4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)

15.05.2008 21:07
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#1 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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HFy

Anlagenhöhe:


In den frühen fünfziger Jahren hängte einmal ein amerikanischer Modellbahner
seine bisher auf Beinen stehende Anlage in ungefährer Augenhöhe von der
Decke ab. Er war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, wasaber vermutlich daran
lag, daß seine Anlage für diese Betrachterposition nicht entworfen war.

Iain Rice, einer der ersten, der große Anlagenhöhen propagierte, stellte
inden achtziger Jahren eine Anlage mit knapp 5‘ Höhe aus (er ist etwa so
groß und auch so alt wie Helmut Heinert, das habe ich in s‘Hertogenbosch festgestellt, als wir
mit der Köstritzer da waren und er mit einer P87-Anlage). Vor den
Gleisenbefanden sich in gut ausgesuchten Positionen zwei oder drei kleine
Gebäude.Er fragte dann die Zuschauer, wie lang die Züge seien, und stellte
fest,daß die Schätzungen von der Betrachterposition abhingen. Nur wer in
de rMitte der Anlage stand, konnte den ganzen Zug einsehen und schätze
mehr oder minder richtig.

Die „klassische“ Anlagenhöhe um etwa einen Meter hat zwar den Vorteil,
daßsich daran bequemer arbeiten läßt (jedenfalls so lange, bis man an
dieVerdrahtung geht). Dafür sieht man von den Zügen zumeist nur die
Dächer.Modellbahntypische Kompromisse wie zu kurze Gleise, zu enge Radien,
zugroße Weichenwinkel etc. fallen aus der Vogelperspektive erst so
richtig ins Auge.
Zu hoch ist eine Bahnhofsanlage allerdinsg dann, wenn der
kleinste regelmäßige Betreiber nicht mehr feststellen kann, ob hinter dem
Zug noch ein zweiter steht. „Abgebrochene Riesen“, „laufende Meter“ etc.
werden allerdings daran gewohnt sein, Aufstiegshilfen zu benutzen.
Augenhöhe=12-15 cm unter Scheitelhöhe. Eine große Anlagenhöhe erschwert
allerdings das Entkuppeln von Hand. Je höher die Anlage, desto leichter ist
es, Strecken unauffällig verschwinden zu lassen, z.B hinter einem Gebäude oder
einem Waldstück. Tunnel sind im Flachland nicht gerade häufig, und zumindest
früher gab es auf Klein- und Nebenbahnen nur wenige Straßenbrücken
(Ausnahme: England!)


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17.06.2008 12:38
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#2 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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OOK

Zitat von HFy
Zu hoch ist eine Bahnhofsanlage allerdinsg dann, wenn der
kleinste regelmäßige Betreiber nicht mehr feststellen kann, ob hinter dem
Zug noch ein zweiter steht.

Das wäre aber doch sehr realistisch. In Frankreich steht doch an jedem zweigleisigen Bahnübergang die Warnung "Attention! Un train peur en cacher un autre"*

Aber klar, beim Rangieren ist es sehr hinderlich. Eine durchgehend gleichmäßige Höhe der Gleise über FO lässt sich bei einer Anlage wie der BAE ohnehin nicht bewerkstelligen. Die Strecken haben Rampen und es gibt drei unterschiedliche Fußbodenhöhen. Aber so zwischen 1,20m und 1,35m liegt alles außer Cho, wo ein Stüfchen hin muss.

*"Achtung. Ein Zug kann einen anderen verdecken"

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17.06.2008 13:02
#3 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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Ich hatte meine Anlagenhöhe SOK von Beginn an auf 135 cm geplant. Wie schon das und andere mal erwähnt war dies schon die Höhe der ersten Halbnull-Anlage in meinem Keller, und zwar der oberen Etage. Die untere Anlagenebene lag ungefähr 30 cm tiefer - so genau lässt sich das nach den diversen Umbauten heute nicht mehr sagen. Auf jeden Fall war diese untere Ebene gut vom Sitzen aus zu bedienen, die obere halt im Stehen. Und genau so bin ich auch bei der Planung vorgegangen, nämlich schlicht den Gliedermaßstab auf ungefähre Augenhöhe einmal im Sitzen, einmal im Stehen abgemessen. Ja, manchmal geht sogar der Sterna pragmatisch einfach und nicht wissenschaftlich ans Werk!
Die Stehhöhe hat sich, wie ich finde, bis heute bewährt. Ich habe da auch noch einen Barhocker rumstehen für müde Zugführer, und auch dann bietet sich die gewünschte Perspektive (wie Otto beschrieben hat: soweit auf Augenhöhe, dass das Auge sich mit Wonne täuschen lässt, aber noch soweit erhaben, dass sich alle Gleise einsehen lassen.)
Nachdem ich meinen Wanddurchbruch zum benachbarten Spielkeller (Kinder, Ihr habt ausgespielt, jetzt kommt Papa!) gemacht habe (übrigens ohne Sorge um mögliche Wertminderung meiner Euronorm-Doppelhaushälfte), habe ich festgetsellt, dass ich dort mit einer Höhe SOK von 138 cm rauskomme. Nun möchte ich dort ja mit Modulen weitermachen, und zwar nach Fremo-0e2000+-Norm. Da ist nun eine Höhe von 130 cm vorgesehen. Mögliche Lösungen wäre z.B. die Modulbeine gleich doppelt zu bauen - einmal für den heimischen Betrieb, einmal für Fremo-Treffen -, was ist dann aber mit Gastanlagen, die mal zu mir kommen? Aber ich habe noch ein paar Pflastersteine aus frühen Bauzeiten rumliegen, und die haben exakt jene 8 cm, die ich nun zuviel an Höhe habe. Könnte aber eine etwas wacklige Angelegenheit werden? Wir werden sehen...

Gruß aus OWL

Michael


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17.06.2008 14:01
#4 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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Hallo Michael,

ich habe jetzt keine Vorstellung, wie es in deinen Erweiterungsraum so weitergeht, aber dennoch eine Idee dazu:

Komm ruhig mit 1,38m durch die Wand und baue dann einen festen Anlagenteil, auf dem die Strecke in einer langen Rampe fällt. Dann eine Schnittstelle gemäß Modulnorm und dann Bf. Trentow (1,30m Höhe).

Landschaftlich läßt sich die Steigung durchaus auch in der Rügnitz begründen, man muß nur mal auf Rügen zum Jagdschloß hochfahren. Vielleicht hinter dem Mauerdurchbruch erst im bewaldeten Einschnitt (würde auch ersteren gut kaschieren), dann Übergang zum aufgeschütteten Bahndamm.

Wie lang die Steigung dann wird? Bei 20 Promille wären das 4m Länge, um 8cm Höhenunterschied zu schaffen. Traust du deinen Fahrzeugen mehr zu, wird die Rampe entsprechend kürzer.

Gruß
Sebastian

P.S.: Falls du Zeit und Lust hast, skizziere doch mal deinen Erweiterungsraum und zeig uns das Ergebnis hier.


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17.06.2008 15:42
avatar  HFy
#5 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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HFy

.. oder du baust einen 8 cm hohen zweiten Fußboden ein. Aber da scheinen Beine mit zwei verschiedenen Länge doch einfacher. Eine Steigung wäre natürlich auch nicht verkehrt, denn bei der RüKB waren und sind die Strecken nicht eben. Wegen des Lochs in der Wand, wenn es keine tragende ist, wird vermutlich kein potentieller Käufer meckern, aber zur Not könnte vielleicht ein Immobilienfritze (wenn man einen kennt) dazu etwas sagen. Bei Mietwohnungen geht so etwas natürlich nicht.

Herbert


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17.06.2008 22:26
#6 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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Hallo Sebastian und Herbert,

vielen Dank für Eure Gedanken. Geht aber leider nichts davon. Liegt daran, dass der Raum zu meinem allergrößten Leidwesen weiterhin in seiner jetzigen Form genutzt werden soll (vorerst ;-) ), da bleibt nicht der Platz für Steigungsstrecken. Also wohl doch am ehesten die Wechselbeine!
Steigung wäre eine tolle Sache, da könnte man ja was mit Balisen machen...

Liebe Grüße

Michael


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18.06.2008 10:50
avatar  OOK
#7 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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OOK

Michael, es ist auch möglich, Beine zu bauen, die um 8cm in der Länge veränderbar sind. Wäre eine Überlegung wert, oder?

OOK
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18.06.2008 21:32
#8 RE: 4.2. - Anlagenhöhe (unsortierte Gedanken)
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Hallo Otto,

werde ich in näheren Betracht ziehen (sobald ich an dieser Baustelle angekommen bin).
Danke

Michael


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24.01.2009 20:29 (zuletzt bearbeitet: 24.01.2009 21:53)
avatar  OOK
#9 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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OOK
Nachdem Herbert zu Beginn einige sehr wichtige Grundgedanken zum Thema Anlagenhöhe eingebracht hatte, hatte sich dieser Fred auf ein spezielles persönliches Höhenproblem verengt. Das macht nichts, aber ich möchte ihn gern auf seine generelle Weite zurückführen. Und bringe dennoch etwas Persönliches ein, nämlich das Höhenprofil meiner im Bau befindlichen Anlage, der BAE III:



Ich war seinerzeit maßgeblich beteiligt, als der FREMO die Normhöhe für Module auf 130cm festlegte, damals eine Ungeheuerlichkeit. Und ich bin immer noch der Meinung, dass Anlagenhöhen zwischen 120 und 135cm Höhe optimal sind. Modularrangements haben gemeinhin keine Steigungen, so dass die einmal festgesetzte Höhe leicht eingehalten werden kann. Anders bei einer festen Anlage mit Neigungen.
Meine Anlage hat relativ lange Steigungen von 3,3%, auf den Zweigstrecken sogar von 4,5%. Da kommen recht schnell beträchtliche Höhenunterschiede zusammen. So kommt es, dass die niedrigste Betriebsstelle meiner Anlage auf 130,5cm über dem Betonfußboden liegt, die höchste der Hauptstrecke, der Steinbruch Dreihörste auf 171,5cm. Die Grubenbahn bringt es bei der Grube Charlotte Elise gar auf 174cm über FO.

Auf solchen Höhen kann man natürlich nichts mehr sehen, schon gar nicht rangieren. Auch der Bahnhof Oderteich, höchster Bahnhof der Hauptstrecke, liegt mit "nur" 165cm über FO zu hoch für jede Bedienung vom Fußboden aus.

Die Lösung heißt - das ist nicht neu - Podeste. Die gab es schon bei der BAE II, hier hat sie mir noch in einem frühen Stadium der Anlage mein Sohn an einem einzigen Wochenende zusammengespaxt. Sie bestehen übrigend weitestgehend aus so genannten Verlegeplatten, die vertikalen Elemente aus Plattenresten aus dem Sperrmüll. Von daher bin ich nicht wie Tony Koester der Ansicht, Podeste seien sehr teuer, fast ein Luxusgut.

In der Grafik habe ich die Podeste eingezeichnet und die Doppelzahlen bei den Betriebsstellen zeigen die Höhe über FO und die für die Bedienung einzig wichtige Höhe über dem Podest.
Die Höhe über FO ist insofern wichtig, als daraus die Arbeitshöhe unter der Anlage resultiert. Da gilt immer: je höher, je besser. Aber meist setzt die Raumhöhe da Limits.
OOK
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25.01.2009 13:43
#10 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Die FdE Burscheid haben ihre Modulanlagen auf 1200mm Höhe gebaut. Wie auch immer das Maß zustande kam, es führte z.B. bei den Anlagenteilen von Rolf Knipper dazu, dass er als Stützen auf die hinlänglich bekannten Regalschienen aus dem Baumarkt zugreifen konnte. In ihrer Einfachheit, Flexibilität, Sparsamkeit eine klasse Lösung.
Ich halte 1200mm zwar für zu niedrig, wollte lediglich darauf hinweisen, dass manche Maße sich auch aus der Verfügbarkeit industrieller Materialien ableiten lassen.
Durchaus auch mal ein Gedanke wert.

Gruß
Michael


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30.03.2009 08:45
#11 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Die bisher gehandelten Höhen gehen ja stets davon aus, dass die Anlage stehend/gehend betrieben wird. OOK hat aber in seinem e-book u.a. seine frührere Felsentalbahn beschrieben, die (auf Rollhockern) sitzend betrieben wurde, da keine Stehhöhe vorhanden. Die mittlere Anlangehöhe dort war wohl bei 50cm.

Interessanterweise gibt es im Model Railroader April 09 genau zu diesem Thema einen Artikel: Operating sitting down. Dort geht es allerdings hauptsächlich um Doppelkstockanlagen und da um die Bedienung des unteren Levels. Sehr lesens- und bedenkenswert. Meint

Der Eisenhans


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30.03.2009 20:14
#12 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Wenn man seine Anlage im Spitzboden bauen muss, weil es keinen anderen Raum im Hause gibt, dann ist es ja so, dass mit jedem Zentimeter, den ich die Anlage höher setze, die verfügbare Breite abnimmt. Je flacher die Dachneigung, deste schlimmer ist dieser Effekt. Also runter damit. Wenn man ganz stinknomale Bürosessel nimmt (die billigsten tun's), dann kann man die Anlage auch in der Höhe eines stinknormalen Schreibtisches (also ± 70cm) aufbauen.
Es grüßt der Exil-Harzer
Lutterberger

Es grüßt der Exil-Harzer
Lutterberger


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31.03.2009 09:05
#13 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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FREMO-USA war früher auf 1,05 m. Da saß jeder vor seinem Bahnhof und reichte zu analogen Zeiten den Zug weiter. Optimal in Augenhöhe!
Mit dem DCC-Zeitalter ging man mit dem Zug mit. So kamen wir auf die übliche FREMO-Höhe 1,30 m. Das ist so gesehen noch weniger Augenhöhe als vorher. Aber auch ein Problem der Standfestigkeit und passenden Höhe für alle. Sitzend machen sich individuelle Größenunterschiede nicht so bemerkbar.

Bei lmeiner letzten deutschen Anlage war Naumburg in der zweiten Ebene, auf 1,5 m. Das war gut Augenhöhe.

Wolfgang


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23.12.2012 09:17
#14 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Zitat von Simplicissimus im Beitrag RE: Thorstens Kelleranlage
Ich habe mir mal intensivere Gedanken gemacht, aus welcher Perspektive ich die Modellbahn sehe. Die Essenz der Gedanken ist die Perspektive eines Ballonfahrers. Einerseits hat er keine Einblicke in die betrieblichen Vorgänge des Bahnbetriebs, andererseits kann er die Züge über eine gewisse regionale Distanz "von oben herab" verfolgen und sich Gedanken über den Zweck der Fahrt machen. Die Gedanken sind aber nur Vermutungen und bleiben das auch.
OT: Was haben Ballonfahrer und Manager gemeinsam? Sie kommen am Besten mit heißer Luft nach oben!
Wir hier müssen nicht über den Sinn einer Fahrt vermuten, wir wissen es! Ein Verkehrmittel transportiert etwas von A nach B! Im großen wie im Kleinen!
Zitat von Simplicissimus im Beitrag RE: Thorstens Kelleranlage
In einem anderen Forum hatte ich mal festgestellt, dass eine passende Anlagenhöhe vom Maßstab abhängt und dafür Unverständnis geerntet (u. a. von Hubert - wenn ich mich recht erinnere). Auch hier ist die Ballonfahrerperspektive ein erklärender Ansatz: Je größer die Distanz zwischen Ballongondel und Erdboden ist, desto kleiner erscheinen die Fahrzeuge (also auch je geringer die Höhe, desto größer die Fahrzeuge). Eine Spur-T-Anlage sollte also eher Richtung Oberschenkelhöhe, eine Spur-0-Anlage eher Richtung Brusthöhe gehen. In Beiden Fällen ist ein Einblick in die Betriebsabläufe nicht wirklich notwendig.
Zurecht Unverständnis; mit Verlaub diese Aussage ist !
Die Anlagehöhe hat absolut nichts mit der Baugröße zu tun sondern mit der gewünschten Perspektive! Mag jemand Züge in der Landschaft beobachten und darstellen, muss er Abstand zwischen sich und und dem Objekt bringen und in endlichen Räumen geht das nur wenn man die Anlage tiefer legt um den nötigen Abstand zu bekommen.
Wenn ich genau darüber nachdenke, ist es eigentlich umgekehrt! Je kleiner die Baugröße, desto näher sollte die Anlagenhöhe in der Höhe der Augen sein! Wenn ich in Spur 0 ein Abstand von 50 cm von Objekt haben, habe ich in H0 mit 25 cm den gleichen Blickwinkel und damit die gleiche Perspektive (Stahlensatz)!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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23.12.2012 18:36 (zuletzt bearbeitet: 23.12.2012 18:37)
#15 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Moinsen,

ich verstehe den Ansatz "Ich muss über die betrieblichen Abläufe nichts wissen" jetzt, und insbesondere
in diesem Forum, gar nicht.

Wenn wir diesen Ansatz verfolgen wollen, reicht eigentlich EIN-Gleis, auf dem in unregelmässiger Reihung
die Züge in beliebiger Richtung aus einem seeehr grossen Schattenbahnhof Fahren; eigentlich ist dann doch
ein Kreis mit zwischengeschaltetem Schattenbahnhof vollkommen ausreichend.

Das aber kann doch nicht der Sinn einer Modelleisenbahn sein; oder vielleicht doch??

So wie ich die Protagonisten in dieem Forum einschätze, ist unser betrieblicher Ansatz doch eher der, das
wir wissen wollen, warum der Zug von hier nach dort verkehrt, und welche betrieblichen Aufgaben er in dem
von uns gestalteten Anlagenteil zu erledigen hat.

Frohe Weihnachten wünscht Euch

Hartmut

Wie immer musste Edit Buchstaben sortieren, weil die Finger zu schnell sind ;-)

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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25.12.2012 22:38
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#16 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Doch, ich kann das schon nachvollziehen.

Im Blauen Buch auf Seite 18 ist dieser Ansatz auch zu erkennen. Da macht OOK den Vorschlag, doch einfach und höchst vorbildgercht hin- und herzufahren, indem man die allseits geliebte zweigleisige Hauptstrecke mit zwei FY-Endgleisen und Rückfallweiche betreibt. Dann kann man dann auch einfach nur zugucken, wie die Züge fahren; im Prinzip Modellbahn-Trainspotting.

Die ausgeweitete Version stelle ich mir dann mit noch mehr Zügen/Gleisen/ausgestalteter Strecke vor, am besten automatisch gesteuert und mit einer Kombination aus Fahrplan und Zufallssteuerung. Der Zuschauer kann dann (aus der Perspektive des nicht beteilitgen Ballonfahrers ) dem Treiben der Züge zuschauen und sich daran ergötzen. Vorbildorientiertes Zuschauen!

Grüße,
Jan

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30.12.2012 16:00
#17 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Zitat von Pfalzbahn
Wenn ich genau darüber nachdenke, ist es eigentlich umgekehrt! Je kleiner die Baugröße, desto näher sollte die Anlagenhöhe in der Höhe der Augen sein! Wenn ich in Spur 0 ein Abstand von 50 cm von Objekt haben, habe ich in H0 mit 25 cm den gleichen Blickwinkel und damit die gleiche Perspektive (Stahlensatz)!


Hubert, es findet sich immer eine theoretische Grundlage, durch deren bewusst Falschanwendung man Abbildung der Realität mittels des vegetativen Nervensystems als falsch hinstellen kann. Diese Vorgehensweise ist entweder völliger Unfug oder aber rechthaberisch bis bösartig.

Mein Tipp: Geh mal in ein Hochhaus an einem Bahnhof. Geh in den 4. Stock, guck aus dem Fenster und merk dir was du siehst - oder noch besser mach ein Foto davon. Dann geh in den 8. und in den 12. Stock und mach das ganze jeweils noch mal. Wer vorher keine Drogen genommen hat (sei es ein Übermaß an Kaffe oder eine Portion LSD) wird feststellen, dass die selben Dinge umso kleiner erscheinen, je größer die Distanz zwischen dem Ding und dem Auge des Betrachters ist.


Zitat von hwunderlich
ich verstehe den Ansatz "Ich muss über die betrieblichen Abläufe nichts wissen" jetzt, und insbesondere
in diesem Forum, gar nicht.

Wenn wir diesen Ansatz verfolgen wollen, reicht eigentlich EIN-Gleis, auf dem in unregelmässiger Reihung
die Züge in beliebiger Richtung aus einem seeehr grossen Schattenbahnhof Fahren; eigentlich ist dann doch
ein Kreis mit zwischengeschaltetem Schattenbahnhof vollkommen ausreichend.

Das aber kann doch nicht der Sinn einer Modelleisenbahn sein; oder vielleicht doch??

So wie ich die Protagonisten in dieem Forum einschätze, ist unser betrieblicher Ansatz doch eher der, das
wir wissen wollen, warum der Zug von hier nach dort verkehrt, und welche betrieblichen Aufgaben er in dem
von uns gestalteten Anlagenteil zu erledigen hat.


Bevor man sich in diesem Forum angemeldet hat, bekommt man nur einen kleinen Ausschnitt zu sehen. Erst nach der Anmeldung kann man sich ein vollständiges Bild machen. Der nächste Grund für meine Anmeldung lässt sich mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe ganz gut erklären:
"Das Gleiche läßt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht."

Eine gedankliche Weiterentwicklung findet nicht statt, wenn man sich immer nur mit dem beschäftigt, was man schon kennt (oder nur mit dem von dem man vorher schon weiß, dass man ihm zustimmt).

Aber letztendlich war eine deutliche Gewichtung auf Point-to-Point-Verkehr er Punkt der mich zu der Überlegung gebracht hat, dass ich hier den einen oder anderen Denk- und Handlungsanstoß finden könnte.

Es ist durchaus so, dass ein Zugspeicher, den ein Zug in jeder Richtung verlassen kann für mich völlig ausreichend ist. Bei einer Modellbahn suche ich Entspannung und Freiheit (im Sinne von "Nicht tun müssen, was ich nicht tun will" - also frei nach Jean-Jaques Rousseau. Das ich glaube meinen Weg gefunden zu haben, bedeutet aber nicht, dass ich dogmatisch daran festhalte. Es bedeutet viel eher, dass ich alle anderen Ansätze und Motivationen darauf hin überprüfe, ob ich nicht eine Einstellung finde, die mir noch besser gefällt, weil sie mir noch sinnvoller erscheint.

@ rainbow
Auf den angedachten und/oder den in Umsetzung befindlichen Projekten wird nichts per Computer gesteuert. Alles was sich bewegt, wird manuell instruiert oder manuell angetrieben. Dadurch lässt sich beispielsweise an Anlagen mit minimalistischen Gleisanlagen viel Zeit ohne eine Sekunde Langeweile verbringen. Wenn die Drehscheibe in einem Bw nicht per Elektromotor sondern per Handrad mit Übersetzung gedreht wird, kann man sich enstspannen ohne sich zu langweilen.

Viele Grüße,
Thorsten

P.S.: Auch der vorbildorientierteste Betriebsbahner spielt letztendlich nur. Die ganze Modellbahngeschichte sollte man nicht so übertrieben ernst nehmen. Sonst könnte der Eindruck entstehen, der Modellbahner sei nur die Fortsetzung des Islamisten mit anderen Mitteln! ;-)

"Wahre Größe ist am Ende, dem "Kleinen" nicht seine Größe zu demonstrieren, sondern ihm beim wachsen zu helfen."

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30.12.2012 16:50
#18 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Zitat von Simplicissimus im Beitrag #17
Hubert, es findet sich immer eine theoretische Grundlage, durch deren bewusst Falschanwendung man Abbildung der Realität mittels des vegetativen Nervensystems als falsch hinstellen kann. Diese Vorgehensweise ist entweder völliger Unfug oder aber rechthaberisch bis bösartig.

Mein Tipp: Geh mal in ein Hochhaus an einem Bahnhof. Geh in den 4. Stock, guck aus dem Fenster und merk dir was du siehst - oder noch besser mach ein Foto davon. Dann geh in den 8. und in den 12. Stock und mach das ganze jeweils noch mal. Wer vorher keine Drogen genommen hat (sei es ein Übermaß an Kaffe oder eine Portion LSD) wird feststellen, dass die selben Dinge umso kleiner erscheinen, je größer die Distanz zwischen dem Ding und dem Auge des Betrachters ist.
Witzbold, das sagt ja der Strahlensatz gerade aus, dass die selben Dinge umso kleiner erscheinen, je größer die Distanz zwischen dem Ding und dem Auge des Betrachters ist! Und was habe ich da bewusst falsch dargestellt??
Und nochmal, diese Distanz durch Tieferlegen der Anlage bei kleineren Baugrößen zu vergrößern ist ! Auch schaue ich den Modellen lieber auf die Beine als aufs Haupt!

Grüße Hubert

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30.12.2012 18:41
#19 RE: 4.2. - Anlagenhöhe
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Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #18
Und nochmal, diese Distanz durch Tieferlegen der Anlage bei kleineren Baugrößen zu vergrößern ist ! Auch schaue ich den Modellen lieber auf die Beine als aufs Haupt!

Hallo Hubert,

indem du die subjektive Komponente in deine Aussage bringst, hebst du den richtigen Aspekt hervor.Es ist deine Ansicht/Vorliebe. Mehr aber auch nicht. Meine Ansicht ist eine andere - und zwar aus den genannten Gründen.

Dabei sollten wir es belassen: Du hast deine Ansicht, ich habe meine Perspektive – wir haben die unterschiedlichen Punkte ausreichend herausgearbeitet.

Viele Grüße,
Thorsten

"Wahre Größe ist am Ende, dem "Kleinen" nicht seine Größe zu demonstrieren, sondern ihm beim wachsen zu helfen."

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