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RE: ADJ2 In Abgrenzung zur öden Wildnis
#1 RE: ADJ2 In Abgrenzung zur öden Wildnis
Hallo zusammen,
mir hat die Kombination aus Michael Sternas Leere und OOKs Schutzhütte, Kamelbuckelfichte und Hornfelskuppe sehr gut gefallen. Denn OOK bringt ein, dass man sich dem einen oder anderen Detail kaum erwehren kann auch wenn HULD droht. Gelegentliches Ändern der Details mag durchaus praktikabel sein (Tiere, Menschen, Fahrzeuge,...).
Meiner Meinung nach lässt sich die Statik der Details dadurch verstecken, in dem sie nur von bestimmten Perspektiven wahrgenommen werden können. Wenn PAN gut umgesetzt ist und der Bediener mitwandert, ändert sich der Blickwinkel und Details werden sichtbar oder verschwinden. So schafft man auch Dynamik ohne die Szene zu überladen.
Wenn man ein reales Vorbild hat (wie ich), dann kann es auch notwendig sein, manche Details wegzulassen, da sonst auch eine Überladung der Anlage droht.
Eine große Hilfe um auch die Weite der Landschaft bzw. den Übergang zum Hintergrund zu schaffen, war/ist das Buch "Creating a Backscene" von Paul Bambrick und John Ellis-Cockell. Die englische Art des Modellbaus ist für mich vorbildhaft in der passenden Landschaftsdetaillierung. In diesem Buch geht's auch sehr viel um Perspektiven, aber ich möchte nicht (zu sehr) abschweifen.
Die meisten hier haben ja eher ländliche Nebenbahnen zum Modell, da geht's oft ruhiger zu (v.a. in alten Epochen). Diese Landruhe muss man auch spüren.
David
PS: Lohnt sich ein eigener Strang für die Diskussion der "Leere"?
#2 RE: In Abgrenzung zur öden Wildnis
Michael Sternas "Leere" hat mich auch getroffen. Und beeinflusst! Ich hatte eine von Bäume umgebene Burgruine geplant bei meine Schattenbahnhof-Einfahrt. Jetzt habe ich entschlossen das nur die Bäume auch reichen um die Einfahrt zu verstecken. Damit wird alles noch ein bisschen ruhiger und ländlicher.
Zitat von dave im Beitrag #1
PS: Lohnt sich ein eigener Strang für die Diskussion der "Leere"?
Ich denke schon.
Reinout
Hallo zusammen,
Zitat von Gilpin im Beitrag #48
Noch zu Windheim: da gibt esZitat von reinout im Beitrag #45und wird gefragt:
Michael Sternas "Leere"Zitat von reinout im Beitrag #45Ich auch.Zitat von dave im Beitrag #43Ich denke schon.
PS: Lohnt sich ein eigener Strang für die Diskussion der "Leere"?
da gibt es doch schon einen Strang mit dem Thema:
Öde Wildnis?
Gruß von Ruhr und Nette
Hans
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA
Hi Hans, Hi everyone,
im Jahre 2014 ging ich glaube ich noch zur Uni - null Kenntnis. Der Strang würde passen!
Allerdings hatten wir die Hingucker-Diskussion schon allzuoft; bei Windheim ist der Knackpunkt ein leicht anderer. Er gönnt dem Auge weniger Ruhe bis zum nächsten Gimmick, sondern sieht die negative spaces (daran musste ich mich erst gewöhnen!) einerseits als Unterbrechung zwischen massierten, aber ganz normalen Gebäuden, Industrien etc., andererseits als perspektivische Hinleitung zu selbigen. (Die Darstellung ist aus dem Kopf - ich hole sie noch einmal ordentlich nach.)
Wenn Du willst, fang schon mal mit einer Überleitung in "öde Wildnis" an - ich warte noch und beginne einen Text im obigen Sinne; wenn sich nix ausreichend Neues ergibt, können wir die Threads ja zusammenführen,
mit freundlichem Gruß,
Reiner
Ein Riesendank an Hans für das Hochholen des Ödnis-Stranges per Verlinkung. Und diesen Dank spreche ich auch als ADJ-Redakteur aus, denn dort ist der perfekte Stoff, ich hatte das nur vergessen. Vor sieben Jahren waren wir schon sooo gut!
Aber mit dem seinerzeit von der MIBA eingebrachten Begriff Ödnis hadere ich noch, er wurde ja auch im Strang diskutiert. Es sollte ja auch negativ klingen, weil Hingucker das Positive sind. Wir brauchen also einen positiven Begriff dafür. Reiner merkte schon an, dass er mit dem von Lance Mindheim verwendeten Ausdruck "negative spaces" nicht so gut klar kommt. Ich auch nicht. Ein positiver Ausdruck darf nicht das Wort negativ enthalten, eigentlich selbstverständlich.
Gruß
Otto
Zitat von OOK im Beitrag #51
Aber mit dem seinerzeit von der MIBA eingebrachten Begriff Ödnis hadere ich noch, er wurde ja auch im Strang diskutiert. Es sollte ja auch negativ klingen, weil Hingucker das Positive sind. Wir brauchen also einen positiven Begriff dafür.
Das Gegenteil von Hingucker wäre doch Weggucker....?!
Warum kann eine öde Wildnis eigentlich kein Hingucker sein? Beim Wandern ist die Natur der Hingucker oder doch die Bahn?
Grüße Hubert
Zitat von OOK im Beitrag #51
Wir brauchen also einen positiven Begriff dafür. Reiner merkte schon an, dass er mit dem von Lance Mindheim verwendeten Ausdruck "negative spaces" nicht so gut klar kommt. Ich auch nicht. Ein positiver Ausdruck darf nicht das Wort negativ enthalten, eigentlich selbstverständlich.
In Zeiten wie diesen ist negativ doch das neue Positiv, oder?
Spaß beiseite, wie wäre es mit „Freiraum“ oder „Freifläche“? Frei von Blickfängen und dergleichen.
LG
Martin.
#8 RE: In Abgrenzung zur öden Wildnis
Hi Kollegen,
das Bild von Hubert (#51) veranlasst mich, gleich noch einen neuen Begriff zu erfinden, den Hingucker auf den zweiten Blick (was natürlich ein Widerspruch in sich selbst ist). Ich meine den Schacht für die Drahtzugleitungen links vorn. Und wo ich schon dabei bin: die Weiterführung der Drahtzüge ist auch interessant und erst recht das Ende für Rangierfahrten. @Pfalzbahn: bist Du vielleicht um das Signal ganz vorn rechts herumgegangen und hast es von vorn fotografiert...?
Was ich sagen will: solche nicht-um-Aufmerksam-heischende Hingucker sieht man schlicht nicht, wenn man den Zug da entlang führt. Aber wenn man, etwa als Besucher, Zeit hat stehen zu bleiben, dann denkt man "Aha!". Erkenntnisgewinn ist doch was wir (haben oder vermitteln) wollen.
Schönen Tag noch,
Reiner (und biss'l Edit)
#10 RE: In Abgrenzung zur öden Wildnis
Zitat von Gilpin im Beitrag #54
[...]das Bild von Hubert (#51) veranlasst mich, gleich noch einen neuen Begriff zu erfinden, den Hingucker auf den zweiten Blick (was natürlich ein Widerspruch in sich selbst ist).[...]
Was ich sagen will: solche nicht-um-Aufmerksam-heischende Hingucker sieht man schlicht nicht, wenn man den Zug da entlang führt. Aber wenn man, etwa als Besucher, Zeit hat stehen zu bleiben, dann denkt man "Aha!". Erkenntnisgewinn ist doch was wir (haben oder vermitteln) wollen.
Hallo zusammen,
das war wohl Gedankenübertragung! Mir ist diese Woche, beim Austauschen von Bahnsteiglampen (klobiges Großserienmodell auf feines Kleinserienmodell) aufgefallen, dass selbst so große "Details" für den Betrachter verschwinden, wenn das Auge nicht drauf fokussiert ist und somit mit dem Hintergrund verschwimmt. Erst bei näherer Betrachtung tauchen die Details auf. Das ist gerade für den PAN-Lokführer toll, weil Details kommen und gehen je nachdem wo man hinsieht.
Schilder und andere "Markierungen" kosten nicht viel, bringen aber sehr viel Authentizität und Identität.
Ich habe ein paar Beispiele angehängt.
Drahtzugleitung: österreichische Ausführung mit Ständer und einer Rolle sowie Drahtnachziehhebel
Gleisbereich: Sperrschuh mit zugehörigem Signal (funktionsfähig und in Sicherungsanlage eingebunden), Weichengrenzmarke, Fahrwegendetafeln, Signal Dienstruhe und noch ein paar andere Schilder
Kaugummiautomat: erstklassiger Hingucker, muss man halt einmal entdecken...
Makro: Blick von nah auf Schneeräumsignale, nicht öffentlichem Überweg, Haltestellentafel, Vorsignal mit Drahtzugleitung
Oberleitung: OL-Mast mit passendem Ausleger, Spannwerk und Schild "Ladestraße"; im Hintergrund Doppelausleger
Straße: Schilder, Pflöcke, Markierungen
Übersicht: Na, was erkennt man noch auf die Ferne (siehe Bild "Makro")?
Grüße
Dave
Moderation: Ich habe mal die Bilder direkt in den Text gestellt, bei Bildgrößen bis 1280 x1024px problemlos als Vollbid bzw. "fullsize" möglich.
Zu einem sind sie zu schön und zweitens macht es dem geneigten Leser etwas einfacher.
Merke: Wenn der Ersteller klickt, muss der Rest nicht mehr klicken!
#12 RE: In Abgrenzung zur öden Wildnis
Servus Reiner,
vielen Dank für die Blumen!
Hier ist ein Vergleich der Lampen, der Vergleich erstaunt und macht sicher. Schleichwerbung: Hersteller ist https://www.austromodell.at/.
Der Kaugummiautomat ist u.a. von https://www.modellbahn-exklusiv.de/ .
Ach ja, vorher vergessen: Hausnummer, Klingel, Postkasten. Hier zu sehen der Bauzustand in der Manker Straße in Ober-Gradendorf mit Modellen von https://www.kb-model.eu/ .
Edith: Wie die Realität um die Haltestelle St.Margarethen-Rammersdorf aussieht: https://ggrexy.zenfolio.com/oab
Grüße
David
#13 RE: In Abgrenzung zur öden Wildnis
Zitat von dave im Beitrag #56
Kaugummiautomat: erstklassiger Hingucker, muss man halt einmal entdecken...
Dieser Satz, lieber Dave, ist ein Widerspruch in sich. Das Wesen des "Hinguckers" ist ja gerade per definitionem, dass er die Blicke magnetisch anzieht, da gibt es nichts zu entdecken.
Zustimmen tu ich dir hier:
Zitat von dave im Beitrag #56
... dass selbst so große "Details" für den Betrachter verschwinden, wenn das Auge nicht drauf fokussiert ist und somit mit dem Hintergrund verschwimmt. Erst bei näherer Betrachtung tauchen die Details auf. Das ist gerade für den PAN-Lokführer toll, weil Details kommen und gehen je nachdem wo man hinsieht.
Schilder und andere "Markierungen" kosten nicht viel, bringen aber sehr viel Authentizität und Identität.
Dass ich mit dem letzten Satz einig bin, erkennt man ja schon an dem eigenen Kapitel "Na, wie heißt du denn? - Namen und Schilder auf und an der Anlage" in meinem BAE-Buch.
Dave, ich finde, dass sich auf allen deinen Beispielbildern gar keine Hingucker (im MIBA-Sinn) befinden, sondern - deine Ausdrücke - Authentizität und Identität gebende Details.
In einem Text, der noch nicht erschienen ist, schrieb ich neulich sinngemäß: Wenn einer an einer Dampflok eine Luftpumpe oder eine betimmte Rohrleitung nachrüstet, dann würde das niemand einen Hingucker nennen. Die Teile gehören da hin, basta.
Es will mir also scheinen, dass wir noch längst nicht klar haben, was das Wort Hingucker denn bedeuten soll und was nicht.
Gruß
Otto
#14 RE: In Abgrenzung zur öden Wildnis
Hi Dave, hallo Alle,
wir haben hier einen schönen Beitrag, was Lance Windheim meint mit negative space, unter uns besser benannt als
Zitat von Lohengrin im Beitrag #53nämlich Dein letztes Bild: da ist scheinbar nix zu sehen, und so wird der Blick des Zuschauers auf das eigentliche Thema, die Bahn gelenkt. Und nachdem es da auch nichts zu sehen gibt, erblickt er den dahinter stehenden oder fahrenden ÖBB-Bus. "Aha", denke er sich, "der Bus erreicht gerade den Bahnhof, sicher kommt gleich der Zug!" Er wird sich wohl gedulden, in gespannter Erwartung.
„Freiraum“ oder „Freifläche“;(also) Frei von Blickfängen und dergleichen
Deine Umsetzung der Krumpe (oder ist der Genetiv Krumpen? Auf jeden Fall spielt die Rechtschreibfunktion total verrückt bei dem Wort.) ist sagenhaft!
Also dann; berichte doch öfters,
Reiner
Hallo alle!
Zitat von OOK im Beitrag #59
Dieser Satz, lieber Dave, ist ein Widerspruch in sich. Das Wesen des "Hinguckers" ist ja gerade per definitionem, dass er die Blicke magnetisch anzieht, da gibt es nichts zu entdecken.
Ich weiß, der Ausdruck war hier etwas provokativ, aber auch anregend der weiteren Diskussion:
Zitat von OOK im Beitrag #59
Es will mir also scheinen, dass wir noch längst nicht klar haben, was das Wort Hingucker denn bedeuten soll und was nicht.
Zitat von Gilpin im Beitrag #60
wir haben hier einen schönen Beitrag, was Lance Windheim meint mit negative space, unter uns besser benannt als
„Freiraum“ oder „Freifläche“ (also) Frei von Blickfängen und dergleichen
Zitat von Gilpin im Beitrag #60
Deine Umsetzung der Krumpe (oder ist der Genetiv Krumpen? Auf jeden Fall spielt die Rechtschreibfunktion total verrückt bei dem Wort.) ist sagenhaft!
Puh, gute Frage. Im Österreichischen tendiert man eh oft zum stimmlosen "n" am Wortende bei gleichzeitigem Verschlucken von Vokalen. "De Krump'n" passt jedenfalls, auch weil der Name vmtl. von "die Krumme" abstammt.
Noch weiter ausgeholt: Der Bahnhof Klangen ist aber Teil der Mariazellerbahn, im lokalen Bahnerjargon "de Grode" (die Gerade; da die Streckenführung um Ober-Grafendorf durchaus geradlinig ist im vergleich zur Krumpe).
Zitat von Gilpin im Beitrag #60
Also dann; berichte doch öfters,
Danke, für die Einladung. Da es hier ja ein Planungsforum ist, habe ich hier immer etwas Hemmungen zur konkreten Umsetzung zu posten.
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #61
Das irgendwie der Weg zum Bahnübergang fehlt! Aber sehr schöne Anlage!
Solche "nicht öffentlichen Eisenbahnübergänge" findet man auf österreichischen Nebenbahnen zuhauf, damit z.B. der Bauer zu seinem Feld kommt oder als Hauszufahrt.
Grüße
Dave
Moin,
ich finde "langweilig" passt bestens.
Nicht gleich losmeckern: Langeweile macht den Kopf frei für Neues (eben für den nächsten Anschließer, Bahnhof...), führt zu neuer Kreativität und lässt Gedanken freien Lauf.
Viele Grüße,
Johann
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