Gleisplan der Woche (2) Rolf Knippers Bergisch Dierscheid

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11.06.2016 11:15 (zuletzt bearbeitet: 11.06.2016 11:30)
#26 RE: Gleisplan der Woche Rolf Knippers Bergisch Dierscheid
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Zitat von hwunderlich im Beitrag #25
... was für eine Materialschlacht...

Ich frage mich da immer, wie einer alleine ein solches Riesenprojekt stemmen möchte.

Habe ich gerade in einem anderen Strang hier gelesen, da braucht es nur die "richtige Software"!
Duck und weg ...
Zitat von hwunderlich im Beitrag #25
In Knippers Zeichnung wirkt der Bahnhof stimmig, was für MICH die Animationen im Stummiforum jetzt so gar nicht 'rüberkommen lassen...

An Dierscheid wurde zu viel herum gemetzgert! Das wesentliche an Knippersplan: Ablaufberg, Anschließer mit In/Out- Verkehr, Höhenstafflung, etc. fehlt jetzt. Anscheinend sind die Originalartikel nicht bekannt!
Wenn schon Dierscheid würde ich bei dem Platz eher nur den Plan leicht modernisieren d.h. etwas größere Radien, mehr Gleisnutzlänge und PAN!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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11.06.2016 11:42 (zuletzt bearbeitet: 11.06.2016 11:55)
avatar  Helko
#27 RE: Gleisplan der Woche Rolf Knippers Bergisch Dierscheid
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Alleine die Strassenbahnradien sind doch schon grausam genug.

Von wann ist denn MIBA 18??? das Heft ist, auch gedanklich, einfach nur LETZTES JAHRTAUSEND!!! Nov 1993 ! !

es gibt ein Download-link dazu.


Das Problem bei solch "grossen" Räumen ist doch, dass die Schienen-Grabbeilagen aus alten Anlagen mehr oder weniger 1:1 auf die neuen Verhältnisse übertragen werden, anstatt gleich neu mit richtigen vernünftigen Radien neu zu planen.

ET_65 hat es konsequent "richtig" gemacht, eingleisig bei einem Raum von ca 40m².

NOCHMALS ZU SW:
Natürlich lässt sich so was damit regeln; ich bevorzuge dabei aber im wesentlichen den Weg von und zum Zugspeicher, das kann die SW wesentlich besser als der Mensch. Der "Rest" kann auch manuell mit dem Regler bespielt werden, das lässt jede SW zu.

VG
Helko
Videobeispiele

Gutes Design ist, wenn nichts mehr entfernt werden kann. Beispiel gefällig?
Der "."!

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11.06.2016 12:06
#28 RE: Gleisplan der Woche Rolf Knippers Bergisch Dierscheid
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Zitat von Helko im Beitrag #27
Von wann ist denn MIBA 18??? das Heft ist, auch gedanklich, einfach nur LETZTES JAHRTAUSEND!!! Nov 1993 ! !

es gibt ein Download-link dazu.

Hallo Manfred,

an deiner Stelle würde ich mal die Artikel lesen! Es gibt Sachen die ihrer Zeit weit voraus waren! Versteht halt nicht jeder und große Radien sind nicht alles ...

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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11.12.2023 20:35 (zuletzt bearbeitet: 11.12.2023 20:37)
#29 RE: Gleisplan der Woche Rolf Knippers Bergisch Dierscheid
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Hallo zusammen!

Es ist ziemlich genau 10 Jahre her als Rolf Knippers Entwurf „Bergisch Dierscheid“ hier diskutiert wurde. Das MIBA-Spezial-Heft und den Entwurf kannte ich, diesen Thread habe ich erst jetzt gelesen, und ich finde dass der Entwurf hier unnötig schlecht wegkommt.

Nun muss man wissen dass Bergisch Dierscheid für das MIBA-Spezial „Vorwiegend Güter“ entworfen wurde – ein ganz starkes Heft das mir damals wirklich die Augen geöffnet hat was Güterverkehr ist und was man daraus aus der Modellbahn machen kann!!!

Die Motivation hinter dieser Anlagenplanung war eine große Heimanlage zu entwerfen mit einem Nebenbahnknoten der „richtigen“ Güterverkehr ermöglicht: Nahgüterzüge „aus der Großstadt“ setzen Wagengruppen aus, die Wagen werden mittels Ablaufberg sortiert, den Ladestellen und Anschlüssen im Bahnhofsbereich zugestellt, Nahgüterzüge für eine Nebenbahn gebildet, umliegende Ausweichanschlussstellen mit Übergaben bedient. Als Inspiration hat Rolf Knipper den bekannten Bahnhof Dieringhausen genommen und – wie ich finde erfolgreich – das Typische dieser Vorbildsituation (kleiner Ablaufberg mit Sortiergruppe, Ortsgüteranlage und Bw-Außenstelle in „Tieflage“) umgesetzt.

Der Entwurf hat manche Schwächen – dazu komme ich noch. Dass man sich über den Betrieb keine Gedanken gemacht habe finde ich gar nicht. Im Originalartikel kommt erst einmal eine Erzählung von MM die einen halben Betriebstag im Güterverkehr beschreibt, da wird schon sehr deutlich wie der Betrieb laufen soll. Bertold Langers Text der hier im Forum mit abgedruckt wurde hingegen ist nicht sehr aufschlussreich (hätte man auch einfach weglassen können).

Das auf der gleichen Seite abgebildete Streckenschema möchte die Möglichkeiten im Güterverkehr aufzeigen, da wird aber auch jede Ladestelle und jedes Anschlussgleis eingezeichnet, und die beiden „Awansten“ habe auch noch Verbindungen in die Zugspeicher (darüber möchte man wohl beladene gegen leere Wagen tauschen). Konzeptionell alles ok, aber diese Art der Darstellung verwirrt den Leser unnötig.

Tatsächlich ist das Streckenschema sehr einfach und stringent:

1. Es gibt eine Durchgangsstrecke Köln (Zugspeicher) – Dierscheid – Gömmersbach (Zugspeicher).
2. In Dierscheid zweigt eine Stichbahn Dierscheid – Krähwinklerbrücke – Verbeck (Fiddle-Yard) ab.
3. An beiden Strecken liegt je eine Awanst (Walzwerk und Betonwerk), die müssen mit Übergaben bedient werden.

Unstrittig ist dass eine solche Anlage ein großes Projekt ist (aber daran ist nichts Schlechtes) und dass man mehrere Personen zum Betrieb benötigt. Für den Einzelspieler ist das nichts, aber das wurde im Artikel auch nicht geschrieben; ich denke auch dass das Autorenkollektiv (MM, Rolf Knipper, Jan Bruns) dort eher einen ordentlichen Mehrpersonenbetrieb mit Fahrplan und Güterwagenumlauf im Sinn hatte.

Nicht ganz nachvollziehen kann ich wieso hier im Thread von „Hauptbahnbetrieb“ geschrieben wurde bei dem Rangierfahrten „durchflutschen“ müssen: die Vorbildstrecke Köln – Dieringhausen – Gummersbach ist eine Nebenbahn, da war in der Epoche 3 halt Nebenbahnbetrieb, vielleicht mit ein oder zwei Heckeneilzügen. Fernverkehr oder starken Durchgangsgüterverkehr mit Zügen im Blockabstand gab es da nicht, und das wurde auch im Artikel nicht behauptet.

Soweit zum Grundsätzlichen, zu den Stärken und Schwächen gleich separat.

Grüße,
Sebastian


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11.12.2023 20:51 (zuletzt bearbeitet: 11.12.2023 21:14)
#30 RE: Gleisplan der Woche Rolf Knippers Bergisch Dierscheid
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Nun mal zu den Stärken und Schwächen.

Das oben beschriebene Konzept halte ich für sehr gut. Auch finde ich dass der Bahnhof Dierscheid weitgehend gut und funktional, und gar nicht "chaotisch", umgesetzt wurde. Nicht so gut ist:

- Es gibt im Personenverkehr nur zwei Bahnsteiggleise. Da auch die Nebenbahnzüge hier wenden sollte ein drittes Bahnsteiggleis her.

- Die Ostausfahrt ist von den Weichenverbindungen unglücklich angelegt. Reisezüge von und nach Verbeck könnten nicht in Dierscheid kreuzen.

- Es gibt nur ein Behandlungsgleis für Güterzüge. Mit dem in MM´s Text beschriebenen Betrieb geht das auf wenn man gut plant und nichts schiefgeht, mir wäre mit einem weiteren Gleis wohler.

- Die Ordnungsgruppe mit Ablaufberg und nur drei Ordnungsgleisen sieht etwas gewollt aus, 1-2 weitere Ordnungsgleise wären besser. Dass der Betrieb eines Ablaufberges in H0 immer ein Kompromiss bleiben wird steht auf einem anderen Blatt.

- Gar nicht gut ist die Anlagentiefe im Bereich ganz rechts, das muss anders gelöst werden.

Bei den unterirdischen Streckenverläufen wird es dann tragisch:

- Rechts oben ist ein „Verteilerkreisel“ geplant worden. Die aus Dierscheid herausführenden Strecken münden zunächst in diesen Kreisel und verlassen diesen dann zu ihren jeweiligen Zugspeichern.

- Das funktioniert nur dann wenn z. B. der Fdl Dierscheid den Fahrweg durch diesen Kreisel mit einer „Start-Ziel-Bedienung“ einstellen kann – das ist hinzukriegen, aber die Fahrstraßen schließen sich gegenseitig aus: zwei Züge die in Dierscheid erfolgreich miteinander gekreuzt haben stehen sich dann vor dem Verteilerkreisel im Weg. Diesen Bereich muss man ganz anders angehen.

- Völlig unzureichend sind die Zugspeicher die „Köln“ und „Gömmersbach“ darstellen: nicht einsehbare, nicht von Hand zugängliche, zu kurze Stumpfgleise. Dort verendende Züge müssen dann rückwärts wieder in den „Verteilerkreisel“ geschoben und gewendet werden. Das ist großer Mist und wirklich nicht durchdacht worden.

- Für die Lokführer der Stichbahnzüge klappt es mit dem „PAN“ auch nicht, die Züge verlassen Dierscheid nach rechts, dann muss der Tf zum Betonwerk eilen und den Zug dort erwarten.

Ich bin aber der Meinung dass man diese Schwächen beheben kann, und dann könnte Dierscheid eine großartige Heimanlage werden. Nichts für den Einzelspieler, aber mit 4-5 Personen (Fahrdienstleiter Dierscheid, Rangierleiter Dierscheid, zwei bis drei Tf/Zf die Züge fahren) kann das richtig Spaß machen.

Es wäre eine tolle Herausforderung Dierscheid einmal neu in dem gegebenen Raum zu planen. Wenn man keine Angst vor Multideck, Türbrücken und ähnlichem hat (sollte man nicht wenn man sich so ein großes Projekt vornimmt) wird das sicher noch viel besser.

Meint und grüßt
Sebastian


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