4.2. - Unsortierte Grundgedanken

15.05.2008 21:11
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#1 4.2. - Unsortierte Grundgedanken
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HFy

Der wichtigste Schritt bei der Anlagenplanung ist, sich genau darüber
klarzu werden, was man will. Das hört sich zwar selbstverständlich an,
scheintes aber nicht zu sein, wenn man die Ergebnisse betrachtet.
Welches Vorbild will ich nachgestalten?
Wie soll der Betrieb aussehen?
Werde ich die Anlage allein oder mit anderen betreiben?
Wieviel Zeit und Geld will ich investieren?
Welche Arbeiten mache ich gern? Und welche nicht?
Solche und andere Fragen sollten nach Möglichkeit schon geklärtsein, bevor
man mit der Planung anfängt, weil sie auf die Planung unmittelbaren Einfluß
haben.

Keller, Speicher, Nebengebäude etc sollten vor Baubeginn in einen
wohnlichen Zustand versetzt werden, nicht nur wegen des Wohlbefindens
desModellbahners, sondern vor allem i Interesse der Anlage, die einen
sauberen und trockenen Raum mit nicht zu großen Temperaturschwankungen
zuschätzen weiß.

In England werden Anlagen schon einmal in Gartenhäusern gebaut. Allerdings
sind die Schwankungen in Temperatur und Feuchtigkeit in den
meistenLandesteilen geringer als bei uns.

Es ist sicher nicht verkehrt, schon bei der Planung Zeitbedarf und
Kostenabzuschätzen. In der Miba war vor vielleicht zwanzig Jahren mal ein
Rohbaufoto einer Anlage zu sehen mit dem Kommentar „Wer zählt (und
zahlt)allein die Weichen“. Später habe ich nie wieder etwas von dem Projekt
gehört.

Gern unterschätzt wird auch der Wartungsaufwand an der fertigen Anlage.
Auch wenn man sorgfältig gearbeitet hat, können bewegliche Teile wie
Schalter, Weichenantriebe, Signale, Weichenzungen und was es sonst
noch gibt, für Betriebsstörungen sorgen. Wenn man nicht sorgfältig
gearbeitet hat, treten diese Störungen mit Sicherheit ein. Auch an den
Fahrzeugen sind hinreichend Verschleißteile angebracht, um für
Beschäftigung zu sorgen.Deshalb sollte man schon bei der Planung darauf
Bedacht nehmen, daß Verschleißteile möglichst leicht erreichbar sind, weil
Wartungsarbeiten nicht zu den befriedigendsten Freizeitbeschäftigungen
zählen.

Für Modellbahnzwecke werden - zumindest ab H0 aufwärts - Räume mitmöglichst
langen Wänden gebraucht, die Breite des Raumes ist
demgegenüber zweitrangig. Leider werden meistens rechteckige Räume im
Verhältnis 1:1bis 1:1,5 gebaut, und Fenster und Türen befinden sich
regelmäßig an derungünstigsten Stelle.

Es ist grundsätzlich nicht schwieriger, Gleise und Weichen nach
denvorbildorientierten Normen wie P4, P87,Proto:48, S7 und was es sonst
noch gibt, zu bauen als nach den anderen (bei komplizierten Weichenformen
wie Do ppelweichen oder Kreuzungsweichen ist es dem Vernehmen nach
sogar einfacher!). Schwieriger ist allerdings der Bau der Fahrzeuge, die
Federn,Ausgleichshebel oder sonstige Vorrichtungen haben müssen, um alle
Räder auf der Schiene zu halten. Das ist allerdings eine Folge der
niedrigerenSpurkränze und nicht unmikttelbar der Anwendung der Vorbildmaße.
Neuere H0-Großserienloks haben öfters gefederte Fahrwerke, um niedrige
Spurkränze und damit vorbildgerechte Achsstände zu ermöglichen. In den USA
ist das bei Dampfloks schon seit längerer Zeit üblich wegen RP 25.

Bei einer Anlage, auf der die Züge nur seitlich betrachtet werden können
(also nicht von vorne oder von oben) , ist mit niedrigen Spurkränzen schon
eine Menge gewonnen. Daß die Räder zu breit, die Lokrahmen zu schmal und
die Rillenweiten in den Weichen zu groß sind, fällt aus dieser
Perspektive weniger auf. Die Planung muß bei P87 etc. jedoch auf die
größeren Mindestradien und damit kleineren Weichenwinkel Rücksicht
nehmen.


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