Mein Schlesisches Himmelreich

26.12.2013 21:37 (zuletzt bearbeitet: 26.12.2013 21:46)
#1 Mein Schlesisches Himmelreich
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Mein "Schlesisches Himmelreich" befindet sich mitten im östlichen Westfalen in einer kleinen Abstellkammer unter dem Dach, die zwar wahrlich nicht viel Platz, aber die nötige Ruhe und Abgeschiedenheit bietet, um sich der bekannten Faszination, die von den kleinen Zügen ausgeht, hinzugeben.

Jedenfalls soll dort einmal eine Modellbahn der Baugröße N verkehren, die sich an Vorbilder aus Schlesien anlehnt, genauer gesagt aus der Gegend des Waldenburger Berglandes, und zwar zu Zeiten, als man dort damit begann, die elektrische Zugförderung aufzunehmen.

Warum ausgerechnet Spur N? Nun ja, in größeren Spuren würde in die beengte "Besenkammer" noch weniger hineinpassen und irgendwie fühle ich mich mit Spur N verheiratet...

Warum ausgerechnet Schlesien? Nun ja, mit Sicherheit spielt es wohl eine Rolle, dass ein Teil meiner Vorfahren aus Schlesien stammt. In erster Linie jedoch ist es wohl die Begeisterung für die elektrische Traktion und deren Entwicklung, die die Vorbildauswahl beschränkte.

Noch vor Bayern, Baden oder Mitteldeutschland bietet das schlesische Netz mit seinen interessanten Strecken und urigen Triebfahrzeugen das interessanteste Vorbild für eine Modellumsetzung der Frühzeit des elektrischen Betriebes ab. Die zumeist exotisch anmutenden Fahrzeuge sind kaum als Großsereienmodell erhältlich, aber Kleinserie und Messingbausätze bis hin zum Komplett-Eigenbau als Bereicherung des Hobbies helfen weiter. Gleichzeitig beschränkt man sich so natürlich auch in der Fahrzeugauswahl, denn nur das damals dort auch wirklich unterwegs war, darf aufs Gleis.

Stößt man dann auch noch auf Bilder des Waldenburger Industriegebietes aus damaliger Zeit,so wie hier:
http://www.dolny-slask.org.pl/894297,fot...idEntity=510732
http://dolny-slask.org.pl/894301,foto.html?idEntity=510732

http://dolny-slask.org.pl/893429,foto.html?idEntity=510732


einer Industrielandschaft wie die des Ruhrgebietes mit ähnlichen Transportaufgaben, jedoch idyllisch in eine Mittelgebirgslandschaft eingebettet, steht fest,
dass es kaum ein schöneres Vorbild als diese Gegend geben kann.

Was die räumlichen Voraussetzungen angeht:
das ist der Grundriss des zur Verfügung stehenden Raumes:

nicht einmal 5m², aber um den Raum einfach leer stehenzulassen viel zu schade...

Der Schnitt veranschaulicht die Situation mit der Dachschräge:

dadurch begrenzt sich die Höhenlage der Bahnebene auf ca. 90cm.
Um davor zu stehen viel zu niedrig,
aber hier wird man später auf einem Drehstuhl vor/in der Anlage sitzen, dann passt das mit der Höhe zur Not noch so gerade.


Erste Überlegungen zielten daraufhin, eventuell eine Vorbildsituation nachzubauen.
Der Bahnhof Weißstein an der bereits 1914 elektrifizierten Strecke von Nieder-Salzbrunn nach Halbstadt wäre dafür ein lohnender Kandidat:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...Kamien_1942.jpg
(Gleisplan von 1942)
Längenverkürzt durchaus noch realistisch darstellbar, betrieblich durch die Zeche und einen Holzgroßhandel nicht uninteressant.

Alternative wäre die Entwicklung eines eigenen Szenarios, das die typische Charakteristik der Gegend aufnimmt und im Modell mit interessanten Betriebsmöglichkeiten kombiniert.
Ich weiß nicht wieso, wäre das im Westfälischen, im Schwarzwald oder im Voralpenland, hätten wir alle kein Problem damit, uns unsere eigenen Orte und Bahnhöfe auszudenken. Bei Schlesien tat ich mich zunächst schwer damit, sich allein mit diesem Gedanken anzufreunden.

Schauen wir also, was macht die Gegend so besonders:

Zunächst aus Eisenbahner-Sicht der elektrische Betrieb.
Hier eine Übersicht über die einzelnen Streckenelektrifizierungen:


Das Waldenburger Revier wurde bereits zu Beginn der Maßnahmen elektrifiziert:
1914 wurde der Versuchsbetrieb auf der eingleisigen Hauptstrecke Nieder-Salzbrunn-Halbstadt aufgenommen, 1916 auch auf der zweigleisigen Hauptstrecke von Gottesberg über Waldenburg nach Freiburg.

Dann natürlich die Mittelgebirgslandschaft mit bewaldeten Bergen, die auch der Eisenbahn einiges abverlangte. Die kurvenreiche Trassierung der durchaus steilen Strecken spricht da eine eindeutige Sprache.
Und natürlich der die Szenerie dominierende Steinkohlenbergbau mit weiterverarbeitender Industrie wie Kokereien und chemische Industrie, jedoch keine Eisen- und Stahlindustrie.
Zur Freude des Modellbahners sind die dortigen Tagesanlagen meist deutlich kleiner als ihre Pendants an Ruhr und Emscher, in den 20er Jahren existierten noch viele Kleinzechen.
Ein weiteres wirtschaftliches Standbein war die Porzellanindustrie und die damit verwandte Glasherstellung.
Die Bauweise der üblichen Arbeiterwohnhäuser findet sich zwar so ähnlich auch in Sachsen und anderen östlichen Bundesländern, aber eben nicht im Ruhr- oder Saargebiet und trägt bei entsprechender Modellumsetzung zur Identitätsbildung bei.

So viel zum Einstieg für heute, später geht es weiter...


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27.12.2013 08:16
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#2 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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OOK

Hallo Markus,
hiermit:

Zitat von Markus L im Beitrag #1
Warum ausgerechnet Spur N? Nun ja, in größeren Spuren würde in die beengte "Besenkammer" noch weniger hineinpassen
liegst du völlig abseits des Mainstreams und dem, was aktuell en vogue ist. Heutzutage presst man in solche Räumlichkeiten "was in Null".
Spaß beiseite, deine Vorstellungen und deine Konzeption sind hieb- und stichfest und lassen einem das Wasser im Munde zusammen laufen. Was mir auch gefällt, ist dein Mut, die Herausforderung eines speziellen Vorbildes und dem kaum vorhandenen Fahrzeugangebot anzunehmen.

Zitat
... denn nur das damals dort auch wirklich unterwegs war, darf aufs Gleis.

Da bist du noch puritischer bzw. weniger kompromissbereit als ich. In Ermanglung der passenden Harz-Mallets setze ich gleichstarke Fünfkuppler ein, die aber nie im Harz gelaufen sind.

Zitat
dadurch begrenzt sich die Höhenlage der Bahnebene auf ca. 90cm.
Um davor zu stehen viel zu niedrig, aber hier wird man später auf einem Drehstuhl vor/in der Anlage sitzen, dann passt das mit der Höhe zur Not noch so gerade.

Da habe ich ein Gegenbeispiel: bei meiner H0-Felsentalbahn mit ähnlicher Drempelhöhe lag die Hauptebene der Anlage bei 50 (fünfzig!)cm über FO. Dazu hatte ich Drehsessel so niedrig gemacht dass, man von denen aus die Züge gut steuern konnte. Dir würde das die Möglichkeit geben, hinter der Anlagenkante noch eine wenige Dezimeter hohe senkrechte Kulisse zu installieren, was die Anlage optisch enorm aufwerten würde.

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27.12.2013 10:41
#3 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Nun ja, bei Ausstellungen und bei Händerbesuchen erwische ich mich auch immer wieder, besonders lange bei den Spur 0-Sachen stehenzubleiben.
Irgendwie hat die Baugröße schon was...
Und es gibt im Grunde zwei ideale Baugrößen: 0, wenn die Fahrzeuge im Mittelpunkt stehen, und N, wenn der Betrieb im Mittelpunkt stehen soll.
Und hier geht es ja vorrangig um den Betrieb...

Was die Fahrzeuge angeht: Ganz so schlecht ist das vorhandene Angebot auch wieder nicht. Harz-Meterspur stelle ich mir da schwieriger vor. Wagenmaterial sind die üblichen Regelbauarten der damaligen Zeit, davon gibt es schon einiges.
Die beiden elektrischen Triebwagen der Anfangszeit, die späteren Baureihen ET 87 und 88 gibt es als Großserienmodell,
von den Lokomotiven ist auch einiges erhältlich, der Rest in dann Bastelarbeit, aber genau darum geht es doch. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben...
Auch auf den Nachbau der damaligen Fahrleitungsanlagen freue ich mich schon.

Auf jeden Fall ist das dann nicht die ewige V100, die um ihre beiden Umbauwagen umsetzt, der Landhandel, der alle 4 Wochen einen halben Güterwagen voll Düngemittel abrufen darf.
Gut umgesetzt, alles sicherlich schön, mir aber dann doch zu uniform und schon oft genug gesehen.

Mit den fünfzig Zentimetern Anlagnhöhe stelle ich mir dann doch auf Dauer reichlich unbequem vor. 90cm finde ich da doch rückenschonender. So bleiben auch noch unter der Schräge 25cm für die Kulisse, die ja auch der Schräge folgend weiter hochgezogen werden darf. An den übrigen Wänden darf die Kulisse sowieso höher, braucht sie aber eigentlich kaum, wir reden über Spur N...


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28.12.2013 11:41 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2013 11:42)
#4 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Zunächst gesetzt sind also die folgenden Parameter:

- Regelspuriger, elektrifizierter Vollbahnabschnitt
- nach Vorbildern aus der damaligen Provinz Niederschlesien, Lkrs. Waldenburg und Umgebung
- noch genauer festzulegender Zeitraum zwischen 1914 und 1945
- Maßstab 1:160 (Baugröße N)
- Digitalbetrieb im DCC-Format mit in den Fahrzeugmodellen eingebauten Decodern, Stromzufuhr über die Schienen, elektrisch funktionslose Oberleitung.

-Aufstellung und Betrieb des Anlagenarrangements sollen innerhalb des oben näher umschriebenen Dachgeschoss-Raumes zu erfolgen. Dieser Raum kann "ausschließlich zu modellbahnerischen Zwecken" genutzt werden, anderweitige Nutzungen bleiben unberücksichtigt.


Der Raum und seine Möglichkeiten:

Grundsätzlich ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, die Modellbahn anzuordnen:


Eine "klassische Platte" wäre als Rechteck oder L mit einer Tiefe von ca 80cm machbar.
Ein derartiges Arrangement würde zunächst ein Anlagenschema mit Kreisverkehr ermöglichen,
andererseits aber auch ausreichende Flächen für einen oder zwei Gleiswendel mit günstigem Steigungsverhältnis zu unter der Anlagenebene befindlichen Schattenbahnhöfen ermöglichen.
die große Tiefe des ausgestaltetetn Bereiches ermöglicht die glaubhafte Darstellung von Industrieanlagen und Mittelgebirgslandschft.


Eine Rundum-Anlage wäre auch möglich, allerdings mit entsprechend tief zu unterquerendem "Duck-Under-Teil"
Betriebliche Grundidee könnte eine (sogar zweigleisige) Rundumstrecke mit Schattenbahnhof (das Konzept wurde ja gerade durchdiskutiert) sein.
Im sichtbaren Teil wären dann z.B. Güterbahnhofsanlagen mit Übergabegleisen zu einer Zechenanlage denkbar.


Sehr gute Raumausnutzung verspricht diese Variante. an den Enden des U sind Ausbuchtung zur Anlage von >180°-Kehren vorgesehen, mit denen eine eingleisige Strecke hinter die Kulisse zu dortigen Schattenbahnhöfen herumgeführt würde. In diese dürfte aufgrund der niedrigen Anlagentiefen im Stehen problemlos eingreifbar sein.


Ähnlich ist dieses Konzept, basiert aber auf dem Gedanken, an mindestens einem Streckenende einen schubladenartigen (spart Platz durch Wegfall der Einfahrweichen), offenen Schattenbahnhof unterzubringen. Am anderen Streckenende läge dann ein Endbahnhof oder ein ähnlicher Schubladen-Schattenbahnhof. Diese Variante käme auch der Idee, in Modulen zu bauen, entgegen.


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28.12.2013 11:56
avatar  OOK
#5 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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OOK

Die Abwägung der diversen Konzepte und Raumausnutzungsmodelle ist müstergültig. Das hättste mal liefern sollen, bevor das Blaue Buch in Druck ging. Hätte ich gerne verwendet.
Aber du erwartest jetzt nicht, dass wir für dich die Entscheidung treffen? Du kennst die Vor- und Nachteile aller Varianten sehr gut und kannst unter Hinzunahme deiner persönlichen Präferenzen gut selber entscheiden. Mit den Fragen, die dann noch bleiben, wollen wir dann gerne umgehen. Das wird noch spanndend genug, denke ich.

OOK
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28.12.2013 12:13
#6 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Zitat von Markus L im Beitrag #4
Eine "klassische Platte" wäre als Rechteck oder L mit einer Tiefe von ca 80cm machbar.
Ein derartiges Arrangement würde zunächst ein Anlagenschema mit Kreisverkehr ermöglichen,
andererseits aber auch ausreichende Flächen für einen oder zwei Gleiswendel mit günstigem Steigungsverhältnis zu unter der Anlagenebene befindlichen Schattenbahnhöfen ermöglichen.
die große Tiefe des ausgestaltetetn Bereiches ermöglicht die glaubhafte Darstellung von Industrieanlagen und Mittelgebirgslandschft.


Klarer Nachteil dieser Variante ist die schlechte Raumausnutzung, bezogen auf die Länge der sichtbaren Strecke. Eine Variante à la "Ringsherum-an-der-Wand-Anlage" ist aus dieser Sicht zu bevorzugen.

Zitat
Eine Rundum-Anlage wäre auch möglich, allerdings mit entsprechend tief zu unterquerendem "Duck-Under-Teil"
Betriebliche Grundidee könnte eine (sogar zweigleisige) Rundumstrecke mit Schattenbahnhof (das Konzept wurde ja gerade durchdiskutiert) sein.
Im sichtbaren Teil wären dann z.B. Güterbahnhofsanlagen mit Übergabegleisen zu einer Zechenanlage denkbar.



Ich denke, ein duck-under bei einer Anlagenhöhe von 90cm mit entsprechendem Unterbau wird Dich auf die Dauer nicht zufriedenstellen. Ich habe mich auch gerade davon verabschiedet. Besser ist es, einen festen Durchgang mit einem entnehmbaren Anlagenstück oder einer abbaubaren Brücke einzuplanen. Ansonsten ergibt sich mit dieser Variante, bezogen auf die Länge der Fahrstrecke, sicher die beste Raumausnutzung.

Zitat
Sehr gute Raumausnutzung verspricht diese Variante. an den Enden des U sind Ausbuchtung zur Anlage von >180°-Kehren vorgesehen, mit denen eine eingleisige Strecke hinter die Kulisse zu dortigen Schattenbahnhöfen herumgeführt würde. In diese dürfte aufgrund der niedrigen Anlagentiefen im Stehen problemlos eingreifbar sein.



Ich baue in H0 und kann daher nicht beurteilen, ob die Anlagenenden vorbildgerechte Gleisradien in N ermöglichen. Ansonsten finde ich die Idee mit den ebenerdigen Speicherbahnhöfen gar nicht schlecht. Als Fiddle-Yards dürften sie aber eher ungeeignet sein.

Zitat
Ähnlich ist dieses Konzept, basiert aber auf dem Gedanken, an mindestens einem Streckenende einen schubladenartigen (spart Platz durch Wegfall der Einfahrweichen), offenen Schattenbahnhof unterzubringen. Am anderen Streckenende läge dann ein Endbahnhof oder ein ähnlicher Schubladen-Schattenbahnhof. Diese Variante käme auch der Idee, in Modulen zu bauen, entgegen.


So eine Anlage habe ich mal auf einer Ausstellung in H0 gesehen. An beiden Enden waren Fiddle-Yards, allerdings nicht die übliche Variante auf einer großen Drehscheibe, sondern fest angeordnete Abstellgleise und eine Zufahrt, die mittels eines flexiblen Gleisstückes (!) hergestellt wurde, welches einfach zu dem gerade benötigten Abstellgleis "hingebogen" und dort arretiert wurde. In H0 hat das sehr gut funktioniert!

28.12.2013 12:39 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2013 12:40)
#7 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Zitat von Peter U. aus T. im Beitrag #6
An beiden Enden waren Fiddle-Yards, allerdings nicht die übliche Variante auf einer großen Drehscheibe, sondern fest angeordnete Abstellgleise und eine Zufahrt, die mittels eines flexiblen Gleisstückes (!) hergestellt wurde, welches einfach zu dem gerade benötigten Abstellgleis "hingebogen" und dort arretiert wurde. In H0 hat das sehr gut funktioniert!

Dazu hätte ich sogar ein Bild:



Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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28.12.2013 13:10
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#8 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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OOK

Zitat von Peter U. aus T. im Beitrag #6
Ich denke, ein duck-under bei einer Anlagenhöhe von 90cm mit entsprechendem Unterbau wird Dich auf die Dauer nicht zufriedenstellen. Ich habe mich auch gerade davon verabschiedet. Besser ist es, einen festen Durchgang mit einem entnehmbaren Anlagenstück oder einer abbaubaren Brücke einzuplanen. Ansonsten ergibt sich mit dieser Variante, bezogen auf die Länge der Fahrstrecke, sicher die beste Raumausnutzung.
Vorsicht, Peter! Du hast es noch nicht ausprobiert. Ich habe bei meiner Anlage sowohl ein herausnehmbares als auch ein abklappbares Stück. Beide funzen gut, dennoch ist das keineswegs ideal. Deshalb habe ich auch dort,wo es machbar war, "nod-unders" gemacht, wo man gesenkten Hauptes durch muss. Ich werde da auch in deinem Strang noch was zu sagen.
Andererseits: Bei 90cm Anlagenhöhe wird es wohl kaum anders gehen. Bei meinem herausnehmbaren Streckenstück beträgt die Durchkriechhöhe, wenn das Teil eingesetzt ist, 1,15m. Verdammt wenig,wenn man älter als dreißig ist! 1,4m sollte das absolute Minimum sein.

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28.12.2013 13:39 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2013 13:39)
avatar  jaffa
#9 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Zitat von Markus L im Beitrag #4

Ähnlich ist dieses Konzept, basiert aber auf dem Gedanken, an mindestens einem Streckenende einen schubladenartigen (spart Platz durch Wegfall der Einfahrweichen), offenen Schattenbahnhof unterzubringen. Am anderen Streckenende läge dann ein Endbahnhof oder ein ähnlicher Schubladen-Schattenbahnhof. Diese Variante käme auch der Idee, in Modulen zu bauen, entgegen.

Hallo Markus, zum »Schubladen-Schattenbahnhof« kann ich auch noch eine Variante beisteuern:

Der Baubericht dazu ist hier: Schiebebühne, Baudokumentation

Gegenüber der Beschreibung dort habe ich aber bei den Verriegelungs-Magnetschalter inzwischen aufgerüstet; bei Bedarf gerne mehr dazu.

Eine Anmerkung zu deinen Raumnutzungsvarianten: zum einen gefällt mir dein systematisches Vorgehen, zum anderen sei der Vollständigkeit halber noch als fünfte Variante diejenige zwischen 3 und 4 erwähnt: auf dem linken Schenkel die SB-Schublade und rechts ein Wendel-Wender. An beiden Seiten die Schubladenlösung als lineares Ende vorzusehen schluckt für mein Empfinden zu viel Länge ... auch wenn die Schublade durch das entfallende Weichenfeld kompakter ist, hat sie bei mir immerhin 120 cm Gesamtlänge bei einer Nutzgleislänge von 90 cm.

Gruß --- Jürgen


Mein (inzwischen verkauftes) Modellbahnprojekt: »Innerstetalbahn«
Meine Shop-Website Jaffas-Moba-Shop.de

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28.12.2013 13:53 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2013 13:57)
#10 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Hallo zusammen und vielen Dank für die Antworten und Anregungen

Zitat von OOK im Beitrag #5

Aber du erwartest jetzt nicht, dass wir für dich die Entscheidung treffen? Du kennst die Vor- und Nachteile aller Varianten sehr gut und kannst unter Hinzunahme deiner persönlichen Präferenzen gut selber entscheiden. Mit den Fragen, die dann noch bleiben, wollen wir dann gerne umgehen. Das wird noch spanndend genug, denke ich.


keine Sorge, darum geht es mir auch nicht.
Einen konkreten Gleisplan habe ich zwar momentan noch nicht. Hätte ich diesen, fände ich es aber ungünstig, damit hier hereinzuplatzen, da dem Leser dann all die Überlegungen und beschränkenden Rahmenbedingungen, die letztendlich zu dem Planentwurf führten, nicht bewusst sind.
Einen Favoriten unter den vorgestellten Möglichkeiten habe ich natürlich (ich tendiere zu Variante 4), möchte aber ergebnisoffen auch Planungen auf Basis der anderen Varianten weiterentwickeln.
In erster Linie möchte ich den Einstieg in diesen Thread nutzen, um "laut zu denken" und dabei schon in diesem sehr frühen Planungsstadium Einwände und Anregungen (wie z.B. die gezeigte Fiddle-Yard-Zufahrt) anderer Forumsnutzer aufnehmen und in das weitere Verfahren einfließen lassen.


Zitat von Peter U. aus T. im Beitrag #6

Klarer Nachteil dieser Variante ist die schlechte Raumausnutzung, bezogen auf die Länge der sichtbaren Strecke. Eine Variante à la "Ringsherum-an-der-Wand-Anlage" ist aus dieser Sicht zu bevorzugen.


Genau das ist auch mein Hauptargument gegen Variante 1, die in meiner Wertung den letzten Platz belegt.

Zitat von Peter U. aus T. im Beitrag #6
Ich denke, ein duck-under bei einer Anlagenhöhe von 90cm mit entsprechendem Unterbau wird Dich auf die Dauer nicht zufriedenstellen. Ich habe mich auch gerade davon verabschiedet. Besser ist es, einen festen Durchgang mit einem entnehmbaren Anlagenstück oder einer abbaubaren Brücke einzuplanen. Ansonsten ergibt sich mit dieser Variante, bezogen auf die Länge der Fahrstrecke, sicher die beste Raumausnutzung.


Tja, man wird ja nicht jünger. Herausnehmbares Stück bleibt eine Option. Ansonsten lohnt es sich durchaus, das Konzept mal weiter zu verfolgen, zumal mann dann auch die Hauptstrecke mit den langen Kohlezügen nachbilden könnte. Es bleibt aber halt der Kreisverkehr...


Zitat von Peter U. aus T. im Beitrag #6
Ich baue in H0 und kann daher nicht beurteilen, ob die Anlagenenden vorbildgerechte Gleisradien in N ermöglichen. Ansonsten finde ich die Idee mit den ebenerdigen Speicherbahnhöfen gar nicht schlecht. Als Fiddle-Yards dürften sie aber eher ungeeignet sein.


Das wären dann eher enge Radien von ca. 25cm, die weggetarnt würden. Im Hinblick auf die Zugänglichkeit steht hier bei Weiterverfolgen des Konzeptes noch ein 1:1-Nachbau aus Pappe aus, an dem genau diese Fragen geklärt werden sollen.


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28.12.2013 14:03
#11 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Zitat von jaffa im Beitrag #9
Hallo Markus, zum »Schubladen-Schattenbahnhof« kann ich auch noch eine Variante beisteuern:


Hallo Jürgen, so ungefähr stelle ich mir das auch vor.


Zitat von jaffa im Beitrag #9
zum anderen sei der Vollständigkeit halber noch als fünfte Variante diejenige zwischen 3 und 4 erwähnt: auf dem linken Schenkel die SB-Schublade und rechts ein Wendel-Wender. An beiden Seiten die Schubladenlösung als lineares Ende vorzusehen schluckt für mein Empfinden zu viel Länge ... auch wenn die Schublade durch das entfallende Weichenfeld kompakter ist, hat sie bei mir immerhin 120 cm Gesamtlänge bei einer Nutzgleislänge von 90 cm.

Gruß --- Jürgen



Sehr gute Idee, die Sorge hab ich nämlich auch.
Hatte ich irgendwann schonmal dran gedacht, aber irgendwie nicht weiter verfolgt.


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28.12.2013 18:19
#12 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Ich würde eine Mischung aus Möglichkeit 1 und 3 wählen. Also ein U, aber mit geringer Tiefe des von der Tür aus linken Schenkels, ohne Wendeschleife (für Endbahnhof, Hafen, Industrieanschlüsse), und rechts mehr Tiefe als in Möglichkeit 3.

Ich finde den Raum zu klein für eine Rundumlösung, egal ob mit Klappe oder Ducken. Nicht wegen der Anlage, sondern weil es den Bediener zum Insaßen macht. In so einem kleinen Raum ist es gut, wenn man jederzeit ohne Akrobatik oder Anlagenabbau ihn verlassen kann. Egal ob bei Bau, Betrieb oder Vorzeigen, rein und raus muß man dauernd, und eingeschlossen in so eine enge Bedienöffnung ist psychologisch stressig (am besten mal ausprobieren mit irgendwas das die Tür versperrt)


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28.12.2013 18:44
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#13 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Zitat von BernhardH im Beitrag #12
...sondern weil es den Bediener zum Insaßen macht.
Ein interessanter Aspekt, den wir bisher noch nicht hatten, der vielleicht bei Gelegenheit Beachtung in einem besonderen Strang finden könnte. Damit will ich auch sagen, dass es keinen Sinn macht, in diesem Strang anzumerken: "Also ich habe keine Klaustrophobie."

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28.12.2013 19:12
#14 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Das war nicht gegen Rundumanlagen an sich gerichtet. Mein Keller-Hobbyraum hat 42 qm und drei Fenster mit Tageslicht. Da wäre rundum kein Problem, selbst für Klautrophobiker. Die Enge der Kammer hier macht es anders, sie ist kleiner als viele Fahrstühle, in denen man auch sich noch unwohler fühlen würde, wenn der Weg zur Tür versperrt wäre.


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28.12.2013 22:33
#15 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Eine Frage wäre auf jeden Fall schnell geklärt:
Über Anlagenkonzepte, die sich nachher alleine nicht mehr betreiben lassen, brauche ich mir erst recht keine Gedanken zu machen.
Zu zweit oder gar zu dritt würde das doch arg gemütlich in dem Kämmerlein werden...


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30.12.2013 12:41
avatar  ow
#16 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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ow

Hallo Markus,
betreff Schublade und Fiddle-Yard gibt es ein Strang hier im Forum, dort habe ich meine "Schublade beschrieben.
---> Fiddle Yards: Sinn, Funktion, Möglichkeiten und Grenzen
es grüßt der noch lebende Otto (ow)

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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31.12.2013 22:05 (zuletzt bearbeitet: 31.12.2013 22:08)
#17 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Hallo Otto,
besten Dank, sehe ich mir mal in Ruhe an.

kommen wir nun zu betrieblichen Vorbildsituationen, die für die Modellumsetzung interessant sein könnten:

Bahnhof Konradsthal (Ab 1935 Weißstein) an der Strecke von Nieder-Salzbrunn nach Halbstadt:



Gleisplan des Bahnhofs im Netz:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...Kamien_1942.jpg

Bilder finden sich hier:
http://dolny-slask.org.pl/519204,Walbrzy...mien_dawna.html

[url=]http://dolny-slask.org.pl/515685,Walbrzych,Budynek_dworca_Bialy_Kamien_dawny.html[/url]

- Eingleisige Hauptstrecke, 1914 elktrifiziert, Bahnhof interessant durch direkt angrenzende Kohlegrube mit markantem Förderturm:
http://dolny-slask.org.pl/543868,Walbrzych,Szyb_Tytus.html

weiterer Anschließer: Holzgroßhandel

Empfangsgebäude typischer Regelbau, der in der Gegend häufiger Verwendung fand
Bahnhof durchaus kompakt umsetzbar, höherliegende Bahngleise mit Unterführungen gestalterisch günstig ( Züge auf "Präsentierteller":
http://dolny-slask.org.pl/3248848,Walbrz...Kopalniana.html

In Richtung Fellhammer verschwindet Bahnstrecke in markantem Einschnitt, identitätsstiftend und ideal für Zufahrt Schattenbahnhof
http://dolny-slask.org.pl/527632,Walbrzy...aly_Kamien.html



Das ganze gibt es auch so ähnlich an der zweigleisigen Hauptsrecke:
Bahnhof Rothenbach zwischen Gottesberg / Waldenburg und Ruhbank / Hirschberg



Gleisplan hier:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...G_Zach_1975.jpg

Bilder hier:
http://dolny-slask.org.pl/548166,Boguszo...rce_Zachod.html

Ebenfalls der selbe preuß. Regelbau als EG,
direkt am Bahnhof: Zeche Witold (Hier entstand das berühmte Foto mit der E95):
http://dolny-slask.org.pl/612693,foto.html?idEntity=548166

Zusätzlich Abzweig zum Klara-Schacht

Der Zweigleisigkeit wegen nur schon deutlich größere Längenausdehnung.

Ganz in der Nähe: Güterbahnhof Fellhammer an der Strecke nach Halbstadt.
Interessant durch die zweigleisige Zufahrt von Fellhammer Pbf (Beide Strecken, von Nieder-Salzbrunn und von Dittersbach) und die Verbindungskurve wieder in andere Richtung auf die Strecke nach Hirschberg.



Gleisplan:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...ce_Tow_1954.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/515637,Boguszo...rowa_dawna.html

Dann gibt es natürlich noch den Bahnhof Nieder-Salzbrunn:

Eigentlich Modellbahners Traum: Der Klassiker "Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn" (nicht ganz richtig: abzw. Hauptbahn) und BW mit Ringlokschuppen, Herz was willst Du mehr :-)



Keimzelle der Elektrifizierung, von daher eigentlich eine Modellumsetzung wert.

Gleisplan:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...Szczaw_1954.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/547829,Walbrzy...zczawienko.html

Anschlussgleise zu Porzellan- und Maschinenfabrik, Triebwagenhallen, etc.
Das berühmte Umspannwerk:
http://dolny-slask.org.pl/515666,Walbrzy...rowa_dawna.html

Irgendwie aber doch für einen einzelnen Spieler in der engen Dachkammer etwas zu groß.

Nicht weit davon, Schlesiche Spiegelglas-Manufaktur in Sandberg:


Gleisplan:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...01_302_1926.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/549010,Walbrzy...LUSTRZANKA.html

-Wurde mit Übergaben von Nieder-Salzbrunn aus bedient.
Übergabegleise, eigene Werks-Gleisanlagen mit eigener Lok, betrieblich nicht uninteressant.
Verkehr auf der Hauptstrecke im Vordergrund "Paradestrecke :-)"

Hier noch ein paar Ideen "außer Konkurrenz", da zwar Schlesien und unter Strom, aber nicht im Waldenburger Bergland:

Marklissa an der 1928 elektrifizierten Stichbahn von Lauban:



Gleisplan:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow.../Lesna_1949.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/510270,Lesna,S...jowa_Lesna.html

Schöner, kompakter Endbahnhof, verkehrlich nicht uninteressant. Personenzugverkehr mit Triebwagen und teilweise E91.3
Zusätzlich könnte das Basaltwerk kurz hinter Lauban mit dargestellt werden:

http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...eginki_2007.jpg

Ansonsten natürlich noch:

Breslau Freiburger Bahnhof



zwar nichts für meine Dachkammer, aber die Möglichkeit einen ausgewachsenen Großstadtbahnhof auf 5-6m Länge nahezu originalgetreu ( bis zur Brücke, über die die Gleise zum Hbf führen) darzustellen. Ein Eldorado für Freunde hochwertigen Reisezugverkehrs in Epoche II. Elektrische Züge in Richtung Riesengebirge, Dampfzüge in Richtung Stettin.

Gleisplan:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...bodzki_1875.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/540785,Wroclaw...Swiebodzki.html

Die Originalpläne des Empfangsgebäudes finden sich im Netz.
Ein modellbahnerischer Traum, der nicht unerreichbar ist. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...

Dann gibt es noch ein ganz interessantes Szenario mitten im Waldenburger Revier:

Waldenburg-Altwasser und Umgebung:


Der Bahnhof Altwasser mit seinem etwas separat liegenden Güterbahnhof.
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...Miasto_1973.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/544363,Walbrzy...ych_Miasto.html

Sehr markant: Das Jugendstil-Empfangsgebäude


dazwischen abzweigende Strecke zum reinen Güterbahnhof Waldenburg unterer Bahnhof,sehr betriebsintensiv, interessant dort die kleine Lokstation.

Gleisplan:
http://www.jelenia.rail.pl/Linie_kolejow...ch_Dln_1910.jpg

Bilder:
http://dolny-slask.org.pl/509517,Walbrzy...o_Towarowy.html

Stichstrecken zu mehreren Kohlegruben.
Übergabe der Kohlezüge auf den zahlreichen Übergabegleisen in Altwasser.

Sicherlich so auch für das Kämmerlein deutlich zu groß,
aber Anregung genug, eine ähnliche, fiktive Situation an der eingleisigen Strecke, z.B. zwischen Konradthal und Fellhammer auszubaldowern...

Das aber erst nächstes Jahr...


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27.10.2014 00:09 (zuletzt bearbeitet: 27.10.2014 00:23)
#18 RE: Mein Schlesisches Himmelreich
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Um das Thema mal wieder zu reaktivieren:
Bei meiner Suche nach einer umsetzbaren Vorbildsituation bin ich schließlich auf die Riesengebirgsbahn gestoßen (http://de.wikipedia.org/wiki/Riesengebirgsbahn)
Die rund 7km lange Strecke zweigt in Zillerthal-Erdmannsdorf von der Nebenstrecke Hirschberg-Landeshut ab und führt ins Riesengebirge hinein in den bekannten Ferienort Krummhübel am Fuße der Schneekoppe. Die Strecke wurde 1934 elektrifiziert. Zuvor wurde die Strecke seit ihrer Eröffnung von der Riesengebirgsbahn GmbH betrieben, die sie ab 1934 an die DRG verpachtete.

Zwei Dinge machen die Modellumsetzung interessant:
Einerseits das ab 1934 bestehende Verkehrsangebot mit durchgehenden Verbindungen nach Hirschberg und Eilzügen nach Breslau, einzelnen Züge sogar bis nach Berlin aufgrund der Bedeutung Krummhübels für den Sommer- wie Wintertourismus.
Der andere Aspekt ist die, zwar in Regelspur ausgeführte, aber ansonsten als Kleinbahn trassierte Strecke mit überschaubaren Längenausdehnungen der Bahnhofsgleisanlagen. So konnte im Endbahnhof Krummhübel eine Lok nur um maximal 4 der damals üblichen 4-achsigen Eilzugwagen umsetzen, so dass wir in Baugröße N bei maximalen Zuglängen von 60cm und einer nahezu maßstäblichen Umsetzung der Bahnhofsanlagen in allen Abmessungen landen, trotz der engen Dachkammer.

Jedenfalls hab ich einen Planungsversuch unternommen, die markantesten und wichtigsten Betriebseinrichtungen entlang der Strecke innerhalb der räumlichen Gegebenheiten nachzubauen und dabei eine eigene Modulnorm (30cm Modultiefe am Übergang, eingleisig, Gleismitte des Streckengleises 10cm von der Vorderkante entfernt) einzuhalten.

Wichtig sind :
- der Endbahnhof Krummhübel
- Arnsdorf als weiterer Bahnhof und ehemaliger betrieblicher Mittelpunkt der Riesengebirgsbahn mit Hauptwerkstätte für deren Fahrzeuge (Dampflokomotiven T3 und Elna D-Kuppler) Ob und wie der dortige Lokschuppen zu der von mir dargestellten DRG-Zeit genutzt wurde, ist mir nicht bekannt. Eine Stationierung ein oder zwei Tenderlokomotiven für Übergaben etc. könnte ich mir schon vorstellen.
- Zillerthal-Erdmannsdorf, der Abzweigbahnhof wird als offener Fiddleyard mit Schiebebühne außerhalb des gestalteten Bereiches gebaut.
- Die beiden übrigen Vorbildstationen sind eher unbedeutende Bedarfshalte, die nicht nachgebaut werden
Prägend für das Lomnitztal und die gesamte Gegend ist die Papierindustrie. Von der Strecke zweigen zwischen Arnsdorf und Krummhübel drei Gleisanschlüsse zu derartigen Betrieben ab. Der größte und wohl auch interessanteste (Marienschleife) findet auf einem Modul Platz.
- über identitätsstiftende Kunstbauten wie Brücken, Unterführungen oder Tunnels verfügt die Strecke nicht. Markant ist die kurvenreiche Einfahrt nch Krummhübel durch ein Waldstück. Hierfür ist ein Modul reserviert.

Hier nun ein erster Plan, der zunächst mehr oder weniger eine Machbarkeitsstudie sein soll:



Die Bahnhofsgleispläne wurden dabei von den Vorbildgleisplänen ohne signifikante Änderungen übernommen, jedenfalls war ich sehr überrascht, dass hier eine Anlage mit 2 kompletten Bahnhöfen plus einer zusätzlichen Betriebsstelle nach Vorbild im sichtbaren Bereich ohne Überladung in dem doch recht knapp bemessenen Raum umgesetzt werden könnte.


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