Trennkulisse als begrenzendes Element

05.03.2014 09:44 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2023 11:37)
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#1 Trennkulisse als begrenzendes Element
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OOK

Wie haben ausführlich, nicht nur in diesem Unterforum, über die Wirkung von Trennkulissen zur Erzeugung einer Illusion von Entfernung gesprochen. Eigentlich ist das aber die zweite Wirkung. Die unmittelbare Wirkung einer Trennkulisse ist halt das Trennende, Begrenzende. Sie schließt eine Szene ab. Dafür auch ein Beispiel von der Gipsbahn von Helmut Walter, fotografiert an der NUSSA 2014:



Und zwar handelt es sich hier um die Häuserzeile aus dem "Morgendunst am BÜ"-Bild, das ich im Atmosphäre-Strang zeigte.
Hier ist es noch einmal:
Hier sieht man, dass die ganze Zeile nur wenige Zentimeter dick ist und nicht nur eine Originalszene aus Stadtoldendorf nachstellt, sondern gleichzeitig die Szene gegen den Fiddle-Yard (Traverser) abtrennt. Genial gemacht, oder?

OOK
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23.05.2016 15:58
#2 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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Hallo zusammen,

an anderer Stelle habe ich gerade gelesen:

Zitat von OOK im Beitrag RE: Hexenlochmühle als Ident-Element
Gebäude eignen sich am wenigsten, denn sie stimmen nur, wenn man genau rechtwinklig auf die Stelle schaut. Macht man ein Foto, das mit 45° auf die Kulisse zielt, sieht so ein Gebäude verzerrt aus.


Stimmt grundsätzlich, aber man kann sich da auch drumrumtricksen bzw. sich das sogar zu Nutze machen. Nennt sich Lentikulardruck und das Prinzip kennt jeder von den den "guten alten" 3D-Postkarten. Zur Inspiration: http://www.3d-highlift.de/3d-druck/lenti...3d-druck-4.html
Wer sich traut, kann ja mal die Preise für Poster erfragen...

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander

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24.05.2016 11:39
avatar  STBR
#3 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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Jetzt ein wenig "Klgschß" (bzw. Begriffsdefinition): Unter Kulisse wird am Theater das bezeichnet was sich so im BühnenVORDERgrund, meist von der Seite her, in den Bühnenraum schiebt. Den hinteren Bühnenabschluß bildet der sog. "Prospekt". Dieser wird, um optische Tiefe zu erzeugen, nicht detailliert und oft farblich heller gehalten, während Kulissen durchaus detailliert sein können um z.B. Versatzstücke von Architektur und Landschaft darzustellen.
Der Stadtoldendorfer "Scenic Divider" ist so besehen eine "Kulisse", im eigentlichen Sinne aber eher der Längsschnitt eines Architekturmodelles (wie bei Modulen die nach der "Spatenstichmethode" gestaltet sind) und funktioniert als solcher auch perspektivisch. Interessant wäre hier, wie geschickt der Übergang vom Modell zum Hintergrund(dem Brett)weggetrickst wurde.

Ich habe ein Problem mit fotografischen Hintergründen, egal ob Gebäude oder Landschaft, auch wenn sie weitestgehend "perspektivenneutral" bearbeitet wurden: Sie sind zu exakt. Diese Genauigkeit steht in einem mehr oder weniger krassen Kontrast zur "Genaugigkeit" des Modellbaus.
Die aus meiner Sicht besten Gebäudekulissen sind die (vor Jahrzehnten) von Loisel für MZZ gezeichneten/aquarellierten. Perspektiveneutral, nicht zu detailliert und farblich zurückhaltend. Leider aber so ausgelutscht (=tausendmal gesehen)daß man sie guten Gewissens eigentlich nicht mehr verwenden kann.
In der "Bedienungsanleitung" wird auch darauf hingewiesen daß man durch überlasieren mit Weiß die räumliche Tiefe beeinflussen kann.

Den bisher interessantesten Fotohintergrund hatte ich bei einer polnischen Modulanlage gesehen. Hier wurde die Landschaftsaufnahme so verwischt/verblasst daß man zwar eine leicht dunstige Landschaft erahnt, dem eigentlichen Modell aber durch Details keine Konkurrenz gemacht wird.

Viele Grüße:
Stefan


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21.03.2023 11:40
avatar  OOK
#4 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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OOK

Ich habe im Post #1 das verschwundene Bild neu installiert und ein weiteres hinzugefügt. Das Thema ist immer wieder aktuell und wird auch in nächster Zeit (ein dehnbarer Begriff ) im ADJ thematisiert werden. Deswegen suche ich auch noch weitere Bildbelege. Nehme gerne Tipps entgegen.
Hruß

Otto

OOK
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21.03.2023 20:06
#5 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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Schuur ihr Jonge,

ich setze mal einen Link:

https://projekte.lokbahnhof.de/forum/ind...30445#post30445

Scrollen zum Beitrag 10

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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21.03.2023 22:37 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2023 22:43)
avatar  ekki
#6 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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Moin,

auch die Heidebahn kann mit einer Trennkulisse dienen. Hier ist der Name Programm, dient die Kulisse doch dazu den Betriebsbahnhof Alten-Hollige und die VWE-Strecke nach Böhme quasi aus den Augen verschwinden zu lassen. Im Schnitt ist sie ca. 30 cm hoch um auch mit dem "Fünffingerkran" hinter der Kulisse agieren zu können.

Blick auf den Mühlenberg mit der in der Hohener Kurv verborgenen Heidebahn


Aus der Vogelperspektive betrachtet, ganz rechts bei den Kiefern verschwindet die VWE-Strecke in der Trennkulisse um hinter dem Kalischacht, im Endbahnhof Böhme wieder aufzutauchen


Links der Betriebsbahnhof Alten-Hollige, rechts der Kalischacht Aller Nordstern Häuslingen, dessen Anschlussbahn durch die Trennkulisse hindurch an die VWE-Strecke angebunden ist

Gruß aus der Heide
Ekki

Mein Blog
Die Heidebahn im ADJ: https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-...j-8-april-2023/ https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-...dj-9-juli-2023/
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
Aristoteles

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22.03.2023 11:25
#7 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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Hallo Former, so eine Trennkulisse als Begrenzung eines Bedienganges gibt es auch in Triptis II:

Am rechten Bildrand sieht man die mittlere Anlagenzunge. Hinter der Trennkulisse befindet sich in ganzer Länge der Bahnhof Triptis. Vom Bediengang aus ist auf der unteren Ebene der Bahnhof Niederpöllnitz zugänglich, hier hatte ich mal die Idee eines manuell zu bedienenden Dr-Stellwerks (das hätte man im Sitzen bedienen müssen), das hat sich aber als nicht so gut realisierbar erwiesen, deshalb bleibt der Fdl Niederpöllnitz virtuell, das tut er sehr zuverlässig, er schickt immer fleißig Zugmeldungen nach Triptis und läutet Züge in Richtung Triptis gut hörbar ab.

Am linken Bildrand ist die (offene) Türöffnung, der Türeinsatz steht daneben. Die Awanst Gütterlitz mit der Kaolinverladung fehlt auf diesem frühen Bild noch, auf dem Abstellgleis steht merkwürdigerweise ein Berliner S-Bahn-Zug, der hat sich wohl verlaufen.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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18.04.2023 19:31
avatar  Frank
#8 RE: Trennkulisse als begrenzendes Element
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Hallo,

ich finde das Thema Trennkulisse und deren Möglichkeiten sehr interessant und spannend. Kommt oft viel zu kurz.

Zitat von ekki im Beitrag #6
Aus der Vogelperspektive betrachtet, ganz rechts bei den Kiefern verschwindet die VWE-Strecke in der Trennkulisse um hinter dem Kalischacht, im Endbahnhof Böhme wieder aufzutauchen


Der Trick einen Zug mal für kurze Zeit verschwinden zu lassen und dann gleich wieder auftauchen zu lassen ist doch sehr interessant. Das kann nicht nur Vorteile zur räumlichen Trennung bringen, es kann auch z.B. zu enge Radien kaschieren oder verdeckte Abzweige verbergen, die aus welchem Grund auch immer betrieblich nötig sind.
Gerade auf amerikanischen Anlagenplänen habe ich auch schon öfters Trennungen mit Kulisse von zwei Bereichen entdecken können.

Grüße Frank


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