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Begriffsbestimmung: Was kann "Atmosphäre" auf einer Anlage sein?
Die üblichen Verdächtigen in diesem Forum wissen, dass ich gelegentlich alte Stränge durchforste und schaue, ob deren Aktualisierung Sinn macht. Dieser hier brasiucht unbedingt eine Fortsetzung, denn gerade das letzte Posting von Jaffa bietet neue Denkansätze:
Zitat von testjaffa im Beitrag #25
Hmmm, geht es bei Atmosphäre wirklich um Klischees? Ein Klischee ist etwas, was ein hohes Maß an Allgemeinverbindlichkeit hat und jeder versteht. Aber gerade bei Atmosphäre bewerte ich das subjektive Moment sehr hoch. Für mich persönlich ist der Balkonblick in Annerschbarrich über die fichten-bewaldeten hintereinander gestaffelten Bergsilhouetten das, was »meine« Harzatmosphäe prägt. Etwas dichter dran ist es dann der leicht modrige Nadelwaldgeruch, der das – um mit Michaels Worten zu reden – »olfaktorisch« ergänzt.
Jemand, der den Harz nur als Ausflugsziel seiner sommerlichen Motorradtouren kennt, hat sicherlich andere atmosphärische Harz-Vorstellungen als derjenige, der nur im Winter dort Skilanglauf macht oder derjenige, der dort lebt oder lange gelebt hat, und – Beispiel Annerschbarrich – das langsam Aussterben eines Ortes erlebt.
Die Bäume auf der BAE sind ja schon auf eine respektable Anzahl gewachsen; insofern stimmt für mich das Grundgefühl ... gerade auch in Verbindung mit den Hintergrundkulissen. Vielleicht sollte man einmal probieren, die olfaktorische Komponente mit ein paar Tropfen Duftöl zu ergänzen ... sehr dezent ... so wie bei gut gewürzten Gerichten: es schmeckt einfach gut, aber man rätselt, was da für Gewürze dran sein könnten ...
Wenn ich mir also die Leutchen anschaue, die an verlängerten Wochenenden in Braunlage bei Puppe in gestylten Klamotten an den Hochtischen auf dem Bürgersteig sitzen und Glühwein trinken, dann bin ich sicher, dass die mit Harzatmoshäre etwas ganz anderes meinen als ich. Die würden möglicherweise bei einem Besuch der BAE diese nicht im Harz verorten, sondern im Riesengebirge.
Ich strebe also bei meinen Bemühungen um Atmoshäre die Erfüllung meiner eigenen subjektiven Vorstellungen an. Wenn ich mir das ganz klar mache, brauche ich nicht enttäuscht zu sein, wenn irgendein Besuch mal "Anlage gucken" will und allenfalls "ziemlich viel Bäume, wa?" findet.
Ich glaube, daß es auch darauf ankommt, den genauen dargestellten Zeitpunkt "atmosphärisch" zu wählen.
Diese Anlage z.B.
http://www.carendt.com/small-layout-scra...e-87-july-2009/
fasziniert einerseits natürlich dadurch, wie eine regnerische Nacht um drei Uhr morgens dargestellt wurde,
das geht natürlich nur dadurch, dass dies überhaupt so gewählt wurde.
An einem heißen Hochsommertag mit 30 Grad im Schatten (wie er auf der durchschnittlichen Anlage zu herrschen scheint)
kommt halt weniger Atmosphäre auf, als kurz nach einem Regen, wenn alles feucht ist, oder wenn es grad neblig ist,
oder im Herbst oder sonstwann, wenn das Licht irgendwie besonders ist.
(Siehe dazu die Fotos im MIBA 10 und 11 2011 von D. Rothefußers Wörishofen-Anlage, welche an einem herbstmorgen im Freien fotographiert wurde)
Genau das erlebt ja auch jaffa, wenn er vom Balkon guckt.
Unterstützen kann man die Atmosphäre also vielleicht durch die Darstellung "atmosphärisch dichter" Momente/Tageszeiten und sonstiger Konstellationen mit Wetter u.ä.,
und eben durch eine absolut perfekte Beleuchtung. Und genau das ist, denke ich, einer der Knackpunkte. Bei den gezeigten Beispielen funktioniert es, weil das eine
mit Naturlicht aufgenommen wurde und das andere gar kein Licht braucht (drei Uhr morgens eben). Aber eine Neonröhre kann alles zu nichte machen.
Gruß
Alex
Zitat von Fischkopp im Beitrag #27
Diese Anlage z.B.(Carl Arendt)fasziniert einerseits natürlich dadurch, wie eine regnerische Nacht um drei Uhr morgens dargestellt wurde,
...
An einem heißen Hochsommertag mit 30 Grad im Schatten (wie er auf der durchschnittlichen Anlage zu herrschen scheint)
kommt halt weniger Atmosphäre auf, als kurz nach einem Regen, wenn alles feucht ist, oder wenn es grad neblig ist,
oder im Herbst oder sonstwann, wenn das Licht irgendwie besonders ist.
Unterstützen kann man die Atmosphäre also vielleicht durch die Darstellung "atmosphärisch dichter" Momente/Tageszeiten und sonstiger Konstellationen mit Wetter u.ä.,
und eben durch eine absolut perfekte Beleuchtung. Und genau das ist, denke ich, einer der Knackpunkte.
Alles richtig, aber in realiter soooo schwer darzustellen. Beim Fotografieren gehts ja noch, aber wärend des Normalbetries solche Stimmungen zu erleben, ist unendlich schwierig. Ich habs ja schon in sofern gut, dass ich nicht Hochsommer darstelle, sondern den Vorfrühling kurz nach der Schneeschmelze. Aber die dazu passende Nieselregenstimmung zu erzeugen ist mir bisher noch nicht gelungen. Ein Versuch ist im BAE-Buch auf S. 236 abgedruckt. Der Bildtext beginnt mit:"Peinliche Begegnung im Morgengrauen". Leider hat die Bildbearbeiterin im Verlag das nicht gelesen, sondern nur gefunden, dass das Bild viel zu dunkel ist und es kräftig aufgehellt. Da ist dann nix mehr von Morgengauen zu sehen. Eigentlich sollte es so aussehen:
Auch noch nicht ganz das, was ich erreichen will, aber auf dem Weg dain.
Ich hab ja gut reden, weil bei mir bisher nur Sperrholzwüste steht, aber:
Zitat von OOK im Beitrag #28
Alles richtig, aber in realiter soooo schwer darzustellen. ... Ich habs ja schon in sofern gut, dass ich nicht Hochsommer darstelle, sondern den Vorfrühling kurz nach der Schneeschmelze. ... Der Bildtext beginnt mit:"Peinliche Begegnung im Morgengrauen".
Morgengrauen? Vorfrühling?
Die Sonne (Oder ist es noch der Vollmond? Dafür ist das Bild immer noch zu hell.) steht hoch am wolkenverhangenen Himmel, über 60 °. Also etwa Mittagszeit +-1 h Ende Mai bis Ende Juli.
Aber das lässt sich beim Photographieren ja leicht korrigieren.
Voller Spannung erwartet deinen nächsten Photoshop-Versuch
Hans
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA
Die Schattenlänge ließe sich leicht vergrößern und auch das Bild weiter abdunkeln. Nur sind wir damit dem Ziel, dass der vorbeifahrende Lokführer dies auch als Szene im Morgengrauen erlebt, keinen Schritt näher. Ich weiß, dass es schon aufwändige Elektroniken und Leuchtkörperkombinationen gibt, mit denen sich jede Stimmung und jeder Effekt, auch deren allmählicher Wandel, nachstellen lässt. Die wird aber auf meiner Anlage kaum je Einzug halten. Zu teuer, zu aufwändig, zu unnütz.
Ich kann ja mal einen Test machen und den Betrieb morgens um vier in völliger Finsternis starten zu lassen, alles nur punktuell erleuchtet durch ein paar Funzeln hier und dort. Wie dann wohl das Rangieren auf den Unterwegsbahnhöfen vonstatten gehen würde. Ach nee, ich werde das wohl dem Miwula überlassen, wo das Publikum diesem "Zauber" immer wieder gern erliegt.
Mit dem was Hans sagt kann man höchstens die Lampen mit einer möglichst realistischen Lichttemperatur
ungefär in den passenden Winkel über der Anlage hängen und dann noch graues Seidenpapier oder so davor hängen....
(Wobei einen die Lampen dann eher blenden könnten oder man selbst einen riesigen Schatten wirft.)
Vielleicht muss man das Thema Atmosphäre aber auch mal so rum angehen und sagen, welchen Teil der Atmosphäre
man definitiv nicht erzeugen kann, anstatt zu rätseln, warum etwas nicht so wirkt, wie es soll.
Gruß
Alex
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