Vorschau auf Anlage im Deutschen Museum

28.12.2021 13:59
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#1 Vorschau auf Anlage im Deutschen Museum
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Hallo,

im Deutschen Museum - nicht in der Verkehrsabteilung - ist eine recht extreme Anlage im Entstehen! Gleisplanung, Betrieb im Kontext realistischer Infrastruktur, Signalisierung... Leider auch eine Zahnradbahn zu einer Burg, aber die scheint wirklich nebensächlich. Guckst Du inne Süddeutsche, es lohnt sich.

Grüße, Reiner


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27.04.2023 21:21 (zuletzt bearbeitet: 28.04.2023 04:15)
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#2 Anlage im Deutschen Museum
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Hi Alle,

die Anlage ist - auf den ersten Eindruck hin - vielleicht doch nicht so toll. Für eine echte Reportage reicht es nicht - die geplante erste Vorführung fiel aus, auf die zweite zu warten hatte ich nicht die Geduld. Zunächst klappt das Konzept mit der weißen Landschaft und den weißen Gebäuden durchaus: die Landschaft soll nicht vom eisenbahnerischen Geschehen ablenken - was aber eher langweilig ist, sobald keine Züge fahren ... Die Anlage ist recht flächig, eine sehr große Platte, nicht gerade Piatta di Spaghetti, aber Rigatoni Mare e Monti. Dazu später. Es mag sein, dass ein angenähertes RAW nicht geht, weil man so das Publikum vielleicht nicht gut "schleusen" kann - probieren hätte man im Vorfeld ja mal können! Will sagen: á la MAPUD wurde hier nicht geplant!

Statt der Reportage sei mir ein Bilderrätsel erlaubt: Wer findet den Fehler oder zumindest die Irritation? Achtung: das ist nicht das Frühjahrsrätsel 2023, dafür sind die Schnitzer denn doch zu grob.



Bild 1: Warum halten die Autos?



Bild 2: Da sehe ich zwei ganz verschiedene epochale Aspekte ...



Bild 3: Welchem Verkehrszweck dient die Straßenbahn?



Bild 4: Was ist hier einfach too much?

Bei aller Kritik - es gibt 'was zu sehen,
ich bin durchaus gespannt auf's Geschehen,
bis dahin,

Reiner (und Edith, die Tipfehler ausgebügelt hat)


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27.04.2023 21:51
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#3 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Hallo,
es gibt nichts, das es nicht gibt. Trotzdem gehören für mich die Signale vor den Bahnübergang.

Und: einen Besuch im Museum sollte ich auch mal wieder planen.

Gruß
Ralf

Das Leben ist eines der Besten!

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27.04.2023 22:05
#4 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Hallo Ralf,
Das ist nicht zwingend, aber sicher zweckmäßig. Mir fehlt der Durchrutschweg des Einfahrsignals, da Rangieren ja auf Grund der Sperrsignale an den Hauptsignalen vorgesehen ist.
Sehr kurios ist die Aufstellung des zum Ausfahrsignal zugehörigen Sperrsignals links vom befahrenen Gleis. Bei solch einem Signalzickzack ist doch die Signalverwechslung vorprogrammiert.

Meint Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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27.04.2023 22:50 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2023 22:53)
#5 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Danke Rainer, ich denke es ist zu viel, um es in Kürze aufzuschreiben. Alleine bei Bild 1 stellt sich noch die Frage, was die Autos zum halten bringt? Und warum jetzt, wo Einfahrt und Ausfahrt, wie auch Rangieren gerade nicht erlaubt sind. Interessanterweise ist das Vorsingnal am ESig auf frei (VR1) und das Hsuptsignal auf HP0… Zu den Signalen selbst wurde schon geschrieben. Bei so viel „Besonderheit“ der Aufstellung der A-Sigs, vor und hinter der Straße etc. Ist der Erbauer dann so genau und stellt noch runter Schachbretttafel auf. Na, der hat mal so was von „dicke Eier“, man!

Beste Grüße

Stefan -Eingleisig-


Lippstadt geplant

Lippstadt im Bau

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28.04.2023 05:59
#6 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Moin,

„ Schließlich mache der sichtbare Bereich nur ein Viertel der Gleisfläche aus.“
Arrrrgh! Das natürlich heftig. Das Verhältnis 1:3 scheint aber typisch für solchen vollautomatischen Anlagen zu sein, wenn ich u.B. an Manuel Kellers „Uhlerborn“ (u.a. https://www.altemodellbahnen.de/t60806f5...er-Bericht.html) betrachte. Ein Großteil der Gleise geht da bei Wendeln drauf.

@Helmut, wie ist das bei Dir in Triptis?

Grüße

Jörn


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28.04.2023 10:50
#7 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Zitat von Silbergräber im Beitrag #6
@Helmut, wie ist das bei Dir in Triptis?

Das ist eine neue Frage für mich! Ich habe mal nachgerechnet/nachgemessen. Erstaunlicherweise ist das Verhältnis 1:1, also etwa je 220 m sichtbare und verdeckte Gleise! Dabei bringt die dreigleisige Wendel schon fast 90 m, der große Abstellbahnhof hat etwa 100 m auf 14 parallelen Gleisen.

Hätte ich so nicht vermutet. Das liegt wohl daran, dass ich bei der Planung von Anfang an auf möglichst lange Streckenbereiche Wert gelegt habe.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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28.04.2023 11:06 (zuletzt bearbeitet: 28.04.2023 11:14)
avatar  OOK
#8 RE: Anlage im Deutschen Museum
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OOK

Bei mir kam beim Lesen eurer Posts die Frage hoch, wozu die Anlage eigentlich dienen soll. Auf der Suche nach der Antwort folgte ich Gilpins Link zur Süddeutschen und fand da neben einigen Gemeinplätzen auch Erhellendes:

Zitat
"mit dieser Abstraktheit rücken wir die Landschaft und alle Dinge, die nicht zum Verkehr gehören, optisch in den Hintergrund. Alles was uns bewegt - Züge, Straßenverkehr, Tram, Fahrräder -, ist dagegen bunt. Wir wollten nicht diese verspielten, oft kitschigen Details traditioneller Modelleisenbahn-Anlagen wie zum Beispiel im 'Miniatur Wunderland' in Hamburg."


Das ist ja schon fast ADJ-like, sozusagen ein Gegenentwurf zum MiWuLa. Obwohl ADJ die Landschaft gerade nicht ausblendet.


Gruß
Otto

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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28.04.2023 13:26
avatar  Gilpin
#9 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Hi Otto,

Danke für den Verweis auf den SZ-Artikel - den hatte ich nicht erneut gelesen, aber das Zitat hatte ich in Erinnerung. Und ehrlich gesagt, das

Zitat von OOK im Beitrag #8

Zitat
"mit dieser Abstraktheit rücken wir ... alle Dinge, die nicht zum Verkehr gehören, optisch in den Hintergrund. Alles was uns bewegt - Züge... Tram ... -, ist dagegen bunt. Wir wollten nicht diese verspielten, oft kitschigen Details. "

ist nicht gelungen. Güterschuppen in Funktion auf einer Epoche 6 Anlage bleiben ein verspieltes, kitschiges Detail, auch wenn sie weiß sind; weitere Verspieltheiten sind findbar. (Wir haben uns hier im MAPUD mehrfach zerquält, was in Epoche 6 noch geht und was nicht, etwa hier.

Ich kann aber aufklären,

Zitat
wozu die Anlage eigentlich dienen soll,

nämlich zum Bespaßen von Schulklassen. Immerhin haben die einen eigenen Zugang, die Kasse für andere Besucher weist so keine Warteschlange auf. Auch sonst ist das Ausstellungskonzept auf diese Zielgruppe hin gestaltet. Wenn "man" (oder @epo2 ) also

Zitat von epo2 im Beitrag #3
einen Besuch im Museum ... auch mal wieder planen
sollte, empfehle ich das Verkehrszentrum.

Erst mal ein Schönes Wochenende,
und wenn's verregnet sein sollte: es gibt ja weitere Museen,
Reiner


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28.04.2023 13:57
#10 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Moin,

das Epochen-Problem ist doch geklärt:

„Abgebildet wird nicht die Gegenwart, sondern die Zeit von Mitte bis etwa Ende der 90er-Jahre.“

Also IV/V. Da kann man den Güterschuppen noch schnappab gelten lassen 😉

Aber ansonsten habt Ihr recht: eine Anlage von Ahnungslosen für Ahnungslose 🥳😁


Grüße

Jörn


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28.04.2023 20:54
#11 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Abgebildet sind die 90er Jahre - mit einer Schnellzugdampflok BR01 mit UIC Wagen…. aha

Mit einem Containerterminal für die Entladung von Massen obwohl weder ausreichend Gleise noch Entladeziele da sind…..

Mit Kohlewaggons am Ölterminal, wo stehen die in der Größe, dass man da auch Kohle braucht? Und dann noch den Nahverkehrszug mit dem Doppelstockwagen am Ende.

Das ist nur das für mich Auffällige im Bild 2.

Beste Grüße

Stefan -Eingleisig-


Lippstadt geplant

Lippstadt im Bau

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29.04.2023 09:52 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2023 09:54)
avatar  Gilpin
#12 RE: Anlage im Deutschen Museum
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Hi Stefan @Eingleisig ,

die 01 hatte ich auch als krassen Epochenbruch empfunden, aber im SZ-Artikel, an den mich @Silbergräber sanft erinnert hat, wird sie als Museumslok gerechtfertigt. Es geht wohl nicht ohne. Unter den Güterwagen fielen mir noch die GATX-Wagen auf; ich habe lange gesucht, ab wann das Logo solo verwendet wurde (ohne KVG- und dec-Markenzeichen) - es scheint quasi den Beginn der Epoche 6 zu markieren.

Der Dosto in rot verweist ebenfalls in die Neuzeit, aber immerhin sind die beiden Wagen dahinter im Produktfarben-Design gehalten und symbolisieren so die Epoche 5.

Jenseits der Epochen-Diskrepanzen fiel mir noch die Geländegestaltung (Bild 4 deutet sie nur an) unangenehm auf: oberhalb des Weinbergs passiert allen Ernstes die Zahnradbahn-Strecke eine Galerie, das meine ich mit too much. Ich möchte aber die Vorführung der Anlage abwarten und dann erst mein Urteil zu ihr bilden - vielleicht kommt da ein nachvollziehbares Szenario zustande.

Bis dahin - ich werde berichten,
Reiner


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