Hauptbahn vs. Nebenbahn

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19.08.2014 10:05
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#1 Hauptbahn vs. Nebenbahn
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OOK

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag RE: Gleisplan mit (fast) autarker freien Strecke
diese Anlage zeigt sehr schön die Grundproblematik des Hauptstreckenbetriebes, wenn es in Richtung Vorbildgerecht geht! Entweder braucht man riesige Schattenbahnhöfe an beiden Enden, oder man fiedelt sich zu Tode im Fiddleyard!
Dieses Zitat von Pfalzbahn aus dem anderen Strang ziehe ich hier mal heraus, weil die Feststellung exemplarische Bedeutung hat.
Meine Vermutung ist, dass die Mehrzahl der Modellbahner von heute Hauptbahnfans sind, ganz nach der Devise: WYSIWYW (What you see is what you want). Das ist sehr logisch, denn meine Präferenzen sind auf die gleiche Weise entstanden. In den prägenden Jugendjahren meines modellbahnerischen Werdeganges wohnte ich an einer eingleisigen Nebenbahn, nebst angehängter schmalspuriger Industriebahn. So etwas gibt es heute kaum noch, heute erlebt der werdende Modellbahner die Eisenbahn eher von der Autobahn aus und sieht dort ICEs und wenn er Glück hat auch mal einen schnell fahrenden Durchgangsgüterzug.
Die Modellbahnindustrie ist auch sehr schnell in der Nachbildung der neuesten Neuheiten der Eisenbahn und manchmal laufen die Modelle eher als die (noch nicht zugelassenen) Vorbilder. Der heutige (junge) Modellbahner hat es also ungleich schwerer, eine modellbahnerische Präferenz zu entwickeln, die sich gut bauen und betreiben lässt. Denn er hat nicht mehr Platz als der junge Modellbahner meiner Zeit, sondern eher weniger zu Verfügung. Und der eingangs zitierte Satz von Pfalzbahn gilt unerbittlich.

Es sei denn - das hat er schon selber angedeutet - man wählt die jüngste Epoche und lässt auf der Hauptbahn ICEs und FLIRTs gegenläufig im Kreise düsen, während man auf der Stichbahn einen Talent programmgesteuert pendeln lässt. Die Beschäftigung mit der Modellbahn kann sich dann ganz zeitgemäß auf die Ausgestaltung von Autounfällen mit viel Blaulicht und blühenden Vorgärten konzentrieren.

Hier im Forum wurde mehrfach dem automatisierten Hauptstreckenbetrieb das Wort geredet, während der Modellbahner sich manuell der Nebenstrecke widmet. Und ich habe mehrfach geantwortet, dass ich das gerne mal in der Praxis sehen und erleben würde, mir vorführen lassen, dass es a) funktioniert und b) Freude macht. Bisher keine Antwort. Ich warte weiter.

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19.08.2014 15:14
avatar  Tf aD ( gelöscht )
#2 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
Tf
Tf aD ( gelöscht )

Hallo Otto,

ich denke ein PLANUNGSFORUM sollte auch den Anspruch haben für Anlagen mit HAUPTBAHNEN Lösungen zu haben. In der Vergangenheit gab es hierzu auch Beiträge. Ich erinnere an die des Modellbahners Windberg, der den Betrieb seiner Lübeck-Büchener-Bahn hier beschrieb. Warum ich bspw. den Betrieb auf einer Hauptbahn den Vorzug gebe, möchte ich mit einer Pressemitteilung des Eisenbahnbundesamtes einleiten. Das EBA schrieb:

Am 20. August 2012 ist die Sechste Verordnung zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften im Bundesgesetzblatt verkündet worden. ... müssen jetzt auch Nebenbahnen, auf denen die zulässige Geschwindigkeit 80 km/h übersteigt, mit Zugbeeinflussung der Funktionalität PZB 90 ausgerüstet werden.

Auch für sonstige Nebenbahnen, auf denen mehrere Züge gleichzeitig verkehren und Reisezugverkehr stattfindet oder mehr als 50 km/h zugelassen sind, ist eine Ausrüstungspflicht mit Zugbeeinflussung vorgesehen, durch die ein Zug selbsttätig zum Halten gebracht werden kann. Durch die Änderung soll die Sicherheit im Eisenbahnverkehr verbessert werden.

Die Änderungsverordnung geht auf den Eisenbahnbetriebsunfall am 29. Januar 2011 auf der Strecke Magdeburg - Halberstadt im eingleisigen Streckenabschnitt bei Hordorf zurück. Unfallverursachend war damals die Vorbeifahrt am Halt zeigenden Hauptsignal der Überleitstelle Hordorf durch einen Güterzug. Dieses Signal war nicht mit einer Zugbeeinflussungseinrichtung versehen, durch die ein Zug bei unzulässiger Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal selbsttätig zum Halten gebracht wird. Wäre eine solche Zugbeeinflussungseinrichtung vorhanden gewesen, dann hätte der Güterzug am Halt zeigenden Hauptsignal nicht vorbeifahren können, ohne dabei eine Zwangsbremsung auszulösen.

Die Nachrüstung der betreffenden Strecken hat bis zum Ablauf des 31. Dezember 2014 zu erfolgen. Bis zur Ausrüstung mit dem entsprechenden Sicherungssystem haben die Eisenbahnen anderweitige Maßnahmen zu treffen, die die sichere Betriebsführung gewährleisten.

Zitat Ende.

Ich möchte eine Modellbahn betreiben, nachempfunden der Epoche meiner Jugend, die nicht erst 50 Jahre später obigen Anspruch erfüllt oder zu diesem Zeitpunkt am Ende schon stillgelegt war, sondern eine Strecke, die zum Zeitpunkt meines modellbahnerischen Betriebs eine Zukunft hatte und den Stand der Technik darstellte, der damals üblich war. Das Grundgerüst der Eisenbahnen in Deutschland bilden und bildeten nun mal Hauptbahnen.

Ich möchte den Reiz von nett gestalteten Modellbahnen mit Nebenbahn als Hauptthema nicht verkennen. Es gibt auch interessante Internetseiten dazu, wie bspw. Lokalbahnreminiszensen. Wenn man aber in diesem Forum nicht das planerische Vermögen für Hauptbahnen will oder nicht (mehr) hat, nehme ich dieses faire Bekenntnis zur Kenntnis.

Ich wünsche allen Modellbahnern ausdrücklich viel Freude und verbleibe mit besten Grüßen.
Vielleicht hört man sich ja mal wieder in anderen Foren.

Micha


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19.08.2014 16:11 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2014 17:17)
avatar  Maxl ( gelöscht )
#3 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
Ma
Maxl ( gelöscht )

Hallo,

die Frage nach der tatsächlichen Funktion und dem Reiz eines Automatikbetriebes tauchte an anderer Stelle schon im Forum auf.

Möglicherweise hat die puristische Sichtweise vieler Forumsteilnehmer hier im Forum dazu geführt, dass Modelleisenbahner welche den Automatikbetrieb für ihre komplexen Anlagen benötigen, was ja hier im Forum als uninteressant bzw. nicht beherrschbar in Abrede gestellt wird, sich hier nicht (mehr) aufhalten und deshalb Antworten weitgehend ausbleiben werden.

Der Strang Betrieb auf der Saalebahn zeigt hier im Forum beispielhaft an der eingleisigen Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn eine Möglichkeit der Automatisierung mit dem Programm Train-Controller (TC).Betrieb auf einer Anlage nach Motiven der Saalbahn

Ich selbst kenne dieses Programm nicht, habe aber in einem anderen Forum (Mainstream) Informationen darüber gefunden und Erläuterungen von einem versierten Anwender des Programmes erhalten:

Im Prinzip funktioniert es so, dass die gesamte Anlage in dem Programm eingerichtet wird mit allen Weichen, Signalen, Gleislängen, etc..
Die Loks werden durch das Programm "geeicht", das heißt mit V max und Brems- bzw. Beschleunigungsverhalten definiert.
Durch Detektorabschnitte im Gleis erhält das Programm seine erforderlichen Informationen über Standorte und Bewegung der (aller) Fahrzeuge auf der Anlage.
Im Weiteren werden alle Zugfahrten (ein oder mehrere Fahrpläne) programmiert.
Der Betriebsablauf kann sowohl nach Fahrplan als auch durch freien Abruf einzelner Züge erfolgen. Das Programm steuert dann alle gleichzeitig erfolgenden Zugfahrten so, dass ein unfallfreier Zugverkehr nach definierten Regeln entsteht. Weichenstraßen und Signale werden entsprechend gestellt. Es ist sogar möglich Züge automatisch punktgenau in Stumpfgleise (z. B. SBH) rückwärts "einzuparken".
Darüber hinaus ist es jederzeit möglich jeden Zug von der Automatik in den Handbetrieb zu holen und gleichermaßen frei zu steuern, bei gleichzeitiger Überwachung und selbständigen Kontrolle des übrigen Verkehrs durch das Programm.

Falls nähere Informationen gewünscht sind, kann ich gerne einen Kontakt vermitteln.

Grüße Max (Minimax)


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19.08.2014 16:15 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2014 16:47)
#4 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Zitat von Tf aD im Beitrag #2
... ich denke ein PLANUNGSFORUM sollte auch den Anspruch haben für Anlagen mit HAUPTBAHNEN Lösungen zu haben....
... Wenn man aber in diesem Forum nicht das planerische Vermögen für Hauptbahnen will oder nicht (mehr) hat, nehme ich dieses faire Bekenntnis zur Kenntnis.

Hallo Micha,

da täuscht Du dich gewaltig! Wir haben kein planerisches Unvermögen, bloß weil wir keine Lust haben uns für eine Hauptstrecke auf 3 x 2 m in H0 oder N den Kopf zu zerbrechen!
Das Thema Hauptbahn ist faszinierend und ist auch im Modell umsetzbar, aber das Thema ist nicht ohne, und verdient Respekt! Für eine glaubwürdige Umsetzung ist allerdings auch etwas Platz, Zeit und Geld nötig! Hat jemand genügend Platz, Geld, Zeit, Helfer etc. alles kein Problem (siehe Windbergbahn)! Hier in diesem Forum geht es in erster Linie um baubare Heimanlagen und vorbildgerechten Betrieb! Und Fakt ist je größer das Vorbild desto schwieriger die Umsetzung!
Hauptbahn ist für mich lange Züge und viel Masse! 500 Meter Zug sind 5,75 m in H0! Wie lang ist ein einfacher Bahnhof mit Überholmöglichkeit an einer Hauptstrecke? Bei 1000 Meter sind es 11,5 m in H0, 6,25 m in N und 4,55 m in Z! Wie groß müssen die Speichbahnhöfe sein um 24 h Betrieb einer Hauptstrecke aufnehmen zu können?
Okay die meisten sagen dann nehmen wir ein paar Wagen weniger, kürzen die Gleise im Bahnhof auf ein Viertel und 60 cm Radius tuen es auch, statt den vorbildlichen 400 cm (H0), bloß ist es dann noch Hauptbahn oder nur ein billiger Abklatsch einer Hauptstrecke?
Es ist hier also kein Unvermögen Hauptstrecken zu planen, sondern hier eher der nötige Respekt vor Hauptstrecken!

Wenn Dir das Thema so am Herzen liegt, wo ist dein Plan oder Idee? Wie viel Platz hast Du für deinen Traum?

Grüße Hubert

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19.08.2014 16:21
avatar  Maxl ( gelöscht )
#5 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
Ma
Maxl ( gelöscht )

Hallo Hubert,

unter den von dir genannten Voraussetzungen benötigen die meisten Nebenbahnen auch deutlich mehr Platz als 2 x 3 m.
Da gibt es nur sehr wenige kleinste Lokalbähnchen (z. B. Beerfelden), die wirklich maßstabsgetreu und ganz vorbildgerecht in eine Kammer passen.

Grüße Max


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19.08.2014 16:53 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2014 16:54)
#6 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Hallo Max,

Kompromisse sind meist immer notwendig! Die Kunst der Planung ist es die Summe der Kompromisse klein zu halten! Beispiel Verkürzung: Was sieht besser aus? Ein um Faktor 4 in der Länge geschrumpfter Bahnhof oder einer mit Faktor 1,5?

Grüße Hubert

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19.08.2014 17:26
avatar  Maxl ( gelöscht )
#7 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
Ma
Maxl ( gelöscht )

Hallo Hubert,

ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob nicht eine angemessene Verkürzung/Schrumpfung sogar einen besseren Gesamteindruck für den Betrachter schafft.

Beispiel: Um den o. g. 5 m langen Zug im 9 m langen Bahnhof durch einen anderen überholt zu sehen, ist schon eine gewaltige Längenausdehnung notwendig.
Um vom Geschehen einen guten Gesamteindruck zu erhalten, muss man schon einen gehörigen räumlichen Abstand zum Gleis haben.

Das Ganze um die Hälfte verkürzt, könnte auf kürzerte Distanz schon einen "stimmigeren" Eindruck vermitteln.

meint Max


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19.08.2014 18:46 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2014 20:42)
avatar  OOK
#8 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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OOK

Zitat von Tf aD im Beitrag #2
ich denke ein PLANUNGSFORUM sollte auch den Anspruch haben für Anlagen mit HAUPTBAHNEN Lösungen zu haben.
Micha, ein Forum ist die Summe seiner Mitglieder. Und ob die "den Anspruch haben ... Lösungen zu haben" liegt nicht in der Macht der Forumsleitung. Es ist hier nur so, das kann und soll nicht in Abrede gestellt werden, dass die Oldtimer dieses Forums der Nachgestaltung einer (zweigleisigen) Hauptbahn sehr kritisch gegenüber stehen. Und dies auch begründen. Das heißt nicht, dass hier nicht über entsprechende Lösungen diskutiert werden darf. Nun müssten das die Freunde solcher Themen untereinander tun.

Zitat
Ich erinnere an die des Modellbahners Windberg, der den Betrieb seiner Lübeck-Büchener-Bahn hier beschrieb.

Hans-Jörg Windbergs LBE-Anlage kenne ich gut (mehrmals besucht). Dass ich sie in Vielem vorbildlich finde, habe ich im Blauen Buch deutlich zum Ausdruck gebracht. Allerdings entspricht der Betrieb, der dort stattfindet/stattfinden kann, nicht so ganz meinen Vorstellungen. Die Anlage (die keinerlei Automatik aufweist) wird meist mit viel zu wenig Personal betrieben (also konkret von einer einzelnen Person) und daher sequentiell, d.h. all die Züge, die eigentlich gleichzeitig unterwegs sein müssten, um den Betrieb einer zweigleisigen Hauptbahn erfahrbar zumachen, verkehren nacheinander. Insofern hat gerade diese Anlage, die ich in vieler Hinsicht bewundere, meine kritische Haltung gegenüber der Nachbildung solcher Themen eher verstärkt.

Nun bin ich zwar der Gründer dieses Forums, aber ich bin nicht das Forum. Daher kann ich zur Diskussion solcher Themen nicht viel Konstruktives beitragen, sondern eher Kritisches. Damit werde ich mich aber in Zukunft sehr zurückhalten, da ich eigentlich alles, was ich dazu zu sagen habe, schon gesagt habe.

Wiederholen muss ich dennoch den generellen Einwand, das es bisher niemanden gegeben hat, der mich eingeladen hat, mich durch persönlichen Augenschein davon zu überzeugen, dass solche Themen gewinnbringend darzustellen und zu betreiben sind, gerne auch mit den vielgerühmten Automatiken.

Was dich persönlich angeht, schließe ich mich Hubert an mit dem Wunsch, du mögest konkret werden und deinen Raum und sonstige Voraussetzungen und evtl. eine Planidee zeigen, über die geredet werden kann.

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19.08.2014 20:41 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2014 20:49)
#9 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Zitat von Maxl im Beitrag #7
Beispiel: Um den o. g. 5 m langen Zug im 9 m langen Bahnhof durch einen anderen überholt zu sehen, ist schon eine gewaltige Längenausdehnung notwendig.
Um vom Geschehen einen guten Gesamteindruck zu erhalten, muss man schon einen gehörigen räumlichen Abstand zum Gleis haben.

Muss man nicht ;-)





Ein Hauptbahnbahnhof braucht schon etwas Platz! Und hier ist bloß der halbe Bahnhof von Neuenmarkt an der Schiefen Ebene dargestellt!

Grüße Hubert

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21.08.2014 06:15 (zuletzt bearbeitet: 21.08.2014 07:02)
#10 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Zwischen Hauptbahn und Nebenbahn sehe ich zwei große Unterschiede, zum einen die Anzahl der täglich verkehrenden Züge und zum anderen die Abmessungen eines jeweiligen Bahnhofs.

Bei zwanzig Nebenbahnzügen täglich habe ich mehrere Zugkreuzungen, so dass ich aus zwei Richtungen nahezu gleichzeitig in den Bahnhof einfahren muss, sicherlich nicht ganz einfach. Auf der zweigleisigen Hauptbahn rechne ich mit zweihundert Zügen täglich, da reicht schon das Umsetzen der Loks und man ist ganz gut beschäftigt. Selbst wenn einige Züge pendeln, bleibt noch ein enormer Bedarf an Abstellfläche.

Auf meiner Nebenbahn fuhren Sonderzüge mit zwei V100 und acht Reisezugwagen, diese kreuzten in einem Unterwegsbahnhof mit einem Planzug. Ein solcher Zug sollte im Kreuzungsgleis zum Stehen kommen, ohne dass die Lok oder der letzte Wagen auf den Gegenbögen der entsprechenden Weichen stehen. Rechne ich an beiden Enden des Bahnhofs jeweils noch die Weichenkombinationen und einen nicht zu engen Viertelkreis hinzu, komme ich in H0 schon auf eine Anlagenlänge von knapp fünf Metern. Bei einem Abzweigbahnhof kommt man mit zehn Metern Länge evtl. hin, für einen Bahnhof auf der Hauptbahn reicht der Platz in H0 niemals, es sei denn, man hat eine leerstehende Kegelbahn zur Verfügung.

Früher hatte ich keine Probleme mit Personenwagen im verkürzten Längenmaßstab 1:110, heute lege Wert auf maßstäblich lange Wagen. Ich mag auch nicht mehr die Züge zwischen zwei Grenzzeichen millimetergenau zum Halten bringen.

Sicherlich könnte ich auf die Sonderzüge verzichten, aber würde sich die Bahnhofslänge entscheidend verringern? Nein, da die vorbildgerechten Güterzüge ähnlich lang waren.

Bei einer Raumlänge von vier Metern kann ich mir in H0 nur einen Unterwegsbahnhof einer Nebenbahn vorstellen.

Harald.

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29.08.2014 17:27
avatar  Gilpin
#11 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Hi, zum Postulat

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #4

Hauptbahn ist für mich lange Züge und viel Masse! 500 Meter Zug


möchte ich eine Relativierung einwerfen: Natürlich gehören der "Lange Heinrich" und der "Orient Express" auf Hauptstrecken, aber nicht nur die:
- blaue F-Züge der Epoche 3 sind quasi per definitionem kurz,
- TEE-Züge sind es eigentlich nicht, der RAm 6/18 und der italienische Aln aber schon,
- Nahverkehrszüge, die auf Hauptstrecken verkehren und Pendler in die Städte bringen, sind ebf. eher kurz: 'ne E44, ein paar vierachsige Umbauwagen...
- Nahgüterzüge, die die Anschlüsse auf der Strecke bedienen, sind nicht zwingend lang, und betrieblich sehr spannend, wenn solche Anschlüsse dargestellt werden,
- Übergaben bestehen durchaus mal aus einer V60 und einem Waggon.
Solche Zuggattungen sehen auf etwas kürzeren Bahnhofsgleisen nicht so schlecht aus...

Beste Grüße,
Gilpin


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29.08.2014 18:22
#12 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Zitat
Bei zwanzig Nebenbahnzügen täglich habe ich mehrere Zugkreuzungen, so dass ich aus zwei Richtungen nahezu gleichzeitig in den Bahnhof einfahren muss,


warum muß? Das kommt doch allein auf deine Fahrplangestaltung an, bzw. ob eine sogenannte Modellzeit (die wegen der Rangierzeitverlängerung ohnehin mehr Nachteile als Vorteile hat) angewendet wird.

Zitat
...da reicht schon das Umsetzen der Loks und man ist ganz gut beschäftigt.


Das hat aber mit Betrieb noch nichts zu tun. Das Bedienen der Anschlüsse ist das, was Beschäftigung bringt.

Zitat
Sicherlich könnte ich auf die Sonderzüge verzichten, aber würde sich die Bahnhofslänge entscheidend verringern? Nein, da die vorbildgerechten Güterzüge ähnlich lang waren.


Auf Nebenbahnen Epoche III Nahgüterzüge zu finden, die so lang wie V100 + 8 Wagen, war sehr selten. Die überwiegende Mehrzahl der NGs war deutlich unter 10 Wagen stark, von Ausnahmen rede ich hier nicht. Also würde ein Verzicht auf den erwähnten Sonderzug sehr wohl kürzere Bahnhöfe ermöglichen.

Gruß
Christian

>>Ich lasse meinen Computer nicht mit meiner Eisenbahn spielen!<<

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29.08.2014 19:29
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#13 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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OOK

Zitat von Casey Jones im Beitrag #12
Das kommt doch allein auf deine Fahrplangestaltung an, bzw. ob eine sogenannte Modellzeit (die wegen der Rangierzeitverlängerung ohnehin mehr Nachteile als Vorteile hat) angewendet wird.
Einspruch, Euer Ehren! Auf das Thema Modellzeit hier genauer einzugehen, wäre gewiss OT, sollten wir vielleicht an anderer Stelle mal tun. Aber diese absolute Feststellung kann ich so nicht stehen lassen. Gewiss hat die verkürzte Modellzeit Nachteile, das ist nicht unbekannt. Aber die Vorteile sind mindestens genau so groß, nach meiner Erfahrung sogar wesentlich größer, zumindest bei einer Anlage wie meiner, wo die Züge auch viel Strecke fahren. Diese Strecken sind für Modellbahnverhältnisse nicht einmal kurz, aber immer noch viiiiel zu kurz im Vergleich zu dem, was sie darstellen sollen. Da hilft nur geraffte Zeit, wenn ich nicht in A um 11.02 abfahren und in B um 11.02.40" ankommen will.

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29.08.2014 22:13
#14 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Einspruch abgelehnt.
Mir war vorher schon klar, daß hierzu eine Gegendarstellung kommen muß, denn die Nachteile der Echtzeit sind mir auch bekannt.
Ob es aber so viel besser ist, statt Abfahrt 11:02 und Ankunft 11:03 (daß Sekunden plötzlich im Fahrplan stehen, ist mir neu) im Fahrplan stehen zu haben: Ankunft 11:02 und Abfahrt 11:42 (für angenommen 10min Rangierzeit und Faktor 4, der noch als moderat gilt), und das bei einem Zug, der 3 - 4 Stationen bedient und als GmP in jeder ähnlich lang braucht, möchte ich schon bezweifeln, zumindest kann ich mir damit keinen Betrieb vorstellen.
Trotzdem ist darüber eine Diskussion sinnlos, denn beide Glaubensrichtungen haben ihre bekennenden Anhänger, die zwangsläufig den Vorteil einer Seite sehen und mit dem Nachteil der anderen halt irgendwie mehr schlecht als recht leben müssen.

Gruß
Christian

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29.08.2014 22:59 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2014 22:59)
#15 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Zitat von Gilpin im Beitrag #11
... möchte ich eine Relativierung einwerfen: Natürlich gehören der "Lange Heinrich" und der "Orient Express" auf Hauptstrecken, aber nicht nur die:
- blaue F-Züge der Epoche 3 sind quasi per definitionem kurz,
- TEE-Züge sind es eigentlich nicht, der RAm 6/18 und der italienische Aln aber schon,
- Nahverkehrszüge, die auf Hauptstrecken verkehren und Pendler in die Städte bringen, sind ebf. eher kurz: 'ne E44, ein paar vierachsige Umbauwagen...
- Nahgüterzüge, die die Anschlüsse auf der Strecke bedienen, sind nicht zwingend lang, und betrieblich sehr spannend, wenn solche Anschlüsse dargestellt werden,
- Übergaben bestehen durchaus mal aus einer V60 und einem Waggon.
Solche Zuggattungen sehen auf etwas kürzeren Bahnhofsgleisen nicht so schlecht aus...

Und wo sind die schweren D-Züge und die Durchgangsgüterzüge, wenn da schon F-Züge und TEEs fahren? Klar gab es kurze Züge auf doppelgleisige Hauptbahnen, aber es gab auch halt Lange und die kann man nicht einfach ignorieren!
Und wie groß ist ein Bahnhof an einer Hauptstrecke mit Zugbildungsaufgaben?

Grüße Hubert

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30.08.2014 10:16
avatar  OOK
#16 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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OOK

Zitat von Casey Jones im Beitrag #14
Einspruch abgelehnt.
...
Trotzdem ist darüber eine Diskussion sinnlos, denn beide Glaubensrichtungen haben ihre bekennenden Anhänger, die zwangsläufig den Vorteil einer Seite sehen und mit dem Nachteil der anderen halt irgendwie mehr schlecht als recht leben müssen.
Dann sind natürlich die meisten Diskussionen hier sinnlos, zumindest auch die Hauptbahn-Nebenbahnfrage, oder die Paradestreckenfrage oder oder oder.
Ich gebe dir in sofern Recht, als die Diskussion hier weiterzuführen unpassend wäre. Mal sehen, vielleicht habe ich mal Lust, dazu einen Strang zu eröffnen.

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30.08.2014 14:50 (zuletzt bearbeitet: 30.08.2014 15:59)
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#17 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo Christian,

auch wenn das etwas OT ist, was mir hoffentlich nachgesehen wird, so neu sind die Sekunden in den Fahrplanunterlagen nicht mehr.
Generell sind die Werte auch früher vorhanden gewesen, aber in den Fahrplänen zumeist nicht dargestellt worden. Spätestens mit der Einführung des Elektronischen Buchfahrplanes sind die Zehnersekundenangaben aber auch auf den Fahrzeugen zu finden.

Insbesondere im ITF Intergalen Taktfahrplan sind diese technologischen Angaben sehr wichtig u.a. weil auch das Netz sehr stark belastet ist.
Beachtenswert bei diesen Dingen ist aúch die genaue Einhaltung des Fahrplans, da je nach Ausbildung des Verkehrsvertrages die Ankunftsgenauigkeit über die Pünktlichkeit und oder die Höhe der Strafzahlungen entscheidet.



Hier als Beispiel die Fahrplanübersichtseite des 10159, einem Fußballsonderzug den ich am 15.02.2014 gefahren habe.
Achte hier auf die in 10 Sekundenschritten ausgewiesenen Sekunden.

Hundert Jahre früher im Sommerfahrplan von 1914 finden sich ähnliche Angaben.



Sowohl in Haßlinghausen, als auch in Hiddinghausen sind die Aufenthaltszeiten nur eine halbe Minute.

Mit besten Grüßen aus dem Bergischen

Michael


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30.08.2014 16:48
avatar  OOK
#18 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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OOK

Danke Michael für die interessante und wertvolle Info. Ich hatte davon schon gehört, es aber nie so genau gesehen. Und der alte Buchfahrplan mit der halben Aufenthaltsminute ist ein Goldstück.

OOK
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30.08.2014 20:30
avatar  Gilpin
#19 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #15

Und wo sind die schweren D-Züge und die Durchgangsgüterzüge, wenn da schon F-Züge und TEEs fahren? Klar gab es kurze Züge auf doppelgleisige Hauptbahnen, aber es gab auch halt Lange und die kann man nicht einfach ignorieren!
Und wie groß ist ein Bahnhof an einer Hauptstrecke mit Zugbildungsaufgaben?
Grüße Hubert

Touché! Das kommt davon, wenn man am Ende einer langen Reise (in IC und ICE) zu kurz denkt...

Zu den langen Zuggarnituren: klar, ohne lange D-Züge (Gepäckwagen, Speisewagen, erste und zweite Klasse) und Güterzüge werden die F-Züge zur Karikatur. Ich habe noch versucht, ein Gegenargument zu konstruieren, indem ich einschlägige Literatur zu meiner Lieblingsstrecke München-Lindau auf das anteilige Vorkommen kurzer und langer Züge (in Ep. 3 und 4) in Fotos untersuchte – dumm gelaufen, echte D-Züge haben mehr als sechs Wagen, gezogen von zwei Loks (in der Ep. 3 von zwei S3/6, später 218). Der sehr kurze TEE Bavaria hilft da so wenig wie die Eilzüge mit drei Silberlingen. Auch die Güterzüge sind überraschend lang.
Meine Idee war eigentlich: kurze Garnituren verkürzen den notwendigen Zugspeicher, aber das ist wohl nicht so einfach.

Zur Zugbildung: ich wollte die D- und Güterzüge einfach durchrauschen lassen, nur die beschriebenen Zuggattungen in einem Unterwegsbahnhof halten lassen – ohne Überholung oder ähnliches. Interessante Fahrbewegungen sollten die Nahgüterzüge und Übergaben bringen. Da habe ich eine schöne Vorbildsitaution im Kopf – dazu mehr, sobald ich näheres weiß – aber das verhindert ja nicht, dass die eigentlich interessante Zugbildung auf diese Weise entfällt (und da reckt dann die Paradestrecke ihr Antlitz) oder in den Zugspeicher wandert, und das finde ich erst recht unschön, weil dann die spannendste Aufgabe in einem ungestalteten Anlagenteil abzuleisten ist.

Ein Späßchen zum Schluss: die V60 mit einem Waggon gibt's auch heute noch, in der Epoche 6 – das angehängte Bild ist zwei Tage alt.

Beste Grüße
Gilpin


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31.08.2014 15:01
#20 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Hallo Christian,

Zitat von Casey Jones im Beitrag #12

Zitat
Bei zwanzig Nebenbahnzügen täglich habe ich mehrere Zugkreuzungen, so dass ich aus zwei Richtungen nahezu gleichzeitig in den Bahnhof einfahren muss,

warum muß? Das kommt doch allein auf deine Fahrplangestaltung an, bzw. ob eine sogenannte Modellzeit (die wegen der Rangierzeitverlängerung ohnehin mehr Nachteile als Vorteile hat) angewendet wird.

ich orientiere mich an einem Originalfahrplan, daher zumindest theoretisch die selbe Ankunftszeit zweier Züge aus entgegengesetzten Richtungen.

Zitat

Zitat
...da reicht schon das Umsetzen der Loks und man ist ganz gut beschäftigt.


Das hat aber mit Betrieb noch nichts zu tun. Das Bedienen der Anschlüsse ist das, was Beschäftigung bringt.


Ein Zug fährt laut Umlaufplan von A nach B, von B zurück nach A und schließlich von A über B nach C. Auch wenn das Umsetzen der Lok nichts mit dem Betrieb nicht zu tun hat, so ist es aus meiner Sicht doch betriebsnotwendig.

Zitat

Zitat
Sicherlich könnte ich auf die Sonderzüge verzichten, aber würde sich die Bahnhofslänge entscheidend verringern? Nein, da die vorbildgerechten Güterzüge ähnlich lang waren.


Auf Nebenbahnen Epoche III Nahgüterzüge zu finden, die so lang wie V100 + 8 Wagen, war sehr selten. Die überwiegende Mehrzahl der NGs war deutlich unter 10 Wagen stark, von Ausnahmen rede ich hier nicht. Also würde ein Verzicht auf den erwähnten Sonderzug sehr wohl kürzere Bahnhöfe ermöglichen.


Sorry, ich habe "V100" geschrieben, meine aber damit die Baureihen 211/212 und beziehe mich auf Übergaben in der Epoche IV.

Harald.

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31.08.2014 22:36 (zuletzt bearbeitet: 31.08.2014 23:08)
#21 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Hallo Harald,

Zitat
Sorry, ich habe "V100" geschrieben, meine aber damit die Baureihen 211/212 und beziehe mich auf Übergaben in der Epoche IV.


Die möglichen kürzeren Güterzüge gelten für IV sogar noch verschärft, weil ab da das Geschäft laufend zurückging.
Ich wollte mit meiner Antwort nur der scheinbaren Zwangsläufigkeit von 5m langen Bahnhöfen widersprechen. Gerade in IV gibt es die Beispiele Lok+Pwg+2Güterwagen zuhauf. Damit läßt sich auf jeden Fall ein mehr dem Vorbild entsprechender Betrieb auf überschaubaren Bahnhofslängen abwickeln, als mit 20 Wagen Zügen, wo gar keine Zeit ist, sich mit einen einzelnen Wagen überhaupt näher zu befassen.

Christian

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01.09.2014 00:13
#22 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Hallo Christian,

ich kenne auch die Kombination aus 211 und Pwg ohne weitere Güterwagen, allerdings nur an Brückentagen. Die Übergaben bedienten sechs bis acht Güterkunden, das muss natürlich nicht auf andere Strecken übertragbar sein. Ich mag mal auf Bilder anderer Übergaben bei http://vt98.de/69003_1.htm verweisen und möchte diese auch gerne ins Modell umsetzen.

Harald.

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04.09.2014 09:09
#23 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
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Hallo,

wenn man eine Modellbahn plant, spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle, die letztlich den Rahmen vorgeben.
Diese Vorgaben fließen zwangsläufig in den Gleisplan ein.

Zunächst ist es natürlich der Platz (Raumzwang)
Auf dem vorhandenen Platz muss der Plan umgesetzt werden.

Als nächstes muss man sich Gedanken um die vorhandene Zeit machen.
Der Bau einer Anlage dauert seine Zeit. Wer wenig Freizeit hat, muss kleiner planen oder aber Hilfe bekommen.

Wichtig ist auch das zur Verfügung stehende Budget.
Wer wenig Geld habt, muss entweder alles selbst bauen oder aber eher minderwertige Fertigprodukte oder Schnäppchen einsetzen.

Diese Vorgaben sind meist unumstößlich.

Hinzu kommen noch die eigenen Wünsche (z.B. Hauptbahn, großes BW, bestimmte Bauwerke usw.)

Wenn ich nun wenig Platz, Zeit und/oder Geld habe, dann muss mir klar sein, dass ich nicht den Anhalter Bahnhof nachbauen kann! (So sehr ich mir das auch wünsche!)
...es sei denn, ich gehe Kompromisse ein!
Statt H0 könnte man eben alles in Z umsetzen.
...oder aber, da die meisten ja auf gar keinen Unständen die Baugröße wechseln wollen, werden Kompromisse beim Gleisplan gemacht: Die Längen werden extrem gestaucht, engste Radien eingesetzt und die Hälfte der Gleise und Weichen gestrichen! (Dies hat dann natürlich nichts mehr mit dem Vorbild zu tun. Weder optisch noch betrieblich.)

...und hier scheiden sich halt die Geister!

Dieses Forum hat das Vorbild als Vorbild. Eine "Ausweidung" des Vorbilds ist eben nicht mehr das Vorbild.

Wer den Platz, die Zeit und das Geld hat, um eine Hauptbahn vorbildgerecht zu planen und zu bauen verdient den höchsten Respekt und dem möchte ich auch diese Thema nicht madig machen.
Wer die Grundvoraussetzungen nicht erfüllt, der bekommt sicher in anderen Foren mehr Hilfe und größere Unterstützung für sein Vorhaben.

...oder er setzt auf eine Nebenbahn als Kompromiss.


Gruß
Joachim

P.S. Gerne würde ich natürlich auch mal eine Hauptbahn sehen, wo die Grundvoraussetzungen gegeben sind.


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04.09.2014 11:50
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#24 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo Joachim,

um Dein Postscriptum mal zu hinterfragen, gestatte ich mir mal Rolf Ertmer mit seiner Repa-Bahn und dem Bahnhof Altenbeken, sowie um ein etwas aktuelleres Beispiel zu nennen, E. Huwalds Kreiensen-Anlage zu erwähnen. Wenn das keine Hauptbahnanlagen sind (die auch noch tatsächlich so betrieben werden!!!), dann weiß ich es auch nicht!?

Meine Bewunderung gilt beiden, wobei ich definitiv eher zu Kreiensen tendiere, weil da die Qualität, in Bau und vor allem BETRIEB, des Berufseisenbahners dahintersteckt! Tauschen würde ich dennoch nicht wollen, weil mir der Hauptbahnbetrieb eben so gar nicht zusagt, da ich den tagtäglich genießen darf und dann eher an alte Zeiten denke, in denen ich mit der V60 oder V100 über Bergische Nebenstrecken geschaukelt bin...

Beste Grüße von eben da

Michael


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04.09.2014 13:41
avatar  OOK
#25 RE: Hauptbahn vs. Nebenbahn
avatar
OOK

Ist denn irgendwann einmal darüber berichtet worden, ob und ggf. wie Rolf Ertmer seine Altenbeken-Anlage betrieben hat?

Was Kreiensen angeht, muss ich mich mal im SNM-Forum schlau machen.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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