Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof

11.02.2010 22:28
#1 Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof
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Nach dem herzlichen Willkommen auf meine Vorstellung möchte ich hier mal einen kleinen Einstand geben.

Hier ein vor längerer Zeit entstandener Plan für eine Kleinstanlage. Er passt zur spannenden Diskussion um Spitzkehrenbahnhöfe unter dem Titel "Designtrumpf Spitzkehre". Allerdings hatte ich diesen Plan vor etwa einem Jahr schon einmal in einem anderen Forum vorgestellt und ist daher sicher dem Einen oder Anderen bekannt.

Auf einer Fläche von 2,0 x 1,2 m führt eine Nebenbahn aus der verdeckten Schleife über den Spitzkehrenbahnhof weiter zum Endbahnhof. Die großzügige verdeckte Schleife dient dabei als Schattenbahnhof, wobei mehrere Züge hintereinander abgestellt werden können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit in Stumpfgleisen Triebwagen abzustellen. Zwischen der Spitzkehre und dem Endbahnhof befindet sich zur Fahrzeitverlängerung zusätzlich ein Ausweichgleis. Die Gleislängen und Neigungen lassen natürlich nur den Einsatz kurzer Nebenbahnzüge zu. Geplant hatte ich damals mit Tillig-Standard-Gleis.

Der hauptsächliche Verkehr auf unserer Strecke findet dabei vom gedachten Anschlußbahnhof bis zum Spitzkehrenbahnhof statt. Nur ein Teil der Züge verkehrt auch weiter bis zum eigentlichen Endbahnhof der Strecke. Dies begründet die kleine Lokeinsatzstelle. Zum Einsatz kommen ausschließlich Tenderlokomotiven (BR 75.5, 86, 94.20, 98.0 und als Eilzug z.B. auch ein VT 137 mit Steuerwagen. In der verkehrsschwachen Zeit reicht zur Bedienung des kleinen Endbahnhofes auch ein VT 135.

Hier der Plan:



und der verdeckte Bereich:



Nun bin ich gespannt auf eure Meinungen...

VG Micha


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11.02.2010 22:50
#2 RE: Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof
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Hallo Micha,

willkommen im Forum. Deinen schönen Plan kenne ich schon. Da gab es doch ein Betriebskonzept dazu, oder?

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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11.02.2010 22:51 (zuletzt bearbeitet: 11.02.2010 22:58)
#3 RE: Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof
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Ist das N oder HO ?

Für N wirkt es mir zu geometrisch und für HO werden Dir die Durchfahrtshöhen nie und nimmer reichen, außer Du verwendest selbstschwebende Trassenbretter aus Papier

Selbst dann wird es nur für ne Flachwagenrollbahn reichen, wenn ich mir die Trassenhöhe (+18cm) des Tunnelportals unterhalb der Ladestraße (+22cm) anschaue. Ich denke an der Stelle wird selbst N knapp.

Grüße, Sascha

http://licht-ist-alles.tv

Die meisten Bildfehler entstehen hinter der Kamera.


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12.02.2010 16:24
#4 RE: Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof
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Du hast Recht Sascha, mit der Steigung funktioniert das so nicht. Dann müsste die Trasse zum Endbahnhof noch steiler werden, was sich dann auch wieder negativ auf die Zuglasten auswirken würde.


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13.02.2010 14:31
avatar  OOK
#5 RE: Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof
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OOK

Micha hat einen Anlagenplan im Konzept-Forum eingestellt. Das reizt natürlich, sogleich an dem Entwurf herumzuplanen, die erste Antworten gingen auch in diese Richtung, zumindest fragenderweise. Ich möchte hier aber zunächst bei Thema Konzeption bleiben. Micha hat ein paar Zeilen dazu geschrieben, aber genauere Vorstellungen gehen daraus nicht hervor. Ich habe mal einen Schemaplan der Anlage gemacht, damit man das Konzeptionelle erkennen kann:



So, was haben wir da?
Wir haben ganz klar eine Spitzkehre mit drei Gleisen, die auch drei Stummel für örtliche Rangierfahrten hat: Gs, Rampe und einen unbenannten, dazu ein Lokschuppengleis. Das eine der beide Streckengleise führt zunächst in den Untergrund und hat dort ein Ausweichgleis, das zum Kreuzen oder zum Abstellen eines Zuges geeignet ist. Dann kommt ein Endbahnhof mit zwei hintereinander liegenden Umfahrmöglichkeiten + Ladestraße, Güterschuppen und wiederum ein Lokschuppen.
Das andere von der Spitzkehre abgehende Streckengleis führt zu einer unterirdischen Kehrschleife mit drei Abstellstummeln.

Da lässt sich schon einiges an Betrieb entwickeln, das müsste aber mehr aufgefüllt werden. Da Micha das MAD e-book nicht kennen kann, müsen wir ihm sagen, dass wir noch einiges vermissen: Wo spielt die Anlage? Wie ist der Ausschnitt in die reale Bahnwelt eingegliedert? (Eine Anlage mit namenlosen Bahnhöfen ist schlecht zu diskutieren.) Welche Verkehrsbedürfnisse bestehen?

Wenn wir darüber etwas erfahren, können wir weiterdenken und weiter diskutieren.

Das andere Thema wäre die Diskussion des Gleisplans und die Gestaltung, das sind planerische und designerische Gesichtspunkte, ich werde dazu in Kürze etwas an passender Stelle einstellen.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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15.02.2010 22:01
#6 RE: Nebenbahn mit Spitzkehrenbahnhof
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Nach den ersten berechtigten Einwänden zu meinem Plan, wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen und habe versucht die gemachten Fehler etwas zu korrigieren.

Zu erst einmal einige weitere Informationen, wie, wo und warum diese Eisenbahn entstanden ist.

Wir befinden uns in Sachsen an der Grenze zwischen dem Vogtland und dem Erzgebirge. Die Strecke Chemnitz – Aue – Adorf ist schon seit 1875 in Betrieb. Das Städtchen Silberberg war beim Bau der Strecke nicht berücksichtigt wurden. 1895 war es endlich soweit und vom 14 km entfernten Adlerstein wurde eine Nebenbahn bis Silberberg in Betrieb genommen. Der Bau der Strecke war wegen der Geländeverhältnisse eine Herausforderung, so dass ein Tunnel und einige größere Brücken nicht zu vermeiden waren. Der Bahnhof von Silberberg wurde am nördlichen Stadtrand errichtet.

Das benachbarte Grünau entwickelte sich um die Jahrhundertwende zu einem Kurbad und erhielt 1907 den lange gewünschten Bahnanschluss. Da sich die Strecke wegen der städtischen Bebauung von Silberberg nicht ohne weiteres verlängern lies, musste die Strecke über ein weiteren Tunnel in Richtung Norden ausgeführt werden, so dass Silberberg zum Spitzkehrenbahnhof umgestaltet wurde.


Der eingerahmte Ausschnitt ist der auf der Modellbahn dargestellte.

Vom Bahnhof Silberberg entwickelte sich ein umfangreicher Berufsverkehr zur Hauptbahn Chemnitz-Adorf. Aber auch der Ausflugsverkehr in die landschaftlich schöne und waldreiche Gegend ist von großer Bedeutung. Die in Silberberg vorhandene Industrie (Holz, Spielzeugwaren, Glas) macht auch einen umfangreichen Güterverkehr in G-, O- und R-Wagen im Bahnhof Silberberg notwendig.

In Bad Grünau ist der Reiseverkehr vor allem für die Kurgäste und Ausflügler vorherrschend. Fünf Zugpaare (meist als Triebwagen) davon 3 bis Adlerstein durchgebunden sind ausreichend. Einmal am Tag wird von einem GmP ein Stückgutwagen für den kleinen Güterschuppen mitgeführt, der vom nächsten Zug wieder mit zurück genommen wird. Auf der Ladestraße wird Kohle und ab und zu auch Holz verladen.



Nach den Hinweisen zu meinem Gleisplan habe ich diesen etwas geändert. Der Bahnhof Bad Grünau wurde vereinfacht. Jetzt sollte es auch mit den Höhen klappen. Einen Lokschuppen gibt es dort nicht mehr, der ist ja schon Silberberg vorhanden. Das äußere Gleis 2 ist das Haupt- und Bahnsteiggleis, während Gleis 1 das Umfahrgleis und Bediengleis für den Güterschuppen ist. Am Gleis 3 befindet sicht die Ladestraße. Gesichert wird der Bahnhof durch die Trapeztafel wobei planmäßig keine zwei Züge zusammentreffen.

Der größere Bahnhof Silberberg besitzt zwei Hauptgleise, die durch Einfahrsignale gesichert sind. Gleis 3 dient als Umfahrgleis. Das Gleis 1a ist das Abstellgleis für die beiden Personenwagen, die für den GmP nach Bad Grünau benötigt werden. Gleis 6 ist das Aufstell- und Sammelgleis für Güterwagen. Die kleine Lokeinsatzstelle ist dem Bw Adorf zugeordnet aber auch Lokomotiven des Bw Aue sind auf der Strecke heimisch. Nur die Triebwagen, die gab es beim Vorbild leider nicht in dieser Gegend.

Ich weiß, dass auf dieser sehr kleinen Anlage eine ganze Menge Gleis untergebracht ist. Vielleicht kann man mit entsprechender Landschaftsgestaltung (wie in der Skizze mit viel Wald dargestellt) doch so gestalten, dass es harmonisch und nicht überladen wirkt.

VG Micha


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