Die Lassiner Kleinbahn

  • Seite 3 von 3
25.05.2020 22:36
avatar  Gilpin
#51 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hi Klaus-Matthias,

eigentlich versuche ich, "die Anderen" zu motivieren... Kurz zu meiner Motivation: mir macht es einfach Vergnügen, Neues zu erfahren, also zu lernen. Mich hatten die Lenz-Bahnen nie recht gekümmert - mangels einer solchen vor der Haustür oder vor jedem Urlaubshotelbalkon. Auch das Buch, einst ein Geburtstagsgeschenk, lag weitgehend unberührt im Schrank, bis es plötzlich Deinen Leseimpuls gab.

Die Hagans-Bauart interessiert mich schon lange. Mir war im Moment einfach nicht bewusst, dass es solche Loks auch mit 785/750 mm Spurweite gab. Mir macht es nichts aus, wenn Lokomotiven hässlich sind - die V188 z.B. ist auch hässlich und doch interessant, begehrenswert oder was immer. Ich hatte auch schon das eine oder andere scheußlich aussehende Auto.

Aber von wegen Zuckerfabrik: solche sind ja recht wuchtige Ensembles; ein Modell würde glatt Deinen Raum dominieren. Den Verkehr ansatzweise nachzubilden wäre jedoch schön und mindestens so typisch wie der Transport von Milchkannen Richtung Molkerei...

Schönen Rest der Woche,
Gilpin


 Antworten

 Beitrag melden
04.09.2020 18:14 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2020 20:45)
avatar  KlausM
#52 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Ausflug nach Lassan

Hallo werte Forumianer,

ja, es gibt ihn noch, den Traum von der Lassiner Kleinbahn!
Irgendwann muss das Leben weiter gehen. Und so begann ich vor zwei, drei Wochen ganz still und heimlich, über dieses Projekt nachzudenken. Aber was dabei herauskam, dazu vielleicht später mehr. Ein paar neue Gedanken sind es schon.

Bei meinen bisherigen Erzählerchen über den Kleinbahnhof Lassan, der ja immerhin die Anregung für den Gleisplan des Modellbahnhofes Lassin spendete, schien hier ein gewisses Interesse an diesem Vorbild zu bestehen. Und da am vergangenen Sonntag das Wetter dazu einlud, unternahm ich mal eine kleine Motorradtour nach Lassan. Immerhin bin ich seit 1995 nicht mehr dort gewesen, da mir die "Söbenhunnertföfftiger" (siebenhundertfünfziger) Bahnen nun mal mehr am Herzen liegen. Niedlichkeitsfaktor der 600mm Spur hin oder her.

An der Fotoausbeute möchte ich alle Interessierten hier gerne teilhaben lassen. Dazu sei vorab gesagt, dass ich nicht der Superfotograf bin und auch nur unsere einfache Digiknipse dabei hatte.

Und los gehts.


Bild 1: Soeben haben wir aus Richtung Anklam kommend das Ortsschild von Lassan passiert. Linksseitig der Straße befindet sich das ehemalige Bahnhofsgelände. Das helle Gebäude war einmal die Hauptwerkstatt der Kleinbahn, die erst Mitte der 1930er Jahre im Zusammenhang mit der Einrichtung des kleinbahneigenen Kraftverkehrs errichtet wurde (hier wurden auch die Autobusse repariert). Wie das vorher ohne Hauptwerkstatt funktioniert hat, ist mir ein Rätsel. Im Bahnhof Anklam (nicht identisch mit dem Anklamer Bahnhof der MPSB!) gab es nur einen kleinen zweigleisigen zweiständigen Lokschuppen. Angeblich wurden vor dem Bau der Werkstatt alle Reparaturen dort ausgeführt.
Weiter hinten ist der Güterschuppen zu erkennen, dahinter steht das Empfangsgebude. Das ehemalige Hafenanschlussgleis verlief etwa dort, wo heute der Maschendrahtzaun steht.



Bild 2: Gegenüber auf der rechten Straßenseite befindet sich das Gebäude der ehemaligen Molkerei, offensichtlich schon längere Zeit ungenutzt. Ein Erhalt wäre wünschenswert, allein der Schornstein wäre es wert. Hoffen wir das Beste... Ein Gleisanschluss wäre sicher möglich gewesen, einen Hinweis darauf konnte ich in der Örtlichkeit nicht entdecken. Auch aus der mir zur Verfügung stehenden Literatur ist mir dazu nichts bekannt.



Bild 3: Nochmal die Molkerei. Der Anbau wurde wahrscheinlich später hinzugefügt. Wie die Anschrift verrät, wurde das Gebäude nach seiner Karriere als Molkerei noch von der örtlichen Fischereigenossenschaft genutzt. Aber auch das scheint schon etliche Jahre Vergangenheit zu sein.



Bild 4: Die Straße führt leicht abschüssig in den Ort und zum Hafen. Links das Bahnhofsgelände, das seit vielen Jahren zum Teil von einem Busunternehmen genutzt wird. Wenn man so will, eine fast neunzigjährige Tradition seit 1934. Auch der ehemalige Güterschuppen, der ehemalige Lokschuppen und die Hauptwerkstatt werden, wenn auch teilweise stark verändert, weiterhin genutzt. Die Werkstatt übrigens nach wie vor in ihrer ursprünglichen Funktion.



Bild 5: Der Güterschuppen von der Straßenseite. Der Anbau wieder aus späterer Zeit.



Bild 6: Noch mal etwas näher: Diese Wand des Güterschuppens ist (bis auf die Betonrampe) der wohl einzige im ursprünglichen Zustand erhaltene Gebäudeteil des Bahnhofes. Das Vordach ist auch original.



Bild 7: Jetzt stehen wir in Höhe des Güterschuppens in etwa in der ehemaligen Gleisachse des Hafenanschlussgleises mit Blick Richtung Stadt. Zunächst verlief das Gleis noch neben der damals schmaleren Pflasterung, ab der durch das Hinweisschild im Hintergrund rechts der Straße angekündigten Kreuzung dann aber eingepflastert in der Hauptstraße durch den ganzen Ort.



Bild 8: Sogar das ehemalige Toilettenhäuschen steht noch! Heute umgenutzt als Hühnerstall.

So, damit es nicht zu viel wird, mache ich hier erstmal Schluss und hoffe, nicht gelangweilt zu haben.
Es geht aber gleich weiter mit Teil 2.

mehrere edits: Korrektur von inhaltlichen und Rechtschreibfehlern


 Antworten

 Beitrag melden
04.09.2020 20:37
avatar  KlausM
#53 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Ausflug nach Lassan, Teil 2


Bild 9: In Richtung Stadt hinter dem Toilettenhäuschen folgte die Ladestraße. Der Bereich des Ladegleises ist heute mit dieser Garagenreihe bebaut.



Bild 10: Neben der ehemaligen Ladestraße fällt diese "Allee" ins Auge. War das einstmals der Fußweg von der Stadt zum Bahnhof?



Bild 11: Auf dem Rückweg zu unserem Ausgangspunkt kommen wir wieder an der Hauptwerkstatt vorbei. Die schmucken Rolltore gab es zur Kleinbahnzeit allerdings noch nicht. Vor einiger Zeit waren noch die Torangeln ungenutzt vorhanden. Auch ob das Gebäude von Anfang an verputzt oder ein Klinkerbau war, ist mir nicht bekannt. Das gleichfarbige Pultdachhäuschen war tatsächlich mal der Lokschuppen! Heute anscheinend als Büro- oder Sozialgebäude genutzt, ist sein ursprüngliches Aussehen auf Fotos aus dem Jahr 1970 noch unverändert. Obwohl eingleisig, fanden darin zwei der hübschen kleinen Dreikuppler hintereinander Platz.


Bild 12: Jetzt sind wir um die Werkstatt herumgegangen und schauen von der Bahnhofseinfahrt her auf das Gelände. Links wieder der ehemalige Lokschuppen, ganz rechts am Rand die Hausecke der Werkstatt. Hier führten zwei parallele Gleise hindurch.



Bild 13: Die gleisseitige Längswand der Werkstatt. Offensichtlich hatten die Fenster zumindest auf dieser Seite ursprünglich Rundbögen (weiß jetzt nicht, ob das die korrekte Bezeichnung ist).



Bild 14: Und dann das! Eine Kleinbahnschiene! Wo mag die wohl her stammen, auf dem Gelände eines ehemaligen Kleinbahnhofes?! Mit ziemlicher Sicherheit ein (der letzte?) Schienenrest der Anklam - Lassaner Kleinbahn! Leider konnte ich die Höhe nicht messen, alle Fotos wurden über den Zaun gemacht und ich kam nicht nah genug heran. Auch die zu erahnende Herstelleraufprägung (Krupp?) habe ich erst zu Hause auf dem Foto entdeckt.



Bild 15: Der Lokschuppen von der Feldseite. Obwohl unverputzt, handelt es sich möglicherweise nicht mehr um die Originalwand. Ursprünglich soll der Lokschuppen ein Fachwerkbau gewesen sein.



Bild 16: Hier schauen wir von der Feldseite zwischen Werkstatt und Güterschuppen hindurch über das ehemalige Gleisfeld zur Molkerei hinüber. Der Schornstein scheint von den Jahren etwas gebeugt.



Bild 17: Nochmal ein Blick auf Werkstatt und ehemaligen Lokschuppen, dessen Tor sich auch an diesem Giebel befand. Die Blätter im Vordergrund haben der Fokussierungsautomatik der Digiknipse einen Streich gespielt. Trotzdem soll das Foto der Vollständigkeit halber nicht ungezeigt bleiben.

Nun ist wieder Zeit für eine Pause. Für noch mehr lange Weile sorge ich im dritten Teil.


 Antworten

 Beitrag melden
04.09.2020 21:30 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2020 21:49)
avatar  Gilpin
#54 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hi Klaus-Matthias,
ein Sensazzjönchen! Hast Du denn den Ort mit dem Motorrad ordentlich aufgeweckt? - Aber schon mal zur Frage des Molkereianschlusses habe ich gleich mal eine Idee:



Klar ist das ein spekulativer Spaß! Aber genau das ist doch der Sinn solcher field days - schwache Spuren zu interpretieren!

Mehr zu all dem später,
bis dahin Besten Dank und Gruß,
Dein Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
04.09.2020 23:31 (zuletzt bearbeitet: 05.09.2020 01:03)
avatar  KlausM
#55 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo Reiner,

danke für die anerkennende Bemerkung!
Wenigstens einer versteht mich!

Na, mit "den Ort aufwecken" war da nichts am fortgeschrittenen Nachmittag. Und sowieso: Laut ist out!

Ja genau, so könnte man ein Anschlussgleis anordnen. Das Gleis könnte von dem Hafenanschlussgleis abzweigen und unmittelbar danach die Straße queren, um dann an die Molkerei heran zu schwenken. In H0e würde ich es so machen. In 0e fehlt mir ja sogar der Platz für´s Hafengleis! (Na, ich arbeite noch daran...)

Beim Vorbild wird es aber wahrscheinlich nicht so gewesen sein. Die Strukturen der Giebelfassade sind unzweifelhaft noch original, da war nie eine Rampe oder ein Tor für den Wareneingang. Und sieh Dir mal das Foto 2 an, auf dem Hof sieht man an dem Anbau eine Rampe. Das muss den Modelleisenbahner natürlich nicht davon abhalten, trotzdem einen Gleisanschluss vorzusehen, zumal es 1. logisch wäre, 2. es im Bereich der vorpommerschen Kleinbahnen mehrere Molkereien mit Gleisanschluss gab und 3. Güter auf die Bahn gehören!

Aber dazu später mehr.
Freundliche Grüße
Matthias

edit: Stilfehler berichtigt


 Antworten

 Beitrag melden
05.09.2020 01:00 (zuletzt bearbeitet: 05.09.2020 01:32)
avatar  KlausM
#56 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Ausflug nach Lassan, Teil 3 und Schluss



Bild 18: Hier nun ein Blick auf die Gleisseite des Güterschuppens und, links daran angebaut, des Empfangsgebäudes. Leider wurden die Fassaden doch stark verändert. Der Güterschuppen war ein mit Klinkern ausgemauerter Fachwerkbau (siehe Fotos von der Straßenseite, Teil 1), das Empfangsgebäude ein Massivbau aus unverputzten Klinkern. Heute wird das Empfangsgebäude als Wohnhaus genutzt, der zugehörige Teil des ehemaligen Bahnhofsgeländes ist mit Sichtschutzzäunen eingefriedet. Aus diesem Grund und weil ich die Bewohner am Sonntag Nachmittag nicht belästigen wollte, habe ich auch nicht mehr Fotos von diesem Gebäude gemacht. Bei dem kleinen Anbau links am EG handelt es sich wohl um eine PKW-Garage, die erst im Zusammenhang mit der Umnutzung zum Wohnhaus errichtet wurde.



Bild 19: Auch die beiden nicht aus der Kleinbahnzeit stammenden Anbauten am Güterschuppen noch einmal aus dieser Perspektive.



Bild 20: Und hier nun auch das Toilettenhäuschen, heute Hühnerstall, von der Gleisseite aus gesehen. Weiter gehen wir nicht, denn dann stehen wir hinter den Garagen (siehe Teil 2).



Bild 21: Auf dem Weg zurück zur Straße sehen wir uns auch die beiden großen Scheunen hinter dem Bahnhofsgelände an, denn irgendwie gehören sie hier dazu. die erste scheint seit der Kleinbahnzeit unverändert geblieben zu sein.



Bild 22: Die andere Scheune ist hingegen verschwunden. Ob diese schmucke Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Lassan durch Umbau aus der alten Scheune entstanden ist oder, was eher anzunehmen ist, nach Abriss der Scheune an gleicher Stelle neu errichtet wurde, ist mir nicht bekannt.



Bild 23: Zunächst hätte ich es fast übersehen: Eine Informationstafel zur ehemaligen Kleinbahn am Bahnhofsgelände! Das hat mich dann doch sehr angenehm überrascht, dass man in Lassan noch heute an "seine" Kleinbahn denkt und sie für erwähnenswert erachtet! Allerdings ist die getroffene Aussage, dass von den ehemaligen Gebäuden die Werkstatt und das Bahnhofsgebäude erhalten geblieben seien, nicht ganz korrekt. Wie wir jetzt wissen sind alle Gebäude, wenn auch mehr oder weniger verändert, immer noch vorhanden. (Als Baujahr der Werkstatt wird hier 1929 genannt, in der Literatur findet man die Jahreszahl 1934.)



Bild 24: Zum Abschluss noch einmal der ziemlich maßstäbliche Lageplan (nach Luftbild gezeichnet) mit eingezeichneten Fotostandorten nebst Blickrichtung und Bild-Nummer zur besseren Übersicht.

Damit ist unser kleiner Ausflug zum ehemaligen Bahnhof Lassan zu Ende. Ich hoffe es hat gefallen und danke für die Aufmerksamkeit!

Gute Nacht
Matthias


 Antworten

 Beitrag melden
05.09.2020 04:13
#57 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo Matthias,

lecker!
Genau mein Geschmack.
Vielen Dank für die Bilder und Infos.


Gruß
Joachim


 Antworten

 Beitrag melden
06.09.2020 12:06
avatar  KlausM
#58 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo werte Forumianer,

leider ist mir bei den Bildbeschreibungen ein Fehler unterlaufen: Das Gebäude der FFW Lassan (Bild 22) wurde keineswegs am ehemaligen Standort der zweiten "Scheune" - so es sich dabei überhaupt um eine solche gehandelt hat - erbaut. Das vermutete alte Gebäude stand viel näher an der heute noch vorhandenen Scheune.
Habe zwar versucht, den Fehler zu berichtigen, kann meinen Beitrag aber leider nicht mehr editieren.
Ich bitte um Nachsicht!

Noch einen schönen Sonntag
Matthias


 Antworten

 Beitrag melden
06.09.2020 21:51 (zuletzt bearbeitet: 06.09.2020 21:53)
avatar  Gilpin
#59 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo Klaus-Matthias,
Besten Dank noch einmal - ganz besonders für den Lageplan mit der Nummerierung der Bilder!

Klar: so wie von mir - nicht ganz ernst - gedacht dürfte das Gleis zur Molkerei nicht gelegen haben! Ich bin aber noch nicht mit dem Thema fertig: hättest Du evtl. noch ein oder zwei Fotos rechts an dem Fischereigenossenschaftsgebäude vorbei in Richtung Hof? Ich sehe da solche kreisrunden Pflasterungen.... Und wo wir schon dabei sind: könnte genau dieser Gebäudeteil, im Lageplan rechts unterhalb der (4) in grau, ein späteres Addendum sein? Mir geht es natürlich um den Anbau mit Rampe - fluchtete der mit dem Hauptgebäude, wenn man sich die Fischereigenossenschaft wegdenkt?

Mein größtes Problem ist im Moment das EG: kann das wirklich so klein gewesen sein? Wartesaal, Fdl, Oberaufsichtsbeamter für einen doch recht substanziellen Betrieb etc. - wo wären die betreffenden Räume? - Ich vergesse nicht, dass Du für die Anlagenplanung Lassan eher als Anregung für einen Bahnhof (Lassin) an anderer Stelle und in neuer Funktion nutzen möchtest. Eine denkbare Abweichung wäre wohl ein größeres EG.

Bei all dem bleibt nicht unbemerkt, dass

Zitat von KlausM im Beitrag #55
In 0e fehlt ... (zwar) ja sogar der Platz für´s Hafengleis (aber Du)arbeite(st) noch daran...

Da bin (nicht nur) ich doch sehr gespannt!

Ich wünsche einen schönen Start in die Woche,
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
07.09.2020 16:11
#60 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo,

Es handelt sich um eine "Klein"-Bahn, da kann auch mal das EG etwas kleiner ausfallen. Bei den Lenz-Bahnen war das "EG" zum Teil nur eine Wellblechhütte (inkl. GS).


Gruß
Joachim


 Antworten

 Beitrag melden
07.09.2020 16:49
avatar  KlausM
#61 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo Reiner,

doch, das EG war tatsächlich so klein. Ähnliche Empfangsgebäude waren bei den vorpommerschen Lenz-Bahnen mehrfach vertreten. Darin enthalten waren lediglich ein kleiner Vorraum, von dem aus man in zwei Warteräume (2. und 3. Klasse) gelangte. dann gab es noch einen Dienstraum, das war es. Man darf nicht vergessen, dass bei Lenz & Co äußerste Sparsamkeit das oberste Unternehmensgebot war! Überhaupt gab es nur auf den Endbahnhöfen und einigen wenigen wichtigen Zwischenbahnhöfen feste Empfangsgebäude. Ansonsten mussten die schon von Joachim genannten Wellblechhütten ausreichen. Bei der ALKB stand außer in Lassan m: W. nur noch in Anklam ein mit dem Lassaner fast identisches EG, nur war dieses als ausgemauertes Fachwerk errichtet.

Leider habe ich keine weiteren Fotos. Der hell verputzte Anbau der Molkerei ist aber mit ziemlicher Sicherheit später angebaut. Das eigentliche (alte) Molkereigebäude hat laut Luftbild eine durchgehende Breite, also ohne den Anbau keinen Vorsprung.

Gruß
Matthias


 Antworten

 Beitrag melden
08.09.2020 21:16 (zuletzt bearbeitet: 08.09.2020 21:18)
avatar  Gilpin
#62 RE: Die Lassiner Kleinbahn
avatar

Hallo Klaus-Matthias,

klar muss das nicht sein mit dem Aufwecken per Motorrad - ich hätte da nur eine andere Interpretation für "Söbenhunnertföfftiger".

Minimal ernster: was immer ich im Netz oder im o.g. Buch zu Lassan suche, beginnt mit schönen Lerneffekten, und dann kommt eine Schranke, eine Wand, gegen die ich laufe. Zuguterletzt kommen die gleichen Informationen immer wieder: die Wassermühle, das Biermann-Lied, der Stadtplan mit den zwei Straßenzügen in der Form eines Schneeschuhs, finito. - Immerhin: "Fischereiproduktionsgenossenschaft" dürfte in der Konkurrenz um das längste reguläre deutsche Wort ganz schön mitmischen.

Andererseits: Lassins anderer Namenspatron ist ja geostrategisch momentan prominenter als je zuvor...

Danke für das schöne Update - ich bin noch nicht wirklich fertig mit Denken,
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
04.01.2022 03:27 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2022 17:24)
avatar  Gilpin
#63 Zur Lassaner Kleinbahn gibt's Neues!
avatar

Hi @KlausM, hallo Alle,

zu einer Deiner Vorbildbahnen gibt es schöne Bilder im HiFo, und dort wird ein neues Buch zur Bahn erwähnt!

Auf ein Gutes Neues Jahr,
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
04.01.2022 18:46
avatar  KlausM
#64 RE: Zur Lassaner Kleinbahn gibt's Neues!
avatar

Hallo @Gilpin und alle anderen Forumianer,

danke für den Tipp! wiedermal schöne Bilder von Herrn König! Das Buch zur ALKB habe ich gerade noch so bekommen. Habe es gleich bestellt und kurze Zeit später hieß es schon: Vergriffen! Da konnte ich mir den Hinweis, den ich hier eigentlich einstellen wollte, schenken. Hab es aber erst angefangen zu lesen, vielleicht kommen noch Hinweise zum möglichen Molkereianschluss oder der Gleisführung zur Werkstatt. Von Lassan ist leider nur der schon bekannte Gleisplan veröffentlicht und die bekannten Fotos plus zwei mir bisher unbekannte. Leider ist die Einfahrseite der Werkstatt wieder nicht dabei.

Schöne Grüße und noch ein gesundes neues Jahr
Klaus-Matthias


 Antworten

 Beitrag melden
04.01.2022 19:11
avatar  Gilpin
#65 RE: Zur Lassaner Kleinbahn gibt's Neues!
avatar

Hi Klaus,

ich wollte schon die Maske aufsetzen und den Laden stürmen, aber für nur zwei neue Bilder spare ich mir das. - Schön, dass Du offenbar weiter mitliest.

Auch Dir ein hoffentlich besseres Jahr 2022,
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
05.01.2022 12:49
avatar  KlausM
#66 RE: Zur Lassaner Kleinbahn gibt's Neues!
avatar

Hallo Reiner, Hallo die Anderen,

also es gibt in dem Buch über die Lassaner Kleinbahn schon etliche mir bisher unbekannte und sehr interessante Fotos! Leider aber nur zwei "neue" Fotos vom Lassaner Bahnhof (plus zwei von kleinbahneigenen Autobussen vor dem Bahnhof) und davon keines, auf dem die Einfahrseite der Werkstatt mit der Gleisanbindung zu sehen ist.
Insgesamt kann ich aber jetzt schon sagen, dass die Anschaffung des Buches für alle Kleinbahnfreunde (zumindest für die, die sich den Lenz-Bahnen zugewandt fühlen) unbedingt zu empfehlen ist! Die tiefgründige Darstellung der Bahn- und Unternehmensgeschichte deutet auf eine akribische Archivrecherche hin. Mehr kann ich erst beurteilen, wenn ich das Buch ganz gelesen habe.

Schöne Grüße
Klaus-Matthias


 Antworten

 Beitrag melden
13.01.2022 20:10 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2022 21:02)
avatar  Gilpin
#67 Das neue Buch zur AKLB
avatar

Hi Alle (Wie nennt man eigentlich ALKL-Fans - Alkis?),

with a little from my friends habe ich einen link zur Website der IG Heimatgeschichte Lassan erhalten. Und von dort war es nicht weit zum Buch Wolf-Dieter Machel: Die Anklam-Lassaner Kleinbahn, Berlin: Verlag Bernd Neddermeyer 2021. Und so sieht es aus:



Es ist also ein veritables Hardcover mit 200 Seiten, kenntnisreichem und unterhaltsamem Text, vielen Bildern und Karten sowie Fahrzeugzeichnungen, teils historisch, teils neu erstellt.

Auch ich werde erst einmal ein wenig mehr lesen müssen, aber so viel sei schon mal angemerkt: die Molkerei hatte keinen eigenen Gleisanschluss oder auch nur ein Streckengleis unmittelbar vor dem Gebäude, wie ich im Beitrag #54 spekuliert habe. Aber: der Betrieb auf der Anschlussbahn zum Hafen war zu gewissen Zeiten so gering, dass man einfach vor den Bahnkunden auf der Strecke (im Straßenplanum!) die Wagen zur Beladung 'zustellte'. Das könnte bei der Molkerei der Fall gewesen sein, gilt aber vor allem für Möbelhersteller - die scheinbar nicht die Montage ihren Kunden überließen, sondern durchaus voluminöse Produkte zu verladen hatten. Und genau dafür gab es vierachsige Möbelwagen, nämlich G mit einem niederflurigen Mittelteil! Wohl nicht typisch für Lenz-Bahnen, aber schon eine Schau! Ansonsten waren die Betriebsmittel ein wenig langweilig...

Ich kann das Buch nur empfehlen,
bis bald mit weiteren Erkenntnissen,
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!