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Mechanisches Stellwerk - ein weiterer Versuch
#51 Neues Video - Bau eines Abtriebs
Hallo allerseits -
nach den Rillentroubles und mittlerweile mit Bandsägeproblemen - ich fürchte, ich habe sie in den letzten 20 Jahren nicht so hergenommen wie in den letzten 8 Wochen ... - hab ich nun doch ein neues Video vom Zusammenbau eines Abtriebs auf Youtube gestellt.
H.M.
#52 RE: Neues Video - Bau eines Abtriebs
... und ein weiteres Video vom "Verseilen" eines Weichenhebels mit seinem Abtrieb ist jetzt auch online.
Ich habe auch zweimal versucht, eines vom Verseilen eines Doppelhebels zu machen: Aber beim ersten Mal war die SD-Karte voll; beim zweiten Mal hab ich zu viel außerhalb des Kamerabereichs gewerkelt. Außerdem dauert es beimDoppelhebel mit der "Schnürl-Zieherei" noch viel länger, und es wird m.E. nur mehr langweilig oder unverständlich, was da passiert. Wenn jemand das unbedingt irgendwann sehen will, schneid ich halt das Garn von einem Doppelhebel runter und verseil ihn noch einmal.
Damit ist der "Unterbau" der Hebelbank jetzt auch fertig, und es fehlt - nach Rahmen, Hebeln und eben Abtrieben - "nur noch" der vierte Teil, das Verschlussregister. Dazu mache ich vorerst einmal ein (oder zwei?) "Theorie-Videos": Wie kann man sowas prinzipiell bauen, welche Varianten wurden von welchen Stellwerkstypen verwendet; und wie kommt man vom Verschlussplan zum Bauplan für das Register (ja, da braucht man einen eigenen Plan; auch in der wirklichen Welt ist das so).
Wenn dann die neuen Bandsägeblätter da sind, werde ich mit dem Bau loslegen.
H.M.
#53 Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Endlich: Verschlussregister.
Mein erstes Video dazu ist eher eine Vorlesung darüber, welche grundlegenden Konstruktionen Signalbauanstalten dafür erfunden haben. Die Einteilung verdanke ich H.Wägli, der sie in seinem "Hebel, Riegel und Signale" eingeführt hat; ich habe sie ein wenig erweitert und komme nun auf fünf Grundtypen, unter die ich Stellwerke von Siemens, Jüdel, Schnabel und Henning, den Südbahnwerken, Zimmermann und Buchloh und einigen anderen einreihe - insgesamt also ein "technisch-historischer Rückblick".
Mit der Projektierung meines Modell-Verschlussregisters wird es in einigen Tagen weitergehen.
H.M.
#54 RE: Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Hallo Harald, tolle "Vorlesung"! So eine gute Darstellung der Verschluss-Systematik habe ich noch nirgends gefunden.
Im DB-Fachbuch "Das mechanische Stellwerk" habe ich eine Darstellung des Prinzips TT3 (nach deiner Nomenklatur) gefunden:
Soweit mir bekannt ist, benutzen die meisten Stellwerke hier in der Region (Jüdel, Bruchsal) oder in Thüringen (Einheit) dieses Prinzip, bei dem sich die Verschlussbalken senkrecht und die Fahrstraßen-Schubstangen waagerecht bewegen.
Mit Hp1-Gruß - Helmut
EDIT: Auf dem Bild ist auch gut zu erkennen, wie die drehbaren Verschlussstücke (unter den Blockfeldern) von der Fahrstraßen-Schubstange angetrieben werden.
#55 RE: Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #54
Hallo Harald, tolle "Vorlesung"! So eine gute Darstellung der Verschluss-Systematik habe ich noch nirgends gefunden.
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #54
Soweit mir bekannt ist, benutzen die meisten Stellwerke hier in der Region (Jüdel, Bruchsal) oder in Thüringen (Einheit) dieses Prinzip, bei dem sich die Verschlussbalken senkrecht und die Fahrstraßen-Schubstangen waagerecht bewegen.
Ziemlich sicher, ja - "TT3" war und ist in Deutschland vorherrschend (so wie in der alten Monarchie das RT-Prinzip, bis auf die alten 12SA-Stellwerke); bei Bruchsal allerdings nur bei der Bauart Bruchsal J von 1905, davor waren alle "TT2"-Stellwerke.
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #54
EDIT: Auf dem Bild ist auch gut zu erkennen, wie die drehbaren Verschlussstücke (unter den Blockfeldern) von der Fahrstraßen-Schubstange angetrieben werden.
... was zu einer weiteren "RT"-Abhängigkeit führt: Blockwelle dreht sich, Riegelstange verschiebt sich. Irgendwann sieht man den ganzen Stellwerksapparat nur mehr unter diesem Gesichtspunkt
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #54
Mit Hp1-Gruß - Helmut
Ebensolchem!
H.M.
Wenn es zu fieselig wird, einfach mal den Maßstab erhöhen! (Video ab 1:00)
https://mrv.trains.com/videos/layout-vis...oad-club-layout
Grüße Hubert
So weit war ich schon - hier sieht man mein(!) Stellwerk, das ich damals einem kleinen Museum vermacht habe; beim Betrieb einer damit verbundenen Gartenbahn. Videos dazu u.a. hier und hier und hier. Insofern mach ich nun nach sechs Jahren das Gegenteil: Ich verkleinere den Maßstab ...
Aber natürlich für den Link!
H.M.
#58 RE: Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Hallo allerseits -
nach langer Zeit zwei neue Videos: Vom Erstellen des Verschlussplanes für das Demo-Stellwerk; und erste Erklärungen zum Bau des Verschlussregisters.
H.M.
#59 RE: Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Hallo Harald, ich bin (wieder mal) beeindruckt über deine Präzision und deine Geduld bei diesen kniffeligen Stellwerks-Arbeiten.
Das Prinzip mit den Schrauben als Sperrelement ist überzeugend; aber diese Bohrarbeiten! Vielleicht gibt es da eine Hilfe:
Als Zubehör zu den 19"-Baugruppenträgern gibt es fertige Gewindestreifen mit M 2,5-Löchern im Abstand von 5,08 mm, da könntest du doch ne Menge Bohr- und Gewindeschneidarbeiten sparen?
Mit Hp1-Gruß - Helmut
#60 RE: Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #59
Hallo Harald, ich bin (wieder mal) beeindruckt über deine Präzision und deine Geduld bei diesen kniffeligen Stellwerks-Arbeiten.
!
Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #59
Das Prinzip mit den Schrauben als Sperrelement ist überzeugend; aber diese Bohrarbeiten! Vielleicht gibt es da eine Hilfe:
Als Zubehör zu den 19"-Baugruppenträgern gibt es fertige Gewindestreifen mit M 2,5-Löchern im Abstand von 5,08 mm, da könntest du doch ne Menge Bohr- und Gewindeschneidarbeiten sparen?
Ich habe da mittlerweile eine feste Meinung (und Erfahrung?): "Fertige Teile" bringen ziemlich wenig. Ich muss ja an vielen Stellen Löcher bohren und Gewinde schneiden - wenn ich nun nur bei diesen Streifen fertige Bauteile verwende, dann muss ich ehrlich berechnen, welcher Prozentsatz an Löchern des ganzen Stellwerks das ist. Ich mach das heute noch (interessiert mich auch - EDIT: siehe unten), aber mehr als 10% werden es nicht sein. Das heißt aber, wenn ich meine Bohrerei und Gewindeschneiderei generell um nur 10% schneller mache, habe ich dasselbe erreicht; und dann habe ich die Möglichkeit, sie auch um 15 oder 20% schneller zu machen - und das hilft dann überall. Während umgekehrt, wenn ich mehr verschiedene (Fremd-)Teile einsetze, eine Optimierung mir dort gar nichts bringt.
Außerdem: 200...300 Löcher bohren (und entgraten und gewindeschneiden) dauert nicht so lange - in 2 Stunden ist das erledigt. Andere Leute machen Yoga oder gehen Bergwandern, um einige Stunden "immer dasselbe zu tun" und in ein "Nirwana-Feeling" zu kommen - ich kann mich beim Bohren enorm entspannen und über die Welt nachdenken und zur Ruhe kommen. Und dann ist diese Erfahrung von "Industriearbeiterarbeit", die zumindest ich als Software-Ingenieur nie gemacht habe, auch eine Bereicherung: Ich denke über Themen nach, die mich auch interessieren, z.B. was ist überhaupt eine erfüllende Arbeit? Können wir es uns leisten, jede Routinearbeit als 'nervtötend' und 'zu automatisierend' zu bewerten, oder muss man nicht auch das 'eintönige' Schmieden von Hufeisen oder das 'langweilige' Bohren von Löchern weiterhin(!) als wertvolle Betätigung betreiben können - da sind solche (ja eh freiwilligen!) Selbstexperimente aus meiner Sicht tatsächlich spannend.
Ganz grundlegend, aber jetzt bin ich schon weit off-topic, meine ich, dass ich Effizienz mittlerweile prinzipiell für einen Fehler halte. Ineffizienz ist es, wie wir unsere Welt und unsere Kultur am Leben halten - Muße, Verschwendung, Routine, Langweile, Fehlversuche, Verlierer sein: Das muss es sein, was uns als Menschheit mit der Welt in Einklang bringt. Und dazu gehört, als minimaler Beitrag, auch das Bohren vieler M3-Löcher (und die ganze Modellbahnbauerei überhaupt, oder? - zumindest für viele von uns).
// EDIT: Löcheranzahlen meier Konstruktion - hängt von Hebeltypen und ein paar anderen Dingen ab, aber hier sind die "Regelzahlen":
- Hebel (auch Hebelbock usw.): 36
- Rahmenstütze und andere Rahmenteile (ca. jeder 4. Hebel): 28
- Hebelabtrieb unten drunter: 21
- Verschlussregister für einen Hebel: 3 + max. 5 * Anz. Fstr-Schieber, aktuell also 13 für meine 2 Schieber
D.h. in Summe pro besetztem Hebelplatz ca. 36+7+21+13=77 - das ist schon ganz schön viel. Davon würde ich mir mit fertigen Fahrstraßenstangen 3..5 ersparen, also 4..6%. Andererseits nehmen mir fertige Teile die enorme Flexibilität, die ich beim Bau mit Halbzeugen habe (es gibt noch Verrücktere: Jemand gießt sich seine Hebelmodelle in eigenen Gußformen - wenn ich's richtig verstehe, ist dort allerdings ein Stellwerk schon seit Jahr(zehnt?)en in Bau ...).
H.M.
#61 RE: Verschlussregister - ein systematischer Überblick
Hallo,
das Stellwerk ist schön geworden! Hut ab vor der Anfertigung der vielen Einzelteile.
Ich hatte mir mal überlegt, deutsche "Einheit" in 1:5 nachzubauen. Den Maßstab wählte ich aufgrund der Überlegung, dass die wichtigsten Schrauben, die das Stellwerk in 1:1 zusammhalten, maßstäblich nicht zu klein werden sollten - ich wollte das Verschlußregister nach dem Originalprinzip bauen und die Verschlußstücke noch mit Schrauben M3 oder M2.5 festschrauben können. Leider habe ich nach dem 1. Hebel ohne Seilscheibe die Arbeiten eingestellt, weil der Studienabschluss damals wichtiger war.
Der Bock ist aus einem Al-Rechteckrohr ausgesägt und gefeilt, also nicht zusammengesetzt. Die Achse steckt lose drin. Der Hebelschaft ist aus Ms-Flachmaterial, in das ich ein Rohr als Nabe gelötet habe. Die Handfalle aus Ms-Blech geformt. Die Fallenstange aus Ms-Vierkant läuft in einem Ms-Vierkantrohr, welches an den Hebelschaft gelötet ist. Als Handgriff ist ein Ms-Rohr aufgesteckt und angelötet. Die Bolzen sind aus Ms-Draht, auf denen die eher klobigen Stellringe aus dem Modellbaubedarf klemmen. Auf der Rückseite ist auch eine Zugfeder als Handfallenfeder vorhanden.
Die Hebelbankfüße sind mit einer Bandsäge aus Tischlerplatte ausgeschnitten.
Was mich an den Modellen immer stört: Das meist massig vorhandene Spiel der Teile. Beim Vorbildstellwerk ist es schon eine Seltenheit, wenn Hebel fühlbar ausgeschlagen sind.
LG,
Manja
Zitat von Balsine im Beitrag #62
Hallo,
das Stellwerk ist schön geworden! Hut ab vor der Anfertigung der vielen Einzelteile.
Danke!
Zitat von Balsine im Beitrag #62
Ich hatte mir mal überlegt, deutsche "Einheit" in 1:5 nachzubauen. Den Maßstab ...
Ich habe schon öfter gesagt, dass diese Herangehensweise nach meiner grundsätzlichen Meinung/Philosophie keine so gute Idee ist:
a. Entweder will man ein verkleinertes Funktionsmodell bauen (d.h. es soll so funktionieren wie in echt), dann kann man (in erster Näherung - da kann man viel dazu sagen - siehe unten mehr) kein Vorbild nachbauen;
b. oder man baut ein Vorbild verklinert nach, dann wird es kein nach den Vorbildprinzipien funktionierendes Modell.
Das ist wie bei allen anderen Modellen, z.B. auch bei Lokomotivmodellen:
a. Entweder baut man ein Funktionsmodell - dann wird man kein echte Lok nachbauen können. Das kleinste nach echten Prinzipien funktionierende Modell einer Pacific-Lok, das ich kenne, ist eine Lok im Prater im Wien, mit einer Spurweite von 381 mm, ca. 1:5 - und auch bei diesem Modell sind viele Bauteile ziemlich unmaßstäblich vergrößert (z.B. Tachometer, Kesselmanometer oder Schmierpumpen!) oder fehlen gleich ganz; und die Fertigungsgenauigkeit muss dafür so sein wie beim realen Dampflokbau.
b. Oder man baut ein Modell nach, das einer echten Lok von außen im Detail entspricht. Dann baut man aber einen Elektro- oder Dieselmotor rein, zerlegt das Fahrwerk anders und weicht auch sonst hemmungslos bei den funktionalen Teilen vom Vorbild ab = man baut ein optisches Modell.
Wenn man denn doch tatsächlich ein verkleinertes Funktionsmodell bauen will - was wir alle wollen -, dann geht das m.E. nur, indem man zuerst lernt, Funktionsmodelle zu bauen - unabhängig von irgendeinem Vorbild. Erst wenn man das kann (ich brauche noch ein Jahr, oder noch länger, fürchte ich), versteht man langsam, welche Teile man näher ans Vorbild annähern kann und bei welchen man im Interesse der Funktion das Vorbild weiter ignoriert (siehe Manometer-Beispiel oben).
Ich denke, dass jeder, der z.B. einmal ein Fahrzeugmodell gebaut hat, das genau gleich macht: Niemand baut ein Modell-Dampflokfahrwerk nach der Theorie von Helmholtz und mit Gölsdorfachsen oder auch mit verkleinerten echten Radprofilen - man baut von vornherein ein spezifisches Modellfahrwerk, mit hohen Spurkränzen und einer Radreifenbreite, die sich nur aus der sicheren Funktion des Modells bemisst (und historisch hat man dann im Lauf von Jahrzehnten(!) gelernt, die Spurkränze zu verkleinern und in speziellen Fällen - großer Maßstab, extreme Fertigungsgenauigkeit - in eine maßstäbliche Größenordnung zu bekommen - aber das dauert eben Jahre, meine ich ...)
Zitat von Balsine im Beitrag #62
Leider habe ich nach dem 1. Hebel ohne Seilscheibe die Arbeiten eingestellt, weil der Studienabschluss damals wichtiger war.
... was eine gute Entscheidung war !
Zitat von Balsine im Beitrag #62
Was mich an den Modellen immer stört: Das meist massig vorhandene Spiel der Teile. Beim Vorbildstellwerk ist es schon eine Seltenheit, wenn Hebel fühlbar ausgeschlagen sind.
Verstehe ich. Zwei Dinge, die ich zu wissen glaube:
1) Was Konkretes: Ein hilfreiches Konstruktionselement, das ich verwende: Achsen und Wellen sind immer Gewinde, die in entsprechend geschnittenen Gewindelöchtern laufen - denn Gewindebohrer und Gewinde sind ziemlich genau, und ich erspare mir nebenher massenweise Splinte und Ringe gegen seitliches Verschieben.
2) Was ziemlich Abstraktes: In jeder "Kette von mechanischen Verbindungen" muss sich ein einstellbares Element befinden, das Stellungsfehler und (manches) Spiel ausgleichen kann.
Aber ich muss, mit meinen Hobbyideen, auch noch viel lernen, wie man spielloser konstruiert und baut, und das eben auch, wenn man kein gelernter Feinmechaniker mit entsprechenden Maschinen ist(sonst wär's leicht - aber viel zu teuer). Ich bin da noch lange nicht so gut, wie ich will.
H.M.
Hallo,
der Tipp 1) mit dem Gewinde als Achse ist genial - man muss nur zuesehen, dass der unvermeidliche Hub sich frei "austoben" kann!
Zu 2) kann ich dir nur beipflichten. Habe heuer das Zahnstangenspiel in der Lenkung eines meiner Autos mit einer 0.12 mm Beilage aus dem Schrott verringert - nachdem man mir erklärt hatte, da könne man nix machen, wirtschaftlicher Totalschaden oder > 800 € Kostenvoranschlag für Lenkung tauschen.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt meiner Überlegung wohl schon Kenntnis historischer Funktionsmodelle von Stellwerken in vor etwa 100 Jahren gebräuchlichen Bauarten, die im Deutschen Technik-Museum Berlin lagern bzw. teilweise ausgestellt sind. Was ich seinerzeit noch nicht wusste, aber auch in diese Kategorie fällt, ist eine Signalschule in England von 1912 mit verkleinerten Hebelbänken: www.youtube.com/watch?v=ZDFYtMpN-yQ und www.youtube.com/watch?v=1MTaPwuDAqg aber das sind bspw. die Blockinstrumente nicht verkleinert, sondern 1:1 Originalteile.
Mir wurde auch schnell klar, dass sklavisch maßstäblicher Nachbau der "Enheit" einerseits zu Problemen etwa mit viel zu kleinen Blocksperren führen würde, andererseits bei 140/5 = 28 mm Hebelteilung eine Hebelbank etwa für die ca. 40 Hebel für Walburg "Wf" zu einem Monster-Gerät von etwa 1,30 m Länge (mit Block) führen würde. Und bei einem derart großen Stellwerksbezirk dem gelegentlichen Bediener jede Routine und Ortskenntnis fehlen würde, die Hebel mit Affengeschwindigkeit entsprechend Verschlußplan zu bewegen, wie das ein echter Weichenwärter tut (im Vorbeigehen mit beiden Händen im einem S&H 1912 oder Mehrreihenhebelwerk rumwühlen als wäre es nichts...)
Ein anderer Vesuch meinerseits, ein Funktionsmodell ohne Rücksicht auf Maßstabsfragen zu bauen, führte vor 20 Jahren (!) hierzu:
Eigentlich wollte ich ein Kurbelwerk Bauart Bruchsal verkleinert bauen und hatte mir von CNC-Dreher aus dem Bekanntenkreis "Verschlußglocken" als Rohlinge anfertigen lasssen. In den 90ern war so ziemlich jeder in der Familie, im Bekanntenkreis oder im Dorf Dreher, Werkzeugmacher oder sowas - leider fehlte mir als Schüler das Geld für mehr als eine Tischbohrmaschine, mit der ich alles gemacht habe. Irgendwie wurde dann ein elektromechanisches Einreihenhebelwerk daraus. Hebelteilung 75 mm - nicht weniger als bei S&H 1912 und E43 üblich (es gab anfangs auch 60 mm). Ich dachte mir: Wenn man die Weichen im Modell sowieso elektrisch stellt, ist Elektromechanik das angemessenere Vorbild für das Hebelwerk, denn die aus der elektrischen Stellung entspringenden Probleme werden im elektromechanischen Stellwerk alle auch beim Vorbild gelöst (Kuppelstromkreis, Hebelsperren etc.), da braucht es keinen "Mechaniksimulator".
Das Stellwerk war in den Jahren um 2001 auf einigen Fremotreffen im Einsatz und vielbewundert www.thwoditsch.de/fremo/meine01/index.html
Ich machte folgende Erfahrungen:
1. Es macht irre viel Arbeit, sowas zu bauen.
2. Die meisten Mitspieler/Kollegen verstehen/verstanden nicht genug davon, um die Bedienung zu meistern.
3. Unterschätzte Spiele und ungenaues Arbeiten führen zu Problemem; wenn man nicht genau weiß, ob ein Hebel in Endlage ist, und Verschlußstücke noch sperren, obwohl sie es nicht sollen, wird das Stellwerk praktisch wertlos.
4. Man darf möglichen Finger-Kräfte des Bedieners nicht vernachlässigen. Die Mitnehmer und Verschlußglocken sind mit M3 Schrauben auf eine dünne Welle geklemmt (im Original beim Kurbelwerk mit Nasenkeilen fixiert), der Hebel ist mit Hohlsplint auf der Welle fixiert. In meiner Abwesenheit wollte jemand Weichen umstellen und übersah, dass noch ein Fahrstraßenhebel eingelegt war. Er hat dann mit Gewalt dran gedreht, so dass die Weiche schaltete. Es waren dann alle Verschlußstücke auf der Achse verschoben mit häßlichen Marken auf der Welle. Danach war ich zutiefst beleidigt und habe das Stellwerk nie mehr mitgebracht. Es müsste ein kraftbegrenzendes Element her, das unzulässige Bedienerkräfte vom Verschlußregister fernhält.
Beim VES Mehrreihenhebelwerk ist tatsächlich eine Rutschkupplung einkonstruiert worden, nachdem in den 1930er Jahren einige Wärter mit kräftigen Händen die Zahnräder des Schubstangenantriebs abgeschert hatten!
Teufel auch - heute morgen habe ich selber einen Hebel (Fenstervorreiber aus dem Baumarkt) abgebrochen! War wohl spröde geworden.
Details würde ich demnächst in einem separaten Beitrag vorstellen.
LG,
Manja
Leicht OT: Beeindruckend finde ich im ersten Film speziell die Diskrepanz zwischen dem detailierten Gleisbau und den darauf verkehrenden Tin Plate-Modellen.
Was die Stellwerkstechnik im Modell betrifft bin ich immer wieder schwer beeindruckt. Mir selber fehlt leider absolut die Geduld dazu, mich in sowas reinzufuchsen (schon im Betrieb, endgültig dann aber im Bau). Vielleicht mag ich deshalb Kleinbahn so sehr - da ist mit einfacher Schlüsselabhängigkeit in aller Regel "die Messe gelesen".
Zitat von Balsine im Beitrag #64
Ich hatte zu dem Zeitpunkt meiner Überlegung wohl schon Kenntnis historischer Funktionsmodelle von Stellwerken in vor etwa 100 Jahren gebräuchlichen Bauarten, die im Deutschen Technik-Museum Berlin lagern bzw. teilweise ausgestellt sind.
Dazu zwei passende Links:
http://stellwerke.blogspot.com/2020/03/s...-deutschen.html
https://nat.museum-digital.de/index.php?...chesLoaded=true
(Man kann dort nach dem Stichwort "stellwerk" suchen und findet u. a. 14 Exponate im Deutschen Technikmuseum Berlin)
Bereits in der MIBA 9/99 wurde von Michael Smolarczik ein Modell gezeigt, dass heuer im Internet zu finden ist:
https://forum.spurnull-magazin.de/user-p...st/1384-smolli/
Er hat sogar Blocksperren halbwegs maßstäblich nachgebaut!
Von meiner Seite gibt's einstweilen noch nichts Neues, außer dass an meinem ca. 20 Jahre alten Elektromechanischen der nächste Hebel aus sprödem Plastik abgebrochen ist
LG,
Manja
#69 RE: Hebelbank 1:5
Hallo Manja, für die Links!
Das Stellwerk von Michael Smolarczik finde ich besonders beeindruckend, hier hat mal jemand einen mechanisch funktionierenden Blockaufsatz realisiert. Schade dass er sich nicht an den Streckenblock gewagt hat. Die Fahrstraßen-Festlegefelder sehen jedenfalls überzeugend aus.
Mit Gruß - Helmut
Danke für Links (das zu meinem eigenen Blog kannte ich bereits ...).
Meine Konstruktion muss ich nun grundlegend überarbeiten, da ist mehreres nicht ok:
- OOK hat schon vor langem angeme(cke)rt, dass der Umschlagwinkel nahe 180 Grad sein muss. Ja - das ist bei der Einheit, bei Jüdel, bei vielen Schn&Hen., aber auch beim 5007 in A so. Also umbauen.
- Das "TT2"-Register wird zu breit: Es gibt gute Gründe für "TT3"-Register wie die Rüppell-Verschlussbalken in D oder ein "RT"-Register wie beim 5007. Auch nötig.
Leider ist mein Laptop mit Wasserschaden kaputt (aber alles gebackupt!), daher steht Entwicklung momentan ...
(Nebenbei: Hier am Handy krieg ich keine Ferrovicons rein - drauftapsen macht einfach nichts. Weiß wer, wie/ob das geht?)
H.M.
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