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Freien Grunder Eisenbahn
#26 RE: Unterwilden, die Legende
N' Guude,
in #15 dieses Strangs hinterfragte Reiner den Einsatz der OOtz auf der FGE.
Bilder von Gerhard Schäfer zeigen im Grubenbahnhof Pfannenberg im Jahr 1950 dortselbst ausschliesslich
O-Wagentypen, überwiegend Om. Erst Bilder ab 1952 zeigen den Einsatz von OOtz im Freien Grund.
Allerdings nur die "niedrigen" Ausführungen OOtz43 und OOtz44. Landläufig auch als Erz Id oder Erz IId bekannt.
#27 RE: Unterwilden, die Legende
Nochmal zu den OOtz auf der FGE! Herr Schäfer schrieb im seinem Buch ab Seite 104:
Zitat
Es handelte sich um Erzwagen der Gattung OOtz. Diese vierachsigen Großraumwagen mit einem Ladegewicht bis zu 59 t hatten seitliche Entladetaschen, die ein Entladen in Minutenschnelle möglich machte. Es gab drei Ausführungen, die man nicht nur an der Höhe der Seitenwände erkennen konnte, sondern auch durch die Aufschrift Erz ld, lld oder llld. Das Fassungsvermögen der Wagen war dadurch unterschiedlich hoch und betrug Z.B. bei dem llld-Wagen 75 m3. Diese Wagen liefen meist in Ganzzügen zwischen dem Siegerland und dem Ruhrgebiet. In Betzdorf wurden diese Ganzzüge für die verschiedenen Gruben aufgeteilt. Diese 00tz hatten eine autom. Selbstkupplung. Pfannenberg erhielt in der Regel sechs dieser Großraumwagen in einer Gruppe zur Beladung zugeteilt. Oft wurden auch Leerwagen (00tz) bei der FGE zugestellt, die aus der Friedrichshütte kamen. Die höheren llld-Wagen waren bei der FGE seltener zu sehen. Bei diesen Wagen handelte es sich um Wagen, die der FGE als Leerwagen von der Friedrichshütte zugeteilt wurden. Dort waren sie am Vortag, mit Koks beladen, eingegangen. Wegen der hohen Aufbauten waren sie bei der Beladung mit Erz auf Pfannenberg nicht beliebt.
Für diese Wagen mit 20 t Achsdruck mußte zuerst noch der Oberbau stellenweise hergerichtet werden. Unter anderem wurde die Hellerbrücke bei km 2,625 im September 1949 verstärkt.
Transportmengen Bautenberg 1939:
Zitat
... Die völlige Inbetriebnahme der Grube Bautenberg wird für den 1. Februar 1939 in Aussicht gestellt.
Es gab verschiedene Anfragen der Verwaltung in Frankfurt/Main an die Betriebsleitung der FGE in Neunkirchen über den Fortgang der Arbeiten. Ab 1. März 1939 kamen täglich 150 bis 160 t zum Versand. Der monatliche Empfang betrug 120 t Kohlen, 60 t Koks und 80 t Rollensteine.
Frage: Was genau sind Rollensteine?
Grüße Hubert
#29 RE: Unterwilden, die Legende
Zitat von Gilpin im Beitrag #28
Hi - automatische Selbstkupplung?
Laut Carstens rüstete die DRG ihre ersten OOtz mit einer Scharfenberg/Willison-Kupplung aus um die Wagen untereinander zu kuppeln, weil man der Schraubenkupplung die Kräfte nicht zutraute. Sie hatten aber auch normale Zug- und Stoßeinrichtungen zum Kuppeln mit einer Lokomotive!
Grüße Hubert
#30 OOtz und Rollensteine
N' Guude,
ich hatte im "Schäfer" zuletzt nur nach Bildern geschaut, aber den Text nicht komplett durchgelesen. Gerhard Schäfer hat
seit den frühen fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die FGE, also sein Arbeitsumfeld, nahezu lückenlos fotografisch
dokumentiert. Das war damals keine Selbstverständlichkeit! Allerdings führte Frau Schäfer in Wahlbach, dem Wohnort der
Familie Schäfer, ein kleines Fotogeschäft.
Auf keinem mir bekannten Foto sind im Bereich der FGE Erz IIId-Wagen abgebildet, immer nur die niedrigeren Erz Id oder Erz IId.
Das schliesst den Einsatz dieser Wagen allerdings nicht aus.
Auf Bautenberg sind allerdings bis zum Ende der Förderung 1942 mit ziemlicher Sicherheit keine vierachsigen Erzwagen beladen
worden, zumal auch die Oberbauertüchtigung für 20 Tonnen Achslast erst nach dem 2. Weltkrieg erfolgte.
So weit ich weiss, wurden die Steine zur Ausmauerung der untertägigen Strecken und Füllorte als Rollensteine bezeichnet.
Ich werde das in den nächsten Tagen aber nochmals anhand einschlägiger Literatur verifizieren.
Hi Hubert,
ich hatte geglaubt, die Scharfenberg-Kupplung bei Schüttgutwagen sei eigens für die Faals 150 erfunden worden. Klar, siehe Carstens Seiten 104 (OOt 23, Bild von 1927!), 106 ff., 141 ff. Auch sehr lehrreich: Gerd Wolff: Die vierachsigen Selbstentladewagen..., Freiburg: EK 1994, S. 24 zur Kupplung, zu den Waggons S. 42 ff. - Ich fasse da gern etwas zusammen, nur heute nicht.
Mein Erstaunen bezog sich auch auf die von Dir zitierten Rangierfahrten: ich hatte mich gefragt, ob die Loks wohl dafür ausgerüstet wurden. Leider Unfug - die Wagen hatten auch noch eine Schraubenkupplung und natürlich Puffer. Das ist ja auch Deinem Beitrag zu entnehmen, ergänzt die Edith.
Ich hatte gehofft, der Hütte mal von der anderen Seite, nämlich den Wagen, näherkommen zu können. Bis auf eine Andeutung in einem Halbsatz, dass die Entwicklung dieser Wagen bei Werksbahnen begann, bevor die Staatsbahn auf den Trichter kam, hat's nichts gebracht.
Schönes Wochenende,
Reiner
#32 Friedrichshüüte die Wagen, Ergänzung
N' Guude,
über die FH in Herdorf kommen wir den OOtz in ihrer Entwicklung (leider) nicht näher. Die FH verfügte über die
erwähnten Trichterwagen und eben die DREI-achsigen Selbstentlader mit Sattelboden.
Da aber zumindest letztere nur den Erzpendel im Bahnhof Herdorf vom Sturzgerüst der Sottersbachtalbahn zum am
im Bahnhof diagonal gegenüber liegenden Erzbunker der FH zu bestreiten hatten, war es eher unwahrscheinlich, dass
diese, aus der betzdorfer Waggonfabrik Ermert stammenden, Wagen wirkliche Innovationsträgere für die Staatsbahnwagen
sein würden.
Schlussendlich tauchten lediglich als letzte Neuzugänge bei der FH Anfang der 1960er OOtz im dortigen Wagenpark auf.
@Reiner: Bei den OOtz waren es sicherlich auch eher die grossen Hüttenbetriebe an der Saar oder Ruhr welche die Entwicklung
der Selbstentlader voranbrachten. Die eher kleinen Betriebe im Siegerland bekamen sehr lange die heimischen Erze in Om,
zumal die Entladebunker auf die OOtz nicht ausgelegt waren.
Edit hat ein wenig an der Formatierung und Rechtschreibung gebastelt
Hallo Gemeinde,
wo ich gerade daran bin: https://www.youtube.com/watch?v=p0gYMnSneyA
Alles sehr modern, aber: abwarten, und wir lernen, wie das mit dem Aufwärts-Schieben geht!
Schön' Abend,
Reiner
Hi zusammen,
eine Karte zur Einordnung der FGE in die DB-Streckenlandschaft 1977 findet sich im HiFo: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,8310814
Mit freundlichem Gruß,
Reiner
Super, die Karte habe ich gleich mal daungelodet für das Pfannenberg-Kapitel im Rangierbuch.
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