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Neustadt vs. Bad Wildungen

Nachdem ich mich nun eine Weile mit dem hier in einem Strang geposteten Modell-Bahnhofsplan "Neustadt" herumgequält habe (ohne zufriedenstellendnes Ergebnis), finde ich gestern im Briefkasten ein dickes Heft vom MIBA-Verlag mit einer goldenen 100 vorne drauf. Darin vieles, was ich nicht so unterschreiben würde, aber auch weiter hinten ein toller Plan meines alten Freundes und Weggefährten Ivo Cordes: Bad Wildungen.
Und wie es der so genannte Zufall so will, eine sehr ähnliche Betriebssituation: Bevor das große Schienenrausreißen begann, war Bad Wildungen (eine nette Kleinstadt übrigens, war dort in der Reha) ein netter bescheidener Spitzkehrenbahnhof, in dem die Züge von Wabern nach Korbach Kopf machen mussten.
Um beide Bahnhöfe vergleichen zu können, habe ich sie mal als Schemaplan untereinander gezeichnet. Das sieht dann so aus:
Kommentare könnte ich dazu massenweise liefern, übe mich aber in der schwierigen Kunst der Zurückhaltung.
#2 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen


Der Ursprungsartikel findet sich in MIBA Spezial 53 "Anlagenplanung + Betrieb" ab Seite 66 (Gleisplan siehe hier)
Leider ist in der MIBA Spezial 100 der absolut dazu gehörige Artikel "Planen und fahren mit Kursbuch und Karte" von Michael Meinhold dabei unter den Tisch gefallen!
Insgesamt sei diese Spezialausgabe 53 allen "Vorbild + Betrieb" - Interessierten empfohlen!
Das Editorial würde hier wunderbar her passen!
Grüße Hubert
PS: Die MIBA Spezial 100 soll das "Beste" aus den vorherigen 99 Ausgaben bündeln! Okay, meine Auswahl wäre etwas anders ausgefallen! . Aber anderes Thema ....
#3 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen

In Bad Wildungen sehe ich eine klare Gliederung, oben Empfangsgebäude und Bahnsteig- sowie Aufstellgleise, unten Güterschuppen und Gütergleise. Der Lokschuppen ist klugerweise am östlichen Bahnhofsende, also am weitesten von der Stadtmitte entfernt, somit können Dampfloks ohne große Rußbelästigung für die Badestadt angeheizt werden.
Neben einem Nahverkehrszug können zwei D-Züge gleichzeitig an den Hausbahnsteigen stehen, kein Kurgast muss mit seinem Gepäck durch eine Unterführung.
Damals gab es ja noch den berühmten D-Zug von Amsterdam nach Bad Wildungen, der mit anderer Zugnummer nach Kassel weiterfuhr. Bei der Bespannung des D-Zuges gehe ich zumindest ab Brilon-Wald von einer BR 50 vom nahegelegenen Bw Treysa aus, welche bei Vor- und Rückwärtsfahrt gleich schnell fahren durfte.
Durch die Trennung von Personen- und Güterverkehr gibt es auch keine Konflikte bei An- und Abfahrt der entsprechenden Kunden.
Nahgüterzüge konnten Bad Wildungen durch das Gleisdreieck im nahegelegenen Wega umgehen.
So wie in Bad Wildungen muss ein Bahnhof aussehen, der andere Gleisplan ist nicht unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #3Ganz so hart würde ich das nicht sagen.Sondern: Der andere Gleisplan könnte nach dem Vorbild Bad Wildungen optimiert werden. Der Gleisplan von Bad Wildungen, so toll er ist, ist ja nicht die einzige Möglichkeit für einen Spitzkehrenbahnhof.
So wie in Bad Wildungen muss ein Bahnhof aussehen, der andere Gleisplan ist nicht unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
#6 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen


Nach ein paar Anmerkungen zu Bad Wildungen basierend auf den oben genannten "Planen und fahren mit Kursbuch und Karte" von Michael Meinhold :
Die Originalbahnhofspläne http://www.diebahnkommt.net/mediapool/49..._BWildungen.jpg im Artikel zeigen nur 2 Bahnsteige, die mit 235 m bzw. 175 m modellbahnfreundlich kurz sind!
1958 gab es keine D-Züge mehr, nur noch Eilzüge! Wobei sich mir aus dem abgedruckten Bildfahrplan im Cordes-Artikel nicht ganz erschließt wie die Garnitur des E791 in den Bahnhof kommt?
Edit: Garnitur E791 kommt mit P1186! Ich hätte mir den Reihungsplan besser anschauen sollen!
Nahgüterzüge ließen Bad Wildungen wirklich laut Bildfahrplan links liegen, der Bahnhof wurde nur von einem Ng-Paar bedient!
Grüße Hubert
#7 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen

Zitat von OOK im Beitrag #5
Ganz so hart würde ich das nicht sagen.Sondern: Der andere Gleisplan könnte nach dem Vorbild Bad Wildungen optimiert werden. Der Gleisplan von Bad Wildungen, so toll er ist, ist ja nicht die einzige Möglichkeit für einen Spitzkehrenbahnhof.
Ich habe es zwar hart gesagt, aber nicht böse gemeint, sorry.
Einen Gleisplan kann ich nicht ohne den dazugehörigen Ort betrachten, da der Ort ja vorher da war und die Eisenbahn später gebaut wurde. Sicherlich kann eine Drehscheibe an einem Bahnhofsende liegen, dann muss ich aber auch die Lage des Empfangsgebäudes bedenken. In direkter Nähe des Empfangsgebäudes ist wahrscheinlich ein Taxi-Stand und evtl. ein Bahnhofshotel, aber sicher kein Bw. Ebenso sind Abstellgleise nicht so angeordnet, dass man sie nur mit Hilfe einer zweiten Rangierlok erreichen kann. Die früheren Bahnohfsgleispläne hatten einige DKW bzw. EKW, so dass zügig umgesetzt werden konnte.
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #6
1958 gab es keine D-Züge mehr, nur noch Eilzüge!
Vielleicht gab es mindestens einen Fahrplan lang keinen D-Zug nach Bad Wildungen, aber der Amsterdamer ist noch im Winterfahrplan 1986/87 enthalten und soll bis 1991 gefahren sein.

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #6Das eine Paar reicht ja auch, um dort ordentlich rumzurangieren. Den Bypass würde ich in einer betriebsorientierten Anlage, die nur von zwei Mann bedient wird, weglassen (und den Bf dann z.B. Bad Waldungen nennen). In Ivos Bildfahrplan fahren da außer einem Ng auch nur Lz.
Nahgüterzüge ließen Bad Wildungen wirklich laut Bildfahrplan links liegen, der Bahnhof wurde nur von einem Ng-Paar bedient
Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #7Das ist sicher das heftigste Manko von "Neustadt"
Ebenso sind Abstellgleise nicht so angeordnet, dass man sie nur mit Hilfe einer zweiten Rangierlok erreichen kann. Die früheren Bahnohfsgleispläne hatten einige DKW bzw. EKW, so dass zügig umgesetzt werden konnte.
Zitat
Vielleicht gab es mindestens einen Fahrplan lang keinen D-Zug nach Bad Wildungen, aber der Amsterdamer ist noch im Winterfahrplan 1986/87 enthalten und soll bis 1991 gefahren sein.
Einer am Tag! Das ist genau das richtige Maß für einen solchen Bahnhof, der nicht großspurige Großstadtambitionen hat.
Allerdings darf nicht unter den Tisch fallen, dass der Plan von Bad Wildungen fast doppelt so viel Platz benötigen würde wie Neustadt. Und allein die Einfahrt unter Beibehaltung aller Funktionen so in die Kurve zu biegen wäre eine große Designherausforderung.


Hallo Harald, da habe ich mich etwas unsauber ausgedrückt! Und Epoche 4 habe ich nicht so im Visier!
Wenn man über Bad Wildungen im Internet in Verbindung D-Zug oder Fahrplan sucht findet man einige schöne Sachen zum Beispiel:
Fahrplan von 1939 oder ein toller Bericht bei DSO, der die Epoche 4 schon wieder mehr sympathisch macht!
Grüße Hubert
#10 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen


Zitat von OOK im Beitrag #8
Allerdings darf nicht unter den Tisch fallen, dass der Plan von Bad Wildungen fast doppelt so viel Platz benötigen würde wie Neustadt. Und allein die Einfahrt unter Beibehaltung aller Funktionen so in die Kurve zu biegen wäre eine große Designherausforderung.
Doppelt ist vielleicht etwas übertrieben, aber 5 bis 6 m Länge sollten es in H0 schon sein! Anbei ein schnelles Beispiel mit Peco H0 Code 75 (Weichen, Bögen: Rmin = 912 mm) und Kürzungspotential, da Bahnsteiglänge = Vorbildlänge:

Mehr Sorgen als die Länge macht die Breite mit ca. 1 m, bedingt durch Insellage Empfangsgebäude bzw. Ladestraße!
Grüße Hubert
#11 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen

Zitat von OOK im Beitrag #8
Allerdings darf nicht unter den Tisch fallen, dass der Plan von Bad Wildungen fast doppelt so viel Platz benötigen würde wie Neustadt.
Die 348 m aus "Neustadt" ergäben aber auch nur einen Kreuzungsbahnhof an einer eingleisigen Nebenbahn.
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #9da habe ich mich etwas unsauber ausgedrückt! Und Epoche 4 habe ich nicht so im Visier!
Ist doch nicht schlimm, zumal in dem verknüpften DSO-Beitrag steht, dass der Eilzug später als D-Zug verkehrte. Die weiteren Teile über das Korbacher Netz sind auch lesenswert. Ohne den Bau der Edertalsperre hätte es das Korbacher Netz nicht gegeben, da eine Trassierung durch das Edertal von Herzhausen nach Bad Wildungen geplant war. Das dritte Gleis in Herzhausen wurde auch "Wildunger Gleis" genannt.
Im Sommerfahrplan 1985 fuhr der Amsterdamer samstags wegen der Wochenendruhe zwischen Korbach und Bad Wildungen ab Korbach als Eilzug nach Marburg, dabei wurde er von einer 211 gezogen.

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #10
... aber 5 bis 6 m Länge sollten es in H0 schon sein! Anbei ein schnelles Beispiel mit Peco H0 Code 75 (Weichen, Bögen: Rmin = 912 mm) und Kürzungspotential, da Bahnsteiglänge = Vorbildlänge
Toll, Hubert, dass du das mit Peco-Geometrie hingekriegt hast. Ich meinte das mit gebogener Ausfahrt aber anders. Dein Bogen fängt erst hinter der letzten Weiche an. Ich meine, es wäre mehr Verkürzung möglich, wenn man den ganzen Ausfahrtbereich in den Bogen legt. Da ich nicht mit Stückgleisen zeichne, hier meine Idee als Schemaplan. Vielleicht kriegst du das auch noch in Peco hin.


Zitat
Mehr Sorgen als die Länge macht die Breite mit ca. 1 m, bedingt durch Insellage Empfangsgebäude bzw. Ladestraße!
Das ist allerdings wahr. Eine Eingreiftiefe von 1m ist völlig inakzeptabel. Ich werde versuchen, eine schmalere Variante zu entwickeln, wobei ich denke, dass auch das eine oder andere Gleis entfallen kann, denn der Vorbildgleisplan ist wirklich unnötig luxuriös aus einer Zeit, wo die Devise nicht kleckern hieß, sondern klotzen.


Zitat von OOK im Beitrag #12
Ich werde versuchen, eine schmalere Variante zu entwickeln, wobei ich denke, dass auch das eine oder andere Gleis entfallen kann, denn der Vorbildgleisplan ist wirklich unnötig luxuriös aus einer Zeit, wo die Devise nicht kleckern hieß, sondern klotzen.
Hallo Otto,
abei die "kondensierte" Version (ca. 4,9 x 0,82 m). Auf Gleise würde ich ungern verzichten! Ich habe den Verdacht sie werden alle gebraucht!



Grüße Hubert

Au ja, Hubert, prima. Das ist ja schon wesentlich kompakter.Mit etwas über achtzig cm Tiefe lässt es sich leben. Und ein Meter weniger Länge ist auch gut. Dann schreibst du:
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #13Klar, wer verzichtet schon gern auf irgendwas? Da hatten wir ja gerade einen, der auf nichts verzichten wollte in so einem Kopfbahnhof.
Auf Gleise würde ich ungern verzichten! Ich habe den Verdacht sie werden alle gebraucht!
Ich würde den Bahnhof, den ich für ziemlich genial halte, gerne noch weiter komprimieren und zwar selektiv, selective compression also. Und ich halte durchaus Gleise für entbehrlich und bin überzeugt, dass sie auch beim Vorbild nur ein oder zweimal im Jahr ganz praktisch waren. Man denke an das Beispiel Morsbach in meinem Blauen Buch: fett Gleise hingebaut und dann die Hälfte davon verrosten lassen. Auf Seite 97 des BB habe ich ja achtzehn Spitzkehren-Gleispläne gezeigt. Der fetteste davon ist Bad Kissingen, von der Bedeutung also gut mit Bad Wildungen zu vergleichen, der hatte aber nur sieben Gleise, Stummel schon mitgerechnet.
Eine weitere Komprimierung wäre insofern wünschenswert, als so ein Bahnhof ja nicht alleinstehend sein soll, sondern im Kontext einer raumfüllenden Anlage. Dann bringt ein weiteres Minus an Tiefe ein Plus an Gangbreite (oder macht einen Gang oder eine Zunge erst möglich).
Ich habe also auf deinem letzten Plan einen abgespeckten Plan mit gleicher Geometrie gezeichnet und ihn Bad Waldungen genannt, weil es halt nicht mehr so ganz Bad Wildungen ist.

Ladegleise an beiden Seiten der Ladestraße, wann wurde das mal gebraucht? Bei der Mobilmachung 1914 vermutlich. Und das dritte Gleis oberhalb des Mittelbahnsteigs: wozu? Für den Fall der Fälle, der vielleicht nie eintritt. Auf Gleis 3 können zwei Verstärkungswagen geparkt werden, das reicht.
An einer Stelle hast du auch etwas fallen gelassen: das Ziehgleis des Reisezugteils. Das hast du durch einen kurzes Anschlussgleis ersetzt, sicher gut, aber beim Umbilden von Reisezügen muss nun auf die Strecke ausgezogen werden. Keine Katastrophe in meinem Augen, aber ich meine mich zu erinnern., dass du "sowas" schon mal niedergemacht hast.
#15 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen


Zitat von OOK im Beitrag #14
Ladegleise an beiden Seiten der Ladestraße, wann wurde das mal gebraucht?
Naja, der Bahnhof strotzt ja nicht vor Anschließern, da können ein paar Zentmeter mehr Ladestraße nicht schaden! Da die Ladestraße universal ist kann sie für fast alle Arten von Güterwagen als Ziel dienen!
Zitat von OOK im Beitrag #14
Und das dritte Gleis oberhalb des Mittelbahnsteigs: wozu? Für den Fall der Fälle, der vielleicht nie eintritt. Auf Gleis 3 können zwei Verstärkungswagen geparkt werden, das reicht.
Dieses Gleis hätte ich gern für das Abstellen des Touropa-Sonderzuges der die Kurgäste in morgens in unsere Stadt bringt und Mittags wieder in die Großstädte zurückbringt! ;-)
Gleis 3 würde ich eher als Bahnhofsgleis/Wartegleis für eine Schienenbus reserviert, falls sich wirklich mal 3 Reisezüge gleichzeitig verirren, bzw. in Epoche II als Aufrüstgleis des Speisewagens vom D-Zug Berlin-Bad Waldungen!

Zitat von OOK im Beitrag #14
An einer Stelle hast du auch etwas fallen gelassen: das Ziehgleis des Reisezugteils. Das hast du durch einen kurzes Anschlussgleis ersetzt, sicher gut, aber beim Umbilden von Reisezügen muss nun auf die Strecke ausgezogen werden. Keine Katastrophe in meinem Augen, aber ich meine mich zu erinnern., dass du "sowas" schon mal niedergemacht hast.

Fallen gelassen habe ich nichts! Ich habe das Gleis nur seiner ursprünglichen Bestimmung wieder zurückgeführt (siehe Plan Cordes und Orignalgleisplan!)

Allerdings liegt diese Weiche in diesen Plänen an anderer Stelle!
Grüße Hubert
PS: Könntest Du bitte vielleicht dein provisorischen Fahrplan für "Neustadt" hier einstellen? Könnte vielleicht passen und deine Arbeit war dann nicht ganz für die Katz!

Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #3
In Bad Wildungen sehe ich eine klare Gliederung, oben Empfangsgebäude und Bahnsteig- sowie Aufstellgleise, unten Güterschuppen und Gütergleise. Der Lokschuppen ist klugerweise am östlichen Bahnhofsende, also am weitesten von der Stadtmitte entfernt, somit können Dampfloks ohne große Rußbelästigung für die Badestadt angeheizt werden.
Neben einem Nahverkehrszug können zwei D-Züge gleichzeitig an den Hausbahnsteigen stehen, kein Kurgast muss mit seinem Gepäck durch eine Unterführung.
Durch die Trennung von Personen- und Güterverkehr gibt es auch keine Konflikte bei An- und Abfahrt der entsprechenden Kunden.
So wie in Bad Wildungen muss ein Bahnhof aussehen, der andere Gleisplan ist nicht unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #7Zitat von OOK im Beitrag #5
Ganz so hart würde ich das nicht sagen.Sondern: Der andere Gleisplan könnte nach dem Vorbild Bad Wildungen optimiert werden. Der Gleisplan von Bad Wildungen, so toll er ist, ist ja nicht die einzige Möglichkeit für einen Spitzkehrenbahnhof.
Ich habe es zwar hart gesagt, aber nicht böse gemeint, sorry.
Einen Gleisplan kann ich nicht ohne den dazugehörigen Ort betrachten, da der Ort ja vorher da war und die Eisenbahn später gebaut wurde. Sicherlich kann eine Drehscheibe an einem Bahnhofsende liegen, dann muss ich aber auch die Lage des Empfangsgebäudes bedenken. In direkter Nähe des Empfangsgebäudes ist wahrscheinlich ein Taxi-Stand und evtl. ein Bahnhofshotel, aber sicher kein Bw. Ebenso sind Abstellgleise nicht so angeordnet, dass man sie nur mit Hilfe einer zweiten Rangierlok erreichen kann. Die früheren Bahnohfsgleispläne hatten einige DKW bzw. EKW, so dass zügig umgesetzt werden konnte.
Als zuständiger Eisenbahningenieur für Neustadt, darf ich die Herren hier im Forum daran erinnern, dass bei der Bahnhofsplanung des Vorbildes tatsächlich die bestehende örtliche Situation mit den vorhandenen Gebäuden und Industriebetrieben zu berücksichtigen ist. Bahnhöfe werden nicht immer auf der freien Pläne geplant.
Die von den Herren gebrandmarkten Nachteile sind sicherlich existent, aber genau der vorbesagten Einpassung des Gleisfeldes nach den Ansprüchen der Anschließer geschuldet.
Für die ungünstige Lage von Anschließern (Güterverkehr), die im Bahnhofsgleisfeld umständlich umfahren werden müssen, mögen die Herren Bahnhofsplaner sich den Bahnhofsgleisplan des Bahnhofs Lüdenscheid bitte einmal zu Gemüte führen!
Ein BW, das z. B. direkt gegenüber des EG zu liegen kommt, und bei ungünstiger Windrichtung die Fahrgäste auf den Perrons belästigt, mögen die Herren sich bitte im Bahnhof Siegen HBF ansehen, es existiert noch heute und beherbergt die Fahrzeuge der Eisenbahnfreunde Betzdorf (EfB). Oder wie Herr Pfalzbahn schon in einem anderen Strang anmerkte, das BW Heiligenhafen, das in gleicher ungewöhnlicher Lage wie in Neustadt zu liegen kam. Natürlich hätte die Eisenbahnverwaltung das BW von Neustadt lieber entgegengesetzt geplant, aber meine Herren, dort befinden sich 2 Industriebetriebe, so dass für ein derartiges BW dort kein Platz war!
Dass in unterschiedlichsten Bahnhöfen nicht alle Perrons ebenerdig und auf kürzestem und einfachsten Wege zu erreichen sind, dürfte den Herren aus eigener Anschauung eigentlich bekannt sein.
Die Herren beschäftigen sich zu sehr mit Planungen "auf der grünen Wiese" und sollten berücksichtigen, dass beim dem großen Vorbild, der Bahn, Unwägbarkeiten bestehen, die auch bei der vorbildorientierten oder gar vorbildgerechten Modelleisenbahn Berücksichtigung finden sollten.

Mit vorzüglichster Hochachtung
Ihr Eisenbahningenieur

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #15Absolut richtig, aber sie ist schon recht lang, und wenn man halt Platz sparen will bzw. muss, dann muss halt irgendwas über die Klinge springen.
...der Bahnhof strotzt ja nicht vor Anschließern, da können ein paar Zentmeter mehr Ladestraße nicht schaden! Da die Ladestraße universal ist kann sie für fast alle Arten von Güterwagen als Ziel dienen!
Zitat von OOK im Beitrag #14
Und das dritte Gleis oberhalb des Mittelbahnsteigs: wozu?
Zitat
Dieses Gleis hätte ich gern für das Abstellen des Touropa-Sonderzuges ;-)
Das Augenzwinkern habe mich mal mit zitiert, ist ja nur halb ernst gemeint. Aber ich denke, der könnte auch für ein paar Stunden auf Gl.5 0der 6 stehen, irgendwas wird schon frei sein.
Zitat
Gleis 3 würde ich eher als Bahnhofsgleis/Wartegleis für eine Schienenbus reserviert, falls sich wirklich mal 3 Reisezüge gleichzeitig verirren
Ja, wie Gl 5 im Neustadt-Plan.
Zitat
PS: Könntest Du bitte vielleicht dein provisorischen Fahrplan für "Neustadt" hier einstellen? Könnte vielleicht passen und deine Arbeit war dann nicht ganz für die Katz!
Na gut, wenn du meinst, aber da will ich erst nochmal drüber gucken.

In diesem Strang werden ab sofort alle Äußerungen, die nicht dem Strangthema konkret dienen, gelöscht.

Zitat von OOK im Beitrag #14OOK's Bad Waldungen (sic!) ist mit seinen acht Gleisen immer noch ein Mordsdrum, finde ich. Die alle betrieblich sinnvoll zu nutzen, dürfte für einen einzelnen Modellbahner kaum möglich sein. Insofern sehe ich hier auch weiteres Verschlankungspotential.
Auf Seite 97 des BB habe ich ja achtzehn Spitzkehren-Gleispläne gezeigt. Der fetteste davon ist Bad Kissingen, von der Bedeutung also gut mit Bad Wildungen zu vergleichen, der hatte aber nur sieben Gleise, Stummel schon mitgerechnet.
Eine weitere Komprimierung wäre insofern wünschenswert, als so ein Bahnhof ja nicht alleinstehend sein soll, sondern im Kontext einer raumfüllenden Anlage. Dann bringt ein weiteres Minus an Tiefe ein Plus an Gangbreite (oder macht einen Gang oder eine Zunge erst möglich).
Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, nur die halbe Breite der Ladestraße darzustellen, die andere bliebe virtuell. Da könnten dann immer noch ein paar Fuhrwerke oder LKW drauf und die Darstellung des Verladebetriebes bliebe glaubhaft, aber wieder zehn Zentimeter mehr Gangbreite gewonnen. Meint
Andreas B.
(
gelöscht
)
#21 RE: Neustadt vs. Bad Wildungen

Ich kenne Bad Wildungen leider nur in dem heutigen "Zombie"-Zustand (Ivo Cordes). Was muss das für ein lebendiger Bahnhof gewesen sein. Und dieser tolle Eilzug von Amsterdam. Ich werde zwar Bad Windungen nicht nachbauen, aber so einen internationalen Heckeneilzug, den werde ich auch auf meiner Anlage integrieren. Vielleicht könnte mal jemand, der sich besser auskennt, einen Strang zum Thema Heckeneilzüge generell aufmachen, denn da steckt, meine ich, ne Menge betriebliches Potential für Modellbahnanlagen drin.

Bad Wildungen oder Bad Waldungen, beides sind eigentlich Bahnhöfe, die in ihrer Komplexität von einem einzelnen Modellbahner weder gehändelt noch betrieblich ausgenützt werden können. Meines Erachtens würde sich hier die Möglichkeit gleichzeitiger Ein- oder Ausfahrten viel eher anbieten als in dem kleinen Morsbach im BB.
Wenn das aber möglich ist, spätestens dann braucht es einen Stellwerker, der die Fahrstraßen einstellt und natürlich einen zweiten Tf, sonst hagelt es Flankenfahrten.
"Mein" Bad Waldungen würde daher eher so aussehen:
Die beiden abgehenden Strecken werden bis in den Bahnhof hinein geführt, von jeder Strecke kann in jedes Gleis eingefahren werden. Wenn die Züge über Kreuz einfahren, können sie wunderbar parallel ausfahren. Teuer kommen nur die vielen Preiserlein, die die unzähligen Fuzzies nachstellen sollen, die bei solchen Doppelausfahrten immer am Bahndamm zu stehen pflegen.

Zitat von OOK im Beitrag #23Au ja, Stellwerker in diesem Bahnhof wäre mein Traumjob. Aber bitte mit Gleisbildstellwerk mit Start- und Zieltasten! wünscht sich
Wenn das aber möglich ist, spätestens dann braucht es einen Stellwerker, der die Fahrstraßen einstellt und natürlich einen zweiten Tf, sonst hagelt es Flankenfahrten.
Jetzt haben wir mit Bad Waldungen einen wunderschönen Bahnhof geschaffen, der "betriebsoptimiert" ist.
Alle Zugbewegungen können auf einfachste Weise, ohne Umstände zu machen stattfinden.
Oder findet das doch nicht unsere Zustimmung?
In einem kürzlich noch hier im Forum zu findenden Artikel steht zu lesen:
Vereinfachungen beim Vorbild und im Modell
(in einem Bahnhof wurden Weichenstrassen vom Verfasser absichtlich noch nicht in Betrieb genommen, um betriebsbelkebende Elemente zu erzeugen)
"... daß ich gegen solche Problemchen gar nichts habe, sie eher belebend finde. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, daß diese Abwechslung (durch Betriebserschwernisse) von ganz allein passiert, wenn man nicht, wie die DB, alles daran setzt, den Betrieb zu vereinfachen."
Haben wir etwa jetzt mit Bad Waldungen einen "langweiligen" Bahnhof geplant, da der Betrieb extrem vereinfacht ist, da alle Gleise von überall erreichbar sind?
Ich schließe mich als Erbauer des hier im Strang wegen seiner "Betriebshemmnisse" kritisierten Bahnhofs Neustadt der Meinung des ober aufgeführten Autors uneingeschränkt an! Und ich bin froh, dass ich bei meinem Neustadt bleibe. Die "Betriebseinschränkungen" sind nämlich geringer als man hier im Forum meint.
Die Praxis beweist es.
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