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Die Bodetalbahn - Allgemeines
#1 Die Bodetalbahn - Allgemeines
Eigentlich war ich etwas skeptisch, dieses Thema im Designforum einzustellen. Warum? Weil es hier um Design, das heißt konkrete Anlagenplanung geht. Einen Anlagenplan kann ich hier aber nur zum Teil vorstellen. Vielmehr war meine erste Etappe die Erstellung einer Konzeption. Wer Ähnlichkeiten zur Konzeption der BAE feststellt, ist schon auf der richtigen Fährte, da ich mich davon habe anregen lassen und das Vorbild ist der BAE auch nicht unähnlich.
Vorab etwas zu den Rahmenbedingungen. Der Baugröße 0m hänge ich schon ein paar Jahre an, das Vorbild meiner Wahl war zuvor die Wangerooger Inselbahn, nach deren Vorbild einige Module und diverse Fahrzeuge entstanden. Irgendwann (jaja, Abrißbirne…) erfolgte dann die Neuausrichtung: Harzer Meterspur in 0m!
Die grundsätzlichen Fragen:
- warum Baugröße 0
- warum Schmalspur
- warum Meterspur
- warum Harz
möchte ich hier nicht diskutieren, auch wenn es darüber sicher manches zu sagen gäbe. Nehmt das erstmal als gegeben hin…
Ziel der Übung ist der Bau einer 0m-Heimanlage nach diesem Vorbild. Nun habe ich zwar einen Anlagenraum (auch gar keinen schlechten), der aber bald umzugsbedingt nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Und da ich zu der Generation gehöre, die vermutlich ein Leben lang mehrfach Arbeits- und Wohnort wechseln muß, stand der Bau einer richtigen, festen Heimanlage von Anfang an nicht zur Diskussion, da sie vermutlich nie lange Bestand haben würde. Mein Ausweg ist die Konzeption einer fiktiven Meterspurbahn im Harz, eben der Bodetalbahn, einschließlich geographischer Lage, Streckenführung, durchfahrener Landschaft und fiktiver Unternehmensgeschichte.
Die jetzt im Bau befindliche Anlage (dazu später mehr) stellt zunächst nur einen kleinen Ausschnitt der Bodetalbahn dar. Ich baue die Anlage in Segmenten (z. T. auch mit genormten Schnittstellen), so daß sie hoffentlich diverse Umzüge mitmachen kann und im neuen Zuhause in geänderter Konfiguration neu entstehen kann. Daß ich mich dabei gerne von kleinen zu großen Anlagenräumen verändern möchte, könnt ihr euch sicher denken.
Soviel erstmal zur Vorrede. Der Übersichtlichkeit halber teile ich die Konzeption der Bodetalbahn in mehrere Themen auf. Starten möchte ich mit der Wahl der Epoche und der geographischen Örtlichkeiten.
Anregungen und Kritik werden hiermit ausdrücklich erbeten, am besten als Antwort auf das jeweilige Teilkapitel.
Gruß
Sebastian
#4 RE: Die Bodetalbahn - Allgemeines
eigentlich sollte der geographische Verlauf der Bodetalbahn erst in Kapitel 3 vorgestellt werden. Aber da ich niemanden unnötig auf die Folter spannen will, hier schon mal etwas vorab. Da sich mein Zeichentalent leider auf technische Zeichnungen beschränkt, habe ich den Streckenverlauf zunächst in eine herkömmliche Landkarte eingezeichnet.
Karte 1 zeigt den nördlichen Abschnitt der Bodetalbahn:
Ausgangspunkt ist die Stadt Thale (156 m über NN). Regelspurseitig ist Thale Endpunkt der Hauptstrecke von Halberstadt-Wegeleben-Quedlinburg, die in Thale Hbf. endet. Ferner gab es früher eine Nebenbahn von Blankenburg (endet auf der Karte schon in Timmenrode), die über Thale-Roßtrappe führte und im Bahnhof Thale-Bodetal (sic!) endete. Der Hbf. und der Bahnhof Bodetal lagen nur wenige Meter auseinander, dennoch bestand zwischen beiden keine direkte Gleisverbindung.
Die Bodetalbahn selber beginnt natürlich in - klar, Thale-Bodetal. Dann führt sie sofort hinein in das sehr enge Bodetal (dazu später mehr!), passiert den Haltepunkt Hirschgrund (Eintrag "Jungfernbrücke" in der Karte). Mit einer sehr aufwendigen Trassierung folgt die Bahn der Bode flußaufwärts, steigt dabei immer höher an.
Nach einigen Kilometern ist der Bf. Rabenstein erreicht. Einen Ort dieses Namens sucht man vergeblich, vielmehr war hier aus betrieblichen Gründen ein Kreuzungsbahnhof erforderlich, der mangels Ortschaft nach einem nahegelegenen Berg benannt wurde (siehe auch Stöberhai an der SHE).
Weiter geht es bodeaufwärts, bis die Ortschaft Treseburg (423 m) erreicht ist. Treseburg ist ein sehr kleiner Kurort (ähnlich Alexisbad) und Abzweigbahnhof der Nebenstrecke. Die Stammstrecke führt weiter bodeaufwärts und endet schließlich in Altenbrak. Führe man weiter flußaufwärts, gelangte man nach Wendefurth und würde bei Rübeland auf die Rübelandbahn treffen.
Die später gebaute Nebenstrecke muß Treseburg aus topographischen Gründen "falsch herum" verlassen und folgt dem Nebenfluß Luppbode. Die Strecke führt stetig bergan durch eine bewaldete, sehr menschenleere Gegend bis sie in Allrode (448 m) die Harzhochfläche erreicht hat.
Karte 2 zeigt den südlichen Abschnitt der Bodetalbahn:
Hinter Allrode wird es landschaftlich etwas unspektakulärer, man muß sich die Gegend ähnlich wie die GHE zwischen Hasselfelde und Stiege vorstellen. Interessanter wird es erst in Günthersberge. Die Bodetalbahn verliert deutlich an Höhe, überquert dann auf einem niedrigen Damm das Selketal, unterbrochen durch Brücke über die heutige B242 und die Selke. Am Südhang beim Bahnhof Günthersberge wird schließlich die Selketalbahn mit einer Brücke gekreuzt. Die ganze Situation dort erinnert sehr an Sorge: unterer Bahnsteig der GHE, oberer Bahnsteig der Bodetalbahn, ein vorlagertes Verbindungsgleis.
Weiter auf der Harzhochfläche geht es über Breitenstein und dann sehr kurven- und gefällereich hinab nach Stolberg. Der sehr sehenswerte historische Ortskern wird westlich umfahren und der Endpunkt erreicht, direkt neben dem Regelspurbahnhof Stolberg, noch heute Endpunkt einer DB AG-Nebenstrecke.
Soviel vorab, Details und auch Fotos der Vorbildsituation in separaten Beiträgen. Und: Feuer frei für Anregungen und Kritik!
Gruß
Sebastian
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#5 RE: Die Bodetalbahn - Allgemeines
Hallo Sebastian,
freue mich sehr auf die Fortsetzungen; das wird sicherlich sehr spannend.
Du wirst uns sicher in Kürze über Betrieb und Transportaufgaben der Bodetalbahn berichten, warum wurde sie gebaut (hätte sie eigentlich gebaut werden sollen), was (und wen) spediert sie, wie war die historische Entwicklung bis in die von Dir favorisierten 60iger Jahre usw. usf.
Mir scheint, wir sind Zeugen eines noch frisch geborenen 'lebenslangen Modellbahnkonzeptes' ?!
Mach unbedingt da weiter!
Liebe Grüße
Michael
Liebe Grüße aus Ostwestfalen!
Michael
http://kleinbahn-spur0.jimdo.com/
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Zitat von Sebastian
Und: Feuer frei für Anregungen und Kritik!
Kritik? Herr Blind belieben zu scherzen?
Sebastian, das ist eine super Konzeption, bzw. Basis und Teil davon. Besonders gelungen finde ich, dass Aliasse von Alexisbad und Sorge dabei sind. Bin ebenfalls auf die Fortsetzungen gespannt.
Danke für die Blumen.
Zitat von OOK
Besonders gelungen finde ich, dass Aliasse von Alexisbad und Sorge dabei sind. Bin ebenfalls auf die Fortsetzungen gespannt.
Nicht nur Alexisbad und Sorge! Ein paar Kapitel später gehen wir dann im Detail auf die Betriebsstellen ein, und es sind fast alles Plagiate.
Eine kurze Gegenüberstellung von Original und Fälschung:
Thale-Bodetal -> Gernrode
Rabenstein -> Stöberhai
Treseburg -> Alexisbad
Altenbrak -> Hasselfelde
Allrode -> Straßberg
Güntersberge -> Sorge
Breitenstein -> Kaiserweg
Stolberg -> Tanne
Also: alles nur geklaut!
Gruß
Sebastian
#8 RE: Die Bodetalbahn - Allgemeines
Bild 1: nicht etwa der Grand Canyon in den USA, sondern das Bodetal von oben. Die Wolken lassen erahnen, wie hoch die Felswände sind, zwischen denen sich die Bahn entlangwindet.
Bild 2: Blick von Thale Richtung Bodetal auf einer alten Ansichtskarte. Die Bahn wäre quer über die Wiesen im Vordergrund verlaufen und dann zwischen den Felsen verschwunden.
Bild 3: Und so sieht es dann drinnen aus. Man erahnt, daß die Trassierung einer Bahnstrecke eine große Herausforderung gewesen wäre, aber durchaus machbar, wie ich mich bei einem Ortstermin überzeugen durfte.
Bild 4: Treseburg, noch vor dem Bahnbau. Der Bahnhof hätte auf der kurvigen Wiese am linken Bildrand, direkt an der Bode, gelegen (hier ist die weiter oben gezeigte Karte nicht mehr ganz aktuell). Die Trasse nach Altenbrak schlängelt sich zwischen den Bergen im Hintergrund flußaufwärts.
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Hallo Sebastian,
Lob gab es schon - dem schließe ich mich voll und ganz an.
Es macht unheimlich viel Spaß eine fiktive Eisenbahn in eine reale Landschaft zu planen, so mit allem Drum und Dran. Auf dem Trip bin ich auch gerade. Kann ich allen, die eine Anlage ohne konkretes (Bahn-)Vorbild planen, nur wärmstens empfehlen. Und viele interessante Ideen kommen von ganz alleine durch die Vorbildgegebenheiten.
Bin gespannt, wie es mit der BTE weitergeht.
Rainer
Bei unserem "Betriebsauflug" (s. Harzbahnforum http://115518.homepagemodules.de/t451f43...ebsausflug.html) haben Michael und ich die ehemalige Trasse der Bodetalbahn bei Güntersberg zweimal gekreuzt. Und zwar jedesmal sehr bewusst! Vom Überführungsbauwerk über die Straße ist allerdings gar nichts mehr zu sehen, nicht mal der Rest eines Widerlagers. Schade eigentlich.
#11 RE: Die Bodetalbahn - Allgemeines
#13 RE: Die Bodetalbahn - Allgemeines
Ich komme gerade von einem mehrtägigen Zelturlaub im Harz zurück. Da dieser ein reiner Vater-Tochter-Urlaub mit unserer Jüngsten war, hatte die Eisenbahn nicht so viel Raum, wie ich es mir sonst gerne erlaubt hätte (war aber dennoch eine tolle Zeit!).
Ein Tagesausflug führte uns in das Bodetal - ich bin begeistert! Nun wäre ich da gerne gewandert, dies scheiterte aber an der mangelnden Belastungsfähigkeit 11jähriger Füße. Also mit dem Auto da durch gefahren, wobei die Straße von Treseburg nach Thale derzeit gesperrt ist, die Umleitung führt durch das Luppbodetal. Es ist abenteuerlich eng, doch glücklicherweise verirrte sich sonst kein weiterer Motorcyclyist auf diese Strecke. Sich hier die Gleise der Bodetalbahn hineinzudenken ist ein wahres Vergnügen. In Treseburg ist wahrlich nicht viel Platz für ein Bahnhof, aber man sieht doch sofort, wo er hätte angelegt werden müssen (und nur an einer Stelle wäre es möglich gewesen, einige Erdbewegungen inklusive). Auch die Strecke nach Altenbrak hat was! Thale selber ist eher reizarm und seine Sehenswürdigkeiten 'Rosstrappfelsen' und Hexentanzplatz' in einer Weise überlaufen, die eher abschrickt - doch das nur am Rande.
Es ist sehr bedauerlich, dass sich der geistige Vater der Bodetalbahn so plötzlich zurückgezogen hat. Sebastian wird sicher seine Gründe haben. Ich hoffe er wird wieder einen Weg zurück finden.
Michael
Liebe Grüße aus Ostwestfalen!
Michael
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