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Ein kleiner Standardbahnhof
In einem anderen Strang haben wir gehört, dass es besser sei, das Normale, fast schon Banale nachzubauen, nicht das Besondere. Na, da habe ich doch einen Bahnhofsgleisplan, der diese hohen Anforderungen erfüllt, oder findet ihr nicht?
Ein simpler Durchgangsbahnhof an eingleisiger Strecke, aber die komplette Grundausstattung ist vorhanden: Zwei Bahnsteiggleise zum Kreuzen, ein Güterschuppenstummel, eine Holzladerampe und eine Ladestraße. Herz, was willst du mehr?
PS: Falls der Gleisplan jemandem bekannt vorkommt, würde es mich nicht wundern.
#2 RE: Ein kleiner Standardbahnhof
Irgendwie bekannt ja, aber welcher?
Würde aber bei einer Nachbildung Holzrampe und Ladestraße tauschen! Die Ladestraße gehört irgendwie zum Güterschuppen (Papiere etc.).
Grüße Hubert
#4 RE: Ein kleiner Standardbahnhof
Ich möchte mal die vielleicht etwas provokante Frage stellen: Warum lautet die normale Reaktion auf die Vorstellung eines Originalgleisplans fast immer: Ich würde hier dies und jenes tauschen, dieses weglassen, jenes hinzufügen, usw.
Viel interessanter fände ich, herauszufinden, was hat dieser Bahnhof an Besonderheiten, was "kann" er besonders gut, was nicht, und wie war vermutlich der Betriebsablauf auf diesem Individuum? Dazu würde natürlich noch der Name und die Region gehören, aber vielleicht lüftet sich das ja noch.
Fällt jeder gleich mit dem Metzgermesser darüber her, ist die Identität dieses Bahnhofs im Nu ausgelöscht. Und mal ehrlich: einen absoluten Nebenbahn-Standardbahnhof kann man auch aus dem Kopf mit verbundenen Augen zeichnen.
Zurück zu diesem Exemplar, das ich nicht so ganz unter Standard einordnen würde.
Da fällt mir auf, dass die westliche Einfahrt für beide Bahnsteiggleise spitz über ablenkende Weichen führt, der ganze westliche Teil vielleicht sogar in einer leichten Krümmung lag (was aus der vereinfachten Darstellung nicht hervorgeht). Dazu paßt nicht so recht das dreibegriffige Esig, da es keine Einfahrt über gerade Weichenstränge gibt und daher Hp1 nicht gebraucht wird. (Nebenbei: Es wird auch ein Platz auf der Hebelbank eingespart). Meine Frage wäre also, ob das gezeichnete Signal korrekt ist. Wenn ja, muß eine der Einfahrweichen im gebogenen Strang mindestens den Radius 500m haben, um 60km/h zuzulassen.
Desweiteren sieht man die doppelte Anbindung des Holzladegleises, die auf dominierenden Holzverkehr schließen lässt, bei gleichzeitig untergeordnetem Stückgutverkehr (wofür der GS gebraucht wird). Der GS hat eine vordergründig ungünstige Anbindung, die aber meist nur im Modell Probleme verursacht, weil da bekanntlich alles bis zum geht-nicht-mehr verkürzt werden muß. im Original ist das meist anders, weil das Holzladegleis vermutlich so lang war, daß eine Lok und zwei gedeckte Wagen locker zusätzlich zu den zehn Wagen fürs Holz auf dem Gleis Platz hatten. Es gibt allerdings Beispiele, wo man nachträglich eine doppelte Gleisverbindung eingebaut hat.
Und wenn der Betrieb der Ladestr etwas umständlich gewesen sein sollte, weil man wegen der Hauptzettel ein paar mal die Gleise überqueren mußte, dann war das eben so. Das ist gewiss kein Grund, am Plan was zu ändern.
Grüße
Christian
Bravo, Christian, du hast das Spezielle gut erkannt und auch die Fehler, die durch meine hinterhältige Spiegelung des Originalplanes erfolgt sind, durchschaut. Hier also das Original:
Da sieht man gleich, dass dein Einwand bezüglich der ESig korrekt war. Wie hoch bei der Harzquerbahn die Hg bei Hp2 ist, weiß ich gerade nicht.
Wie man sehen kann, wurden die beiden Bahnsteiggleise im Rechtsverkehr befahren; diese Pfeile hatte ich in meinem Plan weggelassen.
Was Huberts Argument mit den Papieren angeht, muss man sagen, dass die mit Holz beladenen Wagen den gleichen Papierkram erforderlich machen wie andere Frachten. Insofern ist es also schnuppe,von welchem Gleis aus man die Gleise überschreiten muss, um zur GA zu gelangen.
Das Stellwerkchen von Elend war ja in HSS I abgebildet. Eine Verschlusstafel dazu besitze ich jedoch nicht, werde aber mal Jürgen Steimecke fragen, ob er eine hat.
Im Prinzip gebe ich Casey Recht, dass es nicht immer sinnvoll ist, einen Gleisplan sofort diesen und jenen "Optimierungen" zu unterziehen und zumindest bei einem Vorbildplan erst einmal zu schauen, warum der wohl so ist wie er ist.
Um beim Beispiel Elend zu bleiben, wo Hubert den Tausch von Ladestraße und Holzrampe vorschlug. Ich gehe davon aus, dass die Planer dieses Bahnhofes wussten, was sie taten und die Frage kann nur heißen "warum?"
In diesem Falle gehe ich davon aus, dass Elend vor hundert Jahren hauptsächlich Holz verfrachtet hat, alles andere war nur Beiwerk, die generelle öffentliche Ladestraße also vermutlich eher selten genutzt. Genau das könnte der Grund sein, die Holzrampe "hausnah" zu haben.
Es gibt dennoch einen Punkt, wo ich Caseys Rat in den Wind schlagen möchte: die Anbindung des Güterschuppens. Meines Erachtens würde die zusätzliche Verbindung vom Gl 1 zum Holzrampengleis umgekehrt mehr Sinn machen:
Dann kann ich den Gs bedienen, auch wenn gerade Holz verladen wird.
Beide Verbindungen, also den Hosenträger, würde ich für überzogen halten, das wären aber zumindest für Sachsen und Bayern eine typische Lösung.
#9 RE: Ein kleiner Standardbahnhof
Zitat
Sehe ich richtig dass nur die Weichen 3, 6 und 8 Schlösser haben?
das ist schon richtig, aber die Weichen 1, 2 und 7 haben Riegel, d.h. dass am Bahnhof ein Kurbelwerk installiert ist, mit dem man die Weichen zwar nicht umstellen, aber per Drahtzug ver- und entriegeln kann, und zwar Weiche 1 und 7 in beiden Stellungen, Weiche 2 nur in der Grundstellung, die hier auf dem abzweigenden Strang liegt.
Das erscheint auch logisch, weil W1 und W7 für Zugfahrten in beiden Stellungen gebraucht werden, W2 und W6 nur in einer.
Nur Weiche 4 läßt sich nicht vollends ergründen. Sie müsste eigentlich den Flankenschutz nach Osten übernehmen (falls Wagen aus Gl 3 entlaufen sollten) und in Grundstellung (gerader Strang) verschlossen sein.
Es sind aber zwischen W2 und GsI, sowie W3 und W5 und zwischen W4 und 6 etwas undeutliche gestrichelte Verbindungslinien eingezeichnet. Das könnte ein Hinweis auf Folgeabhängigkeiten sein. Das bedeutet, es muß zuerst W6, deren Grundstellung abzweigend ist, mit dem Schlüssel vom Stellwerk aufgeschlossen werden, und auf gerade umgestellt werden. Dann ließe sich mit einem zweiten Schlüssel, der bis dahin in W6 eingeschlossen war, W4 aufschließen und ebenfalls umstellen. Das ist jedoch Spekulation, da der Plan leider nicht mehr hergibt. Denkbar wäre aber auch ein generelles Verbot, in Gl 3 überhaupt Wagen ohne Tf abzustellen.
Wenn man die Verbindung W3 und W5 so umdreht, wie eingezeichnet, bliebe von der Nutzlänge 30m nicht mehr viel übrig. Andrerseits, wenn man dreht und W5/W3 nach rechts verschiebt, kommt man mit W3 zu dicht an W7 heran - bei beibehaltenen baulichen Verhältnissen. Es steht unter der Nummer "5" der Hinweis "Nutzlänge 47m", was sich vermutlich auf das Stück zwischen W3 und W7 bezieht, und das ist nicht eben viel.
Mein Fazit: Dieser Plan wäre es wert, so wie er ist nachgebaut zu werden, ohne jede Änderung, zumal es "Elend" ist, mit einem sehr hohen Bekanntheitsgrad. Noch dazu sorgt der "Rechtsverkehr", der für jeden Gegenzug ein Neubildung der Fahrstrasse erfordert, für die so wichtige Beschäftigung auf einer Anlage.
Grüße
Christian
#11 RE: Ein kleiner Standardbahnhof
Hallo Christian,
Danke für deine Erläuterungen ! Ich stelle fest noch ein Thema wo ich (fast) keine Ahnung habe!
Bei Gelegenheit bitte gerne mehr davon!
@OOK: Da die Riegel oder besser Zwischenriegel in den Signalleitungen sitzen sind keine zusätzliche Leitungen nötig! Die Zwischenriegel verhindern das Stellen des Hauptsignals bei falscher Stellung der ortsgestellten Weiche (siehe auch MIBA Mechanische Stellwerke 1)! Ohne Riegel würden die Fahrstraßen keinen Sinn machen!
Nebenbei trieb die NWE anscheinend schon einigen Aufwand für eine Schmalspurbahn mit Vmax von 40 km/h!?
OT: Bei der Komplexität von mechanischen Stellwerken wird mir eine elektronische Lösung immer sympathischer!
Grüße Hubert
Da dies ja der Gleisplanungsbereich ist, wäre eine weitere Erörterung von Stellwerkstechnik hier OT. Da ich andererseits das Thema hochinteressant finde, kopiere ich mal die sicherungsrelevanten Posts in den Bereich "Weichen und Signale stellen" und würde da gerne weiter diskutieren (und lernen).
#13 RE: Ein kleiner Standardbahnhof
Ich wusste gar nicht, dass es so kleine "Stellwerke" gibt: Drei Schlüsselwerke, zwei Fahrstraßenhebel, zwei Signalkurbeln, fertig. Echt knuffig!
Sowas müsste mal ne kleine Firma als Funktionsmodell rausbringen. Nicht in 1:45 oder gar 1:85, sondern 1:5 oder so.
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