekreuzt wird. Du bist in deinem Leben genug Lok gefahren und magst dich jetzt gerne im Stellwerkersessel flezen. Ich habe nur zwei Sommer lang Dampflok (600mm) gefahren und bin auf der Modellbahn halt gerne Lokführer. Die Modellbahn erlaubt mir, gleichzeitig Lokführer, also die Lok zu "fahren" und Fuzzy zu sein und ihr beim Fahren zuzuschauen.
Das mit dem Virtuellen lassen wir mal draußen, dafür gibt es ja eigene Foren.

OOK
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01.06.2014 19:44
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#55 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Hallo Otto,

einen zweiten Bahnhof bekomme ich einfach nicht gehändelt, so oft wie ich allein die Anlage bedienen muss/darf. Zur Zeit geht die Überlegung nach einem zusätzlichen Haltepunkt um mit den von Hand gesteuerten Personenzügen/Triebwagen wenigstens ein weiteres Bremsmanöver durchzuführen, bevor er von der Anlage verschwindet. Beschleunigen kann ja jeder, wenn es nicht gerade eine Dampflok ist...

Gute Fahrt wünscht

Micha


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08.08.2014 17:07
avatar  Maxl ( gelöscht )
#56 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Hallo Zusammen,

ich lese schon seit etwa einem Jahr hier im interessanten Forum mit.
Da ich die Definition der Paradestrecke hier noch nicht befriedigend finde, erlaube ich mir, eine alternative Definition vorzustellen:

Der Begriff "Paradestrecke" ist zusammengesetzt aus den beiden Worten "Parade" (Defilee, Vorbeimarsch) und "Strecke" (hier: Bahnstrecke, Gleis).
Auf unseren platzbeschränkten Modellbahnanlagen reicht der Platz oft nicht aus, um großzügige und vorbildgerechte Streckensituationen nachzubilden.

Definition: Die "Paradestrecke" ist ein auf der Anlage sichtbarer Streckeneabschnitt, der ausschließlich dem vorbeifahren ("paradieren") von Zügen dient und keine Betriebsstellen aufweist.

Es handelt sich also um eine reine "Strecke" auf der Züge verkehren und dabei beobachtet werden können, wie "Lokspäher" an Strecken des Originals standen und vorbeifahrende Züge beobachten.
Diese Strecke kann aber duchaus auch Betriebsstellen in einem Bahnnetz miteinander verbinden (wie beim Original), und somit eine betriebliche Funktion haben (nämlich die Verbindung).
Insofern ist [b]jede[/b] freie Strecke, die auf der Modellbahnanlage Betriebsstellen verbindet und [b]sichtbar [/b]ist, eine Paradestrecke, da sie geeignet ist, vorbeifahrende Züge während der Fahrt zu zeigen.

Davon zu unterscheiden sind z. B. "Schauanlagen", die lediglich aus einer Paradestrecke und ggf. einem Schattenbahnhof bestehen der rein den Zweck verfolgt, die Paradestrecke mit verschiedenen Zügen zu beleben. Diese Form der Anlage steht diametral einer Betriebsanlage gegenüber, die den Zweck verfolgt vorbildangenäherten Betrieb auf veschiedenen Betriebsstellen abzuwickeln (Bem.: und auch Parade[u]strecken[/u] enthalten kann).

Insofern entscheidet der Zweck einer Modellbahnanlage (Beschäftigung mit dem Betrieb oder Vorführung von Rollmaterial bzw. ansatzweise Nachbildung eines Hauptbahnstreckenabschnittes) über die Angemessenheit des Zieles einer Modellbahnanlage, ohne die eine oder andere Form zu deklassieren.

So kann es zum Beispiel zur Nachbildung eines Hauptbahnabschnittes auf einer Modellbahnanlage durchaus sinnvoll sein, eine reine Vorführstrecke "Paradestrecke" auch ggf. ohne betriebsstellen mit großem Zugspeicher für eine abwechslungsreiche Zugfolge auf dieser Strecke anzulegen. Ein vorbildgerechter fahrplanmäßiger Betrieb einer Hauptstrecke zwischen München und Frankfurt mit seinen zahlreichen und immer wieder abweichenden Zuggarnituren ließe sich sonst nicht mal ansatzweise darstellen.

Auch die hier im Forum in einem Strang befindliche Wuthenberg-Rhulinger-Eisenbahn von Peter (angelehnt an Wutha-Rhula) wird auf der nachgebildeten 2 gleisigen Hauptstrecke versuchen in irgendeiner Form einen angemessenen Verkehr dort nachzubilden, um den Anschluß der Stichbahn nach Rhulingen zu begründen. Einige Garnituren werden auf die Stichstrecke geleitet werden, aber es wird andere geben, deren Aufgabe lediglich sein wird, auf der Hauptstrecke zu "paradieren", um deren Eindruck als Hauptstrecke zu begründen (ggf. mit Halt in Wuthingen).


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10.08.2014 11:15
avatar  OOK
#57 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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OOK

Zitat von Maxl im Beitrag #56
Es handelt sich also um eine reine "Strecke" auf der Züge verkehren und dabei beobachtet werden können, wie "Lokspäher" an Strecken des Originals standen und vorbeifahrende Züge beobachten.
Diese Strecke kann aber duchaus auch Betriebsstellen in einem Bahnnetz miteinander verbinden (wie beim Original), und somit eine betriebliche Funktion haben (nämlich die Verbindung).
Insofern ist jede freie Strecke, die auf der Modellbahnanlage Betriebsstellen verbindet und sichtbar ist, eine Paradestrecke, da sie geeignet ist, vorbeifahrende Züge während der Fahrt zu zeigen.
Naja, wenn das so ist, dass ist die ganze BAE in meinem Keller eine einzige Paradestrecke (mal abgesehen von den paar kurze Tunnels). Sei's drum.

OOK
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10.08.2014 13:06 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2014 14:32)
avatar  Maxl ( gelöscht )
#58 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Zitat
Naja, wenn das so ist, dass ist die ganze BAE in meinem Keller eine einzige Paradestrecke (mal abgesehen von den paar kurze Tunnels). Sei's drum.



Zugegeben, diese Definition des schon lange existierenden Begriffs der "Parade"Strecke verwundert zunächst, insbesondere bei Anlagen, die viel Raum in Anspruch nehmen und deshalb großzügige Streckenentwicklungen aufweisen können, die diesen Namen auch verdienen.

Aber erinnern wir uns: Des Deutschen liebste Anlage war sehr lange Zeit eine Rechteckplatte von ca. 1,5 x 2,5 m. Waren Tunnelstrecken oder gar mehrere Ebenen vorhanden, beschränkte sich die sichtbare Gleisentwicklung i.d.R. auf den/die Bahnhöfe und die Kehrbögen am Anlagenrand. Für gr0ßzügige, geschweige denn lange Streckenentwicklungen, auf denen beobachtet werden konnte, wie Züge Entfernungen zurücklegen war darauf kein Platz. Insofern war eine reine "Paradestrecke" auf einer solchen Anlage durchaus eine Besonderheit, um nicht zu sagen ein planungstechnischer Luxus, der mit dem Verzicht auf andere betrieblich nutzbare Gleisentwicklungen erkauft wurde, insbesondere wenn die Paradestrecke landschaftlich glaubwürdig eingebettet sein sollte.


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10.08.2014 13:20
avatar  Maxl ( gelöscht )
#59 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Eine Strecke ist per Definitionem eine Verbindung zweier Punkte.
Rein betrieblich gesehen, könnte eine Strecke zwischen zwei Bahnhöfen sinnvoll sein, wenn sie eine (verdeckte) ggf. mit Timer gesteuerte Abstellmöglichkeit enthält. Zugfahrten könnten damit vorbildgerechte Zeiträume zwischen Anfangs- und Endpunkt umfassen. Im Vergleich dazu bietet die offene, sichtbare Strecke, die aber zum Original maßstäblich verkürzt ist, den Vorteil der Zugbeobachtung als "Parade"Strecke.


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11.08.2014 00:35 (zuletzt bearbeitet: 12.08.2014 12:04)
avatar  STBR
#60 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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Ich möchte an dieser Stelle mal etwas "tiefer" greifen und die Frage aufwerfen: Was ist eigentlich eine Modellbahnanlage ? Für mich kann sie zum einen ein Funktionsdiorama sein. Zu dieser Kategorie gehören die Bemo-Messeanlagen, die Spessartrampe in Schöllkrippen, das Modell "Elmstein" in Schlüchtern oder die Gotthard-Nordrampe der Kölner. Diese Dioramen zeigen dem Betrachter einen Ausschnitt einer real existierenden Strecke und die darauf verkehrenden Züge (wenn man Glück hat in einer vorbildentsprechenden Abfolge). Das entspricht den Dioramen im Deutschen Museum in München, wo ich auf einen Knopf drücke und mir die Funktion z.B. einer Schleusse in Funktion gezeigt wird. Dies im Gegensatz zu Dioramen ohne Funktion (z.B. ein Ausschnitt der Völkerschlacht bei Leipzig, dargestellt mit 8000 Figuren in 1:72, gesehen vor ein paar Jahren in Dortmund).
Hier ist die "Paradestrecke" das dargestellte Objekt an sich, als Betrachter kann ich etwas lernen (wie sah es zu der und der Zeit dort aus, welche Züge mit welchen Fahrzeugen waren da unterwegs)und mich am (hoffentlich excellenten) Modellbau erfreuen. Aber: Das Ganze gehört für mich eher in's Museum!
Denn im heimischen Keller kenne ich das Alles ja schon! Ich habe mich mit Strecke, Fahrzeugen, Fahrplänen intensiv befasst, mein möglichstes bei Bau und Ausgestaltung gegeben und führe mir das dann selbst vor ??

Oder aber: Ich muß mir immer wieder "was Neues kaufen" (was die Industrie erfreut)um vor der Paradestrecke nicht irgendwann einzuschlafen.

Als eingefleischter FREMOikaner sehe ich eine Modellbahnanlage eher in der Kategorie "Sportgerät oder Sportplatz" eingeordnet, d.h. ich baue mir etwas mit dem ich mich, am besten mit den Kumpels, aktiv beschäftigen kann. Mit meinen Fahrzeugen befasse ich mich, als notorischer Selbstbauer, mehr als genug (und kenne sie dann auch gut genug, um sie mir nicht in Endlosschleife selbst vorführen zu müssen), und auf bewundernde Kommentare ("wie süüüss!!") der bucklichten Verwandschaft kann ich auch gut verzichten!

Vielmeht scheint mir der tiefere Sinn der "Paradestrecke" (und der damit verbundene "Zugspeicher")dem "Haste was, biste was" der Wirtschaftswunderzeit zu entspringen. Wenn man davon ausgeht daß die Modellbahnerei vor Einführung der Spur HO in den 30er Jahren nur in den großen Spurweiten, von (finanziell) privilegierten Menschen und temporär (Weihnachten) auf dem Fußboden betrieben wurde, und dann meist "von der Küche durch den Flur, den Salon, in's Esszimmer),kommen in Deutschland die altbekannten "Platten" erst in den beengten Verhältnissen der Nachkriegszeit auf und in den 60er Jahren zur Blüte. Und da galt es natürlich zu repräsentieren "was man sich leisten" konnte (Wenn man sein Geld schon in solch einen Kinderkram und nicht in's nächstgrössere Auto investierte).

Der kulturelle Unterschied zum angelsächsichen Raum scheint mir darin begründet, daß man dort den Betreibern skurriler Freizeitbeschäftigungen (gleich welcher Art) mehr Toleranz und gesellschaftliche Anerkennung entgegenbringt und daher dort mehr Wert auf's Wesentliche einer Modellbahnanlage gelegt werden kann, ohne solch dämlichen Fragen wie: "wie groß ist Deine Platte, wieviele Lokomotiven hast du" etc. durch das "Paradieren-lassen" einer mittleren Altersversorgung in z.B. 1:87 entgegenwirken zu müssen.

Auch die (Militär-) Parade als solche soll ja nur dem Nachbarn zeigen "wo der Hammer hängt", das ist m.E. für einen Modellbahner, der selbstbewusst zu seinem Hobby steht, verzichtbar!

Nix für ungut!
Stefan


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11.08.2014 17:26 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2014 17:29)
avatar  Maxl ( gelöscht )
#61 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Hallo Zusammen,

daß eine "Parade"Strecke in besonderem Maße geeignet ist, Modelle zu zeigen ist ja unbestritten. Deshalb sind Anlagen mit dem Schwerpunkt Paradestrecken statt Betriebsstellen ja auch geeigneter um die Angebotspalette eines Herstellers zu zeigen. Ist sogar Verständlich.
Auch das Bedürfnis seine Modelle vorzuführen ist ein unbestrittenes psychologisches Moment der Modellbahnerei.

Letztlich schafft eine (Parade)Strecke mit der Vorüberfahrt eines Zuges einen anderen Eindruck von Eisenbahn, als ein im Bahnhof haltender oder rangierter Zug.
Ungelöst bleibt ohne eine Paradestrecke mit entsprechendem Zugspeicher immer noch der glaubhaft dargestellte 2-gleisige Hauptbahnabschnitt (mit Abzweig zur Nebenbahn). Allein das Fahrzeugangebot der Hersteller (auf die Nachfrage) spricht dafür, dass sich sehr viele Modellbahner nach wie vor für das Thema Hauptbahn interessieren.

Benötigt man auf einer Betriebsanlage überhaupt eine Strecke? Betriebsdioramen zumindest funktionieren auch ohne dieselbe.
Mehrere Betriebsstellen, verbunden durch Tunnelstrecken erfüllen rein betrieblich gesehen durchaus perfekt ihren Zweck, gerade bei wenig planbarem Raum (vgl. TT-Anlage Eckeberg").

Grüße Max


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12.08.2014 11:13 (zuletzt bearbeitet: 14.08.2014 21:23)
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#62 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Zitat von Maxl im Beitrag #61
...Letztlich schafft eine (Parade)Strecke mit der Vorüberfahrt eines Zuges einen anderen Eindruck von Eisenbahn, als ein im Bahnhof haltender oder rangierter Zug.
...
Benötigt man auf einer Betriebsanlage überhaupt eine Strecke? ...


Hallo,

hochwertiger Personenzug am durchgehenden Hauptgleis, Asig zeigt Hp1 und dann nach dem Zp9 Zugkraft geben bis zur Reibungsgrenze - die mehrere Tausend Pferdchen wirken lassen. Wer das "erfahren" hat, braucht eine ausreichende Paradestrecke auf seiner Anlage...

Grüße
Micha


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12.08.2014 12:34 (zuletzt bearbeitet: 12.08.2014 12:36)
avatar  Maxl ( gelöscht )
#63 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

...die modernen Sounddecoder von Heute ermöglichen es, diese "Erfahrung" sehr gut nachzuempfinden...


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12.08.2014 14:59
#64 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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Meine Züge fahren von A nach B, dazwischen liegt ein Stück Strecke. Dieses Stück Strecke dient dem Betrieb, daher ist es keine "Parade"-Strecke. In meiner Gegend sind die Ortschaften mit Bahnanschluss ca. fünf Kilometer auseinander. Ich möchte auch ein Stück freie Strecke nachbilden, da dies auch ein Teil der Bahnlinie ist. Außerdem gehört es zum Betrieb, dass ein Zug auch mal vor dem Einfahrsignal warten muss.

Harald.

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12.08.2014 20:22
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#65 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Lieber Harald,

nenne sie wie du willst. Korrekt ist, wie du selbst schreibst, der Begriff "freie Strecke". Sie endet am Esig, der Ne1-Tafel oder wenn beides fehlt, an der Einfahrweiche. Wie sagt die Fahrdienstvorschrift so schön: "Es gibt Bahnanlagen der Bahnhöfe, der freien Strecke und sonstige Bahnanlagen." Auf unserer Anlage war es mir wichtig auch ein Stück freie Strecke zu haben um die verschiedenen Spielregeln für "Bahnhof" und "freie Strecke" meinem Nachwuchs begreifbar zu machen. Interessant, wenn bspw. es auf der freien Strecke einen Anschließer gibt. Dieser ist unter anderen Regeln zu bedienen, als wenn er an einen Bahnhof angeschlossen ist.

Grüße
Micha


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12.08.2014 23:41
#66 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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Ich würde etwas mehr darauf achten, wie das Gros der Nicht-Betriebs-Modellbahner mit diesem Begriff umgeht.

In den einschlägigen Hau-ruck Planungsforen "....brauche da was für 1,50X2,50 mit zweigleisiger Hauptbahn, Ringlokschuppen, Nebenbahn und Paradestrecke" sagt diese tausendfach (langt wahrscheinlich nicht) zu vernehmende Anfrage doch alles, wie "Paradestrecke" von der Mehrheit verstanden wird: Im Minutentakt muß etwas über die Anlage rauschen, bis die umfangreichen Schattenbahnhöfe "durch" sind.

Die Betriebsmodellbahner können als Minderheit nichts daran ändern, außer, dieses unsägliche Wort aus ihrem Vokabular zu verbannen. Es ist ein typisches Modellbahnerkonstrukt, so wie "Dreiweg-Weiche", womit man nur eines dokumentieren kann, nämlich dass man vom tatsächlichen Bahnbetrieb nicht so die große Ahnung hat.

Züge fahren von einem Punkt zum anderen, weil sie einen nachvollziehbaren Zweck zu erfüllen haben. Es ist mitnichten verboten, dass das auch schön anzuschauen sein kann, so wie es im Großen eben auch schöne Strecken gibt. Kommt jedoch die "Parade" ins Spiel, und sei es nur als verbaler Anklang, wird die Zugfahrt zum Selbstzweck und das hat mit vorbildähnlichem Betrieb nicht das geringste mehr zu tun.
Man folge also besser der großen Bahn und nenne die Strecke einfach Strecke, so wie das Micha schon angesprochen hat.

Natürlich kann in einem freien Land jeder etwas benennen wie er will, er muß sich aber auch gefallen lassen, daß er von anderen aufgrund seiner Meinungsäußerung in eine Schublade gesteckt wird, in die er vielleicht doch nicht hinein wollte.

Gruß
Christian

>>Ich lasse meinen Computer nicht mit meiner Eisenbahn spielen!<<

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13.08.2014 13:29
avatar  Maxl ( gelöscht )
#67 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Nun, mit den (Bahn)Strecken ist es wohl wie mit den Straßen.
Sie alle verlaufen von A nach B, können dem Zweck dienen, die Entfernung sinnvoll darauf zurückzulegen, können aber ebenso zur Parade genutzt werden:

Ist die Strecke einer reinen Schauanlage mit vorüberfahrenden Zügen, wenn die Zugfolge darauf streng nach (Vorbild)Fahrplan zwischen den Schattenbahnhöfen erfolgt, eine "Parade"strecke oder eine "Betriebs"strecke?
Befährt der Modellbahner, der fahrplangerecht auf der Betriebsanlage von A nach B will, seine freie Strecke und vergißt beim Anblick des wohlfeilen fahrenden Zuges kurz seine Betriebsaufgabe, ist das in dem Moment eine "Betriebs"strecke oder eine "Parade"strecke?

Eine Strecke von A nach B kann also nicht per se gut oder schlecht sein. Sie ist zunächst nur eine Strecke. Ob lang oder kurz, ein- oder mehrgleisig macht da zunächst keinen Unterschied. Es bleibt eine Strecke.

Was daraus gemacht wird und wie sie benutzt wird, welche Ziele man damit als Modellbahner verfolgt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen, vermutlich sogar mehrere als hier bisher auftauchten.


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13.08.2014 22:29 (zuletzt bearbeitet: 14.08.2014 21:26)
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#68 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Zitat von Maxl im Beitrag #67
... und vergißt beim Anblick des wohlfeilen fahrenden Zuges kurz seine Betriebsaufgabe, ...



Tja, mein Lieber. Aus dem Grund ist man hier gegen "Paradestrecken" ;-)
Man will doch nicht beim Betrieb machen ins Träumen geraten...


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14.08.2014 21:27 (zuletzt bearbeitet: 14.08.2014 21:35)
avatar  OOK
#69 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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OOK

Zitat von Tf aD im Beitrag #68
Tja, mein Lieber. Aus dem Grund ist man hier gegen "Paradestrecken" ;-)
Man will doch nicht beim Betrieb machen ins Träumen geraten...
Soso, und woher weißt du kluger Mann das?

Den Beitrag von Casey Jones finde ich sehr klar und zutreffend. Und mehr muss eigentlich auch nicht gesagt werden.

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15.08.2014 11:25 (zuletzt bearbeitet: 15.08.2014 15:27)
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#70 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Zitat von Casey Jones im Beitrag #66

..er muß sich aber auch gefallen lassen, daß er von anderen aufgrund seiner Meinungsäußerung in eine Schublade gesteckt wird, ...



Zitat von OOK im Beitrag #69

Den Beitrag von Casey Jones finde ich sehr klar und zutreffend. Und mehr muss eigentlich auch nicht gesagt werden.



Na denn, schließt die Schublade ;-)

Grüße
Micha


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16.08.2014 09:56 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2014 07:39)
avatar  Maxl ( gelöscht )
#71 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Hallo,

ich finde, dass dieser Strang beispielhaft dafür ist, dass bestimmte Definitionen nicht präzise getroffen werden.

Zum Beispiel ist am Anfang des Stranges die Paradestrecke definiert als eine Strecke ohne Anbindung, die ausschließlich aus Schattenbahnhöfen gespeist ist.
Das aber ist keine Definition einer Strecke sondern die einer Schauanlage.

Auch Anlagen gibt es verschiedene:
Die reine Schauanlage, die ausschließlich Züge vorführen will,
Die reine Betriebsanlage, die ausschließlich vorbildgerechten Betrieb machen will,
und vermutlich gibt es auch Zwischenformen jder Coleur
.
Es gibt Modellbau-Dioramenohne jede Aktion oder Zugbewegung,
[u]Vorführ[u]-Dioramen und auch
Betriebs-Dioramen, als kleinste mögliche Form des Modellbahnbetriebes i.d.R. ohne jede Streckenentwicklung (vgl. Anlagenvorschläge von HFY).

Bestandteile dieser Anlagen und Dioramen, wie Bahnhöfe, Strecken, etc. können sowohl auf Anlagen und Dioramen mit Schau- wie Betriebsabsicht völlig identisch sein.
Einzig und allein die Absicht des Erbauers/Betreibers entscheidet über den Zweck einer Anlage!


Ist es sinnvoll bestimmte, seit längerem benutzte Begriffe der Modellbahnerei über ihre vermeintliche Definition der "Schau"absicht (anstelle von "Betriebsabsicht")auseinander-zu-operieren und anschließend aus dem Vokabular als unehrenhaft zu verbannen?

Ich will noch ein Beispiel neben der "Parade"strecke nennen:

Die hier an anderer Stelle vielgeschmähten "Fahr-" und "Rangiermöglichkeiten" einer Anlage.
Genaugenommen sind diese ob ihrer hergebrachten Benutzung auf den verbreiteten Kreisanlagen mit Abstellgleisen verfemten Begriffe nämlich Bestandteile der Betriebsmöglichkeiten auf einer Anlage. Die Gleislage, der Gleisplan definiert nämlich mit seinem Streckennetz und seinen Anschlußgleisen den darauf überhaupt möglichen Betrieb (ohne Gleis kein Anschluß).

Sind wirklich Begriffe herabzuwürdigen, nur weil Menschen mit anderer Absicht als ich selbst sie auch für ihr Handeln (korrekt) benutzen?


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16.08.2014 21:02 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2014 07:37)
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#72 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Zitat von Maxl im Beitrag #71


...die Paradestrecke definiert als eine Strecke ..., die ausschließlich aus Schattenbahnhöfen gespeist ist...




Hallo,

unter dem Gesichtspunkt hatte ich das noch nicht betrachtet.

In einem Gleisplanforum, dessen Betreiber Jürgen Hans hier mit eingestiegen ist, in der "Moba-Trickkiste.de", habe ich jedoch in der dortigen Datenbank einen verewigten Anlagenvorschlag gefunden, "Schnelle Kurve im Mittelgebirge", der genau obiges als Thema hat. Bei dem Plan gefiel mir allerdings die linke Kehrsituation überhaupt nicht. Ist es dem ähnlich, Max, was du vom Thema her zur Diskussion stellen willst?

Als sehr interessanten Anlagenvorschlag (wurde sogar realisiert) fand ich in dortigem Forum die Anlage "Tobi End-Bf. + 2-gl. Paradestrecke". Dort wird auf der zweigleisigen Hauptstrecke ein Verkehr zwischen zwei Schattenbahnhöfen abgewickelt, von der auf einer unsichtbaren Abzw eine eingleisige Strecke zu einem Nebenbahnendbahnhof hin abzweigt. Die Nähe von diesem Endbahnhof zu der an vorderer Anlagenkante liegenden Hauptstrecke mag kritisch gesehen werden, aber ich fand den Anlagenentwurf sehr inspirierend. Eine Anlage die ich mir im Einmannbetrieb sehr gut vorstellen kann und die dem Erbauer bestimmt sehr viel Spaß bereitet. Das Betreiben der Betriebsstelle Kopfbahnhof so wie der realistische Verkehr von hochwertigen Zügen auf passender "freier Strecke".

Alles in allem, auch wenn im dortigen Forum man ebenfalls manchmal Überheblichkeit und Besserwisserei herauslesen konnte, waren die dort diskutierten Pläne sehr anregend. Die Idee der "Datenbank" war sehr wertvoll. Das vermisse ich ehrlich gesagt etwas in hiesigem "Planungs"- und Designforum. Wie hieß es in o.g. Forum:

"Das Gleisplan-Forum ist tot! ... es lebe das Modellbahnanlagen Planungs- und Design-Forum ... kurz MAPUD. Wie das? ... das Nebeneinander von drei spurübergreifenden Foren in Sachen Anlagenplanung hat sich nicht bewährt. Keines schaffte wirklich den Durchbruch."

Ich würde mir wünschen, dass eine konstruktive Diskussion über ANLAGENPLÄNE in Gang kommt, getragen von gegenseitigem Respekt, ohne Oberlehrer-Allüren, und bereichernd für alle bleibt, auch wenn die Interessen und Vorlieben der einzelnen im Detail weit auseinander liegen mögen. Am Ende sitzen wir mit unserem Hobby alle im gleichen Boot. Meine Erwartungshaltung schwindet allerdings zusehend...

Gute Fahrt in allen Spurweiten
wünscht
Micha


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17.08.2014 09:27 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2014 09:45)
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#73 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

Zitat von Tf aD im Beitrag #72

...Ist es dem ähnlich, Max, was du vom Thema her zur Diskussion stellen willst?



Hallo,

ich möchte hier noch nichts vorstellen, dafür ist die Zeit noch nicht reif.

Ich äußere mich hier ausschließlich zum Thema dieses Stranges.

Außerdem versuchte ich durch bis vor einigen Tagen durch nur Lesend in diesem Forum, deduktiv für mich selbst individuell abzuleiten, wie der Betrieb auf meiner beabsichtigten Anlage gestaltet und optimiert werden kann, damit er dauerhaft Spass macht.
Dabei habe ich festgestellt, dass schon einige Grundlagendefinitionen unklar sind.
Außerdem versuche ich aus der breiten Palette an leider unterschiedlichsten Aussagen (s. o.) eine Essenz zu ziehen, was mir aber bisher leider nicht gelingt.

Grüße Max


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17.08.2014 09:51
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#74 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
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OOK

Die Diskussion über "Freud und Leid" der Paradestrecke steht leider nicht immer unter dem Leitsatz dieses Forums, dass man im Untertitel nachlesen kann: "...für vorbildgerechten Modellbahnbetrieb". Meine Einlassungen dazu sind etwas zu ausführlich geworden, um sie hier zu posten, weshalb ich sie im Ferrosophie-Unterforum eingestellt habe.

OOK
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17.08.2014 13:59 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2014 14:26)
avatar  Maxl ( gelöscht )
#75 RE: Von Freud und Leid der Paradestrecke
Ma
Maxl ( gelöscht )

nichtsdestotrotz ist es unabhängig von einer Philosophie wichtig, dass man sich zur eindeutigen Kommunikation über den gemeinsamen Sprachgebrauch verständigt und eindeutige Definitionen schafft, wo Unklarheit oder verschiedene Bedeutungen hinter "Schlagworten" stehen.

"Ein Schlagwort ist eine zum Begriff heruntergekommene Idee"


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